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Sonnenuntergang1

 

Hier ein paar Auszüge der Themen einiger Monatszeitschriften von 2023.  

Hinweis: Alle Veröffentlichungen von TOPIC-Artikeln
bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlages:
TOPIC-Herausgeber: Ulrich Skambraks (verantwortlich)
Verlag und Redaktion: Postfach 1544, D-57206 Kreutztal,



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z.B. 43. Jahrgang - Nr. 1 Januar 2023

Die Themen: Linke Zwangsjacke für westliche Denkkultur. - Auflösung des Wahrheitsbegriffes. - Chefredakteur verlässt IDEA. - The Chosen: Falscher Jesus bei Bibel TV. - FTH-Rektor: dramatischer Pastorenmangel droht. - Corona: Weltweite Einschränkung des Religiösen. - Studie: Wie steht es mit dem Sex bei Frommen? - Entsteht eine 3. Volkskirche? - Israelis werden immer glücklicher. - Spiritistenbrett für „Jesus“-Kontakt. - Bisher ein Flop: Billionen für Energiewende. - NIPT und die „Kinder-Euthanasie“. - Corona: Gesteuerte Pandemie-Berichterstattung? - Munitionsmangel: Wende im Ukrainekrieg? - Henry Kissinger mit Ukraine-Perspektive. - TOPIC in eigener Sache



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Falscher Jesus aus „The Chosen“ jetzt auf Bibel TV

   Der christliche Privatsender Bibel TV (Hamburg) wird ab dem 21. Januar 2023 in deutscher Erstausstrahlung die US-Serie „The Chosen“ („Die Auserwählten“) ins Programm nehmen. In den acht Serienteilen, die jeweils samstags im Abendprogramm ausgestrahlt werden, wird die Lebens- und Leidensgeschichte Jesu nachgestellt. Dazu gibt es Geschichten jener Menschen, die Jesus begegnet sind und ihn begleitet haben. Angeblich haben bisher über 300 Millionen Menschen die Chosen-Serie weltweit – auch auf Video – schon gesehen – und sie sind zum Teil begeistert.
   Der Ex-Präses des Ev. Gnadauer Gemeinschaftsverbandes Michael Diener schrieb z. B.: „Gestern habe ich ‚The Chosen‘ geschaut. Ich bin begeistert, tief berührt, und sehr, sehr dankbar.“ Der auch in evangelikalen Kreisen bekannte kath. Theologe Johannes Hartl äußerte sich so: „Diese Serie haut mich um, rührt mich zu Tränen und stellt Jesus so dar, wie ich ihn zu kennen meine.“
   Bei beiden Theologen löste das Anschauen der Serie überschwängliche Emotionen aus. Das hat seinen Grund. Einen Grund, der mit der Bibel und dem dort beschriebenen Jesus nichts zu tun haben kann. Warum? Weil in der Serie The Chosen ein Jesus in Szene gesetzt wird, der mit seinen Freunden scherzt, der Humor hat, seine Mutter sehr liebt, eine besondere Beziehung zu Kindern hat, dazu bescheiden und sehr menschlich und überaus freundlich auftritt. Doch wird Jesus so im Detail
in der Bibel beschrieben?
   Der Drehbuchautor zu The Chosen lässt zudem Jesus und seine Jünger Dinge tun, die sie nach der Bibel nie getan haben – Dialoge sprechen, die in der Heiligen Schrift gar nicht vorkommen. Die Schilderungen von Jesus und seinem Wirken in der Bibel erscheinen in Bezug auf die Filmreihe über den Gottessohn arg karg. Warum hat der Heilige Geist all diese faszinierenden und liebenswerten Ausschmückungen von The Chosen in seiner schriftlichen Fixierung über den Gottessohn weggelassen? Kurzum: Der Jesus aus The Chosen hat mit dem Jesus der Bibel geistlich – man würde heute sagen „spirituell“ – nichts, aber auch gar nichts zu tun. Es ist ein anderer Jesus. Auch die Geschichte, die sich in The Chosen um Jesus herum rankt, ist in großen Teilen eine andere, eine unbiblische, weil sie in Gottes Wort nicht zu finden ist.
   Auch wenn man den Produzenten von The Chosen, zu denen auch Mormonen gehören, beste Absichten unterstellen will, Jesus einem Massenpublikum wieder neu nahe zu bringen, so konnten sie nur scheitern. Warum? Die Antwort dazu findet sich in der Apostelgeschichte 17 Vers 29: „Da wir nun Gottes Geschlecht sind, so sollen wir nicht meinen, dass das Göttliche dem Golde oder Silber oder Stein, ein Gebilde der Kunst und der Erfindung des Menschen gleich sei.“ Jeder Versuch, die Bibel in ein visuelles Medium zu übersetzen, kann nur zu einer Verzerrung des von Gott inspirierten Wortes
führen. Der Grund: Jedes Medium verändert aufgrund seines Wesenszuges Inhalte und Betrachtungsweisen – zwangsläufig.
   Nehmen wir an, drei Personen diskutieren über ein Kunstwerk. Meinungen zum Gebilde werden ausgetauscht, die durch ein subjektives Empfinden gespeist werden. Dem einen gefällt die Verwendung der Farben, dem anderen das Zusammenspiel der Formen, dem dritten die Komposition von allen Elementen. Neben dem Kunstwerk befindet sich ein Schild mit der Aufschrift „Bei Feueralarm sofort den Raum verlassen!“ Wenn nun ein solcher Alarm ertönt, werden die drei Besucher wohl kaum anfangen, über die Größe des Schildes, über die Schriftart oder die Kühnheit der
Anordnung zu diskutieren. Sie werden bei Ertönen des Alarms stante pede die Flucht ergreifen. Warum? Weil Wörter in der Regel eine direkte Bedeutung haben, und ihre Definitionen werden normalerweise schnell verstanden. Nicht ohne Grund hat Gott Mose die Zehn Gebote in schriftlicher Form – übrigens von Gott selbst geschrieben (2. Mose 31,18) – übergeben und nicht in ein zu interpretierendes Bilderbuch verpackt. Gott bindet sich an das Medium Wort – bis heute. Alles Antigöttliche bevorzugt das Bild: vom Goldenen Kalb am Berg Sinai bis zu Hollywood und Co. unserer Tage (s. auch unseren Artikel in TOPIC 01/2022).

         TOPIC  Nr. 01/2023



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Entsteht in Deutschland eine dritte Volkskirche?

   Als am 1. Dezember 2019 innerhalb der röm.-kath. Kirche in Deutschland der „Synodale Weg“ erstmals beschritten wurde, ahnte niemand, dass man auf ein Minenfeld mit höchster Sprengkraft treffen würde. Nachdem die Forschungsergebnisse der Missbrauchsstudie innerhalb der kath. Kirche in Deutschland veröffentlicht wurden, beschlossen die kath. Bischöfe zusammen mit der Laienvertretung Zentralkomitee der deutschen Katholiken, das verlorengegangene Vertrauen von Gläubigen über den Synodalen Weg zurückzugewinnen.
   Schnell war den Akteuren klar, was sie meinten, für ihre Reformvorhaben angehen zu müssen. Auf der 3. Synodalversammlung (Februar 2022) war es dann kompakt zu lesen und stand zur Abstimmung an. Die wichtigsten Punkte: 1. Die Ordination von Frauen soll zugelassen werden. 2. Homosexuelle Paare sollen eine öffentliche Segnungsfeier erhalten. 3. Verheiratete Männer sollen zum Priesteramt zugelassen werden.
   Was im Februar letzten Jahres von der Synodalversammlung weitgehend unverändert abgenickt wurde, führte dann auf der 4. Synodalversammlung im September 2022 zu einem Riesenknall. Am ersten Sitzungstag sollte ein grundlegender Text zur katholischen Sexualmoral offiziell verabschiedet werden, der u. a. die positive Bewertung von Homo-Partnerschaften und die Gleichwertigkeit und Legitimation nicht-heterosexueller Orientierung beinhaltete. Was niemand erwartete, geschah: Eine Sperrminorität von 21 kath. Bischöfen sorgte dafür, dass dieser Punkt der Reform der Sexualmoral nicht final verabschiedet werden konnte. Eine Umsetzung dieses Reformvorhabens in den Bistümern
war damit blockiert. Nach diesem überraschenden Votum brach ein Sturm von wütenden Protesten unter den Synodalen (Bischöfen und Laien) aus, Nervenzusammenbrüche ereigneten sich, unfassbare, wüste Beschimpfungen machten die Runde und sogar die Androhung von Gewalt soll dabei gewesen sein. Auch von einer nächtlichen Hetzjagd auf die Verräter war die Rede. Dieses emotionale Gewitter und das Tohuwabohu hatten Folgen. Am nächsten Tagungstag gab es keinen
nennenswerten Widerstand von katholischen Bischöfen mehr in Bezug auf Grundlagentexte zur „Lehramtlichen Neubewertung von Homosexualität“ und zur Stellung von Frauen in der Kirche.
   Nach diesen Entscheidungen schäumte die konservative kath. Presse in Deutschland und betonte immer wieder, dass die Entscheidungen nicht nur gegen die kath. Glaubenslehren verstießen, sondern auch gegen das eindeutige Zeugnis der Bibel z. B. in Bezug auf praktizierte Homosexualität und die Stellung der Frau als geweihte Priesterin. Viele überzeugte Katholiken bewerteten die 4. Vollversammlung des Synodalen Weges als Geburtsstunde einer neuen deutschen Nationalkirche.
   Papst Franziskus äußerte sich zum Synodalen Weg eher abgeklärt: Es gäbe ja schon eine – wie er meinte – sehr gute ev. Kirche in Deutschland, die alle Forderungen der synodalen Majorität präzise erfülle, und also bestünde gar keine Notwendigkeit, die katholische Kirche noch in eine protestantische zu transformieren.

         TOPIC  Nr. 01/2023



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Billionen für die weltweite Energiewende haben bisher nichts gebracht

   Laut einer Berechnung der amerikanische Großbank Goldman Sachs sind in den letzten zehn Jahren fast vier Billionen Dollar weltweit in die Energiewende gesteckt worden – von Staaten, von Unternehmen, von Kapitalgebern. Dennoch sank unter dem Strich der Anteil von verbrauchter fossiler Energie (Gas, Kohle etc.) auf diesem Globus lediglich von 82 auf 81 Prozent. Alle energiepolitischen Aktivitäten des Westens in den letzten zehn Jahren haben dem globalen Klimaschutz so gut wie nichts gebracht. Weshalb? Der Industrieverbrauch von fossilen Brennstoffen (und somit auch die damit
verbundenen Kohlendioxid-Emissionen) hat sich einfach nur von West nach Ost verlagert. Wachstumsstarke Schwellenländer wie etwa Indonesien, die Philippinen oder Thailand stören sich nicht an irgendwelchen Klimazielen. Sie wollen für ihre Bevölkerungen auch den Wohlstand erreichen, den der Westen längst hat. Und dafür brauchen sie Unmengen an Energie – fossiler Energie. Beim statistischen Überblick über die Weltenergie meldet die Statistical Review of World Energie
2022 für das Jahr 2021 einen Anteil von Kohle, Gas und Erdöl am globalen Energiekonsum von 82 Prozent. Die Energiegewinnung aus Wasserkraft lag bei 6,8 Prozent, bei den sonstigen erneuerbaren Energien bei 7 Prozent und die Kernkraftwerke steuerten 4,2 Prozent bei.
   Wie weit irgendwelche von Menschen gemachte Klimaziele entfernt sind, macht folgende Sachlage
deutlich: Der derzeitige durchschnittliche Strombedarf in Deutschland liegt in Bezug auf den Gesamtenergiebedarf bei etwa 20 Prozent. Nur dieser kann durch elektrisch erzeugte Energie gedeckt werden – wobei nicht einmal die Hälfte von dem 20-Prozent-Bedarf im Moment durch erneuerbare Energien beigesteuert wird. Also: Selbst bei diesem 20-Prozent-Bedarf müssen die erneuerbaren Energien noch mächtig aufholen, um ihn komplett abzudecken. Was ist aber mit den übrigen 80 Prozent vom Gesamtenergiebedarf in Deutschland? Er setzt sich zusammen aus Bedarfen für Heizung, Wärme, Mobilität etc. – und diese Energie wird aus Öl, Gas oder Kohle gewonnen, hat also fossilen Ursprung. Wenn man jetzt noch nicht einmal den gesamten Strombedarf von 20 Prozent mit erneuerbaren Energien abdecken kann, wie dann den der 80 Prozent? Die gesetzten Klimaziele werden vermutlich niemals erreicht werden, es sei denn, man verzichtet auf den Wohlstand, der bisher nur durch fossile Energie „befeuert“ werden kann – und zwar weltweit.
Quelle: DeutscheWirtschaftsNachrichten 04.12.2022

         TOPIC  Nr. 01/2023



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Ukraine: Kissinger warnt vor Fehlern wie im Ersten Weltkrieg

   Der inzwischen 99 Jahre alte frühere US-Außenminister und Sicherheitsberater Henry Kissinger ist – vor allem wegen seiner Rolle bei völkerrechtswidrigen Umsturzversuchen – nicht unumstritten, aber auch ein äußerst erfahrener und gebildeter Diplomat und Geostratege mit einer Reihe großer diplomatischer Erfolge.
   Bereits 2014 hatte er sich zum Ukraine-Konflikt geäußert und in einem Beitrag für die Washington Post für die Ukraine einen neutralen Status vorgeschlagen und in Erinnerung gerufen: „Der Westen muss verstehen, dass die Ukraine für Russland niemals nur ein fremdes Land sein kann. Die russische Geschichte begann in der sogenannten Kiewer Rus. Von dort verbreitete sich die russische Religion. Die Ukraine gehört seit Jahrhunderten zu Russland, und ihre Geschichten waren schon vorher miteinander verflochten ... Putin ist ein ernsthafter Stratege – auf der Prämisse der russischen
Geschichte. Das Verstehen von US-Werten und Psychologie ist nicht seine Stärke. Das Verständnis der russischen Geschichte und der Psychologie war auch keine Stärke der US-Politiker ... Für den Westen ist die Dämonisierung von Wladimir Putin keine Politik; es ist ein Alibi für das Fehlen einer solchen.“
   Durch den russischen Angriff hat sich allerdings auch für Kissinger die Lage dramatisch geändert. In
einem Beitrag für die englische Zeitschrift The Spectator warnt er unter der Überschrift „Wie man einen weiteren Weltkrieg vermeidet“ davor, die politischen und diplomatischen Fehler des Ersten Weltkriegs, den er „eine Art kulturellen Selbstmord“ nannte, zu wiederholen. Man sei damals in einen Konflikt geschlafwandelt, in den kein europäischer Führer eingetreten wäre, hätte er das Ende gekannt. Vor allem hätten die Führer seinerzeit nicht verstanden, welches verheerende Vernichtungspotential die jeweilige neue Militärtechnik mit sich brachte. Als es bereits Millionen Tote zu beklagen gab, hätten die europäischen Mächte die Fühler ausgestreckt, um das Blutvergießen zu beenden, aber keinen Kompromiss gefunden, der aus ihrer Sicht die schon erbrachten Opfer gerechtfertigt hätte. Der zur Vermittlung angerufene US-Präsident Wilson habe gezögert, weil er die nächste US-Wahl habe abwarten wollen. Das Ergebnis sei ein Verzug gewesen, der weitere zwei
Millionen Tote mit sich gebracht und das Gleichgewicht in Europa zerstört habe.
   Nun sorge der Winter 2022/2023 für eine ähnliche Pause im Ukraine-Krieg. Ein Friedensprozess
müsse zwei Ziele angehen: die Freiheit der Ukraine zu bestätigen (auf Basis der Grenzen vor dem russischen Angriff, aber ohne die Krim) und eine neue internationale Ordnung besonders für Zentral- und Osteuropa zu definieren, in der schließlich auch Russland seinen Platz finde.
   Kissinger warnte davor, Russland „impotent“ machen zu wollen: Das Land habe für mehr als ein
halbes Jahrtausend zum globalen Gleichgewicht und zur Machtbalance beigetragen. Eine Auflösung Russlands, das elf Zeitzonen umfasse, könne ein Vakuum erzeugen, in dem vorhandene Streitfragen mit Gewalt gelöst würden und andere Länder ihre Ansprüche mit Gewalt durchsetzen könnten – all dies bei tausenden vorhandenen Atombomben. Der nötige Prozess habe zwei Bestandteile: das Streben nach Sicherheit und die erforderlichen Schritte zur Aussöhnung. Bekomme man nicht beide, werde man keinen davon erreichen.

         TOPIC  Nr. 01/2023



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z.B. 43. Jahrgang - Nr. 2 Februar 2023

Die Themen: Habeck und das neue Römische Reich. - Christenverfolgung auf Höchststand. - Was Jesus über die Endzeit sagte. - USA: Name Jesus muss weg. - Ungarn: Stipendien für verfolgte Christen. - Urteil: Gassmann versus Google. - Freie ev. Bekenntnisschulen erfolgreich. - Wenn Gott Programm macht: Merci Ships. - BlackRock kauft die Ukraine. - Ukraine-Krieg: Generäle warnen. - Deutschland schon längst im Krieg? - Atomschlag: EU sichert Vorräte in Finnland. - Israel mit neuer Militärtechnik. - Gibt es eine schädliche Überbevölkerung? - Migranten sorgen für sozialen Sprengstoff. - Juristerei wird durch aktuelle Moral verändert



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Robert Habeck und das neue Römische Reich

   Der deutsche Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz forderte auf dem Davoser Welt-
wirtschaftsforum (WEF) im Januar 2023 etwas ein, was auch im Wort Gottes prophetisch skizziert wird:
   Auf einer Podiumsdiskussion wies Robert Habeck auf ein Ziel hin, das die Europäische Union (EU) unbedingt erreichen müsse: Endziel solle ein europäischer Bundesstaat sein – auch mit einer gemeinsamen Fiskalpolitik. Habeck. „Meine Idee ist, dass wir eines Tages eine Bundesrepublik Europa haben.“
   Das dürfte dann bedeuten: Die EU wird zu einem geschlossenen Machtblock mit eigenen Politikfeldern und in Brüssel wird auch fiskalisch über das Geld der Europäer – somit auch des größten EU-Zahlers Deutschland – zentral entscheiden. In einem Brüssel mit einer EU-Bürokratie, die kein Europäer wählen kann. Wird sich das alte, untergegangene Römische Reich, das zur Zeit Jesu zentral von Rom aus große Teile Europas und Nordafrikas diktatorisch beherrschte, als allgewaltiger
Machtblock in Form der Bundesrepublik Europa auf der Weltbühne neu präsentieren können? Habeck in Davos über das neue Europa: „Jetzt noch nicht!“
   Prophetische Texte aus dem alttestamentlichen Buch Daniel und dem letzten Buch der Bibel, der Offenbarung des Johannes, scheinen genau auf dieses neue Europa hinzuweisen. Der Prophet Daniel berichtet in Kapitel 7 seines Buches über ein letztes, viertes Reich auf dem Globus und symbolisiert es als schreckliches Tier mit zehn Hörnern. Von einem fünften, heidnischen Weltreich ist im Wort Gottes nicht mehr die Rede. Der Apostel Johannes präzisiert dieses Tiersymbol von Daniel in seinen Visionen auf der Insel Patmos so (Offb.17):
„Das Tier, welches du sahst, war und ist nicht und wird aus dem Abgrund heraufsteigen und ins Verderben gehen ...“ Diese Stelle gibt einen starken Hinweis auf das Römische Reich, das es einmal gab, das verschwand und jetzt in neuer Formation zur Bundesrepublik Europa unterwegs sein dürfte.
   Nicht nur dieser Aspekt ist für Christus-Gläubige ein Hinweis, dass die Menschheit in einer gewissen Endphase der Weltgeschichte angekommen sein muss.
   Befasst man sich mit Feinheiten dieses Wiederaufstiegs des Römischen Reiches, so stößt man auf äußerst interessante Zusammenhänge.
   Die Römer beherrschten nicht nur Israel, sondern zu Lebzeiten Jesu auch das nördliche Afrika. Die EU versucht, just dieses nördliche Afrika mit dem „Barcelona-Prozess“, der 1995 begann, an die EU heranzuführen.
   Israel wird ganz selbstverständlich schon zum neuen Europa gezählt. Israelische Mannschaften spielen in allen europäischen Sport-Wettbewerben ganz automatisch mit. Auch bei dem europäischen Musikwettbewerb „European Song Contest“ (ESC) ist Israel seit 1973 vertreten – so auch in diesem Jahr wieder.
   Und über noch eines darf man nachdenken: Manche Ausleger der Bibel sind der Ansicht, dass biblische Prophetie in Bezug auf andere Länder stets aus der Perspektive Israels und der Länder zu sehen sei, die zur Zeit Jesu bekannt waren bzw. wurden. Dieser Grundansatz ist interessant, aber biblisch nicht unbedingt zwingend.
   Als Jesus als Mensch auf der Erde lebte, beherrschten die Römer z. B. Britannien noch nicht. Erst ab dem Jahr 43, nachdem Jesus gestorben und auferstanden war, gehörten Teile der Insel zum Römischen Reich. Heute ist durch den Brexit jedenfalls der historische Zustand zu Jesu Lebzeiten wiederhergestellt. Das Vereinigte Königreich gehört nicht mehr zum neuen Römischen Reich namens EU.
   Unaufhaltsamer Aufstieg des neuen Römischen Reiches? Fakt ist: Jetzt wohl noch nicht! Im Moment
verblasst nämlich der Stern der EU, weil wirtschaftliche und politische Entwicklungen sich auf den asiatischpazifischen Raum konzentrieren – vorangetrieben durch die Amerikaner. Doch ein möglicher Krieg zwischen den Amerikanern und den Chinesen wegen der Einverleibung Taiwans in das Reich der Mitte könnte einen so großen Krieg auslösen, dass Europa als unbeteiligte Partei wieder ins Rampenlicht der Weltbühne gelangt. Ziemlich sicher ist, dass China in naher Zukunft den Versuch unternehmen wird, Taiwan wieder rot-chinesisch zu machen, so wie auch schon Hongkong.
   Die RAND Corporation ist eine seit Langem bestehende US-Denkfabrik, die auch das US-Militär berät. 2017 hat die RAND Corporation ein Strategie-Papier vorgestellt mit dem Titel „Krieg gegen China: Das Undenkbare denken“. Auftraggeber für die Studie war die US-Armee. Die Vordenker der RAND Corporation fordern in dem Papier das US- Verteidigungsministerium Pentagon und das Weiße Haus zu „vernünftigen Vorbereitungen zur Führung eines lang andauernden und intensiven Krieges gegen China“ auf. Und dieser müsse möglichst bald beginnen. Wegen der Aufrüstung Chinas würden die Kosten und Verluste für diesen Krieg aufseiten der Vereinigten Staaten 2025 weitaus höher ausfallen als 2015. Kurzum: Die Amerikaner konzentrieren sich wohl eher auf einen großen direkten Krieg mit China und halten sich deshalb im Ukraine-Konflikt in Bezug auf eigene, direkte Kampf-handlungen vor Ort in der zweiten Reihe.
   Nun hat diese Rand Corperation Ende 2022 ein Papier veröffentlicht, das sich mit der Zuspitzung des Ukraine-Konfliktes beschäftigt. Darin wird ein „Szenario D“ genannt, das den Angriff der Russen auf sechs zentrale Ziele in Europa beschreibt. Darunter die US-Basis im deutschen Ramstein und das holländische Rotterdam, über dessen Hafen Militärgüter eingeführt werden.
   Derzeit brennen zwei Lunten für ein mächtiges Pulverfass namens „großer“ Weltkrieg: sowohl bei uns in Europa als auch im asiatisch-pazifischen Raum. Wenn dieser kommen sollte, was wird danach (!) geschehen? Derzeit wird die Sehnsucht nach einer starken Weltinstanz oder einem starken Mann immer mehr befeuert, da fast alle Politiker und globalen Institutionen darin versagen, drängende Weltprobleme zu lösen.
   Es gab für Christen, die in der Bibel forschen, wohl kaum einen spannenderen Zeitabschnitt in Bezug auf heilsgeschichtliche Entwicklungen als den momentanen.

         TOPIC  Nr. 02/2023



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Was Jesus über die Endzeit sagte

   Als die Jünger Jesus fragen „Was wird das Zeichen deiner Wiederkunft und das Ende der Weltzeit sein?“, antwortet er u. a. (Matth. 24): „Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören; habt acht, erschreckt nicht; denn dies alles muss geschehen; aber es ist noch nicht das Ende. Denn ein Heidenvolk wird sich gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere; und es werden hier und dort Hungersnöte, Seuchen und Erdbeben geschehen. Das alles ist der Anfang der Wehen. Dann wird man euch der Drangsal preisgeben und euch töten; und ihr werdet gehasst sein von allen Heidenvölkern um meines Namens willen.“

         TOPIC  Nr. 02/2023



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USA: Der Name Jesus wird zum Ärgernis

   Wer ein Hemd mit Jesus-Aufdruck trägt, muss in den USA mit unangenehmen Konsequenzen rechnen. So wurde einem jungen Mann in einem Einkaufszentrum in Bloomington (Bundesstaat Minnesota) mit Hausverbot gedroht, weil er ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Jesus Saves“ (Jesus rettet) trug. Ein Sicherheitsangestellter forderte den Straßenprediger Paul Shoro auf, das Kleidungsstück abzulegen, weil der Name Jesus eine religiöse Aussage wäre und diese bei Kunden Ärgernis erregen könnte. Die Betreiber der Mall of America könnten religiöse Werbung nicht dulden. Shoro blieben nur zwei Möglichkeiten: entweder das T-Shirt auszuziehen oder das Einkaufszentrum zu verlassen. Wie die Online-Zeitung Christian Post weiter berichtet, hatte Shoro bereits einige Wochen zuvor in demselben Einkaufszentrum Traktate verteilt und öffentlich zum Glauben an Jesus Christus eingeladen. Bereits damals sei er ermahnt worden, dass dies unzulässig sei. Die „Mall of America“ zählt mit einer Fläche von etwa 390.000 Quadratmetern und jährlich rund 42 Millionen Besuchern zu den größten Einkaufszentren der Welt.
   Das Vorkommnis aus dem Einkaufszentrum ist kein Einzelfall. Eine konservative Frauenvereinigung aus den USA berichtete schon vor einiger Zeit, einige linke Demokraten im US-Repräsentantenhaus forderten immer wieder, dass ihre republikanischen Amtskollegen den Namen Jesus bei öffentlichen Gebeten weglassen sollten.

         TOPIC  Nr. 02/2023



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BlackRock kauft die Ukraine

   So etwa lautet die Überschrift eines Artikels auf der Webseite von The American Conservative, einer
US-amerikanischen politischen Zweimonatszeitschrift. Die Ukraine habe einen neuen westlichen Unterstützer, heißt es da mit Hinweis auf eine Video-Konferenz mit dem Präsidenten der Ukraine und Larry Fink, dem Chef des global einflussreichsten Vermögensverwalters BlackRock. Es sei darum gegangen, die Nachkriegs-Investitionen zum Wiederaufbau der Ukraine zu koordinieren.
   In der Tat wird auf Selenskyjs Internet-Seite von einer solchen Konferenz berichtet. Man erfährt sogar, dass ein BlackRock-Team bereits seit Monaten daran arbeitet, die ukrainische Regierung zu „beraten“. Es gehe darum, die Bemühungen von Investoren zu koordinieren, in die wichtigsten und einflussreichsten Sektoren des Landes zu investieren. „Es dürfte garantiert sein, dass BlackRock von der ukrainischen Regierung für seine Beratung beim Wiederaufbau fürstlich bezahlt wird“, so der Website-Autor von The American Conservative. „Und woher bekommt die ukrainische Regierung zur
Zeit ihr Geld, bedenkt man, dass die Wirtschaft in Trümmern liegt und Krieg teuer ist?“ BlackRock bekommt sein Geld (zur Zeit etwa umgerechnet zehn Billionen Euro an Vermögen) von Privatanlegern, Pensionskassen, Versicherern oder Staatsfonds. Dieses Geld muss weltweit investiert werden und Rendite abwerfen. Sehr viel US-Geld wird demnächst in die Ukraine zum Wiederaufbau fließen, und die ukrainische Regierung scheint jetzt schon zuzusichern, dass diese Investitionen
amerikanisches Eigentum in der Ukraine bleiben werden.
   Es gibt eine ganze Reihe von Beispielen, wie marktreligiöse Eliten nach größeren Staatskrisen verfahren. Sie legen nahe, dass es nach dem Krieg praktisch kein ukrainisches Staatseigentum mehr geben wird und nun auch jene wirtschaftlich lukrativen „Juwelen“, die noch nicht nach der Krise von 2014 an westliche Unternehmen verkauft wurden, demnächst von entsprechenden Investoren übernommen werden. Die Ukraine, das ist zu erwarten, wird zu einem neoliberalen Musterstaat mit maximalem Gewinn-Ausstoß umgebaut.
   Dabei muss noch ein weiterer Aspekt berücksichtigt werden, auf den Gabor Steingart hinwies. Der
Journalist leitete etliche Jahre das Hauptstadtbüro des Nachrichtenmagazins Der Spiegel und war auch Herausgeber des Handelsblattes. In einem Beitrag, den das Nachrichtenmagazin Focus abdruckte, verwies Steingart auf ein US-Gesetz, das im Mai 2022 beschlossen wurde. Darin ist festgelegt, dass „jegliche Darlehen oder Verpachtung von Verteidigungsgütern an die Regierung der Ukraine [...] [der] Rückgabe, Erstattung und Rückzahlung [unterliegen]“. Dieses Verfahren werde als
„Bewaffnung auf Kredit“ bezeichnet, so Steingart. Es sei ein Prinzip, das durch die Jahrhunderte stets Bestandteil von amerikanischer Politik gewesen sei und von dem 30. US-Präsidenten Calvin Coolidge (Präsident von 1923 bis 1929) so zusammengefasst wurde: „After all, the chief business of the American people is business.“ Zu Deutsch: „Schlussendlich ist das Hauptgeschäft des amerikanischen Volkes das Geschäftemachen!“ Doch dieses Geschäftemachen kann erst beginnen, wenn der Ukraine-Krieg endgültig zu Ende ist. Wann und vor allem, wie er tatsächlich ausgeht, ist jetzt noch nicht sicher (s. nächster Artikel).

         TOPIC  Nr. 02/2023



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Wissenschaftliche Dienste des Bundestages über den Eintritt in einen Krieg

   Laut einer rechtlichen Einschätzung der Wissenschaftlichen Dienste (WD) des Deutschen Bundestages, die die Aufgabe haben, die Bundestagsabgeordneten mit seriösen Informationen zu versorgen, hat Deutschland längst im Ukraine-Konflikt eine kriegerische Zone betreten. Wie die WD in ihrer Beurteilung vom 16. März 2022 schreiben, „bleibt der Umfang von Waffenlieferungen, aber auch die Frage, ob es sich dabei um ‚offensive‘ oder ‚defensive‘ Waffen handelt, rechtlich unerheblich. Erst wenn neben der Belieferung mit Waffen auch die Einweisung der Konfliktpartei bzw. Ausbildung an solchen Waffen in Rede stünde (was ja längst geschieht, die Red.), würde man den gesicherten
Bereich der Nichtkriegsführung verlassen.“
   Es war dann wohl doch kein Versprecher, als die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock am
24.01.2023 vor dem Europarat sagte: „Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland ...“
   Quelle: www.bundestag.de / WD2-3000-19/22

         TOPIC  Nr. 02/2023



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z.B. 43. Jahrgang - Nr. 3 März 2023

Die Themen: Neue Bürger für eine neue Zeit. - England: Gott soll gegendert werden. - Gedanken als Straftaten. - Religiöse Wolke-Bewegung. - Ein weiblicher Transmann bekehrt sich. - Kath. Kirche droht 2024 die Spaltung. - Liebt Gott besonders Wespen und Käfer? - Ukraine: Der Westen braucht den 3. Weltkrieg. - Sind Baerbock und Habeck „Auftragskiller?" - Israel fördert jetzt auch Rohöl. - Mord im Mutterleib soll Grundrecht werden. - Anschwärzen, melden: Segelclub unter Verdacht. - Russen möchten zu Europa gehören. - Digitalisierung und der gottgleiche Mensch. - Astronomin: Gott hat Universum geschaffen. - USA: Gefangene sollen Nieren spenden. - Deutsche haben wieder viel gespendet. - Freispruch für Olaf Latzel wurde aufgehoben. - EU will israelisches Gebiet judenfrei machen.



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Neue Bürger für eine neue Zeit

   Wenn Sie in nächster Zeit in den Zügen der Deutschen Bahn auf einen männlich aussehenden Zugbegleiter treffen, der einen Uniformrock trägt und dazu noch auf Pumps läuft, dann brauchen Sie sich nicht ungläubig die Augen zu reiben: Es ist alles in Ordnung mit Ihnen. Sie sind physisch wie psychisch völlig gesund.
   Im November letzten Jahres hat die Deutsche Bahn nämlich festgelegt, dass jeder Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterin die Dienstkleidung für den Körper bestellen und anziehen darf, in dem er bzw. sie sich gerade zu Hause fühlt. Damit sind einzig und allein die Transmenschen gemeint. Also z. B. Personen, in deren Geburtsurkunde noch „männlich" steht, die sich aber jetzt als Frau fühlen (s. Artikel S. 3).
   Dass die Deutsche Bahn diese Regelung nicht eben mal nebenbei eingeführt hat, dokumentiert Bahnchef Richard Lutz höchstpersönlich. Als Schirmherr des LGBTQI-Netzwerkes der Deutschen Bahn, „Railbow", so schrieb er, liege ihm ein diverser Konzern besonders am Herzen. Die bisher geltende Uniformregelung wurde für Menschen gekippt und ins öffentliche Schaufenster der Bahn gestellt, die nicht einmal ein Prozent der deutschen Bevölkerung ausmachen. Die Deutsche Bahn und mit ihr deren Chef frönen hier im vorauseilenden Gehorsam einem Zeitgeist, den der absolut größte Teil der Deutschen nicht versteht und auch nicht haben will.
   Was in Deutschland derzeit geschieht, fasste vor Kurzem der deutsche Verfassungsrechtler Prof. Dr. Hans Herbert von Arnim so zusammen: „Hinter der demokratischen Fassade wurde ein System installiert, in dem völlig andere Regeln gelten als die des Grundgesetzes. Das ‚System' ist undemokratisch und korrupt, es missbraucht die Macht und betrügt die Bürger skrupellos."
   Einer, der jahrelang ganz dicht am „Maschinenraum" der Politik in Berlin gearbeitet hat, ist der deutsche Journalist Rolf Schuler. Er war fast zehn Jahre lang Parlaments-Korrespondent der Bild-Zeitung. Er ging mit Bundeskanzlerin Angela Merkel auf Auslandsreisen und konnte im Berliner Regierungsviertel aus- und eingehen.
   Doch im Sommer 2022 kündigte Schuler den „Traumjob" eines jeden Journalisten, den Mächtigen auf die Finger schauen zu dürfen. Der Grund: Das Medienhaus Axel Springer verlangte von jedem Mitarbeiter ein bedingungsloses Bekenntnis zur LGBTQ-Bewegung, was der Leiter der Parlamentsredaktion und bekennende Protestant aber nicht mittragen wollte.
   Schuler (Jhg. 1965) schreibt dazu in seinem Buch „Generation Gleichschritt - Wie das Mitlaufen zum Volkssport wurde": „An allen Eingängen der Springer-Zentrale finden sich inzwischen Regenbogen-Aufkleber mit der Aufschrift ‚LGBTQ Safe Zone' (sichere Zone für Schwule, Lesben etc.), als würden Transsexuelle in Deutschland regelmäßig durch die Straßen getrieben und könnten sich zu Springer flüchten."
   Aktuelle Entwicklungen in Deutschland erinnern den gebürtigen Ost-Berliner an seine DDR-Zeit: z. B. Redeverbot, Unterdrückung von Meinungen und Kritik, vorauseilender Gehorsam, Linientreue als Staatsräson, Bann für Abweichler, Bespitzelung mit Meldungen „nach oben". Der Top-Journalist kann nicht nur flüssig und verständlich schreiben. Er belegt auch all das, was er in seinem Buch zu bedenken gibt. Z.B. das System „Anschwärzen, Melden, Vermerken", das zur Hitler-Zeit und in der DDR schon „gute" Dienste leistete.
   So ist das nordrhein-westfälische Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration dabei, ein Netz von Meldestellen einzurichten. Dazu ist seit dem 1. Juli 2022 auf der Webseite von Grünen-Ministerin Josefine Paul zu lesen: Sie nehme folgende Themen in den Blick: „1. Queerfeindlichkeit, 2. Antimuslimischen Rassismus, 3. Antiziganismus (Diskriminierung von „Zigeunern") sowie 4. anti-Schwarzer, antiasiatischer und weitere Formen von Rassismus." In Brüssel liegen Pläne für die Einrichtung einer Medienaufsichtsbehörde vor, von der Medienschaffende befürchten, dass sie unter dem Deckmantel der Bekämpfung von Hass und Hetze zur europäischen Zensurbehörde werden könne.
   Der Vorwurf von „Hass und Hetze" ist jetzt schon ein besonders beliebtes Mittel zur Einschüchterung und Einschränkung der Meinungsfreiheit. Schuler fragt: „Aber was soll ‚Hassrede' eigentlich sein? Unser Strafgesetzbuch kennt den Begriff gar nicht ... Um es klar zu sagen: Man darf hassen. Hass ist eine starke Gefühlsaufwallung, die erst dann strafbar wird, wenn sie in Handgreiflichkeiten oder eine klar belegbare Herabsetzung anderer umschlägt." Schuler führt weitere „Totschlag-Argumente" an, die in Streitgesprächen gerne von den linken Weltverbesserern verwendet werden: „neurechts", „struktureller Rassismus" oder „strukturelle Fremden- und Frauenfeindlichkeit". Doch wer kann diese Begriffe an Beispielen verständlich erklären? Darum geht es gar nicht, weil sie als Vernichtungs-Waffen eingesetzt werden, um Andersdenkende einfach zackig und final auszuschalten. Schuler nennt diese Methode „forsch vorgetragenes Behauptungsunwesen".
   Wer sind aber die Rädelsführer, die hinter demokratischen Fassaden an der Veränderung der Gesellschaft arbeiten? Die Vordenker dieser neuen Diktatur sitzen vor allem in den USA und verbreiten ihre „Erkenntnisse" zuvörderst über universitäre Netzwerke weltweit.
   Es sind linke Professoren, radikale Intellektuelle, die der Auffassung sind, liberale Demokratie und Meinungsfreiheit seien Diener eines rassistischen und kapitalistischen Systems. Demokratie und Freiheit hätten nicht zu einer besseren Gesellschaft geführt. Deshalb müssten sie weg. Wenn die Menschheit überleben wolle, müsse ein neuer Mensch, ein neuer Bürger her.
   Schuler schreibt dazu: „Interessant an diesen Beobachtungen, dass Sozialismus, Kommunismus und Nationalsozialismus als geschlossene Theorien einen Staat und eine Gesellschaft errichten wollen, aus der dann aufgrund der staatlichen Struktur und Organisation (Kollektivismus, keine privaten Produktionsmittel, Volksgemeinschaft etc.) der ‚neue Mensch' schrittweise hervorgehen sollte. Da sich solche geschlossenen Ideologien mit Ende des Kalten Krieges weitgehend widerlegt und ihre Anziehungskraft verloren haben, versucht der harte Kern der LGBTQ-Bewegung jetzt auf entgegengesetztem Wege zum Ziel zu kommen – der ‚neue Mensch', der die biologische Geschlechterordnung als Individuum qua Selbstbestimmung überwunden hat, erzwingt jetzt durch neue Gesetze eine neue Gesellschaft." Schon der erste Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der kanadische Psychiater Brock Chisholm, gab 1948 die Vision aus, die jetzt mehr und mehr zur Wirklichkeit durchgeboxt wird: „Wenn die Menschheit überleben soll, ist eine neue Art von Bürger erforderlich." Dieser neue Bürger müsse eine „Welt-Loyalität" widerspiegeln, bei der die Religion, der Begriff der Sünde und traditionelle Erziehungsmethoden überwunden werden müssten, so Chisholm.
   Für den evangelischen Schuler ist genau das, was zu einer „Welt-Loyalität" gehören soll, der Weg in eine Versklavung unter einer Gedanken- und Real-Diktatur. Schuler gibt zu bedenken, dass die Erkenntnis aus Diktaturen der Vergangenheit die sei, dass gesellschaftliche Prozesse, das gesellschaftliche Klima und die politischen Strukturen so gestaltet werden müssten, dass zur freien Rede möglichst kein Mut nötig sei. Der ehemalige Bild-Mann führt in diesem Zusammenhang den Bibeltext aus Matthäus Kapitel 5 Vers 37 an: „Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein; was darüber ist, das ist von Übel" und schreibt weiter: „Klarheit und Wahrheit ist hier die Botschaft. Nicht eiern, nicht ausweichen, klar denken und sprechen ... Für die offene Gesellschaft freilich ist das ‚Nein' wichtiger als das ‚Ja': Wo Ja-Sager an der Macht sind und Ja-Sagen einfordern, zieht Tyrannei herauf. Das Nein ist der Kern der Freiheit. Mitmachen ist kostenlos."
   „Generation Gleichschritt" von Ralf Schuler, 240 Seiten, fontis-Verlag, ISBN 978-3-03848-260-4, Preis Deutschland 22,90 Euro; Schweiz 30,90 CHF.
   Bestell-Telefon Deutschland: 02351-96930; Bestell-Telefon Schweiz: 061-2956000

         TOPIC  Nr. 03/2023



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Spaltung droht: In der katholischen Weltkirche rumort es gewaltig

   Nach dem Tod des deutschen Papstes Benedikt XVI. tobt im Vatikan ein Machtkampf. Unter konservativen Bischöfen und Kardinälen in Rom kursiert ein Papier, in dem Papst Franziskus frontal angegriffen wird. Eine „Katastrophe", ein „Desaster" sei dessen Amtszeit für die katholische Kirche, heißt es dort. Der Grund für die Aufregung: Die konservativen „Purpurröcke" befürchten, dass Franziskus nach dem Tod von Benedikt bei Reformen nun aufs Gaspedal tritt. Wie schlimm es wirklich steht, darüber ließ sich der deutsche Kardinal Walter Kasper in einem Interview im TV-Magazin report München aus. Kasper konstatierte immer größer werdende Spannungen und redete gar von der Gefahr einer Spaltung der Kirche.
   Die könnte tatsächlich im nächsten Jahr stattfinden. Denn 2024 findet die katholische „Weltsynode" statt. Laut katholischen Medien würden die Hauptthemen der Weltsynode von Kardinal Jean-Claude Hollerich SJ orchestriert. Im Juli 2021 hatte Franziskus den Erzbischof von Luxemburg zum Generalrelator (kirchlich: „Kümmerer") der Weltsynode ernannt.
   Hollerich hat schon klar vorgegeben, wohin das Kirchenschiff Katholische Kirche auf der Weltsynode umgesteuert werden muss, um nicht im Nebel der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Man müsse sich bei aller Treue zum Evangelium öffnen und einen Wandel zulassen. Wie dieser Wandel wohl konkret aussieht, äußerte Hollerich frank und frei, ohne dass ihm der aktuelle Papst-widersprach: Homosexuelle seien keine „faulen Äpfel". „Sie sind eine Frucht der Schöpfung." Die Segnung von Homosexuellen sei zweitrangig. Segnung bedeute „gut-heißen". Und wer möchte glauben, „Gott würde jemals zwei Personen ‚schlecht-heißen', die sich mögen?", so der 64-jährige Kirchenmann.
   Solche Aussagen treiben den Konservativen in der kath. Kirche die Zornesröte ins Gesicht. Einer ihrer Fraktionsführer, Kurienkardinal George Pell, sagte über das Arbeitsdokument zur Weltsynode: Es sei „in erheblichem Maß feindlich gegenüber der Tradition", berücksichtige weder „Altes noch Neues Testament" und ignoriere „grundlegende christliche Lehren wie den Glauben an ein göttliches Gericht, Himmel und Hölle".
   Pell verstarb jedoch im Januar dieses Jahres. Medien-Beobachter des Vatikans stellen nun eine gewisse Orientierungslosigkeit im Lager der Bewahrer katholischer Tradition fest. Nach dem Tod von Pell müssen sie sich neu formieren. Man darf gespannt beobachten, wie der Machtkampf in der Katholischen Kirche weitergehen wird.

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Mord im Mutterleib: Ausnahme soll zum Grundrecht werden

   In Frankreich ist es in Bezug auf den Mord von Ungeborenen (Abtreibung) zu einer überraschenden Kehrtwende gekommen. Wie die katholische Wochenzeitung Die Tagespost (DT) schreibt, „galt das französische Oberhaus als sichere Basis gegen eine weitere Aufweichung des Lebensschutzes". Nun haben aber auch einige bürgerlich-konservative Senatoren einer neuen Formulierung zugestimmt, die das „Recht auf Abtreibung" durch „Freiheit, eine Schwangerschaft zu beenden" ersetzt. Die DT vermutet, dass die Senatoren auf einen „Taschenspielertrick" hereingefallen sind. Denn die französische Verfassung unterscheidet nicht nach Rechten und Freiheiten. Sollte die neue Formulierung tatsächlich Gesetzeskraft bekommen, würde damit zum ersten Mal in Europa verfassungsmäßig (!) der Mord im Mutterleib zementiert.
   Treibende Kraft in dieser Angelegenheit ist auch der französische Präsident Emmanuel Macron, der schon seit einiger Zeit das „Recht auf Abtreibung" in der EU-Grundrechtscharta verankert sehen möchte. Sollte es dazu kommen, wären alle Mitgliedsstaaten verpflichtet, die Tötung von ungeborenen Menschen rechtlich sicherzustellen. Nach dieser Forderung von Macron stimmte das Europäische Parlament sofort dem „Recht auf Abtreibung" zu, was aber bisher keine Rechtsfolgen in der EU hat.
   Auch in anderen Ländern folgt man der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die in ihren Abtreibungsrichtlinien die Entkriminalisierung der Abtreibung weltweit fordert. Erst im Januar 2023 hat sich die deutsche Familienministerin Lisa Paus von Bündnis 90/Die Grünen für die Abschaffung des Paragrafen 218 ausgesprochen. Im „katholischen" Spanien wird derzeit eine Gesetzesinitiative diskutiert, die die bisher verpflichtende Bedenkzeit vor der Ermordung eines ungeborenen Menschen abschaffen will. Selbst 16-jährigen Mädchen soll ohne Zustimmung der Eltern eine sogenannte Abtreibung ermöglicht werden.
   Die Tagespost weist noch darauf hin, dass immer mehr junge Ärzte sich nicht an der Ermordung von Ungeborenen beteiligen wollen. Sie könnten bei der sich anbahnenden rechtlichen Entwicklung gegen Strafe gezwungen werden, das lebende Kind aus dem Mutterleib zum Teil in Einzelteilen abzusaugen oder mit Hilfe von Ultraschall dem lebenden Mensch im Mutterleib eine tödliche Giftspritze direkt ins Herz zu setzen.

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Astronomie-Professorin Gott schuf das Universum

   Die an der renommierten Harvard-Universität in den USA lehrende Astronomie-Professorin Karin Öberg ist überzeugt, dass Gott der Schöpfer des Weltalls ist. Es gehe ihr jedes Mal zu Herzen, wenn sie darüber nachdenke, „dass derselbe Gott, der dieses unermessliche Universum geschaffen hat, sich entschlossen hat, als Säugling in dieses Universum einzutreten". Das sagte die 40-jährige Wissenschaftlerin in einem Interview mit dem VATICAN magazin. Nach Ansicht Öbergs gibt es keinen Konflikt zwischen Wissenschaft und Glauben: „Meine wissenschaftliche Arbeit hat meine religiösen Überzeugungen nie infrage gestellt." Die Astronomin nannte es schwierig, nach der Ordnung im Universum zu suchen und sie zu erklären, ohne darüber nachzudenken, warum sie existiere. Die Astronomie biete viele Gelegenheiten, sich von der Schönheit und Fremdartigkeit des Universums beeindrucken zu lassen. Das trage dazu bei, das Herz für einen unendlichen Schöpfer zu öffnen.
   Die aus Schweden stammende Öberg ist nach eigenen Angaben in einer nominell lutherischen Familie aufgewachsen. Ihr Vater sei Agnostiker, und ihre Mutter habe ihren Glauben nie praktiziert. Nach der Konfirmation habe sie sich als Agnostikerin betrachtet, so Öberg. Zur Erläuterung: Ein Agnostiker geht davon aus, dass die Existenz eines Gottes zwar angenommen werden kann, aber nicht rational zu klären oder zu erkennen ist. Öberg erhielt ihre wissenschaftliche Ausbildung in den USA. Sie berichtet, dass sie dort Bücher des Schriftstellers Clive Staples Lewis (1898-1963) gelesen hat und dadurch Christin wurde. Die Wissenschaftlerin trat zunächst in die anglikanische Kirche ein und wechselte dann in die römisch-katholische Kirche. Sie habe sich „in die Kirche und ihre Schönheit verliebt", sei aber nicht katholisch geworden, um ein emotionales Bedürfnis zu befriedigen.
   Öberg betet nach eigenen Worten täglich. Die Professorin trägt laut eigener Aussage täglich auch ein Kreuz und stellt religiöse Symbole neben ihrem Arbeitsplatz auf. Damit signalisiere sie, „dass das Christentum an die Universität gehört".

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z.B. 43. Jahrgang - Nr. 4 April 2023

Die Themen: Ursache für die Ratlosigkeit von Regierenden. - Gnadau-Gemeinschaften als Gemeinden. - To-go-Methode: Heiliges wird verhunzt. - Deutscher Gideonbund soll unterworfen werden. - Wie Gott in der Ukraine wirkt. - Die „heimlichen“ Wunder Gottes. - Bekenntnisbewegung NRW löst sich auf. - „Antichristliches“ China als Friedensfürst? - Es gibt Hindernisse für den EU-Chip. - Dürfen Christen Insekten essen? - USA: Satanisten kämpfen für Abtreibung. - Grüne Forderung nach „rassistischer“ Asylpolitik. - Seniorenchöre: Wer singt, hat keine Angst. - Obacht bei Kriegsberichten in den Medien. - Freudenberg-Mord: unschuldige Kinderseelen?



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Die Ursache für die Ratlosigkeit der Regierenden

   Der weise Salomo schreibt im biblischen Buch der Sprüche an mehreren Stellen, dass die Furcht des HERRN der Anfang und die Quelle der Erkenntnis und Weisheit ist (1,7; 9,10; 15,33).
   Wenn wir in der Bibel von Gottesfurcht lesen, ist damit nicht gemeint, dass wir Angst haben sollen vor Gott. Vielmehr meint es ein täglich neues Ernstnehmen Seiner Person. Wie ernst ein Mensch Gott nimmt, wird deutlich an seinem Umgang mit der Bibel. Hier offenbart Gott Seinen Willen. Gottesfurcht zeigt sich in einem respektvollen Umgang mit seinem Wort. Er ist die höchste Autorität. Wenn wir Gott missachten und Seinen heiligen Willen mit Füßen treten, brauchen wir uns nicht wundern, dass die Ratlosigkeit zunimmt. Hinzu kommt, dass in Jesus Christus alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen sind. Die Ablehnung Seiner Person und des Heils durch Ihn hat selbstverständlich auch Folgen.
   So wurde im letzten Jahr deutlich, dass unsere Regierung auf breiter Front den Namen Jesu und Seinen Heilsanspruch ablehnt. Auf der Kuppel des rekonstruierten Berliner Schlosses ließ der preußische König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) zwei Bibelverse anbringen: „Es ist in keinem andern Heil, ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, denn in dem Namen Jesu, zur Ehre Gottes des Vaters. Dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind“ (Apg 4,12 und Phil 2,10).
   Wie geht man nun mit diesen Bibelversen um? Die Bundesregierung plant eine zeitweilige Überblendung der Bibelzitate an der Kuppel des Berliner Stadtschlosses. Es wurde von der politisch Linken eine Abnahme gefordert, weil diese Verse einen unerträglichen kirchlichen Dominanzanspruch formulieren würden. Als Claudia Roth ihr neues Amt als Kulturstaatsministerin antrat, schaltete sie sich leidenschaftlich in die Debatte ein: „Ich will da ran!“ Geplant ist eine zeitweise künstlerische Intervention, bei der die biblischen Verse mit anderen Sprüchen überblendet werden. Aber nur nachts. Es sei eine unerträgliche christliche Übergriffigkeit, die den „allein von Gott abgeleiteten Herrschaftsanspruch des Preußenkönigs untermauere“, so Roth.
   Doch geht es hier wirklich nur um eine Kritik des Anspruchs des Gottesgnadentums der Monarchie – oder geht es um mehr? Und wird diese bewusste Ablehnung des hier formulierten Herrschaftsanspruchs Christi nicht Folgen haben?
   Was also tun? Ein Rückblick in unsere jüngere Geschichte zeigt, dass unsere Väter nach der schrecklichen Zeit totalitärer Systeme in der Präambel unseres Grundgesetzes und in sieben Landesverfassungen bewusst den Gottesbezug eingebaut haben. In vier Landesverfassungen wurde darüber hinaus festgeschrieben, dass alles der „Gottesfurcht“ unterzuordnen ist. Ehrfurcht vor Gott macht weise, die Probleme unserer Zeit recht anzugehen. So heißt es bis heute in den Verfassungstexten mancher Bundesländer:
   „Die Jugend ist in Ehrfurcht vor Gott, im Geiste der christlichen Nächstenliebe [...] zu erziehen“ (Verfassung des Landes Baden-Württemberg);
   „Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung und vor der Würde des Menschen“ (Verfassung des Freistaates Bayern);
   „Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor der Würde des Menschen und Bereitschaft zum sozialen Handeln zu wecken, ist vornehmstes Ziel der Erziehung“ (Landesverfassung Nordrhein-Westfalen);
   „Die Schule hat die Jugend zur Gottesfurcht und Nächstenliebe, Achtung und Duldsamkeit, Rechtlichkeit und Wahrhaftigkeit, zur Liebe zu Volk und Heimat, zum Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt, zu sittlicher Haltung und beruflicher Tüchtigkeit und in freier, demokratischer Gesinnung im Geiste der Völkerversöhnung zu erziehen“ (Verfassung für Rheinland-Pfalz).
   Die Gottesfurcht steht immer an erster Stelle. Das macht die NRW-Verfassung auch grammatikalisch deutlich: Es geht dabei um mehrere Ziele, und doch wird es von den Vätern der Verfassung so formuliert, als sei es nur eins: Es „ist das vornehmste Ziel“. Das heißt, wenn die Gottesfurcht wegbricht, bricht alles zusammen. Dann wird die Menschenwürde missachtet, das Leben nicht mehr geschützt, die soziale Ungerechtigkeit immer größer, die Rücksichtslosigkeit wächst und die Natur wird zwecks egoistischer Ausbeute zerstört.
   Gottesfurcht ist der Schlüssel zum richtigen Umgang miteinander. Uwe Holmer, der „DDR“-Pfarrer, der das Ehepaar Margot und Erich Honecker beherbergte, schreibt in seinem jüngsten Buch „Zuversicht“: „Der ehemalige Ministerpräsident von Niedersachsen, Ernst Albrecht, sagte: ‚Das Problem unserer Zeit ist nicht die Atombombe, sondern die Gottesferne. Wenn wir dieses Problem lösen, lösen wir auch die anderen Probleme‘“.
   Die beiden „Politik“-Brüder Hans-Joachim (SPD) und Bernhard Vogel (CDU) schreiben in ihrem Buch „Deutschland aus der Vogelperspektive“ von einem Archimedischen Punkt – einem absolut festen Angelpunkt. Für sie war es der Glaube an Gott. Ohne Halt in Gott und seinem Wort werden wir haltlos. Orientierungslos. Kopflos ... Sind das nicht treffende Adjektive für die eine oder andere politische Entscheidung? Alle Losigkeiten haben ihren Ursprung in der Gottlosigkeit.“
   Dazu gibt es ein nachdenkenswertes Wortspiel, das vermutlich von dem französischen Dichter Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944) stammt, der auch Pilot im 2. Weltkrieg war. Seine bekanntesten Werke sind „Der kleine Prinz“ und „Die Stadt in der Wüste“:
   „Wenn Menschen gottlos werden, dann sind Regierungen ratlos, Lügen grenzenlos, Schulden zahllos, Besprechungen ergebnislos, dann ist Aufklärung hirnlos, sind Politiker charakterlos, Christen gebetslos, Kirchen kraftlos, Völker friedlos, Sitten zügellos, Mode schamlos, Verbrechen maßlos, Konferenzen endlos, Aussichten trostlos.“
   Wenn in Deutschland ein hoher Politiker von seinem Amt abtritt, wird ihm der Große Zapfenstreich gewährt. Es ist eine militärische Zeremonie im Fackelschein, bei der gegen Schluss Militärmusiker ein ganz bestimmtes Stück spielen. Es fußt auf einem Lied des pietistischen Laienpredigers und Liederdichters Gerhard Tersteegen (1697-1769): „Ich bete an die Macht der Liebe, die sich in Jesus offenbart.“ Gibt es einen stärkeren Beweis für unsere christlichen Wurzeln? Wenn wir diese leugnen, entwurzeln wir. Dann geht jede Stabilität verloren.
   Auszug aus einem Artikel von Hartmut Jaeger. Nach der Zeitanalyse geht der Geschäftsführer der „Christlichen Verlagsgesellschaft Dillenburg“ darauf ein, wie Christen auf diese „Entwurzelung“ in unserem Land geistlich reagieren können. Der ganze Artikel erscheint ab dem 25.04.2023 in der Zeitschrift „Perspektive“.
   Bestelldaten für ein kostenloses Probeexemplar (allerdings nur für TOPIC-Leser):
Telefon: 02771-83020; Fax 8302-30; E-Mail
info@cv-dillenburg.de

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To-go-Methode: Wie das Heilige verhunzt wird

   Man findet die zwei englischen Wörtchen an Tankstellen, Bahnhöfen, Flughäfen oder auch an Restaurants: „To go“. Der Anglizismus to go bedeutet auf Deutsch soviel wie „Zum Mitnehmen“ oder „Für unterwegs“. Mal eben nach dem Tanken noch schnell einen Kaffee mitnehmen: Kaffee to go. Was bisher hauptsächlich Speisen und Getränke betrifft, haben nun Christen auch für das Geistliche entdeckt: „Prayer (Gebet) to go“, „Trauung to go“, „Taufen to go“, „Segen to go“.
   So wurden am 23. März in ev. Gemeinden in Bayern und in einer in Hamburg sowohl die Trauung to go als auch der Segen to go angeboten. Im Vorfeld dieser Aktion wurde in Bayern so dafür geworben: „Menschen den Segen Gottes für ihre Partnerschaft zuzusprechen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man bereits standesamtlich verheiratet ist oder nicht, ob man sich den Segen Gottes anlässlich eines Ehejubiläums wünscht. LGBTQL+ (lesbisch, gay/schwul, bisexuell, transgender, queer intersexuell sowie weitere Identitäten und sexuelle Orientierungen)-Paare sind selbstverständlich willkommen. Auch eine Kirchenzugehörigkeit ist nicht erforderlich – der Segen Gottes ist an keine Vorbedingung geknüpft.“ In Bayern kamen zu den To-go-Segnungen über 250 Paare mit und ohne Trauschein, darunter elf gleichgeschlechtlich Verpartnerte. Wie es hieß, seien die Paare über die kirchliche Aktion „hochgradig begeistert“ gewesen – ebenso einige Pfarrer/innen.
   Im letzten Jahr tauchte erstmals in Deutschland die To-go-Methode im kirchlichen Raum auf. In Oldenburg und in Hamburg wurden mal eben über 20 Täuflinge – to go – getauft. Wie es hieß, habe es Vorgespräche mit den Täuflingen gegeben, die bewusst Christ werden wollten.
   In einem Kommentar für die Ev. Nachrichtenagentur IDEA äußerte der Rektor des Bibelseminars Bonn, Heinrich Derksen, große Bedenken gegen diese To-go-Taufen. Derksen fragt, ob die Täuflinge eine wirkliche Umkehr durch Jesus Christus erfahren hätten und sich bewusst seien, welchen Preis eine Nachfolge Jesu nach sich ziehen kann. Derksen zur To-go-Spontantaufe: „Menschen lassen sich aufgrund von Emotionen oder sogar falscher Informationen wie bei einer Werbeveranstaltung taufen.“
   Bei der „Trauung to go“, einschließlich des „Segens to go“, stellt sich die Frage, welche Sorte von „Agenten“ im Talar hier wirklich tätig waren? Denn nicht nur die von Gott gestiftete heilige Ehe wird durch diese Methode pervertiert, nicht nur Gottes Anweisungen zur praktizierten Homosexualität und zur festgelegten Geschlechtlichkeit wurden selbstherrlich mit Füßen getreten, sondern auch der Segen Gottes auf ein Togo-Schnäppchen reduziert, das man wie auf einem Ramschtisch einfach mal so mitnimmt.
   Wer den biblischen Gott kennenlernen durfte, weil er an Jesus Christus gläubig geworden ist und dann den Heiligen Geist geschenkt bekommen hat, wird sich nicht im Entferntesten vorstellen können, dass dieser Gott diejenigen noch segnen kann, die sein Heiligstes so verhunzen.

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Die „heimlichen“ Wunder Gottes

   Es sind Informationen, die eher durch Zufall an die Öffentlichkeit dringen und in deren Zusammenhang die Beteiligten nicht gerne mit Klarnamen genannt werden möchten. Und das hat einen nachvollziehbaren geistlichen Grund: Allein Gott soll die Ehre gegeben werden.
   So wurde vor einiger Zeit der Leiter eines europaweit operierenden Missionswerkes zu einem ungewöhnlichen Dienst engagiert. Er sollte in einer Schule an mehreren Tagen in unterschiedlichen Klassen Religionsunterricht geben. Sorgfältig vorbereitet auf die Inhalte der Stunden stand nun der Nichtpädagoge vor den Schülern. Doch dann durchzuckte ihn ein Gedanke: Ich ziehe mein vorbereitetes Stundenprogramm nicht durch, sondern erzähle den Schülern einfach von den großen Taten Gottes auf dem Missionsfeld. Wie TOPIC zugetragen wurde, hätten die Schüler nicht nur gebannt zugehört, sondern es habe auch an die zehn „Entscheidungen“ von jungen Leuten gegeben, fortan ihr Leben Jesus Christus widmen zu wollen.
   Ganz anderer Schauplatz. Sie sehen aus wie Rocker, sind aber keine. Bekleidet mit Lederkutten mit zahlreichen Aufdrucken donnern sie mit ihren aufgemotzten Maschinen über die Straßen: „fromme“ Biker, auf Deutsch: Christus-gläubige Motorradfahrer. Ihr Motto zusammengefasst: Gemeinschaft haben mit anderen Bikern, um ihnen von Jesus Christus zu erzählen und was sie selbst mit Jesus erlebt haben.
   Und die frommen Biker zeigen missionarisch Flagge. Z. B. auf der größten Frühjahrsmesse für Motorradhersteller, die Anfang März in Dortmund stattfand. Mit einem Stand dabei auch die CMA-Germany. Die Abkürzung CMA steht für Christian Motorcyclist Association. Auf Deutsch: Vereinigung christlicher Motorradfahrer.
   In Dortmund bot CMA Deutschland neben Gesprächen mit Messe-Besuchern auch ihre „Hope-Bibel“ zum Mitnehmen an. Wie ein CMA-Biker TOPIC berichtete, seien rund 700 Stück „einfach so“ mitgenommen worden. Doch nicht nur CMA Deutschland war auf der Messe vor Ort. Auch andere christliche Motorradclubs präsentierten sich der Biker-Szene.
   Die Gruppe Aufwind verteilte den evangelistischen Kalender „Leben“. Kurioserweise befand sich der Aufwind-Stand neben dem eines Tätowierers. Dieser machte auf sein Geschäft mit einem Leichenwagen plus Sarg aufmerksam. Kommentar eines christlichen Bikers zu der Szenerie: „Krasser kann unsere christliche Botschaft nicht rübergebracht werden!“

         TOPIC  Nr. 04/2023



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Wird das „antichristliche“ China zum Friedensfürst, der die USA stürzt?

   Es hatte sich geopolitisch angedeutet, und TOPIC hatte seit 2020 immer wieder in Artikeln darüber berichtet: Nicht Russland, das mit dem Iran eng verbunden ist, war an diesem Prozess beteiligt. Auch nicht die USA als Schutzmacht von Saudi-Arabien, sondern China schaffte etwas, was geopolitische Beobachter kaum für möglich hielten: Die islamischen Erzfeinde Iran und Saudi-Arabien haben sich auf eine Friedensstraße begeben und wollen viele Differenzen beilegen. Von Handelsbeziehungen ist die Rede, von diplomatischen Beziehungen, gar von Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen.
   Schaut man in die Geschichte der Beziehungen dieser beiden Länder, so stößt man auf Hunderttausende von Toten und Millionen von Kriegsflüchtlingen. Die schiitische Führungsmacht Iran und die sunnitische Führungsmacht Saudi-Arabien haben sich nicht nur erbittert bekämpft, sondern sie tun dies immer noch im Stellvertreter-Krieg im Jemen. In diesem Konflikt haben bisher 400.000 Menschen ihr Leben verloren. Doch auch dort werden die Waffen wohl zum Schweigen gebracht werden – dank China. Das Land der Mitte hat im Nahen Osten etwas geschafft, was viele für unmöglich hielten.
   Auf die sich anbahnenden Entwicklungen hätte man aufmerksam werden müssen, als China 2021 ein geheimes Abkommen mit dem Iran schloss. Auf Betreiben des Obersten Geistlichen Führers des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, kam dieses Abkommen zustande. Was man weiß: Das Abkommen erstreckt sich über 25 Jahre, soll 400 Milliarden Dollar an chinesischen Investitionen auslösen und auf Wunsch der Chinesen „nicht offengelegt“ werden.
   Doch wer ist China heute? Eine Supermacht des Friedens? Vorbild für die ganze Welt? Das Land der Mitte hat sich zu einem perfekten Überwachungsstaat entwickelt, bei dem das Handy eine zentrale Rolle spielt. Doch nicht nur das. China unterhält Umerziehungslager für 800.000 tibetische Kinder und die muslimische Minderheit der Uiguren. Dazu werden Christen scharf beobachtet, kontrolliert und verfolgt. Viele christliche Beobachter können sich vorstellen, dass das chinesische Modell einem antichristlichen Reich nahekommt. China als eine Art Vorschattung eines Regimes, das eines Tages vom Antichristen weltweit installiert werden wird?
   Während der Westen mit dem Motor USA sich immer wieder von seiner kriegerischen Seite gezeigt und viel Elend über die Welt gebracht hat, entpuppt sich ausgerechnet dieses „antichristliche“ China zu einer Art Friedensfürst – nicht nur aktuell im Nahen Osten.
   2001 wurde die Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) gegründet. Diesem politischen, wirtschaftlichen und militärischen Zusammenschluss gehören China, Kasachstan, Kirgisistan, Russland, Tad Tadschikistan und Usbekistan an. Seit 2017 aber auch die beiden Erzfeinde Indien und Pakistan. China und Russland haben damit bewiesen, dass sie in der Lage sind, Feinde unter einem gemeinsamen Banner zu vereinen.
   Allerdings ist Chinas Ziel Nr. 1 keineswegs das, sich als erste Supermacht des Friedens auf diesem Globus zu profilieren. China will mit den Ländern Geschäfte machen und dadurch zur übermächtigen Wirtschaftsmacht aufsteigen, die dann, ohne einen Schuss abgeben zu müssen, die bisherige Weltmacht Nr. 1, die USA, zu Fall bringen könnte.
   China ist nicht nur Mitglied der SOZ, sondern auch des BRICS. Das BRICS ist ein Bündnis aufstrebender Wirtschaftsmächte, das 2006 von Brasilien, Russland, Indien und China gegründet wurde und dem sich 2010 noch Südafrika anschloss. Sowohl die BRICS-Staaten als auch die SOZ sind stark daran interessiert, die absolute Monarchie Saudi-Arabien sowie den Ayatollah-Staat Iran ins Boot zu holen. Für den Iran läuft bereits ein formeller Beitrittsprozess in Bezug auf die SOZ. Laut dem russischen Außenminister Sergej Lawrow erwägt Saudi-Arabien, dem BRICS-Bündnis beizutreten.
   Wenn das so kommen sollte, dann wären die drei größten Ölförderländer der Welt – Russland, der Iran und Saudi-Arabien – praktisch unter einem Verbunddach. Und das wäre für die USA eine Horrorvorstellung. Dann nämlich könnte der sogenannte Petro-Dollar, mit dem jedes Land, egal wo auf der Welt, seine Rohöllieferungen bezahlen muss, durch eine andere Währung abgelöst werden – möglicherweise durch den chinesischen Renminbi.
   In den letzten fünf Jahrzehnten sicherte der Petrodollar die finanzielle Vorherrschaft der USA und dadurch auch ihr erfolgreiches Agieren auf der geopolitischen Bühne. Braucht die Welt den Dollar nicht mehr, dann stürzt das amerikanische Imperium in sich zusammen. Warum? Die USA haben so gut wie keine ausländischen Währungsreserven. Wird der Dollar aber nicht mehr zum Bezahlen in der Welt akzeptiert bzw. in die Landeswährung getauscht, dann können beispielsweise US-Soldaten in Deutschland – rein hypothetisch – nicht einmal mehr einen Kaugummi kaufen.

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z.B. 43. Jahrgang - Nr. 5 Mai 2023

Die Themen: Verführung durch den mystischen Jesus. - Vom Post-Evangelikalen zum Post-Christen. - Alttestamentliche Bibel-Demenz. - Greta Thunberg und der moderne Baal-Glaube. - Was Greta Thunberg mit Martin Luther verbindet. - Die Schwächen der Lobpreislieder. - Südliche Baptisten und die Frauenordination. - Im Juni: Finanzchaos und ein großer Krieg? - USA: Klassische Werte brechen weg NATO-Desaster in der Ukraine? - Hass gegen Kritiker der Queer-Bewegung - Neu: TOPIC macht eine kleine Sommerpause. - Habecks Heiz-Hammer: eine stille Enteignung? - Politisches Tauwetter im Nahen Osten. - Israel ist ein sicheres Reiseland. - Muslimbruderschaft will „Brüssel“ erobern.



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Wie ein mystischer Jesus Bibelgläubige zu betören versucht

   Etwa seit den 1970er Jahren nahm das sogenannte postmoderne Denken Konturen an. Postmodern bedeutet, dass etwas nach dem Modernen gekommen ist. Post. Danach.
   Mit der Moderne bezeichnet man einen Abschnitt in der Geistesgeschichte. Wie wurde in diesem Abschnitt der Geistesgeschichte gedacht, wie entstanden Urteile, welche Bedeutung hatte die Wahrheit?
   Eines war unter den Geisteswissenschaftlern der Moderne bis 1970 klar: Es gibt eine Wahrheit! Es gibt ein Falsch, es gibt ein Richtig! Es gibt Fakten! Es gibt Objektivität! Eine Suche nach der Wahrheit wurde nicht infrage gestellt. Klar war: Fakten, Objektivität etc. existieren.
   Wir leben jetzt im geistesgeschichtlichen Abschnitt der Postmoderne, und da existieren diese Elemente nicht mehr – so wird zumindest behauptet. Richtig und falsch gibt es so nicht mehr wie in der Moderne. In der Postmoderne gilt: Wahr ist nur, dass es keine objektive Wahrheit gibt! Wahrheit speist sich aus Fakten, aus Wissen, aus Informationen, aus Tatsachen. Da es jedoch in einem postmodernen Zeitalter nicht mehr so darauf ankommt, verblassen diese Elemente. Postfaktisch. Nachfaktisch.
   In einer Entscheidung der Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache heißt es dazu: Das Kunstwort postfaktisch verweise darauf, dass es in politischen und gesellschaftlichen Diskussionen heute zunehmend um Gefühle anstelle von Fakten gehe. Konkret: Menschen lassen sich nicht mehr von Fakten leiten, sondern von ihren Gefühlen, auch von immer mehr Gefühlen, die andere in ihnen produzieren.
   Ein Beispiel: Angesichts der sexuellen Missbrauchsfälle in der Katholischen Kirche, die medienmäßig massiv ausgeschlachtet wurden und immer noch werden, entsteht der Eindruck, fast jeder kath. Priester sei ein Täter. Doch dieser Generalverdacht ist eine typisch gefühlte Wahrheit. Statistische Untersuchungen dokumentieren eindeutig, dass die allerwenigsten Sex-Täter Priester sind – ihr Anteil liegt unter 0,5 Prozent aller aufgedeckten Straftaten in dieser Sache. Dieser niedrige Prozentsatz entschuldigt nicht ein Vergehen in den Reihen der Schwarzröcke, macht sie aber auch nicht zu Hauptverdächtigen.
   Dieser Systemschwenk – weg von einer überprüfbaren Wahrheit hin zu einer diffusen wandelbaren Gefühlslage als alleiniges Entscheidungskriterium – hat gravierende Folgen, besonders für die Religionen.
   Der Glaube im Christentum, im Islam und auch im Judentum basiert auf Lehrsätzen. Auf Dogmen, die in Büchern ein für alle Mal festgeschrieben sind. Für das Christentum ist es die ganze Bibel, also Altes und Neues Testament. Die in der christlichen Bibel niedergeschriebenen Informationen und Lehrsätze sind ewige Wahrheit, weil sie direkt von Gott stammen. Diese objektiven Lehren und Wahrheitsaussagen passen nun so gar nicht mehr in eine Zeit, in der es keine objektive Wahrheit mehr geben darf, weil eine rein subjektive, emotionale Wahrheit als letztgültig postuliert wird. Die Folge: Auch im Lager der Evangelikalen, das früher noch als mehrheitlich bibeltreu galt, wird die biblisch fixierte Wahrheit durch wahrgenommene Gefühle abgelöst, die als Erfahrungen mit heiliger Wahrheitsqualität eingeordnet werden.
   Als vor einigen Jahren das Buch „Immer bei Dir. Liebesbriefe von Jesus“ von Sarah Young auf Deutsch erschien, pries ERF Medien Österreich das Werk so an: „Dieses Buch tut gut. Jesus so direkt und unverpackt präsentiert zu bekommen, ist wie Medizin für eine müde, gestresste Kreatur.“
   Was ist das Besondere an Sarah Young? Sie behauptet, neue und spezielle Offenbarungen von Jesus Christus persönlich und direkt erhalten zu haben. Diesem Jesus begegnete Sarah Young eines Nachts, als sie alleine in einem verschneiten Wald unterwegs war. Plötzlich habe sie einen warmen Hauch gefühlt und auch ein goldenes Licht wahrgenommen. Young: „In diesem Moment wusste ich, dass ich Gott gehörte.“ Die Amerikanerin, die auch Psychologie und Philosophie studierte, hatte sich bis zu diesem mystischen Erlebnis danach gesehnt, dass Gott endlich auch außerhalb der Bibel zu ihr spricht. Nach dieser mysteriösen Begegnung in einem Wald in den Schweizer Alpen begann Young, auf das „heilige Flüstern“ zu horchen, und wurde zum Medium, das diese okkulten Botschaften aufschrieb. Sarah Young behauptet, Jesus Christus selbst spreche durch sie, deshalb schreibt sie auch die Botschaften an ihre Leser im „Ich-Jesus-selbstspreche-zu-euch-Stil“. Dieser Jesus der Sarah Young ist ein freundlicher, sympathischer Jesus, der für jeden einen lieblichen und zärtlichen Zuspruch parat hat und niemals mit Geboten, Aufforderungen und Ermahnungen daherkommt. Er ist ein Jesus der Gefühle. Ein postfaktischer Jesus, der unangenehme Wahrheit der Bibel gar nicht mehr ernst zur Sprache bringt.
   Sarah Young ist eine typische Mystikerin. In der Mystik gibt es keine objektiven Regeln. Wahrheit ist hier, was ich durch Visionen, Intuitionen und Gefühle erlebe. Faktisch gibt es keinen einzigen Beweis dafür, dass der biblische Jesus tatsächlich zur der Amerikanerin gesprochen hat. Um mit Jesus in Kontakt zu treten, gibt Jesus Young das Kommando: „Atme meine Gegenwart in tiefen Zügen ein!“ oder „Sauge das Licht meiner Gegenwart in dich auf!“ Ist Jesus nach seiner Auferstehung jemals einem Menschen auf diese Weise begegnet? Laut Bibel nicht.
   Dass die Mystik immer mehr Christen vom nüchternen biblischen Weg wegzieht, belegt aktuell auch die Lebensberaterin Lilli Heinze. Als Seelsorgerin und Trainerin im Bereich Persönlichkeitsentwicklung bietet die Mutter von zwei Kindern ein breites Spektrum an, zu dem auch ein Finanzkurs für Frauen gehört. Doch die 42-Jährige hat auch Mystik pur im Programm. So fordert sie beispielsweise unter der Überschrift „Gebet und Meditation“ zu einer direkten Begegnung mit Jesus auf. Um Jesus vor dem „inneren Auge zu sehen“, empfiehlt sie zunächst eine Atemübung à la Sarah Young. Dann heißt es in einer Visualisierung u. a.: „Da sitzt du nun mit diesen zwölf Jüngern im Boot … Tief atmest du wieder ein und wieder aus. Jesus schaut euch alle der Reihe nach an … Er geht durch euch hindurch und setzt sich an den Bootsrand. Langsam folgst du ihm und setzt dich neben ihm hin. Jesus schaut aufs Wasser hinaus, dann dreht er sich zu dir, und seine Augen schauen dich an direkt in dein Herz. Was spürst du? … Öffne deine Augen und komme im Hier und Jetzt an. Schreib auf, was Jesus dir gesagt hat.“
   Diese mystische Versenkung mit dem „Booster“ Visualisierung ist seit Jahrhunderten in der kath. Mystik, aber auch im Schamanentum bekannt. Wer auf diese Rutschbahn in die Untiefen des Okkulten herabgleitet, wird niemals auf den biblischen Jesus treffen, sondern auf Geistwesen, die nicht zu Jesus gehören. Zigfach in Erlebnisberichten dokumentiert, vermitteln diese dämonischen Wesenheiten wunderbare Gefühle, phantastische Erfahrungen und manchmal einen Rausch von
Glückseligkeit. Doch all das hat mit den Fakten in der Bibel und dem dort vorgestellten Jesus, der gekreuzigt wurde und auferstand, nichts zu tun. Es ist ein postfaktischer, falscher Jesus, der u. a. in der Mystik auftaucht, um mit einem Feuerwerk von gefühlten „Wahrheiten“ spirituell Suchende von der einzigen Wahrheit im Worte Gottes wegzuziehen und in eine geistliche Irre zu leiten. Das wusste schon Martin Luther: „Denn wo man das Wort fallen lässt und außer dem Wort nach Christus tappet, so ergreift man den Teufel.“

         TOPIC  Nr. 05/2023



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Hohepriesterin der Klima-Religion erhält Ehrendoktortitel in Theologie

   Die luth.-theol. Fakultät der Universität Helsinki will der schwedischen Klimaschutz-Aktivistin Greta Thunberg am 09. Juni 2023 einen Ehrendoktortitel verleihen. Diesen Doktortitel in Theologie (!) haben wohl die verdient, die schon auf der bekanntgewordenen Liste der Kandidaten stehen: z. B. die ehemalige Präsidentin des Lutherischen Weltbundes oder ein Professor für Kirchengeschichte aus Estland. Aber Greta Thunberg?
   Wenn Greta Thunberg tatsächlich etwas mit Theologie zu tun hat, dann dürfte sie das in ihrem neuen Buch mit dem Titel „Das Klima-Buch“ offenbar gemacht haben. Es ist die bedingungslose Verehrung eines Gottvaters namens Klima, dem die Menschheit ihr komplettes Leben zu unterwerfen hat.
   Thunberg fordert in ihrem 487-Seiten-Werk die Abschaffung des Kapitalismus und einen Staat, der den Menschen detailliert vorschreibt, wie sie zu leben haben. Einer ihrer Mitautoren, Kevin Andersen, bringt das präzise so auf den Punkt: Der Staat solle z. B. für jeden Bürger bestimmen dürfen, wie groß sein Wohneigentum sein dürfe. Geregelt werden soll auch, wer z. B. wie oft fliegen darf. Autos sollen in ihrer Klasse ganz persönlich zugeschnitten sein mit der Vorgabe, wie weit man damit fahren darf. Zusammengenommen läuft das Programm darauf hinaus, dass eine Marktwirtschaft abgeschafft und eine Planwirtschaft unter Zwang eingeführt wird.
   In dieser Öko-Tyrannei, so der Wunsch der schwedischen Klima-Zuchtmeisterin, sollten sich auch alle Nachrichten allein mit dem Thema „Klima“ befassen: „Eigentlich sollte das jede Stunde unserer täglichen Nachrichten, jede politische Diskussion, jedes Business-Meeting und jede Minute unseres Alltagslebens beherrschen.“
   Die 20-Jährige präsentiert sich mehr und mehr als Hohepriesterin einer neuen Gottheit, die verblüffende Parallelen mit dem Gott Baal aufweist. Aus dieser Sicht ist die Verleihung der Ehrendoktorwürde in Theologie, also der Erforschung einer Religion, durchaus korrekt. Wer war Baal? Baal wird u. a. im Alten Testament der Bibel als heidnische Gottheit beschrieben, die auch verantwortlich war für Wetter und Klima. Baal war eine grausame Gottheit, der Israel selbst Kinder opferte. Aber nicht nur das. Baal forderte fast alles, was das alttestamentliche Buch Jeremia im 3. Kapitel u. a. so zum Ausdruck bringt: „Der schändliche Baal hat gefressen, was unsere Väter erworben hatten, von unserer Jugend an, ihre Schafe und Rinder, Söhne und Töchter.“ Im übertragenen Sinn fordert die Päpstin der Klima-Religion in großen Teilen das, was die Baal-Verehrung schon damals ausmachte.
   Wie sich diese religiöse Verehrung des modernen Baal heute darstellt, beschrieb der deutsche Philosoph Alexander Grau in einem Aufsatz für die Neue Zürcher Zeitung so: „Der Experte ist der Prediger spätmoderner Gesellschaften. Egal ob bei Klima und Corona, Ernährung, Finanzen oder Partnerschaft: Er gibt der postmodernen Gesellschaft Halt, Orientierung und damit Perspektive. Verlangte der Priester der vergangenen Jahrhunderte jedoch Beichte und Umkehr, so weiß der moderne Experte: Gleichgültig ob bei Feinstaub, CO2, Durchschnittstemperatur, Infektionsinzidenzen ...: In allen Bereichen hat der Experte einen Grenzwert parat, der Seelenheil verspricht.“ Diese neue Heilslehre, schreibt Grau, würde mit „sektiererischem Eifer vertreten. Wer dagegenhält, riskiert soziale Ächtung.“

         TOPIC  Nr. 05/2023



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Juni 2023: Beginn der großen Bereinigung?

   Es brennen mal wieder etliche Lunten im weltweiten Finanzsystem: Eine nennt sich „Leveraged Buyout“. Was darunter zu verstehen ist, erklärte der Finanzexperte Dirk Müller („Mr. Dax“) in einem Interview, das Focus online präsentierte, so: Ein Unternehmen möchte ein anderes Unternehmen übernehmen. Doch dieses Unternehmen hat nicht so viel Kapital, um den Übernahmepreis zu bezahlen. In dieser Situation bringen sich Banken ins Spiel. Sie versichern: kein Problem! Ihr bekommt von uns einen Kredit und braucht dafür nur zehn oder 15 Prozent an flüssigem Eigenkapital für dieses Geschäft vorweisen, was üblicherweise viel zu wenig ist. Dieses Finanzmanöver nennt man auf Englisch „Leverage“, zu Deutsch „Hebel“. Die Eigenkapitaldecke des kaufenden Unternehmens wird durch die Aufnahme von Fremdkapital gehebelt.
   Das Problem ist nun, dass ein solcher zugesagter Bankenkredit im Prinzip auf sehr wackeligen Füßen steht. Denn geht bei der Firmenfusion etwas schief – das neue Großunternehmen erwirtschaftet nicht die erhofften Gewinne oder geht gar pleite –, dann fällt der Bankkredit aus. Um einen solchen Ausfall abzusichern, machen US-Banken genau das, was sie schon vor der Weltfinanzkrise 2007/2008 gemacht haben: Die Kredite für die damaligen US-Haushypotheken wurden gebündelt und an Investoren in aller Welt gegen Provision verkauft. US-Hausbesitzer bedienten ihre Hypothekenkredite also bei einem Investor irgendwo auf dem Globus. Doch der US-Hypothekenmarkt brach zusammen und es kam die Weltfinanzkrise.
   Laut Dirk Müller passiert nun genau dasselbe im Moment mit den Krediten für Firmenübernahmen.
Wieder verkaufen vor allem US-Banken gebündelte Firmenkredite als sichere Geldanlage in alle Welt.
Hunderte Milliarden an Volumen dieser Geldgeschäfte gingen bisher „über den Tresen“. Doch dann brach genau dieser Markt 2022 zusammen, weil zugesagte, aber noch nicht abgerufene Kredite zu einem Festzins plötzlich für die Banken viel teurer wurden. Der Grund: Für die Banken wird die Beschaffung des Kreditgeldes bei den Notenbanken viel teurer, weil diese jetzt Zinsen verlangen. Nun haben viele Banken, die diese Geschäfte getätigt haben, ein Problem: Investoren kaufen ihre Kreditpakete nicht mehr und die Banken machen dadurch enorme Verluste – nicht nur in den USA. Wie Dirk Müller andeutete, habe genau dieser zusammengebrochene Firmenkreditmarkt auch einer großen Schweizer Bank das Genick gebrochen. Müller nannte keinen Namen, doch es kann nur die Schweizer Bank Credit Suisse gewesen sein. Wie Müller weiter ausführte, hätten auch deutsche Sparkassen bei diesem speziellen Geschäft mitgemacht. Derzeit haben Banken, die ihre Firmenkreditpakete nicht verkauft bekommen, ein weiteres Problem: Aufgrund der Finanzkrise 2008 hat es staatliche Regulierungen gegeben, dass Geldinstitute, wenn sie die oben beschriebenen Finanzgeschäfte machen und ihre Bücher nicht ausgeglichen sind, keine weiteren Geldgeschäfte dieser Art mehr durchführen dürfen. Viele Banken – vor allem in den USA, aber auch einige bei uns – sind dadurch in ihrer Kreditvergabe und somit in ihren Verdienstmöglichkeiten blockiert. Laut Müller tickt hier eine „Leveraged-Buyout-Bombe“ und wegen der weltweiten Finanzverflechtung weiß niemand genau, wann diese wo „hochgehen“ wird.
   Das weiß auch Professor Dr. Christian Kreiß nicht, dennoch ist er davon überzeugt: „Wir steuern auf eine große Bereinigungskrise zu.“ Der Volkswirtschaftler lehrt an der Hochschule für Wirtschaft und Technik in Aalen und schrieb seine Doktorarbeit über die Große Depression 1929-1932. Für den 61-Jährigen ist völlig klar, dass unser Finanz- und Wirtschaftssystem des stetigen Wachstums und der Überschuldung irgendwann ein zwangsläufiges Ende haben müsse. Die US-Notenbank FED hätte seit 2008 die Menge des Zentralbankgeldes verelffacht, die Europäische Zentralbank (EZB) verneunfacht.
Das bedeutet: Die Notenbanken haben immer wieder den klammen Banken Unmengen an frischem Geld zur Verfügung gestellt – lange Zeit für 0-Zinsen. Doch nun steigen die Zinsen wegen der Bekämpfung der Inflation.
   Die Folge, so Kreiß: Bei weiter steigenden Zinsen stünden an die 60 Länder vor dem Bankrott, weil sie die Zinsen für ihre Überschuldung nicht mehr aufbringen könnten. Darunter seien nicht nur Entwicklungsländer, sondern auch Länder wie Italien oder Japan. Eine solche Konkurswelle dürfte laut Kreiß eine Wirtschaftsdepression mit sehr hoher Arbeitslosigkeit auslösen wie 1929 bis 1932. Eine gewisse „Lösung“ für ein solches Horrorszenario könnte für Kreiß ein großer Krieg sein: „Die Eskalation des Ukraine-Krieges zu einem NATO-Krieg könnte über Zerstörungsprozesse auch einen ‚Reset‘ wie 1945 ermöglichen – mit allem Grauen, das damit einhergeht. Ein großer Krieg kann die ökonomischen Probleme lösen. Insbesondere Länder, deren Territorien von solch einem Krieg nicht betroffen sind, würden von einer solchen Lösung profitieren und könnten sie daher anstreben.“
   Wenn ein Land tatsächlich einen solchen Krieg anstreben sollte, dann können es eigentlich nur die USA sein. Denn die Vereinigten Staaten stehen vor einer Staatspleite. Seit Januar 2023 hatten die USA ihre gesetzliche Schuldenobergrenze von 31,4 Billionen Dollar (28,6 Billionen Euro) erreicht. Ende April wurde nun ein Gesetz vorgelegt, das erlaubt, die Schuldengrenze um 1,5 Billionen Dollar anzuheben. Doch die Republikaner fordern für ihre Zustimmung, 1,5 Billionen US-Dollar neue Schulden aufzunehmen, gewisse staatliche Ausgaben zu reduzieren, was US-Präsident Biden direkt kategorisch abgelehnt hat.  Angesichts der dargelegten Situation im weltweiten Finanzsektor und eines drohenden Zusammenbruchs stellt sich eine Frage, die so ungewöhnlich gar nicht sein muss: Welches wahre Interesse hat der Westen, besonders die USA, dass der Krieg in der Ukraine immer weitergeht? Und was ist in diesem Zusammenhang für den Juni dieses Jahres tatsächlich geplant?
   Das Kampfjet-Manöver trägt den Namen „Air Defender 2023“ und soll vom 12. bis 23. Juni stattfinden. Es ist die größte (!) Luftoperationsübung seit Bestehen der NATO. Hauptschauplatz: der deutsche Luftraum. Beteiligt sind 24 Nationen mit fast 250 Flugzeugen – vor allem Kampfjets. Davon kommen 100 aus den USA. Eines der Ziele der Übung ist, die „Stärke im Bündnis“ zu zeigen. Stärke im Bündnis? Was ist das für ein Bündnis, zu dem auch Japan gehört, das mit Flugzeugen am Manöver teilnehmen wird? Japan gehört nicht zur NATO. Aber zur großen Allianz der hochverschuldeten Staaten. Was plant diese Schuldenallianz wirklich im kommenden Juni? Fädelt sie einen Weltkrieg ein, der für ihre „große Bereinigungskrise“ dringend benötigt wird?

         TOPIC  Nr. 05/2023



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Politisches Tauwetter zwischen Israel und arabischen Staaten wird stärker

   Während hierzulande in christlichen Kreisen Gerüchte kursieren, dass sich die arabische Welt zusammenrotten würde, um in Kürze Israel zu vernichten, sieht die Lage vor Ort ganz anders aus.
   Was lange Zeit unvorstellbar erschien, ereignete sich im September letzten Jahres in Jerusalem. Der Außenminister der Arabischen Emirate, Bin Sajed, besuchte Jerusalem und legte in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem einen Kranz nieder. Ein nächster historischer Höhepunkt folgte im Februar dieses Jahres: Nach fast hundert Jahren wurde in einem arabischen Land wieder eine Synagoge offiziell eingeweiht. Sie ist Teil des „Arabischen Familienhauses“ (Abrahamic Family House) in Abu Dhabi. In der Anlage, die seit dem 1. März 2023 der Öffentlichkeit zugänglich ist, befinden sich eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee. Fortan haben die etwa 600 Juden in Abu Dhabi wieder ein eigenes Gotteshaus.
   Doch neben diesen historischen Ereignissen finden sich weitere Aktivitäten im Nahen Osten, die darauf hindeuten, dass sich eine Tauwetter-Lage zwischen Israel und einigen seiner arabischen Nachbarstaaten stabilisiert. In Abu Dhabi hielten Israel und die Arabischen Emirate z. B. eine gemeinsame Marineschau ab. Dabei wurde auch ein Marineschiff präsentiert, das von der Israel Aerospace Industries, der Werft Abu Dhabi Ship Building und dem emiratischen Rüstungsunternehmen Edge entwickelt wurde.
   Dass immer mehr scheinbar unüberwindbare Grenzen zwischen Juden und Arabern wegfallen, belegt letztendlich auch der Touristik- und Geschäftsreiseverkehr. Laut der deutschen Zeitung Jüdische Rundschau sind seit Ende 2020 etwa 140.000 israelische Geschäftsleute und Touristen in die Golfstaaten gereist, und auch hunderte von Gästen aus den Golfstaaten seien in Jerusalem und Tel Aviv gesichtet worden.

         TOPIC  Nr. 05/2023



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z.B. 43. Jahrgang - Nr. 6 Juni 2023

Die Themen: Bibeltreue Evangelikale im Abwärtstrend? - Viele Zeugen Jehovas wollen aussteigen
Mission: Westen gibt nicht mehr den Ton an. - Im Kommen: heidnische Verehrung Gottes. - „Lebende“ Tattoos als Malzeichen? - Telefonseelsorge: Selbstmord großes Thema. - Weltherrschaft: Wer sind die Straussianer? - Wann wird der Iran die Atombombe haben? - Familie ist für junge Leute das Wichtigste. - Israel: Angriffe auf Christen. - Muslime und Christen im Gender-Kampf. - Im Sudan gibt es US-Biolabore. - Ex-BILD-Redakteur kritisiert einseitige Medien. - TOPIC PLUS Juni 2023
                                           TOPIC macht im Juli eine Sommerpause



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Wann „stirbt“ der evangelikale Rest in Deutschland?

   Bistümer und Landeskirchen rechnen damit, dass sie sich in Zukunft von bis zu 30 Prozent ihres Gebäudebestandes trennen müssen. Das geht aus einem Beitrag hervor, der in der Zeitschrift Kirche und Recht (Stuttgart) erschienen ist. Autoren sind zwei kirchliche Experten für Baurecht und Grund-
stücksfragen. Nach ihren Worten ist die Dimension „gewaltig“ und „ohne Vergleichbarkeit in Deutschland“. Hintergrund ist der kontinuierliche Mitgliederschwund der beiden Volkskirchen. Den Angaben zufolge verfügen sie über 42.500 Kirchengebäude, die zu großen Teilen unter Denkmalschutz stehen. Hinzukommen weitere etwa 40.000 Gebäude auf katholischer und rund 50.000 auf evangelischer Seite. 30 Prozent der Gesamtzahl wären also knapp 40.000 Immobilien, die die Kirchen aufgeben müssten. Seit den 1990er Jahren seien nach Schätzungen auf evangelischer Seite über 700 Kirchengebäude durch Verkauf, Abriss oder Umnutzung aufgegeben worden; auf katholischer Seite seien es rund 540 Kirchengebäude gewesen.
   Diese Entwicklung in Bezug auf den Mitgliederschwund der beiden großen Volkskirchen und infolge
der Aufgabe von Kirchengebäuden kommt nicht von ungefähr. In den letzten 50 Jahren haben sich beispielsweise die ev. Landeskirchen in Deutschland immer weiter von der biblischen Wahrheit und den eigenen Bekenntnisgrundlagen entfernt. Stattdessen öffnete man sich für einen heidnischen Zeitgeist und frönt diesem, wo man nur kann. Einige wenige Stichworte dazu: Feminismus, Politisierung, neue sexual-ethische Konzepte.
   Wer vom eigenen Kirchenpersonal bei diesen unchristlichen Themenschwerpunkten nicht mitmacht,
erfährt keineswegs die immer wieder beschworene Toleranz, sondern das Gegenteil. Das muss nicht nur der ev. Pfarrer Olaf Latzel erleben (TOPIC berichtete).
   Als vor Kurzem ein ev. Pfarrer im siegerländischen Netphen die Taufe eines zehnjährigen Mädchens verweigerte, wurde er stante pede von seinem eigenen Kirchenkreis abgestraft. Auch etliche Medien in Deutschland stiegen sofort auf das Thema ein, weil der fromme Mann etwas getan hatte, was man heute auf keinen Fall mehr tun darf.
   Pfarrer Bernd Münker wollte das Mädchen deshalb nicht taufen, weil die „Eltern“ des Kindes nicht nach den Vorgaben Gottes leben und somit das Taufversprechen einer biblischen Erziehung für das
Kind ohne entsprechendes Vorbild war. Für den ev. Pfarrer galt das schwule Paar, das das Kind aufzieht, nämlich nicht als Eltern. Doch der zunächst tapfere Pfarrer kippte alsbald um, und er entschuldigte sich für sein „Vergehen“. Die öffentliche Distanzierung seines eigenen Kirchenkreises
von ihm und der Druck eines medialen Tribunals hatten den Geistlichen wohl „weichgekocht“.
   Als Mitte der 1960er Jahre erkennbar wurde, welchen theologischen Kurs die Evangelische Kirche
in Deutschland (EKD) einschlug, standen sogenannte
Evangelikale auf, um den theologischen Niedergang in ihrer Kirche aufzuhalten. Es entstand z. B. die Bekenntnisbewegung Kein anderes Evangelium, die heute aber so gut wie keine Rolle mehr bei „Kirchens“ spielt. Erst jüngst löste sich die früher starke Fraktion der Bekenntnisbewegung in Westfalen-Lippe auf.
   Was zeichnete, was zeichnet diese Evangelikalen damals wie heute aus? Der Dekan der Freien Theologischen Hochschule (FTH) in Gießen, Prof. Dr. Stephan Holthaus, beschreibt sie so: „Was sie (die Evangelikalen) von vielen anderen Christen unterscheidet, ist die Überzeugung, dass die Bibel für sie absolut glaubwürdig ist. Die Heilige Schrift als Offenbarung Gottes ist für Evangelikale das wichtigste Buch der Welt. Ihr ganzes Leben wollen Evangelikale nach dem Willen Gottes in der Schrift ausrichten.“
   Viele Evangelikale wanderten im Zuge des geistlichen Niedergangs in den ev. Landeskirchen zu den ev. Freikirchen in Deutschland ab. Doch nun entwickelt sich in evangelikalen Kreisen dort leider genau das, was die ev. Kirche in den letzten 50 Jahren schon durchgemacht hat: eine Anpassung an den Zeitgeist und in Folge ein geistlicher Niedergang.
   Und wieder ist derselbe Vorgang zu erkennen, der schon die ev. Volkskirche geistlich zersetzte: Man opfert die absolute Glaubwürdigkeit der Bibel, ihre Irrtumslosigkeit, auf dem Altar des Zeitgeistes. Die Priester dieser Opferung sind zumeist jüngere evangelikale Theologen, die im Moment besonders Gehör bei jungen Gläubigen in Freikirchen finden.
   Einer von ihnen ist Prof. Dr. Thorsten Dietz. In einem Interview mit der Ev. Nachrichtenagentur IDEA im Mai 2022 sagte der 51-Jährige: „Die absolute Irrtumslosigkeit der Bibel ist ja eine Idee des 20. Jahrhunderts. Ich weiß, dass diejenigen, die die völlige Irrtumslosigkeit der Bibel vertreten, das anders sehen. Sie glauben, dass sie die traditionelle Auffassung vertreten. Das tun sie aber nicht!“ Für Dietz versteht man erst dann die Bibel richtig, „wenn wir sie als Botschaft von der Versöhnung und Erlösung durch Jesus Christus lesen. Die Bibel vermittelt uns die Botschaft vom Glauben an Christus, Liebe zum Nächsten und Hoffnung auf das Reich Gottes. Sie ist uns jedoch nicht gegeben, um sämtliche Fragen des Weltbildes, des Menschenbildes oder der Gesellschaftsordnung zu beantworten. Sie sagt uns weder, wie alt das Universum ist, noch spricht sie über den Umgang mit heutigen homosexuellen Partnerschaften oder darüber, wie wir unsere Demokratie gestalten sollen. Das Christentum ist eine Glaubensgemeinschaft, die Liebe übt und Hoffnung stiftet. Wir wissen aber nicht alles besser, sondern sind in vielen Wissensfragen Kinder unserer Zeit und abhängig von den Erkenntnissen solider Wissenschaft.“
   Man darf sich angesichts dieser Aussagen getrost fragen, ob Dietz überhaupt in der Lage ist, die Bibel richtig zu verstehen. Gerade das biblische Menschenbild in seiner Spiegelung des göttlichen Schöpfers verändert die gesamte Palette des Lebens wie kein anderes. Beispiel: Bei modernen Menschenbildern wie etwa dem des sich selbst verwirklichenden Menschen oder dem des rational-ökonomischen Menschen ist die gelebte Nächstenliebe keine angesagte Verpflichtung. Und was sind denn Erkenntnisse einer soliden Wissenschaft? Gerade die Corona-Epidemie lehrte uns, dass
Wissenschaft blind sein kann und man deshalb ihr nicht blind vertrauen darf. Und dann noch das Universum.
   TOPIC berichtete erstmals 2009 über die Berechnungen des Diplom-Ingenieurs Matthias Krause, der einen Rechenfehler in der Urknall-Theorie fand, und somit muss der Urknall in Frage gestellt werden. Seitdem er diesen „wissenschaftlichen“ Lapsus auf seiner Internetseite www.kosmoskrau.de veröffentlichte, haben sich Wissenschaftler überall auf der Welt seine Berechnung heruntergeladen. Was bedeutet: In der Wissenschaftswelt muss sich Krauses Erkenntnis herumgesprochen haben und auf großes Interesse gestoßen sein.
   Dietz, der von 2005 bis 2022 Dozent an der Theologischen Hochschule Tabor der ev. Gemeinschaftsbewegung tätig war, beschreibt in dem o.g. Interview mit IDEA, was passieren kann, wenn das Vertrauen in Gottes Wort wissenschaftlich erschüttert wird und – demaskiert sich dadurch eigentlich selber. Zunehmend würden Evangelikale, so Dietz, ihren Glauben hinterfragen, ihn dann dekonstruieren und sich dann auf die Suche nach einer neuen Gewissheit machen. Dietz: „Es gibt viele Geschichten von Menschen, die erst Fragen stellen und später komplett mit dem Glauben brechen.“
   Ein solcher bibelkritischer Ansatz, den Dietz postuliert, reißt nach und nach sämtliche Fundamente ein, auf dem ein biblischer Glaube ruht. Dies zeigt ein Buch, das im evangelikalen Verlag SCM R. Brockhaus 2021 erschien. Es heißt „glauben – lieben – hoffen“ und richtet sich an junge Evangelikale. Im Klappentext heißt es: „Wenn du Deinen Glauben auf eine solide Grundlage stellen willst, ist dieses Buch genau das Richtige.“ Wie wird nun diese Grundlage beschrieben? Zitate zur Sexualethik: „In 1Kor 6,9 ‚Knabenschänder‘ – geht es nicht um Homosexualität an sich. Erst recht nicht in einer gleichberechtigten Liebesbeziehung, sondern ein Abhängigkeitsverhältnis ist hier gemeint ... Ein negatives Urteil über homosexuelle Menschen ist nicht möglich.“
   Zum Thema „Sühneopfer Jesu“ wird jungen Gläubigen Folgendes vorgesetzt: „Um die Sünden der
Menschen hinweg zu nehmen braucht es eigentlich kein Opfer und keinen Geopferten ... Gott vergibt, weil Gott ein gnädiger Gott ist, ohne dass Gott durch Töten und Blutvergießen milde gestimmt werden muss ... Die Vergebung und Versöhnung Gottes mit dem Menschen ist in Jesus Christus geschehen. Sie ist an keine Bedingung geknüpft, die wir Menschen erfüllen müssen.“
   Was heute in evangelikalen Kreisen theologisch auf den Leuchter gehoben wird, ist in evangelischen Kirchenkreisen „Schnee von gestern“. Alles schon bekannt, alles schon mal dagewesen. Und die Auswirkungen werden dann wohl auch dieselben sein: Irgendwann
werden sich Gemeindehäuser mehr und mehr leeren.

         TOPIC  Nr. 06/2023



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Gender, Woke und Feminismus: Wie der biblische Gott verändert wird

   Im Jugendverband Katholische junge Gemeinde (KjG) rumort es, was konservativen Katholiken und
dem Vatikan überhaupt nicht gefallen dürfte. Denn die 90.000 Mitglieder zählende KjG beschloss auf ihrer Bundeskonferenz 2022, das Gottesbild zu erweitern, in dem man Gott im Sprechen und Schreiben mit „Gott+“ bezeichnen solle. Dadurch könne man die Perspektive für eine „Vielfalt an Gottesbildern“ eröffnen. Man halte das Bild von Gott als „altem weißen Mann“, so wurde verlautbart, als für zu kurz gedacht.
   Das finden auch Pfarrerinnen aus der West- und Deutschschweiz. Sie diskutierten im letzten Jahr darüber, das Gottesbild im Sinne von angenommener Geschlechtervielfalt zu erweitern. Ein Vorschlag in diesem Zusammenhang lautete, das „Vaterunser“ so umzuformulieren: „Vater unser, der du bist unsere Mutter ...“
   Bisher sind es noch Einzelfälle, aber sie zeigen, in welche Richtung sich christlicher Glaube bewegt.
Diese Einzelfälle sind deshalb von Bedeutung, weil die Kirchen diese Einzelfälle nicht nur nicht kritisieren, sondern sie sogar ausdrücklich tolerieren.
   Die Ebenezer Lutheran Church in San Franzisco ist eine Gemeinde der größten US-amerikanischen
Kirche, der Evangelical Lutheran Church in America (ELCA). Die Hauptpastorin, Stacy Born, hat nicht nur das Kirchengebäude lila angestrichen, sondern der Gemeinde auch einen neuen Namen verpasst. Sie heißt jetzt: herchurch, zu dt.: ihre Kirche. Warum herchurch? In herchurch wird hauptsächlich die „große Gottesmutter“ angerufen. Diese Verehrung erfolgt u.a. durch Rosenkranzgebete, Trommelkurse und astrologische Lesungen, die von einer in der herchurch fest angestellten Hexe zelebriert werden.
   Auch ein neues Gesangbuch mit dem Titel „hersay“ (zu dt. etwa „Sie spricht“) wurde herausgebracht. In ihm finden sich Lieder, die den weiblichen Namen Gottes ehren und ganz nebenbei auch Wunden heilen sollen, die „durch patriarchalische Gewalt und Unterdrückung“ angeblich entstanden sind. Wie weit die Vermischung von Christentum und Neuheidentum in herchurch geht, zeigte auch ein Workshop, in dem die Teilnehmer die kanaanitische Göttin Astarte aus Ton nachbilden sollten. Das Leben und die neuheidnisch und feministisch aufgepimpte Religiosität in herchurch werden von der Dachorganisation ELCA einfach toleriert, ohne diesem
gotteslästerlichen Geschehen entgegenzutreten.
   Dass im Zuge des postmodernen Denkens, in dem es ja keine Wahrheit mehr geben soll, das Neuheidentum in christlichen Kreisen einbrechen kann, zeigt auch ein Beispiel der kath. Kirche in Mexiko.
   Wie die österreichische katholische Zeitung Der 13. berichtet, bereiten mexikanische Bischöfe eine Reform der katholischen Messe vor, in der auch heidnische Götzen verehrt werden können. Laut „Der 13.“ verfüge die Redaktion über Bilder und Videos, die dokumentierten, dass jetzt schon vor den Altären mancher Kirchen mayanische Götzenaltäre mit entsprechenden Utensilien aufgebaut würden. Diese „heiligen“ Gegenstände, etwa Muscheln, dienen u. a. zur Anrufung von Ahnen und der Verehrung der Mutter Erde als Göttin.
   Egal, was der moderne Zeitgeist um Gender, Woke und Feminismus an Akzeptanz einfordert: Für Christen gilt das Erste Gebot: „Ich bin der Herr, dein Gott ... Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ (2. Mose, Kap. 20)! Dies bedeutet auch heute noch ganz konkret und praktisch: Jegliche Form des Neuheidentums hat in der christlichen Gemeinde nichts zu suchen.

         TOPIC  Nr. 06/2023



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Wann wird der Iran über eine einsatzfähige Atombombe verfügen?

   Wie die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) in ihrem letzten vierteljährlichen Bericht be-
kanntgab, hätten ihre Inspekteure im Januar 2023 in der iranischen Nuklearanlage Fordow Uranpartikel entdeckt. Sie wiesen einen Reinheitsgrad von 83,7 Prozent auf. Um eine funktionsfähige Atombombe herzustellen, bedarf es jedoch eines Reinheitsgrades von 90 Prozent. Laut einer Aussage des Chefs des US-Geheimdienstes CIA, William Burns, vom Frühjahr dieses Jahres brauche der Iran nur noch wenige Wochen, um über atombombenfähiges Uranmaterial zu verfügen. Um eine „echte Bombe“ bauen zu können, werden mindestens 50 Kilogramm über 90 Prozent angereichertes Uran benötigt. Auch wenn der Iran diese Menge produzieren kann, hat er noch lange nicht eine
effektive Atomwaffe.
   Nach Aussage von Alexander Greenberg, Iran-Experte am Jerusalemer Institut für Strategie und Si-
cherheit, gebe es noch etliche technische Hürden, bis
die Iraner ihre erste Atomwaffe zum Einsatz bringen können. Ihre Raketen, die eine Bombe transportieren müssen, lägen in ihrer Treffsicherheit im Moment bei nur 80 Prozent – für ein brauchbares Atomträgersystem brauche man aber mindestens 95 Prozent. Außerdem habe die Islamische Republik noch keinen Sprengkörper entwickelt, der für die Zündung einer Atombombe Voraussetzung ist. Derartige Sprengkörper müssen aber getestet werden. Entsprechend umfangreiche Tests könne man heutzutage aber kaum heimlich durchführen.
   Für Greenberg sind die Iraner noch weit davon entfernt, eine funktionierende Atomwaffe erfolgreich
zum Einsatz zu bringen. Dennoch ist sich Israel einer schnell steigenden atomaren Bedrohung durch den Iran bewusst. So hat der israelische Premier Benjamin Netanjahu in den letzten Wochen fünf Treffen mit hochrangigen Militärs abgehalten, um Angriffsoptionen gegenüber dem Iran zu beraten. Kürzlich sagte Netanjahu, dass er „alles in seiner Macht Stehende tun werde, um den Iran daran zu hindern, Atomwaffen zu erhalten.“  Quelle: Jüdische Rundschau Mai 2023

         TOPIC  Nr. 06/2023



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Israel: Angriffe auf Christen sollen stark zugenommen haben

   Die Angriffe auf Christen in Israel haben nach Einschätzung eines katholischen Repräsentanten in Jerusalem seit dem Antritt der rechts-religiösen Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Ende Dezember 2022 stark zugenommen. „Es geht nicht mehr darum, ob ich angespuckt werde, sondern wie oft am Tag“, sagte der Abt der deutschsprachigen Benediktiner-Abtei Dormitio, Nikodemus Schnabel, in einer Radio-Nachrichtensendung des Österreichischen Rundfunks (ORF).
Auch Anrempelungen und Beschimpfungen hätten in einer Art und Weise zugenommen, die „unbeschreiblich“
sei. Für ihn, der durch seine Ordenstracht erkennbar ist, sei das jüdische Viertel der Altstadt von Jerusalem zu einer „No-Go-Area“ geworden, so Schnabel. Nach seinen Angaben sind die Täter meist klar als Mitglieder des national-religiösen Lagers zu erkennen. Es handle sich um Menschen, „die ganz klar die Einstellung haben, Israel den Juden, Nicht-Juden raus“.
   Dagegen warnte der Rektor des Österreichischen Hospizes in Jerusalem, Markus Bugnyár, solche Vorfälle überzubewerten: „Ich lebe jetzt seit gut 20 Jahren in Jerusalem, ich habe solche Phasen, solche Wellen von Eskalation immer wieder erlebt.“ Religiöse Fanatiker hätten geglaubt, jetzt sei ein guter Moment für Aktionen gegen christliche Einrichtungen. Bugnyár: „Wir erleben jetzt gerade so eine Welle, und die mag möglicherweise für diese Kreise mit der aktuellen Koalitionsregierung zu tun haben.“
   Auch der Leiter des Medien-Unternehmens FokusJerusalem TV mit Sitz in Jerusalem will die Übergriffe auf Christen nicht überwerten. Wie er in einem Kommentar zum Thema schrieb, wären mehr als drei Viertel der Christen in Israel Araber. Sie sehen sich Anfeindungen ausgesetzt, meist von muslimischen Nachbarn. Außerdem litten sie unter den Anti-Terror-Maßnahmen der israelischen Regierung: plötzlich abgeriegelte Gebiete, nächtliche Razzien, respektloses und schikanöses Verhalten israelischer Beamter an Kontrollstellen. Das hätte jedoch nichts mit ihrer Religion zu tun – die israelischen Sicherheitskräfte würden nicht zwischen christlichen und muslimischen Arabern unterscheiden.
   Zu berücksichtigen sei auch beim Thema „Übergriffe auf Christen in Israel“, dass die Zahl von Christen im Heiligen Land kontinuierlich steige. Umfragen zufolge sind rund 84 Prozent der Christen mit ihrem Leben im jüdischen Staat „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“. Sie machten rund zwei Prozent der israelischen Bevölkerung aus und seien überdurchschnittlich erfolgreich.

         TOPIC  Nr. 06/2023



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TOPIC Plus Juni 2023

Auf dem Weg in die totalitäre Gesellschaft

Dieser Artikel basiert auf dem Buch „Die Psychologie des Totalitarismus“, dem auch die Zitate ohne
Quellenangabe entnommen sind. Autor des Buches ist Mattias Desmet, Professor für Klinische
Psychologie an der Universität Gent (Belgien).

Seltsame Dinge geschehen in Deutschland. Menschen gehen unerbittlich aufeinander los, nur weil sie
unterschiedlicher Meinung sind. Manche verlieren darüber ihre berufliche Existenz, ja, sogar ihr Leben. Die politische Führung befriedet den Konflikt nicht, sondern heizt ihn offenbar noch an und trifft
umfangreiche Maßnahmen, die nach Auffassung von Branchenvertretern und Interessenverbänden große Teile der Wirtschaft schwer schädigen und viele Menschen in Armut stürzen werden
(s. Heizwende).

Zum Verständnis dieser Entwicklung ist ein historischer Rückblick notwendig. Viele Jahrhunderte lang
war das Christentum im kollektiven Bewusstsein der Menschen verankert und gab ihnen Sinn, Halt und Orientierung. Die daraus abgeleiteten Überzeugungen und Gewissheiten über Gott, Natur und die Grundsätze menschlichen Zusammenlebens sorgten für Verbindendes und Verbindliches und boten
verständliche Erklärungen für ihre Ängste, aber auch für ihre Aggressionen. Selbst viele der in biblischer Hinsicht ungläubigen Menschen wussten sich in der Gegenwart Gottes und fanden darin Sinn und Orientierung.

Mit Beginn des 18. Jahrhunderts brachen diese inneren und äußeren Lebensgrundlagen nach und
nach zusammen: Das Zeitalter der Aufklärung sorgte für epochale Veränderungen im gesamten Leben der Menschen. Gekennzeichnet war es durch eine radikal andere grundlegende „Erzählung“ über den Menschen und die Welt: Alles begann mit dem Urknall, das Universum ist eine Art Maschine,
und der Mensch ist ein Zufallsprodukt biologisch-chemischer Prozesse. Er kann mit Hilfe des Verstandes vollständig erfasst werden, und er kann sein Ergehen, ja sein Schicksal nun durch die Wissenschaft selbst in die Hand nehmen. Die Betonung von Verstand und Wissenschaft bewirkte eine Denkweise, die alle bisherigen Überzeugungen infrage stellte. Bis heute sind viele Verbesserungen im Leben der Menschen auch auf diesen Wandel zurückzuführen. Nun das dunkle Kapitel der Aufklärung. Erfindungen wie der Webstuhl und die Dampfmaschine, aber auch Umwälzungen wie die Französische Revolution zeigen beispielhaft, welche gravierenden Folgen dies schon damals hatte: Soziale Strukturen brachen auf, ganze Berufszweige verschwanden, unzählige Menschen wurden ins Elend gestürzt und waren plötzlich auf sich allein gestellt. Die schon damals und bis heute andauernden gravierendsten Folgen von Rationalisierung und Mechanisierung hatte jedoch eine parallele Entwicklung, und zwar die schleichende, zunehmende Entwurzelung – der Einzelne blieb nun „verwirrt im dunklen Wald seiner Existenz zurück; seine Angst und sein Unbehagen geisterten umher, ohne dass er sie einordnen konnte.“ Denn die „Maschine des Universums“ läuft ohne Sinn und Ziel, und wenn der Mensch lediglich ein Zufallsprodukt ist – wo findet er dann den Sinn seiner Existenz und Hilfen gegen seine Ängste?

Logik und Verstand lassen wenig Raum für alles, was sich nicht messen lässt. Während der religiöse
Mensch sich mit Krankheit und Leid noch in der Gegenwart Gottes wusste, ist der Mensch der
Aufklärung damit letztlich allein – er findet keine Antwort, weil die Vernunft ohne Gott keine tröstende,
helfende „Erzählung“ bietet. Der Verfall sozialer Bindungen, der Mangel an Sinngebung und die
ungelösten, ziellos umherirrenden Ängste führten schließlich zum Entstehen eines besonderen sozialen Phänomens: „Es ist dieser Zustand der Bevölkerung – ängstlich, sozial atomisiert und sich nach Richtung und Autorität sehnend –‚ der der perfekte Nährboden für das Aufkommen einer speziellen sozialen Gruppe ist, die sich im Laufe der Aufklärungstradition immer kraftvoller manifestierte [...]: der Masse.“ „Ihr unterscheidendes Merkmal ist, dass eine weitgehende
‚Uniformierung‘ von Individuen stattfindet. In der Masse werden alle gleich, man denkt ‚zusammen‘,
man neigt dazu, sich mit denselben Idealbildern zu identifizieren.“ Seit der Aufklärung nahmen solche
Massenbildungsprozesse und ihre Wirkung auf die Politik zu, und zwar so stark, dass sie schließlich „die psychologisch-gesellschaftliche Basis des totalitären Staates“ bildeten.

Seinen vorläufigen Höhepunkt fand das im Dritten Reich, als dessen Führer nach dem verlorenen
Ersten Weltkrieg und der Weltwirtschaftskrise die Lage der verunsicherten und verängstigten
Bevölkerung brillant zu nutzen wussten, und zwar vor allem, indem sie die Ängste kanalisierten:
„Frei flottierende Angst ist eine Form der Angst, die nicht an eine Vorstellung gebunden ist [...].
Eine solche Angst ist mental schwer beherrschbar und droht ständig, in Panik umzuschlagen, was vielleicht der aversivste psychische Zustand für den Menschen ist. Aus diesem Grund versucht ein Mensch in diesem Zustand, die Angst an ein Objekt zu koppeln.“ Die Nazis gaben den frei vagabundierenden Ängsten eine konkrete Zielrichtung, indem sie das Objekt der Angst benannten: die Juden und was mit ihnen zu tun sei. Einige Jahrzehnte später sind die Voraussetzungen zur Massenbildung nun wieder erkennbar, im Falle der „frei flottierenden Angst“ vermutlich sogar
tiefgehender als zu Zeiten des Dritten Reichs. Denn aus der Finanzkrise 2008 ist – zusätzlich zur
Dauerkrise „Terrorismus“ – eine Wirtschaftsdauerkrise geworden, dazu die Angst vor einem Atomkrieg und vor den Auswirkungen Künstlicher Intelligenz (KI), die Klimakrise usw. Kürzlich fasste der Chef des US-Umfrage-Instituts Gallup seine Daten zum Befinden der Menschen so zusammen: „Wir sehen seit 10 Jahren einen beständigen Anstieg negativer Emotionen, also von Ärger, Stress, Traurigkeit, physischem Schmerz und Sorge“ (FAZ 02.05.2023). In Deutschland verspürt fast jeder dritte Angestellte extrem hohen psychischen Druck bei der Arbeit und 39 Prozent fürchten, durch KI ihren Arbeitsplatz zu verlieren (FAZ 13.05.2023). Dazu die Einsamkeit: Trotz sozialer Medien sagen Gallup zufolge „20 Prozent der Menschen weltweit [...], dass sie in der Stunde der Not niemanden haben, an den sie sich wenden können“. Was für ein Potenzial an Frustration und Aggression!

Wir haben also allen Grund anzunehmen, dass ein solcher Gefühlsstau sich irgendwie entladen muss. Und zwar in Form einer Massenbildung, denn: „Was Massenbildung beschleunigt, sind nicht so sehr die Frustration und die Aggression, die tatsächlich abreagiert werden, sondern es ist vielmehr das Potenzial an nicht abreagierter Aggression, das in der Bevölkerung vorhanden ist, der Aggression, die noch auf der Suche nach einem Objekt ist“ (Hervorhebungen Red.). Irgendwann also geschieht Folgendes: „Wenn unter den genannten Umständen über die Massenmedien eine suggestive Erzählung verbreitet wird, die ein Objekt der Angst benennt – zum Beispiel die Aristokratie unter dem
Stalinismus, die Juden unter dem Nationalsozialismus, das Virus und später die Impfgegner während
der Coronakrise – und gleich auch eine Strategie mitliefert, wie mit diesem Objekt der Angst umzugehen ist, dann besteht eine reelle Chance, dass sich alle frei flottierende Angst an dieses Objekt koppelt und eine breite gesellschaftliche Basis dafür entsteht, die Strategie anzuwenden, um dieses Objekt der Angst zu kontrollieren.“

Psychologisch gesehen, hat das große Vorteile: „Erstens wird die Angst, die zuvor unbestimmt in der Gesellschaft waberte, nun an eine konkrete Ursache gekoppelt und durch die in der Erzählung
vorgeschlagene Strategie mental beherrschbar. Zweitens findet die auseinanderfallende Gesellschaft
durch den gemeinsamen Kampf gegen ‚den Feind‘ wieder zu minimalem Zusammenhalt, Energie und rudimentärer Sinngebung. Der Kampf gegen das Objekt der Angst wird dadurch zu einer mit Pathos und Gruppenheroik geladenen Mission [... ].“ Die so geleitete Masse ist überzeugt „von ihren überlegenen ethischen und moralischen Absichten“ und radikal intolerant gegenüber anderen Meinungen: „Wer nicht mitmacht, ist ein Verräter des Kollektivs.“ Drittens kann durch die Koppelung frei flottierender Angst an ein konkretes Objekt „alle latent schwelende Frustration und Aggression abreagiert werden – insbesondere an der Gruppe, die sich der Erzählung und der Massenbildung nicht anschließen will –‚ was eine enorme Entladung und Befriedigung mit sich bringt, die sich die Masse nicht so leicht nehmen lässt. So schwenkt ein Individuum von einem höchst aversiven und schmerzlichen psychologischen Zustand der sozialen Isolation um in die maximale Verbundenheit, die in der Masse existiert. Das sorgt für eine Art Rausch, der die eigentliche Motivation ist, dem massenbildenden Narrativ zu folgen“ (Hervorhebung Red.). Es ist egal, ob die präsentierte Erzählung wahr ist, denn die Masse glaubt an sie, „weil sie ein neues Gefühl der Verbundenheit erzeugt“. Wer hier nicht mitmacht, gefährdet diesen erlösenden Rausch und muss daher mit härtesten Konsequenzen rechnen.

Schließlich beeinflusst die Massenbildung die Realitätswahrnehmung der Menschen, was sich
besonders in einem der Hypnose ähnlichen eng begrenzten Aufmerksamkeitsbereich zeigt: Corona-
Infektionen und Impfstatus, das Angst-Objekt Putin und die Opfer des russischen Überfalls erhalten sehr hohe Aufmerksamkeit; Impfschäden, Verletzung demokratischer Rechte, Vorgeschichte der Ukraine-Krise und involvierte US-Interessen werden hingegen möglichst ausgeblendet. Nur durch diese Verengung und den unbedingten Willen zum Erhalt der psychologischen Belohnung des Massenbildungsprozesses scheint „die nahezu grenzenlose Toleranz der Bevölkerung hinsichtlich
des enormen persönlichen Schadens“ und der Nichtbeachtung eigener Interessen erklärbar.

In diesem Stadium sind die Aussichten düster. Denn erstens ist es unter anderem „der Existenzgrund eines totalitären Systems [...]‚ Angst zu kanalisieren, und deshalb muss es auch permanent neue Objekte der Angst benennen. Wenn es die Angst nicht mehr an ein Objekt koppeln kann, hat das System keinen Existenzgrund mehr.“ Zweitens sind mit der Corona-Krise und den Auswirkungen des Ukraine-Konflikts erstmals globale Massenbildungen erfolgt, was künftige Koppelungsversuche mit Angstobjekten in globalem Maßstab erleichtern dürfte. Und drittens sind „Mangel an kritischer Reflexion, die ungerechte Verteilung der Empathie und die Bereitschaft eines Teils der Bevölkerung, große persönliche Verluste zu akzeptieren, [...] ein extrem gefährlicher Cocktail. Die Art und Weise, wie Ungeimpften der Zugang zu Teilen des sozialen Raums versagt wird, ja sogar ein Rückhalt dafür entsteht, ihnen den Zugang zu Läden und Krankenhäusern zu verwehren, ruft die unangenehmsten Reminiszenzen wach und kann durchaus der erste Schritt zu einem infernalischen Zyklus der Entmenschlichung werden.“



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z.B. 43. Jahrgang - Nr. 8 August 2023

Die Themen: KI: ein Instrument des Antichristen? - Von KI verfasst: neue Bibel für neue Religion? - Brüderbewegung auf Ökumene-Kurs. - Neue Leitung bei IDEA. - Islamgelehrte werden Christen. - Verfassungsschutz beobachtet Tscharntke. - Wer ist Yuval Noah Harari? - Sind Messer-Attentäter immer psychisch krank? - Infos zu russischem Getreideabkommen. - Mehrheit lehnt das Gendern ab. - USA: Urteil zur Meinungsfreiheit. - Berliner Stadtschloss: Bibelverse bleiben. - Wie gefährlich sind Photovoltaik-Anlagen? - Kann man totalitäre Entwicklungen stoppen? 



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KI: ein Instrument des Antichristen?

   KI: Zwei Buchstaben, die für etwas stehen, das unser irdisches Dasein von Grund auf verändern soll. So titelte DER SPIEGEL im März 2023: „Die Künstliche Intelligenz: Die neue Weltmacht – Wie ChatGPT und Co. unser Leben verändern.“ Künstliche Intelligenz (KI): Was ist das genau?
   Ein Beispiel: Wie bewertet eigentlich der Herausgeber von TOPIC, Ulrich Skambraks, das Internet? Wer darüber etwas herausfinden will, könnte jetzt bei der US-Firma Open AI ein kostenloses Benutzerkonto einrichten. Ist das geschehen, kann man einem „Chatbot“ die Frage zu Ulrich Skambraks stellen. Der Chatbot ist ein durch KI unterstütztes Computer-Programm, das in menschlicher Sprache oder in Form von gedruckten Texten eine Antwort auf die Frage zu geben versucht. Was macht nun die KI? Die KI durchforstet alle über das Internet verfügbaren Eintragungen – es sollen über drei Milliarden sein – zu den Stichworten „Ulrich Skambraks“ und „Internet“, und versucht, das Gefundene sinnvoll zuzuordnen.
   Die KI ist der Versuch, menschliches Lernen und Denken auf einen Computer zu übertragen und ihm damit Intelligenz zu verleihen. Und das funktioniert schon verblüffend gut. Ein weiteres Beispiel: Als die Ev. Nachrichtenagentur IDEA z. B. dem Chatbot die Aufgabe stellte, über die Bibelstelle Matthäus 9,9-13 eine Predigt aufzuschreiben, lieferte die KI in Sekunden einen Text ab. Es war durchaus eine bibeltreue Predigt zur Berufung des Apostels Matthäus, in der auch zur Nachfolge Jesu aufgerufen wurde. Wie hat die KI das geschafft? Die Künstliche Intelligenz wird das gesamte Internet durchforstet und gefundene Texte zum Bibeltext schlüssig und sinngemäß zusammengefügt haben.
   Im Moment wird noch zwischen einer schwachen und einer starken KI unterschieden. Die schwache KI ist die, die in der Industrie oder in der Medizin bestimmte Vorgänge optimiert, also besser macht.
   Ein Beispiel: Eine Lunge wird per Computer-Tomografie (CT) gescannt. Die KI ist nun in der Lage, in kürzester Zeit die aufgenommenen Bilder so perfekt zu analysieren, dass sie auf Anfangsstadien eines Lungenkrebses hinweisen kann.
   Aber dann gibt es noch die andere KI: die starke. Zu dieser starken KI gehört beispielsweise das perfekte Nachahmen. KI ist in der Lage, Kopien von Originalen zu erzeugen, die nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind.
   Ein Beispiel: Im März dieses Jahres kursierten plötzlich „Fotos“ im Netz, die die Festnahme von Donald Trump durch Polizisten zeigten. Mal ist der ehemalige US-Präsident von Polizisten umzingelt, mal scheint er wegzulaufen, mal liegt er am Boden. Alle Bilder sehen täuschend echt aus, wurden aber von einem Journalisten mit Hilfe von KI auf den Bildschirm „gezaubert“. Mitte Juli legten Schauspieler in Hollywood u.a. auch deshalb die Arbeit nieder, weil sie erkannten, dass die KI sie mit Körper und Sprache perfekt doubeln kann. Den Film „dreht“ dann ein Computer mittels KI.
   Bei der Betrachtung der starken KI fallen zunächst zwei zentrale Schwerpunkte auf: 1. Sie kann über die bildliche und akustische Darstellung eine perfekte Kopie generieren und 2. sie ist auch in der Lage, eine perfekte Kontrolle durchzuführen.
   In allen großen Städten Chinas hängen beispielsweise Millionen KI-gestützte Kameras, die das Verhalten der Chinesen kontrollieren. Diese Kameras können Gesichter erkennen und sofort in einer Bild-Datenbank, in der beispielsweise Fotos von Ausweisen erfasst sind, feststellen, wer das ist. Ebenso verfügt China über eine KI-gestützte Spracherkennung, die – z. B. bei Telefonaten – selbst Dialekte erkennen und auch personenbezogen zuordnen kann. KI-Wissenschaftler haben jetzt in Shanghai sogar einen „Staatsanwalt mit künstlicher Intelligenz“ installiert, der über die landesweiten KI-gestützten Überwachungsprogramme Straftaten von Chinesen nicht nur erfassen kann, sondern mittels KI auch gleich selbständig Anklage gegen die mutmaßlichen Täter erheben soll.
   KI: Eine Maschine, die denken und erkennen kann. KI: Eine digitale Apparatur fordert den Menschen in Bezug auf seine Intelligenz und seine Gehirnleistung heraus. Zum ersten Mal in der Weltgeschichte haben Menschen mit der KI etwas geschaffen, was ihr Selbstverständnis angreift, weil KI in manchen Fällen intelligenter und vor allem im Verarbeiten von Informationen viel schneller ist als ein Mensch. Ist die KI eine Art Übermensch, eine Art technisches Gottwesen?
   Im Allgemeinen wird behauptet, die KI sei eine tote Maschine, die nur funktioniere, wenn Menschen sie mit Wissen und Erkenntnissen fütterten. Die KI kenne keine Werte und habe auch keine Gefühle. Sie könne Wissen „ausspucken“, aber keine Weisheit kundtun.
   Das Tübinger Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik fand durch Versuche heraus, dass das GPT3 – eine KI aus dem Hause Open AI – bei bestimmten Anfragen ängstlichere Antworten ablieferte, als bei einem durchschnittlichen Menschen angenommen werden kann. In einem anderen Experiment antwortete GPT3 rassistisch. Bei einem weiteren Versuch in Bezug auf ein „Angst-Experiment“ rechnete die KI langsamer als sonst. Hier sieht der Kognitionswissenschaftler Eric Schulz aus Tübingen durchaus Parallelen zum menschlichen Gehirn, denn auch das arbeitet langsamer bei Angst. Schulz ist überzeugt, dass die KI durchaus auch etwas empfinden kann. Man müsse die Empfindung aber als kognitives, also erkenntnismäßiges, Phänomen und nicht als ein emotionales begreifen. Der Wissenschaftler äußerte sich in einem Spiegel-Interview auch zur Frage, ob die KI ein Bewusstsein habe, und verweist zu diesem Thema auf den amerikanischen Google-Software-Ingenieur Blake Lemoine.
   Lemoine machte im letzten Jahr Schlagzeilen, weil er bei Tests mit dem Chatbot-Entwicklungssystem „LaMDA“ (Sprachmodell für Dialoganwendungen) von Google herausgefunden haben will, dass KI ein menschenähnliches Bewusstsein entwickeln könne. Lemoine konfrontierte LaMDA nämlich auch mit religiösen Fragen. Das konnte er deshalb qualifiziert tun, weil der heute 42-Jährige mit einem christlichen Hintergrund aufwuchs und sich lange Zeit auch mit finsterstem Okkultismus beschäftigte. Der Google-Forscher bezeichnete sich einmal selbst als christlichen Mystiker. Als Lemoine seine Erkenntnisse zu einem möglichen Bewusstsein der KI seinen Vorgesetzten vortrug, hieß es schnell, er sei wohl psychisch nicht mehr gesund. Nach diesen Zweifeln ging Lemoine mit seinen Forschungsergebnissen an die Öffentlichkeit und wurde daraufhin von Google sofort „gefeuert“.
   Für Christen stellen sich bei der KI einige Fragen – besonders in Bezug auf eine endzeitliche Bedeutung. Welche Position und Funktion könnte der KI zufallen, wenn ein antichristlicher Geist die Menschheit beherrschen wird? Was entwickelt sich tatsächlich unter der Überschrift „KI“? Eine Technik, mit der man perfekt täuschen kann – das ist längst bewiesen.
   Anfang Juli 2023 veröffentlichte Der Spiegel eine weitere Titelgeschichte zum Thema „KI“ mit der Überschrift „Das Ende der Wahrheit“. Darin wird u. a. geschildert, wie perfekt KI mittlerweile täuschen kann. Ein konstruiertes Beispiel, was Ki jetzt schon realisieren könnte: Über das Internet kann sich jeder Vorträge von Ulrich Skambraks anhören. KI ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass es die im Internet vorliegende Stimme von Ulrich Skambraks so perfekt kopieren könnte, das sie von der echten kaum noch zu unterscheiden ist. Das bedeutet aber auch: KI kann ein Vortragsthema erfinden – z. B. „Warum ich nicht mehr an Jesus glaube“ –, das von Skambraks wie echt gesprochen ausgeführt wird. Der Spiegel: „Wenn Lüge aussieht wie Wahrheit, wenn alles, was wir sehen (und hören, die Red.), gefälscht sein könnte – welche Chance haben dann noch Fakten?“
   Eines ist sicher: Ein antichristlicher Geist wird ein Meister der Täuschung und Kontrolle (s. u. a. Offb. Kap. 13) sein. Kontrolle mittels KI – das erleben Chinesen jeden Tag. Und dann noch KI als eine Technik, in der ein eigenständiges mysteriöses Bewusstsein schlummert?
   Der Nobelpreisträger Sir John C. Eccles gilt als der bedeutendste Hirnforscher des 20. Jahrhunderts. Der gläubige Christ vertrat als Wissenschaftler die Ansicht, dass unser Gehirn mit einer hochkomplizierten Maschine vergleichbar sei, die sich aber nicht selbst steuern könne. Sie würde von unsichtbarer Seite bedient. Was tatsächlich denkt, sei eine von Gott geschaffene unsichtbare Seinsgröße: unser Geist, unser Ich.
   In einem Predigtvortrag in Kreuztal deutete der ehemalige Buddhist und heutige Christ Dr. Martin Kamphuis die Möglichkeit an, dass bei einer Verschmelzung von Mensch und Maschine – diese wird neben KI ebenfalls mit Macht vorangetrieben – die KI die Öffnung zu einer okkulten Welt herbeiführen könnte, die sich dann über unseren Geist direkt in Szene setzt. Kamphuis präsentierte zu dieser spekulativen Vorstellung interessante Sehweisen und Aussagen aus dem Buddhismus.
   Für welchen finalen Zweck wurde die hochkomplizierte KI-Maschine erfunden und wird stetig weiter perfektioniert? Möglicherweise offenbart der Spiegel-Titel „Künstliche Intelligenz – Die neue Weltmacht“ für einen bibelkundigen Christen etwas ganz anderes, als es von den meisten Lesern wohl verstanden wird.

         TOPIC  Nr. 08/2023



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Teile der Brüderbewegung begeben sich auf umstrittenen Ökumene-Kurs

   Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK/Weltkirchenrat) mit Sitz in Genf nimmt den Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland (BEFG) als Mitglied auf. Das beschloss der ÖRK-Zentralausschuss am 27. Juni 2023 in Genf. Der Bund wird gemäß der Satzung des Weltkirchenrats zunächst für eine „Interimszeit“ hinzu gewählt. In dieser Zeit kann er bereits an der Arbeit des Rates teilnehmen und Kontakte zu anderen Mitgliedskirchen knüpfen. Nach ihrem Ablauf prüft der Zentralausschuss, ob bei den Mitgliedskirchen Konsens über die Aufnahme besteht, und entscheidet über die Vollmitgliedschaft im ÖRK. Im ökumenischen Weltkirchenrat sind derzeit 352 evangelische, orthodoxe, anglikanische und einige ev. Freikirchen zusammengeschlossen. Die röm.-kath. Kirche gehört nicht dazu.
   Der BEFG ist mit rund 74.000 Mitgliedern in 782 Baptisten- und Brüdergemeinden die größte deutsche Freikirche. Der Bund besteht aus Christen unterschiedlicher Tradition. So gehören zum BEFG z. B. die pfingstkirchlichen Elim-Gemeinden und das ChristusForum Deutschland. Das ChristusForum Deutschland hat eine 175-jährige Geschichte, die mit der Gründung von Brüdergemeinden in England begann. Vorläufer des ChristusForums war die Arbeitsgemeinschaft der Brüdergemeinden (AGB) mit ihrer theologischen Hauptausbildungsstätte im nordrhein-westfälischen Wiedenest.
   Eine Mitgliedschaft im ÖRK wirft aus konservativer evangelikaler Sicht allerdings einige Fragen auf. Der ÖRK geht nämlich auf keine Kirche pro-aktiv zu, sondern Kirchen bewerben sich um eine Mitgliedschaft, wie ein ÖRK-Sprecher TOPIC auf Anfrage mitteilte. Warum will der BEFG unbedingt zu dieser – durchaus auch umstrittenen – ökumenischen Plattform gehören?
   Der ÖRK beschloss beispielsweise 2013 auf seiner 10. Vollversammlung im südkoreanischen Busan, sich vom klassischen Missionsgedanken zu verabschieden. Es gehe nicht mehr allein um „Seelenrettung“, sondern auch um die Erlösung der gesamten Schöpfung, an der Christen mitwirken sollen. 2012 forderte der ÖRK, dass es einen eigenen Staat für die Palästinenser geben müsse mit einem geteilten Jerusalem. Viele Jahre schmückte das Ökumenische Institut des ÖRK nahe Genf ein heidnischer Totempfahl, der nach seiner Verwitterung der „Mutter Erde“ zurückgegeben wurde. Vorsitzender des ÖRK-Zentralausschusses ist derzeit der frühere EKD Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm, der einmal sagte, dass ein „menschenrechtsverbundener“ Islam zu Deutschland gehöre. Will heißen: Allah ist okay!

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Wer ist Yuval Noah Harari?

   Weltwirtschaftsforum, Davos, 2018: Die Mächtigen dieser Welt treffen sich, wie jedes Jahr, zum Nachdenken und Besprechen, wie es mit der gesamten Menschheit weitergehen kann. Nachdem Merkel referiert hat, betritt ein smarter Anfangvierziger die Bühne: Der Israeli Yuval Noah Harari. Die Bücher des israelischen Historikers sind bisher über zwölf Millionen Mal verkauft worden und in über 50 Sprachen übersetzt. Und die Mächtigen dieser Welt haben sie verschlungen und lauschen ihm nun live in Davos.
   Harari ist ein gefragter Redner, weil er in seinen Bestsellern „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ und „Homo Deus“ (Mensch-Gott) in faszinierender Weise die Geschichte des Homo sapiens von seinen Anfängen bis heute sowie seine mögliche Fortentwicklung beschreibt. Doch wer ist Yuval Noah Harari, der mittlerweile ein hochrangiger Berater von Klaus Schwab, dem Gründer und geschäftsführenden Vorsitzenden des Weltwirtschaftsforums (WEF), geworden ist?
   Der atheistische Jude, der in einer festen Homo-Partnerschaft lebt, lehrt seit 2005 Geschichte an der Hebräischen Universität von Jerusalem. Oft geht Harari in die Wüste und meditiert täglich mehrere Stunden. Die Meditationsform, die der Wissenschaftler dabei wählt, nennt sich „Vipassana“ und stammt aus Indien. Es ist eine Achtsamkeits-Meditation, bei der mit einem gewissen flexiblen Maß an Konzentration Sinneseindrücke und Empfindungen beobachtet werden.
   Für Harari ist der biblische Schöpfungsbericht und auch der christliche Glaube ein „kollektiver Mythos“ – also eine erfundene Legende –, an die viele glauben. Der Israeli leugnet unverblümt die Geschichtlichkeit zentraler biblischer Inhalte. In einem TV-Interview sagte er: „Die ganze Geschichtlichkeit mit der Auferstehung Jesu von den Toten und der Vorstellung, er sei Gottes Sohn, ist ‚fake news‘.“ Laut Harari habe der Mensch mittlerweile den sicheren Hafen der Religion verlassen. Mit Hilfe von Wissenschaft und Technik (auch KI) werde er gottgleich werden. Der Homo sapiens werde zum Homo deus. Möglicherweise auch nicht, denn Harari sieht durchaus die Gefahren der modernen Technik. „Wir werden zu Göttern“, so der heute 47-jährige, „aber zu sehr unverantwortlichen, denn im 21. Jahrhundert schaffen wir plötzlich Menschen oder ganz neuartige Wesen, die es bisher auf dieser Welt noch gar nicht gab. Diese könnten uns irgendwann einmal kontrollieren. Davon sind wir nicht mehr weit entfernt. Es gibt heutzutage Algorithmen und Computerprogramme, die uns besser verstehen als wir uns selbst.“
   Harari will kein Prophet sein. Er sei „Realist“: „Die neuen Technologien können die Basis für die beste Gesellschaft sein, die es jemals gab. Aber natürlich auch für die schlechteste, wo man alles ausspionieren kann und eine digitale Diktatur erschaffen wird.“ Harari beleuchtet in seinem Buch „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ einen Traum, den er hat: der „Traum von einem Weltreich“. Er bemerkt in seinem 528 Seiten starken Werk, dass die Nationalstaaten seit Beginn des 21. Jahrhunderts rasch an Boden verlören. Immer mehr Menschen seien der Ansicht, dass alle Macht nicht mehr von einem Volk ausgehen könne, sondern von der gesamten Menschheit. Harari glaubt, dass Nationalstaaten mit den Problemen einer vernetzten Welt völlig überfordert seien. Deshalb müsse ein Imperium her, das tatsächlich den Namen eines Weltreiches verdient habe. Der Vordenker, dem schon viele Mächtige gebannt zuhörten: „Die imperiale Vision eines einzigen Territoriums, das den gesamten Erdball umfasst, könnte schon bald Wirklichkeit werden.“ In diesem neuen Weltreich müsse es einen globalen Gesellschaftsvertrag geben, der in einem Satz so zusammengefasst sein könnte: „Die Menschen stimmen zu, auf Sinn zu verzichten, und erhalten im Gegenzug Macht.“
   Der Geschäftsführer des Gemeindehilfsbundes, der Theologe Johann Hesse, kommentierte in einem Beitrag über Harari diese Visionen so: „Der ‚moderne Pakt‘ wie Harari ihn beschreibt, ist nichts anderes als ein Pakt mit dem Teufel. Sollte die Zukunftsvision Hararis tatsächlich Wirklichkeit werden, dann würde sich die Menschheit im Reich des Antichristen wiederfinden, das in der Apokalypse des Johannes angekündigt ist.“

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Wie gesundheitlich bedenklich sind Photovoltaik-Anlagen?

   Wir sehen sie nicht, wir hören sie nicht, und wir riechen sie auch nicht. Dennoch ist sie da: die elektromagnetische Strahlung. Radio, Fernsehen, Mobilfunk, WLAN, Bluetooth, Mikrowellenherd, Babyphone, vernetzte Haushaltsgeräte, digitales Spielzeug, schnurlose Telefone, E-Autos und vieles mehr erzeugen eine elektromagnetische Strahlung – mal mehr, mal weniger.
   In den letzten 20, 30 Jahren hat sich die drahtlose Mikrowellen-Technologie epidemieartig auf dem Globus verbreitet und einen Großteil der Menschheit in eine Sphäre alles durchdringenden Mikrowellen-Smogs gehüllt. Und nun werden auf Hausdächern, Balkonen und Terrassen auch noch massenhaft Photovoltaik-Anlagen montiert, um erneuerbaren Strom im Rahmen der Energiewende zu produzieren. Auch sie produzieren Strahlung, die den Elektrosmog noch intensiver werden lässt – und das in vielen Fällen in den eigenen vier Wänden.
   Angesichts der Tatsache, dass Gentechnologen zum Aufbrechen von Zellen und zum Spalten des DNSMoleküls – es ist die Trägerin von Erbinformationen – Mikrowellen benutzen, stellt sich für den Laien die Frage, ob dieser zunehmende Elektrosmog nicht auch gesundheitsgefährdend sein kann. Mittlerweile gibt es Bücher mit Untersuchungs- und Erfahrungsberichten von Menschen, die durch die Einwirkung von elektromagnetischer Strahlung krank – zum Teil sehr krank – geworden sind. Es seien Einzelfälle von Elektrosensiblen, wiegelt die Wissenschaft die vorgetragenen Bedenken ab. Es gebe staatlich festgelegte Grenzwerte beispielsweise in der 26. Bundesemissionsschutz-Verordnung, die penibel eingehalten würden.
   Diese staatliche Verordnung fußt auf Grenzwertbestimmungen eines nicht regierungsamtlichen Vereins aus München. Er nennt sich Internationale Kommission für den Schutz nichtionisierender Strahlung (ICNIRP).
   Nach einem Bericht von Prof. Dr. habil. Werner Thiede, einem pensionierten Pfarrer, der sich als Publizist auch zu Umweltthemen einen Namen gemacht hat, habe die ICNIRP sehr enge Verbindungen zur der Branche, die neue strahlungsintensive Geräte herstellt. Die ICNIRP würde dabei, wie ein Journalistenteam aufdeckte, unbequeme Erkenntnisse einfach ausblenden. Es ist noch nicht lange her, da stellte ein niederländisches Gericht fest, dass die ICNIRP-Grenzwerte den Schutz der Gesundheit nicht sicherstellen würden. Egal, wie seriös die ICNIRP Grenzwerte ermittelt, stellt die Kommission dennoch fest, dass der Mensch zu einer Photovoltaik-Anlage mindestens einen Meter Abstand einhalten solle. Baubiologen empfehlen sogar das Doppelte. Der Grund: die elektromagnetische Strahlung.
   Professor Thiede macht nun in einem Aufsatz zur Gesundheitsgefährdung von Photovoltaik-Anlagen darauf aufmerksam, dass viele Schlafräume oder Kinderzimmer unter dem Dach eines Wohnhauses platziert sind – oftmals nur wenige Zentimeter von der Photovoltaik-Anlage entfernt. Photovoltaik-Zellen erzeugen Gleichstrom, der in Wechselstrom umgewandelt werden muss. Auch diese Wechselrichter gäben je nach Modell und Montage-Standort eine enorme Strahlung für das ganze Haus ab.
   Und nun holen sich viele Hausbesitzer oder Mieter mit einem Balkon noch eine weitere „Strahlenschleuder“ ins eigene Heim: Balkonkraftwerke, Solarmodule, die Strom für die Haushaltssteckdose liefern. Zwangsläufig ist man diesen Solarmodulen und ihren Wechselrichtern an einem Balkon viel näher als Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach. Erst jüngst warnte die Bundesnetzagentur als staatliche Aufsichtsbehörde vor mangelhaften Wechselrichtern, die die Grenzwerte für elektromagnetische Verträglichkeit nicht einhalten würden, aber direkt vom Balkon aus strahlen. Überhaupt gibt es bisher für Balkonkraftwerke noch keine Produktnorm, nach der die Geräte geprüft und zertifiziert werden können. Erst 2024 soll sie zur Verfügung stehen.
   Professor Werner Thiede kommt in seiner Betrachtung zu folgendem Resümee: „Photovoltaik-Anlagen (PV) können genauer betrachtet durchaus ein gesundheitliches Risiko darstellen. Klimaschutz für morgen muss so funktionieren, dass er nicht heute die körperliche Unversehrtheit zur Disposition stellt. Eine pauschale gesetzliche PV-Pflicht auf alle Dächer sollte es insofern keinesfalls geben …“

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z.B. 43. Jahrgang - Nr. 9 September 2023

Die Themen: 120 Jahre MSOE und der „Pfingst“geist. - Positiver Trend bei Bibelverbreitung. - Politiker in Berlin offen für Glaubensfragen. - Papst bestellt sein Erbe. - Schöpfung: kugelsichere Seide und Ökoalarm. - Jakob Tscharntke predigt wieder öffentlich. - Urteil zu Gebetsmahnwachen. - Viele Deutsche wollen christliche Prägung. - AfD: Höcke und Krah offenbaren ihren Glauben. - NASA und Starkregen-Ereignisse. - Manipulationen beim Schweizer Wetterdienst? - Österreich will Recht auf Bargeld festschreiben. - Nazi-Symbole bei ukrainischen Soldaten. - Die Lebenserwartung der Deutschen. - Dunkle Seite der Energiewende. - Buddhismus ist nicht immer friedlich. - Digitales Zahlen raubt Privatsphäre. - Ampelregierung verkennt Rolle der Religion

120 Jahre MSOE: Zeitzeuge des aufkommenden „Pfingst“geistes

   Gegründet wurde sie am 01. Oktober 1903 in Kattowitz. Die oberschlesische Industriestadt gehörte damals zum Deutschen Kaiserreich und fiel nach der Teilung Oberschlesiens1921 an Polen.
   1902 kommt ein 26-Jähriger in diese Stadt mit den rauchenden Schornsteinen und den vielen ausländischen Arbeitern. Martin Urban reist aus Hamburg an und will in der damals verrufenen und gottlosen Stadt das Evangelium von Jesus Christus verkünden. 1903 gehört er mit nur 27 Jahren zu den Gründern der Mission für Süd-Ost-Europa (MSOE) in Kattowitz und wird deren erster Leiter. Heute, nach 120 Jahren, hat die MSOE ihren Sitz im siegerländischen Freudenberg und beschäftigt etwa 120 Mitarbeiter aus 23 verschiedenen Ländern. Hauptoperationsgebiete der Mission sind Osteuropa und Asien mit Schwerpunkten in der Ukraine und Russland.
   Die damalige Jahrhundertwende war in der westlichen Welt der Christenheit eine geistlich sehr bewegte Zeit. Was sich damals ereignete, hat bis heute Auswirkungen in Gemeinden in den USA und Europa.
   Etwa ab 1770 traten in den USA, England und in Schottland, später dann in Deutschland, Erweckungsprediger auf. Durch deren Wirken kamen Hunderttausende zum Glauben an Jesus Christus. John Wesley, Charles G. Finney, R. Pearsall Smith, Dwight L. Moody und R. A. Torrey waren damals die „Stars“ auf den zahlreichen Heiligungskonferenzen, die fast wöchentlich stattfanden. Damals entstand eine Lehre, die den Boden für die Pfingstbewegung bereiten sollte. Die umschwärmten Theologen der Heiligungsbewegung waren der Überzeugung, dass der wiedergeborene Mensch durch den Glauben an Jesus Christus auch in der Lage sei, in sich selbst ein „reines Herz“ ohne Sünde zu erlangen. So gab es Vertreter in der Heiligungsbewegung, die von sich behaupteten, wochenlang nicht mehr gesündigt zu haben. Theologisch trennte man in dieser Zeit die Rechtfertigung von der Heiligung und richtete sich völlig darauf aus, ein perfektes, angeblich heiliges Christenleben zu führen. Damals gab es nur wenige Theologen, die den fatalen Fehler in der biblischen Lehre der Heiligungsbewegung erkannten und warnend den Finger hoben. Dazu gehörten der englische Baptistenpastor Charles H. Spurgeon und der deutsche lutherische Pfarrer und Liederdichter Gustav Knak.
   Nach biblischer Lehre gibt es keinen Hinweis darauf, dass ein Christ schon auf dieser Erde ein völlig geheiligtes, sündloses Leben – und zwar praktisch – führen kann. Sowohl die Rechtfertigung als auch die Heiligung findet ein gläubiger Christ allein im Glauben an Jesus Christus. Der Apostel Paulus, der selbst darüber klagte, wie ihm sein sündiges Handeln zu Lebzeiten noch zu schaffen machte, schreibt an die Gemeinde in Korinth: Weder Ehebrecher noch aktive Homosexuelle, noch Diebe oder Räuber würden das „Reich Gottes ererben“. Und dann: „Und solche sind etliche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus Christus und in dem Geist (oder Namen) unseres Gottes“ (1. Korinther 6,11). Also: Gerechtfertigt und geheiligt worden (!) ohne eigenes Hinzutun.
   Schon bald war unter den Vertretern der Lehre der „christlichen Vollkommenheit“ von einer zweiten Erfahrung nach der Bekehrung die Rede. Es war Charles F. Finney, der wahrscheinlich als erster den Begriff „Geistestaufe“ nach der eigentlichen geistlichen Wiedergeburt eines Menschen ins Spiel brachte. Er selbst schilderte seine Geistestaufe als ein Ereignis, das er am Kamin sitzend erlebte: „Da strömte plötzlich der Geist Gottes auf mich nieder und überflutete mich ganz und gar, nach Geist, Seele und Leib, ohne dass ich je von der Geistestaufe gehört, geschweige denn eine solche für mich erwartet oder erfleht hatte.“
   Vor allem die Vertreter der deutschen Gemeinschaftsbewegung pilgerten zu den englischen und
amerikanischen Erweckungspredigern und sogen die neue Lehre von der vollkommenen Heiligung wie einen Schwamm in sich auf. Im historischen Rückblick sind sich Kenner der geistlichen Situation um 1900 einig, dass das Aufkommen der Pfingstbewegung, besonders gekennzeichnet durch das Zungenreden, kein direktes Kind der Heiligungsbewegung war, aber die Heiligungsbewegung den Boden für sie vorbereitet habe. Und es waren auch Verantwortliche in der MSOE, die sich von der Lehre des „reinen Herzens“ und vom Aufkommen der Pfingstbewegung begeistern ließen und dieses geistlich Neue vorantrieben.
   Der 9. April 1906 gilt als Geburtsstunde der weltweiten Pfingstbewegung. Im amerikanischen Los Angeles erlebten Gläubige plötzlich eine Geistestaufe und fühlten sich gezwungen, unverständige Laute von sich zu geben, was als Zungenrede bezeichnet wurde. Schnell breitete sich die Pfingstbewegung in alle Welt aus und kam dann über Norwegen auch nach Deutschland. Die erste Zungenredner-Konferenz in Deutschland fand 1908 im Hamburger Haus der Strandmission statt. Nach erster Begeisterung in Deutschland kamen dann jedoch bald Zweifel auf, welcher Geist wirklich hinter den ekstatischen Phänomenen steckte, die sich bei Konferenzen zeigten. Auch die angeblich göttlichen Botschaften im „Ich-sage-Euch-Stil“ – meistens von Prophetinnen vorgebracht – machten nüchterne Gläubige, die sich allein vom Wort Gottes leiten ließen, stutzig. Dennoch ließen sich besonders viele Vertreter aus der Gemeinschaftsbewegung vom „Pfingst“geist nicht nur anstecken, sondern nutzten auch die Möglichkeit, sich von ihm heilen zu lassen.
   Darunter war auch Johannes Urban (aus der Urban-Familie), theologischer Lehrer in der MSOE in Kattowitz. Obwohl ihn seine Ehefrau warnte, fuhr Urban ins schweizerische Brieg, um sich dort in einem pfingstlerischen Heilungsakt die Hände auflegen zu lassen. Urban litt nämlich an einer schlimmen Darmkrankheit, die in Brieg sofort verschwand. Weitere Folgen der Handauflegung: Der MSOE-Dozent konnte in Zungen lallen, litt jedoch plötzlich unter Schwermut.
   Mit dem Anwachsen der Pfingstbewegung in Deutschland mehrten sich allerdings auch Selbstentlarvungen der „Pfingst“geister. So prüfte beispielsweise Hermann Knippel aus Duisburg-Beek, selbst mit dem „Pfingst“geist in Amsterdam getauft, die Geister von Zungenrednern. Er bekam u. a. folgende Antworten: „Verflucht sei Jesus Christus!“ oder „Betet mich an!“ Auch angesichts solcher und anderer Belege sowie der ekstatischen Zustände während der Zungenredner-Konferenzen beschlossen Johannes Urban und andere Brüder den „Pfingst“geist während einer Konferenz 1909 in Bad Blankenburg zu prüfen.
   Eine der Hauptprophetinnen der damaligen Pfingstbewegung war die 20-jährige Dora Lenk, die immer wieder Geistes-Botschaften empfing. An einem Abend versammelten sich führende Allianz-Vertreter im Zimmer des Predigers Edel, um die Pfingst-Prophetin auf die Probe zu stellen. Der heutige Leiter der MSOE, Friedemann Wunderlich, schilderte die Sitzung in einem Vortrag so:
   „Die versammelten Brüder bitten im Gebet aufgrund von 1. Joh. 4,1-3 zu offenbaren, ob der Geist in der neuen Bewegung der Heilige Geist ist oder nicht. Das Kriterium soll sein, dass der Geist in Dora Lenk das Bekenntnis zu ‚Jesus als dem ins Fleisch gekommenen Heiland‘ spricht. Dora Lenk wird befragt, und sie macht große Aussagen über Jesus: Er sei König der Welt, sei allmächtig, groß und herrlich. Immer wieder wird sie nach dem Bekenntnis ‚Jesus ist für uns ins Fleisch gekommen‘ befragt, worauf sie sich immer wieder windet. Als die Situation immer ernster wird, betet Johannes Urban: ‚Herr, wenn es ein Irrgeist ist, dann lass diesen Geist verstummen, überhaupt nicht mehr reden dürfen.‘ Die Stimme von Dora Lenk verstummt daraufhin vollständig.“ Als Dora Lenk am nächsten Vormittag – angeblich voll des Heiligen Geistes – die Allianzler für ihr Prüfen beschimpft, sagt sich Urban von der Pfingstbewegung los.    Fortan warnt Urban in seinen Predigten vor dem „Pfingst“geist als einem Irrgeist. In einer seiner Predigten ruft er von der Kanzel: „Ich will lieber lebenslang krank sein nach Gottes Willen, als von einer falschen Macht geheilt werden.“ Auf der Stelle bricht er zusammen und muss mit einem Rollstuhl hinausgefahren werden. Er bleibt schwer krank und schwach bis zu seinem Lebensende mit nur 42 Jahren. Doch trotz starker Schmerzen kehrt eines wieder in seinen Geist zurück: sein sonniges Gemüt, das die Schwermut restlos vertreibt.
   Die turbulenten Ereignisse in der Gründerzeit der MSOE führten schließlich dazu, dass sich Gemeinschaftsbewegung und Pfingstbewegung trennten. Es entstand die „Berliner Erklärung“ von 1909, in der u. a. niedergeschrieben wurde, dass der „Pfingst“geist nicht aus göttlicher Quelle stammt und die Lehre vom reinen Herzen falsch ist. Damals ging ein Riss durch Teile der deutschen Christenheit, selbst durch die Gemeinschaft, die hinter der MSOE in Kattowitz stand. Das Missionshaus musste deshalb aufgegeben werden.
   1921 lud der Leiter der MSOE, Martin Urban, alle führenden Pfingstbrüder nach Berlin ein, um noch einmal einen Versuch des Zusammengehens zu starten. Doch der Versuch endete in einem geistlichen Desaster. Urban schrieb in einem Brief: „Es ist alles noch viel schlimmer, als ich es mir je vorstellen konnte.“

         TOPIC  Nr. 09/2023



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Papst bestellt sein Erbe: Neuer Glaubenswächter pro Homo-Segnungen

   Die Entscheidungen, die Papst Franziskus derzeit trifft, nennen Kenner der kath. Kirche „historisch“. Franziskus formiert nämlich ein neues Kardinalskollegium, das die Zukunft der Kirche bestimmen wird, inklusive die Wahl des nächsten Papstes.
   Dieses Mal bestimmen wohl nicht mehr Proporz und Tradition die Ernennung neuer Kardinäle, sondern alleine der Geschmack des Papstes. Katholisch geprägte Länder wie Australien oder Irland sind z. B. nicht mehr im Club der Papstwähler repräsentiert. Auch mitgliedsstarke Diözesen wie etwa Mailand, Bologna, Turin oder Venedig werden nicht mehr bedacht. Im polnischen Krakau wurde erstmals seit Generationen kein Erzbischof zum Kardinal ernannt. Stattdessen bekam den Posten der Erzbischof aus Lodz, der im nationalkatholischen Lager Polens verhasst ist. Grzegorz Rys, der neue Kardinal, schreibt nämlich für eine reformkatholische polnische Zeitschrift, die eine Entklerikalisierung der Kirche fordert: also mehr Laien im Amt als Priester.
   Besonders umgehauen hat katholische Traditionalisten die Berufung von Victor Fernandez zum neuen obersten Glaubenswächter der röm.-kath. Kirche. Die beiden Argentinier Fernandez und Bergoglio, alias Papst Franziskus, kennen sich gut. Fernandez gilt als Ghostwriter des kath. Oberhirten. Und von daher darf man davon ausgehen, dass die beiden sich auch über ein heikles Thema verständigt haben. Der neue Glaubenswächter hat in mehreren Interviews angedeutet, dass auch homosexuelle Paare gesegnet werden könnten. Allerdings müsse sich das Segnungsritual deutlich von dem bei einer kirchlichen Trauung von Mann und Frau unterscheiden.

         TOPIC  Nr. 09/2023



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AfD-Politiker Höcke und Krah äußern sich zu ihrem persönlichen Glauben

   Sind sie die neuen starken Männer in der Partei Alternative für Deutschland (AfD)? Nach dem, was sich auf dem Europaparteitag der AFD Mitte Juli in Magdeburg zeigte, scheint das der Fall zu sein. Björn Höcke, der den rechts-konservativen Flügel der AfD kontrolliert, schaffte es, mit seinen Gesinnungsgenossen in der Partei den ebenfalls rechts-konservativen Maximilian Eugen Krah mit 65,7 Prozent der Stimmen zum Spitzenkandidaten für die Europawahl 2024 „durchzudrücken“ – eher gemäßigte Leute in der Partei hatten das Nachsehen.
   Wofür Björn Höcke politisch steht, ist mittlerweile bekannt: ein strammer Rechter in der AfD, der vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Aber wer ist Maximilian Krah? Der Rechtsanwalt mit Doktortitel ist ein überzeugter Katholik und managte für eine gewisse Zeit das Millionenvermögen der Piusbruderschaft. Die katholische Bruderschaft gilt als Vereinigung von Priestern, die als Traditionalisten z. B. Homosexualität ablehnen, wie auch die Ökumene oder das Priesteramt für Frauen. Sie kämpft gegen eine angebliche Protestantisierung der röm.-kath. Kirche und will die „alte“ katholische Kirche mit ihren Riten wieder herstellen.
   Krah scheint zumindest mit Inhalten der Piusbruderschaft zu sympathisieren, und umso spannender war ein Gespräch zwischen ihm und Björn Höcke zum Thema „persönlicher Glaube“. Eingebettet war dieser Themenschwerpunkt im Rahmen der Reihe „Dresdner Gespräche“ zum Generalthema „Europa und die Nationen – Grundlagen rechter Politik im 21. Jahrhundert.“
   Auf die Frage von Krah: „Björn, wie hältst du es mit dem Glauben?“ führte Höcke aus, dass er protestantisch erzogen worden sei, aber bei seinem Philosophie-Studium nach und nach seinen Glauben total verloren habe. Dennoch betonte der starke Mann des rechten AfD-Flügels, dass der Mensch eine „transzendente Orientierung“ brauche. Er persönlich sei mittlerweile ein Anhänger des Deismus. Danach habe es in Bezug auf die Schöpfung durchaus eine „göttliche Initialzündung“ gegeben, dann habe Gott aber sein Werk der Evolution überlassen. Er sei auch deshalb zum Deismus gekommen, „weil ich das Theodizee-Problem nicht lösen konnte: Nämlich, warum ist das Böse in der Welt?“ Laut Höcke existiere Gott, er entscheide auch über Leben und Tod und nehme über die Naturgesetze Einfluss auf die Evolution, aber Gott offenbare sich auf keinen Fall in heiligen Schriften.
   Krah wiederum will sich nicht so ganz vom Offenbarungsglauben und den „wunderbaren Heiligen“ verabschieden. Ein verkopftes Christentum passe nicht zu seinem Katholischsein. Dann kommen beide Politiker auf ein Thema zu sprechen, dass jeden Christen aufhorchen lassen muss. Die derzeitige westliche Welt sei deshalb spirituell und politisch so verkorkst, weil sie auf einer christlichen Kultur fuße. Höcke: „Die Globalisten meinen, ihr Verständnis von Menschenrechten, ihr Verständnis von Politik muss ja global gelten. Wer sich nicht daran hält, der erfährt Sanktionen, der wird belehrt und wird mit Krieg überzogen. Und das ist leider eine Folge des Missionsbefehls. Eine Kultur, die auf dem Christentum basiert, hat einen aggressiven Kern …“ Dazu komme, so Höcke weiter, dass das Christentum nicht nur aggressiv, sondern auch aggressiv gegen sich selbst sei, verortet in der Schuldkultur: „Das ist ein Schwachpunkt des Christentums.“
   Krah bedauerte, dass er mit dem aktuellen Christentum nicht klarkomme, weil ihm etwas fehle: „Wir sehen in den Kirchen antike oder biblische Motive, aber wir verstehen sie nicht. Dennoch sollte man ein Bewusstsein dafür bewahren, was fehlt. Wir können es jetzt nicht ersetzen, wir können nur darum ringen. Aber es ist schade, dass es uns fehlt. Wir wären stärker, wenn wir es hätten.“
   Höcke und Krah lehnten in ihrem Gespräch Materialismus und Atheismus klar ab und bekannten sich zum Menschen als spirituellem Wesen. Sie empfahlen als Lösung für den Verlust des Religiösen eine Besinnung auf den Mythos, den Urglauben, der in den Völkern einmal vorhanden gewesen sei. In Bezug auf Deutschland sei es das Germanische, was beide Politiker schon vor der Gesprächspassage über den persönlichen Glauben ausführten. Höcke: „Wir brauchen einen Glauben, der das Heilige aus dem Christentum mit dem Heldentum aus dem Heidentum vereint.“ Doch was soll das bedeuten, was beinhalten? Weder Heiden noch Christen werden diese Empfehlung wohl jemals verstehen können.

         TOPIC  Nr. 09/2023



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NASA liefert mögliche Erkläerung für weltweite Starkregen-Ereignisse

   Mitte Juli 2023: Aus Japan werden heftige Regenfälle und Überschwemmungen gemeldet. Häuser stürzten ein und mindestens sechs Menschen kamen ums Leben. Einige Tage später werden auch aus China Starkregen-Ereignisse berichtet. Zigtausende Menschen wurden evakuiert, zigtausende Hektar Ackerfläche wurden zerstört. Anfang August hieß es „Land unter“ in Slowenien, Teilen Österreichs und Kroatiens. Es regnete so lange und so heftig, dass Häuser weggespült wurden, Brücken ebenso. Für Slowenien war es die schlimmste Naturkatastrophe seit 30 Jahren. Ebenfalls im August sorgte Sturmtief Hans dafür, dass Norwegen und Schweden von Unwettern mit gigantischen Regenmengen heimgesucht wurden. Danach schüttete es in Deutschland wie aus Kannen. Die Bild-Zeitung am 18.8.: „Flughafen Frankfurt säuft ab!“ Selbst im Wüstenstaat Dubai zeigten sich Wetterextreme mit schweren Unwettern. Im Zusammenhang mit diesen Wetterextremen hieß es immer wieder: Ja, das ist der Klimawandel, vom Menschen verursacht!
   Im August letzten Jahres ahnte noch niemand, dass derzeit der Globus von Starkregen-Ereignissen geplagt werden könnte. Deshalb achtete auch kaum jemand auf eine Veröffentlichung der US-Weltraumbehörde NASA vom 2. August 2022. Die NASA verwies auf ein Vorkommnis, das sich fernab der westlichen Welt in der Nähe eines Königreiches im Südpazifik ereignete. Die westlichen Medien berichteten von diesem Ereignis nur wenig.
   Vor dem Inselstaat Tonga kam es am 15. Januar 2022 um 4 Uhr 14 Minuten Ortszeit zu einem der heftigsten Vulkanausbrüche der letzten Jahre. Er war heftiger als alle bisher durchgeführten Kernwaffentests. Das ganz Besondere an dieser Eruption: Sie ereignete sich 150 Meter unter der Wasseroberfläche. Die NASA analysiert seit Jahren mit ihrem Erdsatelliten „Aura“ Luftschichten aus 700 Kilometer Höhe.
   Mit an Bord ist auch ein sogenanntes MLS-Instrument, das atmosphärische Gase und auch Wasserdampf misst. Was die NASA-Wissenschaftler auf der Erde zu Protokoll nahmen, hatten sie so noch nie gesehen. Die Eruption des Vulkans schleuderte eine gigantische Wasserdampf-Wolke in Höhen von zwölf bis 53 Kilometer. Die Forscher berechneten, dass diese Wasserdampfwolke den Wassergehalt in der Atmosphäre um sage und schreibe zehn Prozent erhöhte – kolossale Wassermengen, die irgendwann einmal die Atmosphäre wieder verlassen würden. Laut NASA ist in den letzten 18 Jahren, seitdem Messungen durchgeführt werden, noch nie eine solche Menge an Wasser plötzlich in die Atmosphäre eingedrungen. Dort in der Stratosphäre könne das Wasser Jahre verbleiben und das Erdklima beeinflussen. Irgendwann werden jedoch die zigtausende Kubikmeter an Wasser zur Erde zurückkehren.
   Ob die Starkregen-Ereignisse diesen Vorgang bereits anzeigen, dazu äußerte sich die NASA aktuell nicht. Dennoch wären der Vulkan-Ausbruch vor dem Königreich Tonga und das Entstehen dieser gigantischen Wasseransammlung in der Atmosphäre eine ganz natürliche und nachvollziehbare Erklärung für die momentanen Starkregen-Ereignisse, die sich rund um den Globus zeigen.

         TOPIC  Nr. 09/2023



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z.B. 43. Jahrgang - Nr. 10 Oktober 2023

Die Themen: Corona: ein Angriff auf das Menschsein? - Urteil: Gebetsmahnwachen sind erlaubt. - Yoga: ein Weg zum biblischen Gott? - Glaube von US-Bürgern verändert sich. - „Aufwachen“ unter Pfingstlern und Charismatikern. - Corona: Ungeheuerliches wird bekannt. - Das Overton-Fenster. - KI bedrohlicher als der Klimawandel. - Justizreform in Israel. - Immer mehr Juden kehren heim. - Hintergründe zur Wohnungsnot. - USA: Kampf um Tötungspille für Ungeborene



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Corona-Pandemie: ein diabolischer Angriff auf unser Menschsein?

   Laut einer Übersichtsarbeit der deutschen Bundesärztekammer aus dem Jahr 2022 umfassen die zentralen Symptome nach einer Erkrankung an COVID-19 vor allem kognitive Defizite.
   Es treten Angststörungen auf, aber auch Konzentrations-, Merkfähigkeits-, Gedächtnis und Wortfindungsstörungen. Einige an COVID-19 Erkrankte könnten später nicht mehr klar denken und verlören auch den Blick für das Wesentliche.
   Laut einer Metaanalyse – ebenfalls aus dem Jahr 2022 – entwickeln etwa 22 Prozent der betroffenen Personen nach einer COVID-19-Diagnose kognitive, also die Erkenntnis betreffende, Beeinträchtigungen. Gibt es dafür eine Erklärung?
   Der Mediziner und international angesehene Molekulargenetiker Dr. Michael Nehls versucht in seinem Buch „Das indoktrinierte Gehirn“ für diese Schäden im Gehirn der betroffenen Menschen eine Erklärung zu finden. Dabei präsentiert er Indizien, die weit über Einzelschicksale hinausgehen. Nehls geht einer von ihm entdeckten Spur nach, die stark vermuten lässt, dass hinter dem SARS-CoV-2-Virus und der mRNA-Impfung ein global angelegter „Angriff auf unsere Denkfähigkeit“ stecken könnte. Mehr noch: eine Attacke auf unser autobiografisches Gedächtnis, unsere Individualität, unser Ich, ja, unser Menschsein.
   Um dies zu verstehen, ist ein Hinweis auf eine Gehirnoperation hilfreich, die am 1. September 1953 stattfand. Henry Gustav Molaison unterzog sich einer Schädeldeckenöffnung, weil er nach einem Fahrradunfall an epileptischen Anfällen litt. Narben in der Gehirnmasse sollten beseitigt werden, die die Anfälle auslösten. Sein Operateur entfernte dabei u. a. auch einen kleinen Gehirnabschnitt namens Hippocampus. Nach der Operation zeigte sich etwas Grauenhaftes: Molaison wusste nicht mehr, wo er sich befand, er konnte sich nichts mehr merken, sich an nichts erinnern. Für Henry gab es keine Vergangenheit mehr, keine Zukunft, er verlor – so könnte man sagen – sein komplettes Menschsein.
   Forscher Nehls zeigt nun in seinem Werk auf, dass sowohl SARS-CoV-2, die Impfung dagegen sowie andere Faktoren in der Coronakrise genau diesen Hippocampus „unter Feuer“ genommen haben – mit Auswirkungen, die sich langfristig z. B. in einer steigenden Demenz der Weltbevölkerung zeigen werde, wie Nehls prognostiziert.
   Warum ist der Hippocampus für unser Menschsein so wichtig? Wie funktioniert er (im Folgenden sehr einfach erklärt)? Alles, was wir an einem Tag erleben, wird im Hippocampus gespeichert. Doch er hat nur eine Speicherkapazität von einem Tag. Damit aber etwas dauerhaft im Gedächtnis haften bleiben kann, „verschiebt“ der Hippocampus das Gespeicherte in der Tiefschlafphase einer Nacht mittels Index-Neuronen auf die „neocortikale Festplatte“ – auf den Neocortex, das Gedächtnis für bewusste Erfahrungen. Am nächsten Morgen ist somit der Hippocampus wieder frei, Neues aufzunehmen, um es später wieder abzuspeichern.
   Wenn wir beispielsweise jemandem ein Erlebnis erzählen wollen, läuft folgende neuronale Routine ab: Die für die Erinnerung zuständigen Index-Neuronen werden aktiviert und rufen praktisch die Erinnerungen von der neocortikalen Festplatte, dem Neocortex, ab ins Bewusstsein. Wir können unser Erlebtes ziemlich genau wiedergeben. Somit gibt es ein perfektes Zusammenspiel von Hippocampus, dem Neocortex und unserem Bewusstsein. Dies zu verstehen ist Voraussetzung, um nachzuvollziehen, was das SARS-CoV-2-Virus und die mRNA-Impfung im Gehirn anrichten können.
   Was bewirkt nun das SARS-CoV-2-Virus im Körper des Menschen und wie geht das vonstatten? Wie funktioniert der erste (!) Impfstoff gegen ein Coronavirus mit der ersten (!) Verimpfung von gentechnisch verändertem viralem Erbgut in der Allgemeinbevölkerung?
   2003 trat zum ersten Mal ein Coronavirus namens SARS-CoV-1 in Erscheinung. Es verbreitete sich langsam und seine Auswirkungen waren nicht sehr heftig. Weshalb? Dazu muss man wissen, dass sich das sogenannte Spike-Protein des Coronavirus vorher zweimal spalten muss, um in einer menschlichen Wirtszelle sein „böses Spiel“ zu beginnen. Bei SARS-CoV-1 war es so, dass sich dieser Vorgang des Spaltens erst ereignete, nachdem das Virus an der Wirtszelle angedockt hatte. Dieser Umstand verhinderte eine aggressive Wirkung.
   Bei SARS-CoV-2 war das völlig anders. Forscher entdeckten bei dieser Variante des Coronavirus eine bis dahin völlig unbekannte zusätzliche Furin-Spaltstelle, die das Virus um ein Zig-faches gefährlicher macht, weil sie den Spaltvorgang extrem beschleunigt. Viele Forscher sind auch heute noch fest davon überzeugt, dass diese Furin-Spaltstelle in einem Labor genetisch eingearbeitet und dann auf die Menschheit losgelassen wurde. Nehls: Wenn das so gewesen ist, dann waren die „Ideengeber mit einer diabolischen Genialität ausgestattet“. Denn diese Furin-Spaltstelle sorgt nicht nur für ein schnelles Ausbreiten des Virus, sondern auch dafür, dass ein giftiges Protein über einen Prozess namens Shedding ohne Mühe bis ins Gehirn vordringen kann.
   Wie wirkt nun der mRNA-Impfstoff, mit dem Millionen und Abermillionen Menschen vor allem in der westlichen Welt geimpft worden sind? Die Hauptwaffe in diesem völlig neuen Impfstoff ist das sogenannte Spiking (Spike ist der englische Begriff für Spitze, Dorn oder Stachel). Bei der Impfung mit einem mRNA-Impfstoff werden keine abgetöteten SARS-CoV-2-Erreger injiziert, sondern nur eine genetische Bauanleitung für einen kleinen Teil des Virus, das sogenannte Spike-Protein. Was macht nun das Spike-Protein? Es dockt an der menschlichen Zelle an, die aufgrund der eingeimpften Bauanleitung ungefährliche Spike-Proteine produziert, die es dort vorher nicht gab, die aber die Zelloberfläche dann bevölkern. Die Idee hinter der mRNA-Impfung ist nun, dass das Abwehrgeschwader des menschlichen Immunsystems – unsere Immunzellen – in Alarm gesetzt wird, um sich auf die bösen „Stachel“-Proteine zu stürzen und sie zu vernichten. Durch dieses Manöver soll das Abwehrgeschwader unseres Immunsystems trainiert werden, jeglichen Virus-Eindringling mit Spikes zu eliminieren. Eine Schwachstelle beim neuen Impfstoff galt es von vorneherein auszuschließen: Damit der genetische Bauplan auch sicher über die Muskelinjektion bis zu den menschlichen Zellen vordringen kann, muss er stabilisiert werden. Dies geschieht mit Lipid-Nanopartikeln (LNP), also einer winzig kleinen Fettkapsel, die den Impfstoff umhüllt. Allein diese kleine Fettkapsel machte es möglich, dass der genetische Bauplan, um Spike-Proteine produzieren zu können, auch bis ins Gehirn vordringen kann. Denn nicht jeder Wirkstoff ist in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden. Der mRNA-Wirkstoff schafft es und wurde im Gehirn von unzähligen Menschen biologisch aktiv.
   Man hätte wissen können, dass beim Eindringen von Impfstoffen ins Gehirn u. a. ein Botenstoff mit Namen Interleukin 6 ausgeschüttet werden kann, der für Entzündungsprozesse verantwortlich ist. Dies stellte einer der Pioniere des Impfens, der US-Arzt und Immunologe Jonas Edward Salk, schon vor vielen Jahren fest. Auch die Wissenschaftler im Virus-Labor im chinesischen Wuhan fanden heraus, dass schon das SARS-CoV-1-Virus mit seinen Spike-Proteinen diese Ausschüttung verursacht. Somit hätte man damit rechnen können, dass die Spiking-Technik mittels mRNA-Impfung diese Entzündungsprozesse auch in Gang setzt. Und genau diese Entzündungsprozesse im Gehirn hemmen beträchtlich die Neubildung von Nervenzellen in dem für den Menschen so wichtigen Hippocampus.
   Nehls schreibt dazu: „Somit greifen die LNP-SpikemRNA-Injektionen gleich mehrfach das menschliche Gehirn an: aufgrund der Toxizität (Giftigkeit) der Verpackung, der Toxizität des Inhalts, der dazu führt, dass Hirnzellen virales Spike-Protein produzieren und sich damit selbst zum Ziel eines immunologischen, zytotoxischen (Vergiftung der Zellen) Angriffs machen, und nicht zuletzt aufgrund der durch das Spike-Protein ausgelösten Entzündungsreaktion, die neurotoxisch ist und die Neurogenese (Neubildung von Nervenzellen) blockiert.“ So erklärt, erhärtet sich ein Verdacht: Sowohl das SARS-CoV-2-Virus als auch die mRNA-Impfung könnten ein geplanter Angriff mit diabolischer Qualität auf unser autobiografisches Gedächtnis, somit auf das Menschsein an sich, darstellen. Schlagkräftige Beweise für eine gezielte Aktion sind schwer beizubringen. Aber Indizien schon.
   Es stimmt schon nachdenklich, dass ein Vierteljahr vor dem Ausbrechen der Corona-Pandemie ein „gewisser“ Bill Gates 100 Millionen US-Dollar in ein bis dahin in Deutschland völlig unbekanntes Unternehmen steckte: BionTech in Mainz. Nachdenklich stimmen muss auch, dass der Chef von BionTech, Ugur Sahin, behauptet, er habe an einem Wochenende die Superformel für den mRNA-Impfstoff erfunden. Dieser Impfstoff ist bis heute der führende Corona-Impfstoff auf der Welt. Wer ist Ugur Sahin, der sich mit einem islamischen Amulett, das er ständig um den Hals trägt, angeblich vor bösen Mächten schützen will? An welche Mächte glaubt er selbst? Wer ließ ihm die Superformel zum Impfstoff „zufallen“? Und dann wäre da noch etwas:
   Am 19. Dezember 2019 änderte der Bundestag das Lastenausgleichsgesetz von 1952 (LAG-52). Diese Gesetzesänderung in Berlin ereignete sich zwölf Tage, bevor die Meldung aus China die Weltöffentlichkeit erreichte, dass das SARS-CoV-2-Virus die ersten Chinesen befallen hatte. Damals konnte niemand die Dimension der Corona-Pandemie erahnen. Der mRNA-Impfstoff gegen das Virus war 2019 allgemein noch völlig unbekannt. Aufgrund welcher Informationen änderte aber der Bundestag das LAG-52, das eigentlich für die Entschädigung von Kriegsopfern nach dem Zweiten Weltkrieg gedacht war? Nun regelt das LAG-52 die Entschädigung von Impfopfern. Der Begriff „Kriegsopfer“ wurde durch „Impfgeschädigte“ ersetzt. Interessant auch, wann das Gesetz in Kraft treten soll: am 1.1.2024 (s. dazu Artikel auf S. 5). Dies sind nur einige Indizien dafür, dass es Hintermänner gegeben haben muss, die wussten, was genau geplant war und wofür.
   Im Zusammenhang mit diesem Angriff auf unser Denken, auf unser Menschsein, muss auch noch etwas anderes ins Kalkül gezogen werden. Diese Attacke auf unsere Denkfähigkeit geht einher mit der Installation der Künstlichen Intelligenz (KI). Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel schrieb über seine Titelgeschichte zu KI: „Das Ende der Wahrheit – Politik, Liebe, Musik: Wie uns künstliche Intelligenz täuschen kann.“ Das Ende der Wahrheit und keiner merkt mehr, was uns wirklich vorgesetzt wird, da SARS-CoV-2 und die mRNA-Impfung dabei sind, auch noch unser Hirn zu vernebeln.
   Quelle: „Das indoktrinierte Gehirn“, Dr. med. Michael Nehls, 383 Seiten, 22,90 Euro, (ISBN 978-3981404883). Bemerkung der Redaktion: Das Buch von Dr. Nehls ist verständlich geschrieben, kann aber dennoch nicht einfach so „runtergelesen“, sondern muss „studiert“ werden.

         TOPIC  Nr. 10/2023



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Yoga: ein Weg zum biblischen Gott?

   Was vor über zehn Jahren in der evangelikalen Szene in den USA Furore machte, erobert nun auch christliche Kreise in Deutschland: Heiliges Yoga. Damals in den USA war es die Saddleback-Gemeinde von Rick Warren, die den Yoga-Boom anschob. Es entstanden zahlreiche christliche Yoga-Studios, in denen etwa beim „Sonnengebet“ des Yoga nicht der Himmelskörper, sondern stattdessen Jesus Christus angebetet wurde.
   Bisher war in Deutschland Yoga nur in evangelischen Kirchenkreisen ein Thema. So kann man in der Ev. Akademie Villigst „Christliches Yoga“ trainieren. Schon Anfang letzten Jahres öffnete das Sela Institut für Christliches Yoga seine Tore. Es will christliche Yoga-Lehrer ausbilden und Yoga-Gottesdienste anbieten. Hinter dem Institut steht die Stiftung Creative Kirche, eine Stiftung, die zum Teil aus Kirchensteuern finanziert wird.
   Nun ist eine weitere Brandmauer für diese diabolische Versenkungstechnik namens Yoga gefallen. Der ehemalige Evangeliums-Rundfunk – heute nennt er sich ERF, der Sinnsender – bot der Theologin und Yoga-Lehrerin Katharina Mutzbauer eine TV-Plattform, um den Zuschauern zu erklären, dass Yoga für Christen nicht gefährlich sei. Da tauchten keine Dämonen beim Yoga auf, wenn man sich bewusst betend auf Gott konzentriere, so die Theologin. Außerdem habe das „Ur“-Yoga auch nichts mit dem Hinduismus zu tun, sei von der Religion erst später integriert worden.
   Das „Lexikon der östlichen Weisheitslehren“, ein Standardwerk, erklärt Yoga so: „Wörtl.: ‚Joch‘ im Sinne von anschirren an Gott. Vereinigung mit ihm suchen … Wird im Abendland von Yoga gesprochen, so meint man meistens den Hatha-Yoga, der auf Körperübungen in Verbindung mit Atemübungen basiert. Dieser ‚körperliche‘ Yoga gilt in Indien jedoch nur als eine Vorbereitung für geistige Yoga-Formen, die mit verschiedenen Meditationstechniken arbeiten. Als Weg der Gotteserkenntnis ist Yoga in seinem allgemeinsten Sinn kein ind. Privileg. Alle nach der fundamentalen Einheitserfahrung (sog. mystische Erfahrung) Strebenden, seien sie indianische Schamanen oder christliche Mystiker sind in diesem Sinne Yogis.“
   Zur biblisch-geistlichen Einordnung des Yoga helfen ein paar Fragen und die Antworten darauf: Weshalb wurde Yoga ausgerechnet im Hinduismus mit seinen 330 Millionen Göttern und Göttinnen, sprich: Dämonen, zu einer zentralen geistlichen Übung für die Kontaktaufnahme? Wer brachte den Yoga ins christliche Europa und machte ihn populär? Es war vor über 100 Jahren die hochokkulte Theosophische Gesellschaft. Warum ließen sich auch führende Nazis wie Heinrich Himmler durch den „Yoga des Handelns“ inspirieren? Yoga-Experten sehen hier eine Grundlage für die „abgeklärte“, konsequente, emotionslose Vernichtung von Millionen von Juden (s. TOPIC 7/2012). Wer mit dieser diabolischen Versenkungstechnik Menschen zum biblischen Gott bringen will, muss als Agent Satans gewertet werden, auch wenn er bzw. sie es nicht so sieht.

         TOPIC  Nr. 10/2023

Durch Corona-Pandemie: „Aufwachen” unter Pfingstlern und Charismatikern

   Nach Beobachtungen des Bibellehrers und Publizisten Rudolf Ebertshäuser hat die Corona-Pandemie zu einem „Aufwachen unter Pfingstlern und Charismatikern“ geführt. Bedingt durch Online-Gottesdienste in der Coronazeit waren viele Pfingstler und Charismatiker von stark emotionalen Anteilen wie dem Live-Lobpreis, von Tanz oder lauter Rockmusik in ihren Gottesdiensten abgeschnitten. Durch diesen Wegfall erkannten die Betroffenen schlaglichtartig eine gewisse geistliche Armut und Leere in den Predigten ihrer Gemeinden. Denn das, was sie in ihren Gemeinden an Wortverkündigung aus der Bibel vorgesetzt bekamen, half ihnen in der Corona-Krisenzeit nun kaum.
   Auf der Suche nach fundierter biblischer Hilfe, Trost und Erbauung in Notzeiten stießen Gläubige aus der charismatischen Szene im Internet auf Predigtbeiträge von Dr. Roger Liebi, Dr. Lothar Gassmann, Karl-Herman Kauffmann – und eben auch auf Texte und Vorträge des Ex-Charismatikers Rudolf Ebertshäuser. Ebertshäuser schreibt in einem Beitrag auf seiner Internet-Seite „Das Wort der Wahrheit“:
   „Immer wieder wenden sich deshalb suchende Ex-Charismatiker an mich, die jetzt entschlossen sind, einen bibeltreuen Weg zu gehen. Darunter sind ehemalige Älteste und Lobpreismusiker und sogar ein ehemaliger Pastor einer Pfingstgemeinde – Geschwister, die manchmal dreißig Jahre ihres Lebens in der charismatischen Bewegung zugebracht haben und nun Buße getan haben. Erfreulicherweise haben auch zahlreiche jüngere Gläubige die charismatische Irreführung durchschaut und beginnen sich von ihr abzuwenden.“ Nach TOPIC-Erkenntnissen ist die Gruppe der „Aufgewachten“ mittlerweile an die 50 Personen stark und wächst weiter.

         TOPIC  Nr. 10/2023



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Wie ein Amerikaner dazu beiträgt, dass viele Deutsche keine Wohnung finden

   Schlimmer konnte es kaum kommen: Am 25. September 2023 sollten sich Bauministerin Klara Geywitz (SPD), einige Staatssekretäre und hohe Vertreter der Bau- und Wohnungswirtschaft sowie führende Funktionäre des Mieterbundes beim Kanzler treffen, um über die Wohnungsnot und die katastrophale Lage in der Bauwirtschaft zu sprechen. Doch wichtige Experten, die für 80 Prozent der Wohnungswirtschaft stehen, sagten wütend ab. Darunter Haus&Grund-Präsident Kai Warnecke. Der Grund für seine Absage: Seit zwei Jahren würde man der Ampelregierung in den Ohren liegen, Rahmenbedingungen zu schaffen, um das Bauen günstiger zu machen. Stattdessen würden immer mehr Steine in den Weg gelegt wie etwa das Heizgesetz, ein schärferes Vermieterrecht oder Zwangssanierungen.
   Doch wie konnte es zu diesem Debakel am Bau und zu dieser katastrophalen Lage am Wohnungsmarkt kommen? Hier muss unbedingt ein Amerikaner genannt werden, der Anteil an dieser schlimmen Lage in Deutschland hat. Sein Name: Hal Harvey (geb. 1961).
   Schon in den 1980er Jahren erkannte er als junger Mann, dass die USA und andere Länder viele Jahre vom Öl abhängig sein werden und deshalb immer wieder Kriege um den begehrten und knapper werdenden Rohstoff führen würden. Um dieser Konstellation zu entkommen, hatte Harvey eine Vision. In einem Gespräch mit der deutschen Wochenzeitung Die Zeit umschrieb er diese so: „Der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen wird der Schlüssel zu so vielem sein: Energiesicherheit, Luftverschmutzung, Klimawandel, nationaler Sicherheit.“
   Schon bald begann Harvey, seine Vision in eine Mission umzusetzen. In eine Mission, die ihn, so schrieb Die Zeit, zum „mächtigsten Grünen der Welt“ machte. Harveys Strategie: Große, vor allem Milliarden schwere US-Stiftungen als Geldgeber für den Klimaschutz finden. Dann über Denkfabriken Studien für die Politik erstellen. Und als letzten Schritt Mitarbeiter aus dem eigenen Netzwerk in die Ministerien platzieren, die schon fertige Pläne z. B. für eine Energiewende fachkundig umsetzen können.
   Diese Strategie Harveys ist in keinem anderen Land so gut aufgegangen wie in Deutschland. Um es kurz zu machen: Harvey schaffte es, ein Geflecht von Stiftungen und Denkfabriken in Deutschland nicht nur zu installieren, sondern auch zu finanzieren. Die Bildzeitung überschrieb im Mai 2023 einen Artikel über den Amerikaner so: „Dieser US-Investor bezahlt Habecks Klima-Netzwerk“. Wer steckt nun neben Harvey selbst noch hinter der Energiewende in Deutschland?
   Schon 2012 gehörte Harvey zu den Mitbegründern der Denkfabrik Agora Energiewende, deren Geschäftsführer lange Zeit Patrick Graichen war. Harvey gründete und finanzierte 2020 auch die einflussreiche Stiftung Klimaneutralität. Somit hatte Harvey neben der genannten Denkfabrik und der Stiftung auch noch die European Climate Foundation und die ClimateWorks Foundation – alles Klima-Stiftungen – am Start, als die Grünen 2021 Regierungsgewalt bekamen.
   Und sofort geschah das, was Harveys Vision war und ist: Ein wichtiger Mann aus Harveys Denkfabrik Agora Energiewende wechselte in Habecks Wirtschafts und Klimaschutzministerium: Patrick Graichen. Die Bildzeitung schrieb dazu: „Habeck macht den Lobbyisten Graichen zum Staatssekretär. Plötzlich haben die Pläne aus Graichens Aktentasche Auswirkungen auf das Leben von 80 Millionen Deutschen. Aus Lobby- wird Realpolitik. Aus Graichen wird Mr. Wärmepumpe. Die Grenzen zwischen Energie-Wendelobby und Politik sind endgültig aufgelöst.“
   Doch Graichen musste 2023 wegen Vetternwirtschaft seinen Platz im Ministerium räumen. Dennoch: Die Zeit berichtete, dass ein Referatsleiter im Bundesumwelt-Ministerium der Zeitung gesagt habe, „ohne die Expertise (Gutachten) der Agora-Experten sei man aufgeschmissen“. Graichen ist zwar weg, aber Harveys Einfluss auf die deutsche Politik über die Schiene der Stiftungen und Denkfabriken noch lange nicht.
   Mag der einflussreichste Klimaaktivist der Welt anerkennenswerte Absichten verfolgen, so muss dennoch über einen anderen Aspekt nachgedacht werden. Denn Harveys Aktivitäten über die Energiewende-Schienen sorgen nicht nur dafür, dass unzählige Deutsche keine Wohnung finden. Von den 2,3 Millionen Beschäftigten in der Bauwirtschaft müssen jetzt Zigtausende befürchten, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, weil nicht oder nicht mehr so viel gebaut wird. In Folge: Dachdecker, Fliesenleger, Elektriker, Installateure, Maler werden auch nicht mehr gebraucht. Ein weiterer Umstand, der sich jetzt schon bemerkbar macht: Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) beklagt, dass Fachkräfte, die dringend in bestimmten Regionen, z. B. in den Ballungsräumen, in Deutschland benötigt werden, die freien Stellen auch deshalb nicht antreten, weil sie den Umzug scheuen – den Umzug von ihrer jetzt noch bezahlbaren Wohnung in eine teurere Wohnung am zukünftigen Arbeitsplatz.
   So gesehen entpuppen sich Harvey und seine Netzwerk-Leute inklusive der Helfershelfer in der Regierung als eine Art „Totengräber“ innerhalb der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft.

         TOPIC  Nr. 10/2023



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z.B. 43. Jahrgang - Nr. 11 November 2023

Die Themen: Gottes Volk im Krieg. - Mit Kalendern missionieren. - Papst lässt kath. Lehrgebäude wackeln. - 40 Jahre Konferenz für Gemeindegründung. - WEA-„Chef“ betet mit Papst vor Marienbild. - Frauen auf der Social-Media-Kanzel. - Deutsche Gideons ohne Weltverband. - Der Iran und die Prophezeiung in Jeremia 49. - USA wollen keinen Frieden in der Ukraine. - Abtreibung: Evangelische „ja“, Katholiken „nein“. - US-Lebensschützer gehen auf Distanz zu Trump. - Wer gefährdet die Demokratie? - USA: Weniger Schutz für verfolgte Christen. - Amtlich: Smartphones können gefährlich strahlen.



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Krieg in Palästina: Was hat Gott mit Israel vor?

   Angesichts der Ereignisse im Nahen Osten fragen sich viele bibelkundige Christen, welche Bedeutung dieser Krieg in Bezug auf eine endzeitliche Entwicklung haben bzw. noch bekommen könnte. Eines ist laut Bibel völlig eindeutig: Am Ende dieser Weltzeit wird dieses kleine Land Israel mit seiner Hauptstadt Jerusalem im Blickpunkt des Weltgeschehens stehen.
   Und genau das weissagten Propheten des Alten Testamentes schon vor ca. 2.700 Jahren. Sie prophezeiten, wie beispielsweise Hosea (3,4-5), dass Israel für „viele Tage“ staatenlos sein werde. Nach dem totalen Untergang des Judenstaates im Jahr 135 nach Chr. und der Zerstreuung der Juden in alle Welt begann diese Periode der „vielen Tage“. Sie dauerte über 1.800 Jahre, bis 1948 der Staat Israel ausgerufen wurde.
   Etwa ab dann begannen weitere Prophezeiungen wahr zu werden. Prophezeiungen, die sich auf die Rückführung des Volkes Israel in das Land, das Gott ihm gegeben hatte, bezogen. Auch diese Rückkehr wurde von den Propheten des Alten Testamentes vorhergesagt. Etliche dieser Vorhersagen werden ziemlich präzise datiert: „am Ende der Tage“ oder „zur letzten Zeit“. Hesekiel schreibt beispielsweise in seinem 38. Kapitel im Vers 8: „Nach langer Zeit sollst du aufgeboten werden; zur letzten Zeit wirst du in das Land kommen …“. Der Prophet Jeremia kündigte sogar an, dass die Sammlung und Rückkehr ins Land Israel überall auf der Welt bekannt gemacht werde: „Hört das Wort des HERRN, ihr Nationen, und meldet es auf den fernen Inseln und sprecht: Der Israel zerstreut hat, wird es wieder sammeln …“ (Jeremia 31,10). Jeremia prophezeite dies etwa um 600 vor Chr. – also vor gut
2.600 Jahren.

  So betrachtet, begannen die letzten Tage, begann die Endphase der Weltzeit, mit der ersten jüdischen Einwanderungswelle nach Palästina 1882 und dauert nun schon über 140 Jahre. Laut dem Bibellehrer Dr. Roger Liebi sind in dieser Epoche der Endzeit mehr als 175 Prophezeiungen nachweislich erfüllt worden. (Leben wir wirklich in der Endzeit? 180 erfüllte Prophezeiungen. 5. überarbeitete Auflage). Gerade das 36. Kapitel im Hesekiel-Buch, das die Überschrift trägt „Israel wird in sein Land zurückkehren“, beschreibt Einzelheiten von blühenden Landschaften in Israel, die Gott seinem Volk nach der Rückkehr versprochen hat und die heute im Heiligen Land zu bewundern sind.
   Juden aus aller Welt kommen nach Israel, weil sie davon überzeugt sind, im von Gott versprochenen Land, in ihrem Land, seien sie endgültig sicher. Dieses Sicherheitsgefühl konnten auch große Kriege wie der Sechs-Tage-Krieg 1967, der Jom-Kippur-Krieg 1973 oder der Libanonkrieg 1982 nicht nachhaltig erschüttern. Immer wieder war Israel der Kriegsgewinner und konnte dadurch sogar sein Territorium erweitern.
   Doch dann kam der 7. Oktober 2023. Zum ersten Mal in der neueren Geschichte Israels mussten seine Bürger unter Schock registrieren: Unser Land kann uns nicht mehr schützen! Das angeblich unfehlbare und unbesiegbare israelische Sicherheitssystem hatte sich bei dieser massiven Terrorattacke in Luft aufgelöst.
   Der 7. Oktober war ein Schabbat-Tag. An solchen Tagen fahren grundsätzlich keine Züge. Die Soldaten hätten sonst nach dem Alarm schon um acht Uhr morgens an der Grenze sein können. Auch Busse standen nicht zur Verfügung. Warum stiegen keine Hubschrauber auf? Spezialeinheiten wären in wenigen Minuten an der Grenze zu Gaza gewesen. Als die Soldaten nach acht bis zehn Stunden endlich vor Ort waren, hatten sie, so die israelische Professorin Eva Illouz von der Hebräischen Universität Jerusalem, nur veraltetes Militärgerät dabei. Der 7. Oktober: ein Albtraumtag für Israels Armee, die Geheimdienste und die Sicherheitsorgane.
   Laut Professorin Illouz wird die Terrorattacke der Hamas Israel innenpolitisch verändern, weil Israels Bürger schockiert erkennen mussten: „Wir lebten in einem Haus, das auf Sand gebaut ist!“ Wird Israel die „Oase einer gewissen Geborgenheit“ wieder herstellen können, zu der viele bedrohte Juden aus aller Welt flüchten möchten? Erst jüngst kamen jüdischstämmige Bürger aus der Ukraine und Russland. Es sollen zusammen an die 100.000 gewesen sein (TOPIC berichtete).
   Dem aufmerksamen Beobachter der Weltlage fiel im Laufe des Oktobers auf, dass Israel kaum Trauer und Mitleid für seine abgeschlachteten Bürger zuteilwurden. Am 10. Oktober 2023 gab es im UN-Menschenrechtsrat eine Schweigeminute für die Opfer „der jahrzehntelangen Besatzung“ der von Palästinensern bewohnten Gebiete durch Israel. Auch die deutsche Vertreterin erhob sich. Der aktuellen Terroropfer in Israel wurde nicht gedacht. Überhaupt brandete nach der Terrorattacke durch die Hamas weltweit Antisemitismus auf, der sich nicht nur bei Moslems zeigte. So weigerte sich beispielsweise die staatliche britische Medienanstalt BBC, Hamas-Anhänger als Terroristen zu bezeichnen. Die BBC sprach nur von „Militanten“ in der Hamas. Die Bild-Zeitung warf auch der deutschen „Tagesschau“ Hamas-Propaganda vor. Die Tagesschau hatte, nachdem schon klar war, dass das christliche Krankenhaus in Gaza nicht von israelischen Raketen getroffen wurde, immer noch die Hamas-Version, dass es Israel gewesen sein könnte, verbreitet. Die deutsche Zeitung Die Welt berichtete am 18.10.2023 davon, dass sich seit einiger Zeit an amerikanischen Elite-Universitäten der Antisemitismus stark ausbreite. Von daher sei es nicht verwunderlich gewesen, dass es nach den Hamas-Attentaten an etlichen renommierten Universitäten Pro-Palästina-Kundgebungen gegeben habe. Viele bibelkundige Christen fragen sich derzeit allerdings: Was hat Gott mit Israel und seinem Volk vor? Hat das ganze Geschehen eine endzeitliche Bedeutung – möglicherweise für die ganze Welt?
   Zehn Tage nach dem Hamas-Angriff wurde auf der flächenmäßig größten Moschee der Welt im Iran, der Imam-Rezza-Moschee, eine schwarze Flagge gehisst. Ein aus schiitischer Sicht völlig ungewöhnlicher Akt, da die Fahne in der Regel nur im islamischen Trauermonat Muharram öffentlich zu sehen ist. Ein Grund für das Hissen könnte ein Zeichen für eine tief empfundene Trauer mit den Opfern unter den Palästinensern im Gaza-Streifen gewesen sein. Andrerseits hat die schwarze Fahne auch auf der schiitischen Prophezeiungs-Liste einen einzigartigen Platz. Sie soll das Erscheinen des Mahdis ankündigen. Für die schiitischen Muslime ist der Mahdi der große Welterlöser. Wenn er sich zeige, solle die Herrschaft des Islams über die ganze Erde beginnen. Aus biblischer Sicht kann der Mahdi nur als Antichrist identifiziert werden.
   Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant soll wenige Tage nach den Terrorakten vom 7. Oktober gesagt haben, der Krieg, der jetzt beginne, sei kein normaler Krieg, sondern ein Kampf zwischen Licht und Finsternis. Wenn das so sein sollte, dann hat Israel nur einen mächtigen Verbündeten: Jahwe, den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, den Vater von Jesus Christus. Vielleicht darf Israel dieses neu erkennen und neu lernen.

         TOPIC  Nr. 11/2023



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Mit Kalendern missionarisch wirken

   Seit 20 Jahren verbreitet die Mission für Süd-Ost-Europa (Freudenberg bei Siegen) ihren missionarischen Verteilkalender „Leben“. Er erscheint in 32 Sprachen – von Albanisch bis Vietnamesisch. Der Kalender besteht aus zwölf Bildpostkarten mit Bibelworten. Auf der Rückseite befinden sich Texte, die die Botschaft von Jesus Christus erklären und zu einem Leben mit ihm einladen. Laut dem Missionsleiter Friedemann Wunderlich ist der Kalender für die persönliche Weitergabe gedacht. Dadurch hätten Christen die Möglichkeit, etwa mit Kollegen, Nachbarn und Asylbewerbern ins Gespräch über das Evangelium zu kommen. Der Empfänger erfahre durch den Kalender „die wichtigsten Aussagen der Bibel über den Menschen, über unsere Schuld und Sünde, über Gottes Ankündigung des Gerichts und sein Angebot der Versöhnung“. Jeder Einzelne, der ein Exemplar weitergebe, werde so ein wichtiger Zeuge Jesu.
   Durch eine spezielle Antwortkarte in der jeweiligen Sprache sei es möglich, etwa eine kostenlose Bibel zu bestellen oder an einem Bibelkurs teilzunehmen. Wie Wunderlich sagte, werden jährlich in Deutschland rund 500.000 dieser Kalender sowie 400.000 weitere in anderen Ländern gedruckt. In der Ukraine könne man in diesem Jahr 250.000 Exemplare herstellen. Wunderlich ist überzeugt: „Das Evangelium Gottes ist der einzige Trost im Leben und im Sterben. Das erleben viele in dieser schrecklichen Zeit des Krieges.“ Die Finanzierung der Kalender erfolgt ausschließlich durch Spenden u. a. von den Bestellern. Die Mission für Süd-Ost-Europa besteht seit 120 Jahren. Für sie sind rund 120 Mitarbeiter in Europa und Asien tätig.
   Bestellungen der Kalender: Internet www.msoe.org; E-Mail: info@msoe.org ; Telefon: 02734-284780; Briefpost an „MSOE Postfach 111101 in 57081 Siegen“.

         TOPIC  Nr. 11/2023



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Nah-Ost-Krieg: Erfüllt sich nun eine Prophezeiung aus Jeremia 49?

   Der alttestamentliche Prophet Jeremia lebte etwa in der Zeit von 660 v. Chr. bis 580 v. Chr. Über 40 Jahre predigte er seinen Zeitgenossen, ihr Leben zu ändern und wieder zu den Geboten ihres Gottes Jahwe zurückzukehren. Aber das jüdische Volk hörte nicht auf ihn. Doch Jeremia war nicht nur ein Prophet für Gottes auserwähltes Volk, sondern auch einer für die heidnischen „Nationen“, die mit den Israeliten irgendwie verbunden waren. In Jeremia Kapitel 49 hat der Sprecher Gottes auch eine Ankündigung für das Volk der Elamer (oder Elamiter). Die Prophezeiung bekam Jeremia etwa im Jahr 597 v. Chr. während der Regierungszeit des jüdischen Königs Zedekia, des letzten Königs von Juda. Er regierte von 597 bis 586 v. Chr.
   Glaubt man den Prophezeiungen Jeremias, dann wird das Land Elam mit einem vernichtenden Schlag konfrontiert, der so schrecklich ist, dass seine Einwohner in alle Welt flüchten müssen (Jeremia 49, 34-39). Dieses alttestamentliche Elam gehört heute zum Iran. Es ist in etwa das Gebiet im Südwesten der Islamischen Republik, in dem sich u. a. das Atomkraftwerk Buschehr und die iranischen Atomforschungsanlagen befinden.
   Was dort einmal geschehen soll, beschreibt Jeremia so: „So spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, ich will den Bogen Elams zerbrechen, seine vornehmste Stärke, und ich will über Elam die vier Winde kommen lassen von den vier Himmelsgegenden und sie nach allen diesen Windrichtungen zerstreuen, so dass es kein Volk geben wird, wohin nicht elamitische Flüchtlinge kommen. Und ich will den Elamitern Schrecken einjagen vor ihren Feinden und vor denen, die ihnen nach dem Leben trachten, und werde Unheil über sie bringen, die Glut meines Zornes, spricht der HERR, und ich werde das Schwert hinter ihnen herschicken, bis ich sie aufgerieben habe“ (35-37).
   Elam ist tatsächlich in der Antike einmal restlos zerstört worden. Im Verlaufe zweier Feldzüge in den Jahren 647 und 646 v. Chr. eroberten die Assyrer Elam. Der assyrische König Assurbanipal beschreibt die furchtbaren Zerstörungen so: „Während eines Marsches von fünfundfünfzig Tagen verwandelte ich das Land in eine Wüstenei. Auf seinen Fluren säte ich Salz und Disteln …“ Assurbanipal schilderte dann weiter, wie er „die ganzen Bewohner – gleich ob Mann oder Frau, groß oder klein“ sowie alle Tiere als Beute mit nach Assyrien nahm. Nach dem Abzug der Eroberer legte sich Friedhofsstille über das ausgebrannte Land. Die Bibel berichtet im alttestamentlichen Buch Esra (4,9-10), dass Elamiter vom „berühmten Asnappar“ (Assurbanipal) sogar nach Samarien und Palästina umgesiedelt wurden. Somit hätte sich die Prophezeiung Jeremias erfüllt, wenn er diese nicht viele Jahre später bekommen hätte – im Jahr 597 v. Chr. Jeremia wird von dieser Zerstörung sicherlich gehört haben. Er wusste sicher auch, dass die Elamiter hervorragende Bogenschützen waren. Und deshalb beschreibt er seine Vorausschau mit der Folie des ihm Bekannten. Er nennt z. B. den Zerbruch des Bogens, von dem nichts anderes als Pfeile, pfeilartige Geschosse abgefeuert werden können.
   Nach TOPIC-Recherchen hat sich die Jeremia-Prophezeiung, so, wie der Prophet sie beschreibt, in der bisherigen Geschichte noch nicht erfüllt. Der Schweizer Bibellehrer und Prophetie-Experte Dr. Roger Liebi hat in seinem Bestseller „Leben wir in der Endzeit? – mehr als 175 erfüllte Prophezeiungen“ belegt (Leben wir wirklich in der Endzeit? 180 erfüllte Prophezeiungen. 5. überarbeitete Auflage), dass sich viele Weissagungen in Bezug auf Israel schon sehr genau erfüllt haben. Eine jedoch noch nicht: die aus Jeremia 49 bezüglich Elam. Dies bestätigte Liebi 2006 in einem Gespräch mit TOPIC.
   Schon 2006 gab es eine Situation (TOPIC berichtete), in der ein Angriff auf den Iran in der Luft lag. Laut der angesehenen britischen Zeitung The Times (15.1.2006) hatten israelische Einheiten, darunter auch das mit Kampfflugzeugen ausgerüstete Luftwaffengeschwader 69, ihre Vorbereitungen für einen Angriff auf den Iran abgeschlossen. Auch die Amerikaner hatten ihre Angriffsplanung für den Iran fertig. Das US-Strategic Command in der Offut Air Force Base im US-Staat Nebraska wurde damals mit der Vollmacht ausgestattet, „einen globalen Angriffsplan zu überwachen“, der sowohl herkömmliche als auch Atomwaffen beinhaltete. Die potentiellen Angreifer des Iran hatten 2006 schon den „Finger am Abzug“ – doch es geschah nichts. Sie zogen sich alle wieder zurück.
   Nun stehen wir wieder vor einer hochexplosiven Lage. Der Iran als Drahtzieher hinter den Terroristen im Gazastreifen und im Libanon dürfte bei einer sich zuspitzenden Lage nicht mehr so einfach davonkommen. Steht Jeremias Prophezeiung jetzt vor ihrer finalen Erfüllung: dem vernichtenden Schlag gegen Elam?
   Seit 2021 ist bekannt, dass der Iran eine unterirdische Raketenstadt hat, von der er mit hochentwickelten Raketen weit entfernte Ziele treffen kann – auch in Israel. Auf diese Raketen, auf diese „vornehmste Stärke“, ist der Iran stolz. Sind diese Abschussrampen, inklusive der „Raketen-Pfeile“, die Bogen, die Jeremia meint?
   Klar ist: Wenn der Iran von den Amerikanern oder den Israelis aus den „vier Winden“ angegriffen wird, dann werden auch Spezialwaffen zum Einsatz kommen: z. B. der nukleare „Bunker Buster“, eine bunkerbrechende Atomwaffe sowie kleinere atomare Mininukes. Sie werden nicht den gesamten Iran atomar verseuchen, sondern nur regionale Auswirkungen haben. Sollten sie verwendet werden, dann könnte die betroffene iranische Bevölkerung tatsächlich als Kriegsopfer auf viele Länder verteilt werden müssen, denn die atomar verseuchten Gebiete würden für Jahre, vielleicht Jahrzehnte unbewohnbar sein. Anmerkung: Prophetie erfüllt sich erst dann, wenn sie exakt stattgefunden hat. Alles andere ist menschliche – manchmal hilfreiche – Spekulation, um auf eine Spur des Verstehens zu kommen.

         TOPIC  Nr. 11/2023



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Ev. Frauen wollen Abtreibung liberalisieren, Katholiken kämpfen in der EU dagegen

   Der Dachverband Evangelische Frauen in Deutschland (EFiD e. V.) ist ein Zusammenschluss von etwa 40 ev. Frauenverbänden in Deutschland, darunter auch die bekannte evangelische Frauenhilfe. Nun haben die Delegierten des eingetragenen Vereins auf ihrer letzten Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit die Forderung verabschiedet, den Abtreibungsparagrafen 218 im Strafgesetzbuch zu streichen. Weiter heißt es in einem Beschluss der Mitgliederversammlung: „Das Schwangerschafts-konfliktgesetz könnte um eine Fristenregelung außerhalb des Strafgesetzbuchs ergänzt werden.“ Außerdem müsse „der Zugang zu und das Recht auf eine qualitätsgesicherte Gesundheitsversorgung (Schwangerschaftsvor- und -nachsorgeleistungen sowie sichere Abbrüche)“ gewährleistet sein. Die evangelischen Frauen fordern ferner, „die Beendigung einer ungewollten Schwangerschaft und die Nachsorge“ durch die Krankenkassen finanzieren zu lassen.
   Wenige Tage nach dem Beschluss der EFiD sprach sich auch der Rat der Ev. Kirche in Deutschland (EKD) für eine Liberalisierung von Morden an ungeborenen Menschen (Abtreibungen) aus. Sie könnten teilweise auch außerhalb des Strafrechts geregelt werden. Eine vollständige Entkriminalisierung von Abtreibungen sei aber nicht vertretbar. Erst nach der 22. Schwangerschaftswoche (das Ungeborene ist dann schon fast 20 cm groß) sollte eine Abtreibung strafrechtlich geregelt sein.
   EU-Beamte und europäische Parlamentarier werden diese Abstumpfung gegenüber ungeborenen Menschen wohl mehrheitlich eher positiv sehen. Denn sie arbeiten an einer Verordnung, die folgenden kalten und grausamen Titel trägt: „Verordnung des europäischen Parlamentes und des Rates über Qualitäts- und Sicherheitsstandards für zur Verwendung beim Menschen bestimmte Substanzen menschlichen Ursprungs und zur Aufhebung der Richtlinien …“
   Was steckt hinter der sogenannten SoHO-Verordnung? Es geht schlicht darum, frühgeburtliches menschliches Leben auf eine „Substanz menschlichen Ursprungs“ herabzustufen und somit leichter verwertbar zu machen. Somit würde der werdende Mensch auf die Ebene mit Hautzellen, Speichel oder Blutplasma abgewertet. Die Verordnung, die noch keine EU-weite Gesetzeskraft hat, hätte zur Folge, dass man dem neuen Erdenbürger jegliche Menschenwürde aberkennt.
   Es waren das Kommissariat der deutschen (kath.) Bischöfe in Berlin und die kath. Kommission der Bischofskonferenz in der Europäischen Union (COMECE) in Brüssel, die das Dokument unter die Lupe nahmen und die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machten. Die kath. Zeitung Die Tagespost sah sich zu Recht aufgerufen, einen Bericht zur Sache mit dem Titel „Alarmstufe Rot“ zu überschreiben. Die Zeitung rief dazu auf, sich gegen diese ungeheure Entwicklung auf EU-Ebene zur Wehr zu setzen. Auf viele Evangelische in Deutschland können die Katholiken dabei wohl nicht zählen.

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z.B. 43. Jahrgang - Nr. 12 Dezember 2023

Die Themen: Wolfgang Bühne: ein „Paulus“ aus Meinerzhagen. - Hassrede: Christen in Finnland freigesprochen. - Argentinien: Ein Präsident, der für Israel schwärmt. - Junge Christen wollen nicht mehr Pastor werden. - Neue gefährliche Weltanschauung. – Kurzmeldungen. - Bibel jetzt in 736 Sprachen. - Disney+: Wie Satan salonfähig gemacht wird. - Psychiaterin: Kritik an Geschlechtsumwandlung. - Hetze: Die Rolle von Leitmedien. - Naher Osten: Welche Rolle spielt die EU? - Entwicklungshilfe stoppt nicht Migration. - Wokeness: Wie die Gesellschaft erzogen wird. - Droht mal wieder ein Banken-Crash? - Studie: Große Angst vor dem Pflegeheim. - Neuer Trend: „German free“



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Eine neue gefährliche Weltanschauung: Langfristigkeits-Denken

   In evangelikalen Kreisen auch hierzulande ist der nordirische Mathematik-Professor John Carson Lennox kein Unbekannter. Der auch deutschsprachige 80-Jährige war viele Jahre Professor an der britischen Universität Oxford. Immer wieder hat sich Lennox hoch interessante Dispute mit Gottesleugnern geliefert und dabei stets seinen biblischen Glauben mit eingebracht.
   In seinem neuesten Buch „2084: Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Menschheit“ (SCM/ Brockhaus-Verlag) geht Lennox auch auf eine neue Weltanschauung ein, die im Englischen als „Longtermism“ bezeichnet wird. Lennox bezeichnet sie als die momentan gefährlichste Weltanschauung der Welt und sie ist bisher vor allem an Elite-Universitäten bekannt.
   Diese neue moralische Weltanschauung wurde vor etwa 20 Jahren von einer kleinen Gruppe von Philosophen an der Universität Oxford aus der Taufe gehoben. Mittlerweile beraten Vertreter des Langfristigkeits-Denkens, wie beispielsweise Toby Ord, die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Weltbank, das Weltwirtschaftsforum (WWF) und hohe politische Stellen.
   Was verbirgt sich nun hinter dem nichtssagenden Begriff „Langfristigkeit“ oder „Langfristigkeits-Denken“? Der zunächst sehr positive Grundgedanke dieser neuen Weltanschauung ist der Wunsch, dass unsere Kinder und Enkelkinder in einer besseren Welt leben sollen. Doch wie ist dies zu erreichen? Langfristigkeits-Philosophen denken nicht in Jahren, Jahrzehnten, auch nicht in Jahrhunderten, sondern weit darüber hinaus. Sie sind davon überzeugt, in der Menschheit stecke ein solches Potenzial, das nicht nur den Menschen weiterentwickele, sondern dass Menschen auch irgendwann einmal in der Lage sein werden, den Kosmos zu besiedeln. Die noch zu erfindende Technik würde es möglich machen – irgendwann in ferner Zukunft.
   Mittels dieser Technik, so behaupten sie, werde es beispielsweise möglich sein, den superintelligenten posthumanen „Menschen“ zu erschaffen. Der Mensch könne mit modernster Technik, z. B. mit der Künstlichen Intelligenz (KI), per Implantat im Gehirn verschmelzen, somit allwissend werden und dadurch sogar „digitale Unsterblichkeit“ erlangen. Das Stichwort dazu ist „Transhumanismus“, die Erweiterung des Menschseins durch eine hoch entwickelte Technik.
   Ein weiterer Gedanke der Langfristigkeits-Denker: Die Menschheit werde irgendwann in der Lage sein, ihr „kosmisches Potenzial“ auszuschöpfen, indem sie das Weltall erobert. Dort in den Weiten des Universums gebe es auf naheliegenden Sternen Ressourcen zu entdecken, deren Verwertung eine „blühende Gesellschaft“ ermöglichen würde. All diese Phantastereien hören sich zunächst nicht so schlimm an, wenn es da nicht eine Kehrseite gäbe.
   Langfristigkeits-Philosophen fordern, um eine bessere Welt zu erreichen, aktuelle Probleme der Menschheit in den Hintergrund zu stellen und sie keiner Lösung mehr zuzuführen. Die Langfristigkeits-Phantasten reden offen darüber, die Beseitigung des Welthungers zu vernachlässigen, Kriege ebenso und auch dem Klima-Wandel nicht die Bedeutung beizumessen, die er derzeit hat. Alle diese Probleme würden – langfristig – sowieso überwunden, wenn die Menschheit sich mittels Technik zu Höherem entwickele und dadurch sich selbst veredeln werde. Doch das könne nur gelingen, wenn das Leben der reichen, gebildeten Menschen Vorrang vor dem Leben derer habe, die in armen „dummen“ Ländern leben. Denn nur in der entwickelten Welt seien die „menschlichen Potenziale“ für eine Weiterentwicklung zum posthumanen Menschen vorhanden, weil nur dort die entsprechende Technik vorhanden sei.
   Ein weiterer entsetzlicher Punkt bei dieser neuen Weltanschauung: Der Mensch wird als Persönlichkeit völlig entwertet und einem reinen Nützlichkeitsdenken unterworfen. Seine Rolle besteht nur noch darin, Mittel zum Zweck zu sein: die Krone der Schöpfung Gottes, der natürliche Mensch, als Basis-Modul für den neuen Tech-Menschen, den transhumanen.
   John Lennox bewertet das zunehmende Langfristigkeits-Denken so: „Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass diese Weltanschauung heute möglicherweise das gefährlichste säkulare (weltliche) Glaubenssystem der Welt ist.“

         TOPIC  Nr. 12/2023



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Finnische Psychiaterin: Geschlechtsumwandlungen außer Kontrolle

   Die finnische Psychiaterin Riittakerttu Kaltiala hat vor den Gefahren von Geschlechtsumwandlungen und Pubertätsblockern für Jugendliche gewarnt. Die Medizinerin hatte 2011 im Auftrag des finnischen Gesundheitsministeriums die erste Gender-Klinik des Landes eröffnet und überwacht seitdem Geschlechtsumwandlungen von Jugendlichen. Die Eingriffe seien gefährlich, schrieb Kaltiala in einem Bericht auf der Internetplattform The Free Press (Washington). Etwa ein Drittel der Jugendlichen bereue die Geschlechtsumwandlung später. Eine junge Frau sei sogar infolge einer Operation gestorben.
   Nach den Worten der 56-Jährigen wird das Gesundheitswesen in Westeuropa und in den USA von Trans-Aktivisten beherrscht. Dort gebe es einen „gefährlichen Gruppengedanken“, in dem man Kindern riskante geschlechtsverändernde Medikamente aufdränge. Kaltiala: „Die Geschlechtsumwandlung ist außer Kontrolle geraten.“ Die Befürworter von Geschlechtsumwandlungen sagen, dass den Kindern mit Pubertätsblockern und anderen Behandlungen geholfen werde, weil sie Probleme mit ihrem biologischen Geschlecht hätten. Nach deren Überzeugung sei eine solche Umwandlung ein Menschenrecht und vielleicht das einzige Mittel, um sie vor einem Selbstmord zu bewahren. Doch in Wirklichkeit seien Selbstmorde aus diesem Grund sehr selten, so Kaltiala. Die Psychiaterin: „Es ist unehrlich und äußerst unethisch, Eltern durch die Übertreibung des Selbstmordrisikos unter Druck zu setzen, einer geschlechtsspezifischen Medikamentengabe zuzustimmen.“
   Kaltiala ist nach eigenen Untersuchungen zu der Überzeugung gelangt, dass Kinder zu jung sind, um sich für eine Behandlung zur irreversiblen Geschlechtsumwandlung zu entscheiden. Viele brauchten stattdessen eine psychologische Beratung. Zudem verschwinde der Wunsch nach einem anderen biologischen Geschlecht häufig nach der Pubertät: „Bei der überwiegenden Mehrheit der geschlechtsdysphorischen (Dysphorie: Gefühlsstörung, Anm. d. Red.) Kinder – etwa 80 Prozent – verschwindet die Dysphorie von selbst.“ Häufig stellten sie fest, dass sie homosexuell seien. Kaltiala berichtet, dass rund 90 Prozent aller Patienten in Finnland Mädchen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren gewesen seien: „Die überwiegende Mehrheit litt unter schweren psychiatrischen Erkrankungen.“ Sie seien häufig einsam gewesen und hätten zurückgezogen gelebt. Erst durch den Kontakt zu einer LGBT (Lesbisch, Gender, Bi- und Transsexuell)-Organisation sei bei ihnen – oder häufig bei ihren Müttern – der Wunsch nach einer Geschlechtsumwandlung geweckt worden. Zudem habe es die Hoffnung gegeben, dass durch hohe Hormondosen die zugrundeliegende psychische Erkrankung beseitigt werden könne, was jedoch nicht der Fall sei. Seit vielen Jahren warnt Kaltiala nach eigenen Angaben vor Geschlechtsumwandlungen bei Jugendlichen. Doch erst im Jahr 2020 habe Finnlands nationale medizinische Einrichtung COHERE (Rat für Wahlmöglichkeiten im Gesundheitswesen) festgestellt, dass Studien, „die den Erfolg des gender-affirmierenden Modells anpreisen, voreingenommen und unzuverlässig“ gewesen seien. Dem Bericht zufolge seien die
Gehirne junger Menschen noch im Reifestadium und nicht in der Lage, die Konsequenzen richtig einzuschätzen. Kaltiala abschließend: „Wenn Mediziner anfangen zu sagen, sie hätten eine Antwort, die überall gilt, oder dass sie ein Heilmittel für alle Schmerzen des Lebens haben, sollte das für uns alle eine Warnung sein, dass etwas völlig schief gelaufen ist.“

         TOPIC  Nr. 12/2023



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Nahost: Welche Rolle spielt die EU?

   Die aktuelle Entwicklung im Nahen Osten ruft einen Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) von Anfang dieses Jahres in Erinnerung, in dem die Ergebnisse einer Studie von zwei Rechtswissenschaftlern vorgestellt wurden.
   Einerseits, wurde da vorausgeschickt, habe die einseitige Verurteilung Israels bei den UN eine unselige Tradition. Andererseits habe der neue israelische Polizeiminister mit seinen Besuchen auf dem Tempelberg „die Grenzen der Provokation getestet“ und „eine gewaltsame Eskalation durch die Terrororganisation Hamas in Kauf“ genommen.
   Die Palästinenser wiederum hätten „an der friedlichen Lösung des Konflikts noch nie ernsthaftes Interesse gezeigt. Man vergisst leicht, dass ein souveräner Staat Palästina längst existieren könnte. Direkt nach dem Sechstagekrieg von 1967 war Israel beispielsweise bereit, das in einem Verteidigungskrieg gegen die Palästinenser eroberte Westjordanland zu räumen. Die arabischen Staaten schleuderten ihm damals ihre drei Neins von Khartum entgegen: keine Verhandlungen mit Israel, keine territorialen Kompromisse, das ganze Land gehört den Palästinensern. An dieser Position hält die palästinensische Führung bis heute fest.“ Dennoch postuliere die EU „weiter die Zwei-Staaten-Lösung und fördert den Aufbau palästinensischer Institutionen mit mehr als einer Milliarde Euro im Jahr. Sie tut das ganz im eigenen ökonomischen Interesse, das sie in Sprache des Völkerrechts verkleidet.“
   Die Autoren der Studie, so die FAZ, „werfen der EU drei zentrale Irrtümer in Bezug auf den Nahen Osten vor. Es sei ein Irrglaube, von einem territorialen Konflikt auszugehen. Die palästinensische Führung wolle keine territorialen Kompromisse schließen, sondern Israel zerstören. Der Konflikt sei deshalb existenziell. Irrig sei auch die Annahme, die Palästinenser haben einen verbürgten Anspruch auf einen eigenen Staat. Einen Staat Palästina habe es nie gegeben, weder im Osmanischen Reich noch unter britischem Mandat, und die palästinensischen Araber haben alle Angebote dazu abgelehnt. Israel könne seinen Souveränitätsanspruch dagegen legitim auf das Palästina-Mandat und den UN-Teilungsplan stützen. Weil das Westjordanland den Palästinensern nicht gehöre, gebe es für Israel, anders als die EU behaupte, auch keine Verpflichtung, es unverzüglich zu räumen.“ Die EU betreibe seit dem Sechstagekrieg 1967 „eine von Doppelstandards und ökonomischen Interessen gekennzeichnete Friedenspolitik im Nahen Osten“, was auch mit dem Schock der Ölkrise von 1973 zusammenhänge: „Seither galt die Palästina-Frage als zentral für die ökonomischen Beziehungen zu arabischen Staaten.“ In der Folge habe die EU immer wieder den Staatsaufbau in Palästina gefördert. Das jedoch sei ein Milliardengrab: „Das Geld fließt in die Taschen einer korrupten Führungselite, die das Land mit autoritären Methoden regiert.“ An ihrer gescheiterten Außenpolitik halte die EU immer noch fest, obwohl sich die Voraussetzungen verändert hätten: „Die faktische Anerkennung Israels durch fünf arabische Staaten markierte einen Wendepunkt. Die palästinensische Führung reagierte darauf mit der wütenden Diffamierung ihrer ehemaligen arabischen Partner und wandte sich den extremistischen Kräften in der Türkei und in Iran zu. Seither sind auch viele arabische Staaten der palästinensischen Intransigenz [Unnachgiebigkeit, d. Red] müde.“

         TOPIC  Nr. 12/2023



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Wokeness: Wie die Gesellschaft traktiert und umerzogen wird

   Tina Ruland ist eine deutsche Schauspielerin. Sie wurde Anfang der 1990er Jahre bekannt durch Filme wie „Uschi“ oder „Manta Manta“. Unlängst gewährte sie in einem Interview einen Einblick in die Filmwelt, und wie diese heute funktioniert. Ruland: „Rollen werden heute woke und politisch orientiert besetzt.“
   Wie konkret der Begriff „woke“ oder „wokeness“ zu verstehen ist, zeigt ein Vorfall aus Dortmund. Dort war bis Mitte Oktober im Museum Zeche Zollern eine Ausstellung zum Thema „Kolonialismus“ zu sehen. Im Internet und auf einem Schild vor dem Museum wurden Besucher darüber informiert, dass weiße Besucher an Samstagen für vier Stunden unerwünscht sind. In dieser Verbotszeit sollten nur Schwarze, Farbige und Indigene die Exponate in Ruhe betrachten dürfen. Hinter dieser Entscheidung steckte die Ideologie der Woke-Bewegung, die seit einigen Jahren in der westlichen Welt vorangetrieben wird und dabei ist, die Gesellschaft umzuerziehen. Das ist auch politisch gewollt, denn hinter dem Dortmunder Museum steht der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit 20.000 Beschäftigten.
   „Woke“ oder „Wokeness“ kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „aufgewacht“ bzw. „wachsam“. Dieser Begriff wird verwendet, um eine Feinfühligkeit gegenüber Menschen von Minderheiten oder Momenten von Diskriminierung zu aktivieren. In Dortmund sollten gebürtige Nichtdeutsche nicht mit Nachfahren der einstigen Kolonialherren zusammentreffen. Man wollte eine sensible Atmosphäre schaffen, bei der Weiße nicht stören sollten. In Bezug auf diese Form der Sensibilität sei man „aufgewacht“, also „woke“.
   Diese Woke-Ideologie führt nun dazu, dass auch in den westlichen Medien und vor allem in der Werbung stets weiße, farbige oder schwarze Menschen zusammen dargestellt werden. Niemand soll wegen seiner Hautfarbe diskriminiert werden. Doch nicht nur wegen seiner Hautfarbe, sondern auch wegen des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung.
   Dieses Woke-Konzept wird schon seit Jahren in Hollywood konsequent umgesetzt. Filmrollen werden dort streng nach dem Wokeness-Prinzip besetzt. Die Folge: Schurken sind meistens alte, weiße Männer und die Guten sind zunehmend junge Farbige – oft junge, farbige Frauen. Drehbuchautoren sind angehalten, die Hauptcharaktere in den Filmen nicht mehr auf Weiße zuzuschneiden, sondern auf schwarze, asiatische oder weibliche Typen. Auf Typen eben, die angeblich diskriminiert werden.
   Doch nun hat Hollywood ein Problem mit seinen „Woke“-Filmen: Bekannte Serien-Kassenschlager wie „Indiana Jones“ mit dem noch fitten Harrison Ford (81) werden mit „woken“ Mitschauspielern konsequent besetzt. Aber genau das wollen die Zuschauer wohl nicht sehen. „Woke“-Filme werden zu Flops an der Kinokasse und auch im Zusammenhang mit TV-Serien. Dennoch, so schrieb die deutsche Zeitung Die Welt, würde das Woke-Prinzip unbeirrt durchgezogen.
   Filme waren schon immer Spiegelbilder der Gesellschaft und wurden auch als Erziehungsinstrumente eingesetzt. Was derzeit in vielen Medien geschieht, ist das Einüben einer erzwungenen Toleranz. Diese Toleranz beruht u. a. darauf, dass berechtigte Kritik an einem Menschen, der nicht weiß ist, nicht mit sachlichen Gegenargumenten, sondern mit reiner „Woke“-Ideologie abgeschmettert wird. Wer dennoch nicht verstummt, ist schnell ein Rassist oder Hassprediger – mindestens ein Unsensibler in Bezug auf die Woke-Bewegung.

         TOPIC  Nr. 12/2023



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