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Hier ein paar Auszüge der Themen einiger Monatszeitschriften von 2024.  

Hinweis: Alle Veröffentlichungen von TOPIC-Artikeln
bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlages:
TOPIC-Herausgeber: Ulrich Skambraks (verantwortlich)
Verlag und Redaktion: Postfach 1544, D-57206 Kreutztal,



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z.B. 44. Jahrgang - Nr. 1 Januar 2024

Die Themen: Wird der Friede jetzt von der Erde genommen? - Spanien: Protestantismus wächst. - Heiliger Koran: heftige Kritik am Papst. - Bibel TV wird ökumenischer. - Ohne die Geburt Jesu keine CDU. - Warum trat Annette Kurschus zurück? - Was ist eigentlich eine Meinung? - Krieg: Erlaubt die Thora das Töten von Zivilisten? - Neue konservative Bewegung am Start. - Studie: Was langjährige Ehen zusammenhält. - Sind Corona-Geimpfte getäuscht worden? - KI dringt ins Alltagsleben ein. - Vater der KI bereut seine „Schöpfung“.



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Welt im Umbruch: Wird der Friede jetzt von der Erde genommen?

   Die deutsche Öffentlichkeit weiß davon nur wenig. Über 1.000 Bundeswehr-Soldaten – darunter Spezialkräfte von Heer und Marine – sind schon nahe des Kriegsgebietes des Nahen Ostens stationiert: im Libanon, in Jordanien und auf Zypern. Ebenso wenig ist bekannt, dass sich im Mittelmeer der größte Flottenverband nach dem Zweiten Weltkrieg zusammengefunden hat. Darunter zwei US-Flugzeugträger (einer wurde zu Neujahr 2024 in die USA zurückbeordert) mit Begleitschiffen wie Lenkwaffenkreuzer und Jagd-U-Boote. Womit rechnet die Armada der Nato-Kriegsschiffe? Mit einem großen Flächenbrand im Nahen Osten?
   Besonders bibelkundige Christen sollten derzeit über eine Entwicklung nachdenken, die sich immer deutlicher abzeichnet. Der Grund: Es könnte im endzeitlichen Zeitablauf ein gewisser Punkt erreicht sein. Falls das so ist, dann wäre ein schneller Fortgang von Geschehnissen, die in der Bibel sehr konkret beschrieben sind, zeitlich exakt zu bestimmen.
   Katarzyna Pisarska ist Direktorin des Warschauer Sicherheits-Forums. Diese osteuropäische Institution ist vergleichbar mit der Münchner Sicherheitskonferenz, auf der sich immer wieder die Mächtigen der Welt einfinden, um sich über die Weltlage auszutauschen. In einem Interview mit der deutschen Zeitung Die Welt (15.12.2023) prophezeite die polnische Sicherheitsexpertin, „dass wir in eine Ära der Kriege eintreten“.
   Dies befürchteten hohe Militärs aus Frankreich und Großbritannien schon vor zwei Jahren. Der britische General Sir Patrick Sanders, Generalkommandeur der britischen Armee, warnte seine Soldaten Mitte 2022 mit folgenden Worten: „Wir sind die Generation, die die Armee darauf vorbereiten muss, erneut in Europa zu kämpfen … Das Ausmaß der anhaltenden Bedrohung durch Russland zeigt, dass wir in eine neue Ära der Unsicherheit eingetreten sind.“ Auch die Franzosen sehen dies so. So richtete schon 2021 der französische Generalstab Arbeitsgruppen ein, um die Fähigkeit des Landes zur Bewältigung hochintensiver Konflikte zu analysieren. Eine Arbeitsgruppe beschäftigte sich damit, ob die Franzosen „bereit sind, ein Ausmaß an Opfern zu akzeptieren, das wir seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gesehen haben“.    Die Deutschen müssen sich im militärischen Bereich jetzt ebenso mit Verhältnissen befassen, die sie seit Jahrzehnten vernachlässigt haben. Der Grund: Sie haben sich blindlings auf den militärischen Schutzschirm der USA verlassen. Laut der polnischen Sicherheitsexpertin Pisarska befürchten die USA, dass drohendes Unheil jetzt eher im pazifischen Raum auf sie lauere als in EU. Pisarska: „Die Amerikaner sagen ganz klar, dass China die größte Bedrohung für sie sei.“
   Und genau dort droht ein kriegerischer Konflikt, in den die USA schnell mit hineingezogen werden können. Denn China hat sich fest vorgenommen, Taiwan in das Reich der Mitte zurückzuholen. Notfalls mit Gewalt und militärischen Mitteln, wie Chinas Staatspräsident Xi Jinping bereits in seiner Neujahrsansprache 2019 offiziell erklärte.
   Anfang letzten Jahres prognostizierte der US-General Mike Minihan einen baldigen Krieg zwischen China und Taiwan. Seine Begründung: Sowohl in den USA als auch in Taiwan finden 2024 Präsidentschaftswahlen statt. Diesen Zeitpunkt könnte China nutzen, das geplante Einverleiben des Inselstaates ins „Mutterland“ umzusetzen. Der US-General: „Mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir 2025 kämpfen werden. Ich hoffe, ich liege falsch.“ Möglicherweise bestimmt das Bauchgefühl des hohen Militärs auch ein Papier, über das TOPIC schon 2017 berichtete. Es stammt von der US-Denkfabrik Rand Corporation. Im Juli 2017 schrieb TOPIC: „Die RAND Corporation hat vor Kurzem ein Strategie-Papier vorgestellt mit dem Titel ‚Krieg gegen China: Das Undenkbare denken‘. Auftraggeber für die Studie war die US-Armee. Die Vordenker der RAND Corporation fordern in dem Papier das US-Verteidigungsministerium Pentagon und das Weiße Haus zu ‚vernünftigen Vorbereitungen zur Führung eines lang andauernden und intensiven Krieges gegen China‘ auf. Und dieser müsse möglichst bald beginnen, so die Vordenker. Wegen der Aufrüstung Chinas würden die Kosten und Verluste für diesen Krieg aufseiten der Vereinigten Staaten 2025 weitaus höher ausfallen als 2015.“
   In zwei großen Kriegsherden lodern schon die Flammen: in der Ukraine und in Gaza im Nahen Osten. Wenn jetzt noch einer im Pazifik hinzukäme, in dem zwei Weltmächte, die USA und China, direkt aufeinanderprallen, dann brennt der Globus mit unabsehbaren Folgen für die Menschheit – besonders wirtschaftlich.
   Mitte letzten Jahres sagte Russlands Alleinherrscher Wladimir Putin, dass der Feldzug gegen die Ukraine kein „territorialer Konflikt“ sei. Er diene vielmehr der Festlegung jener „Grundsätze, auf denen die neue Weltordnung begründet wird … Wir stehen im Wesentlichen vor der Aufgabe, eine neue Welt zu errichten.“ Was für eine neue Welt? Eine neue Welt, in der Diktatoren bestimmen, die in Moskau, Peking, Teheran oder im nordkoreanischen Pjöngjang sitzen? Eine Welt, die durch große Kriege neu geordnet wird? Kommt jetzt ein Zeitabschnitt, in dem der Gott der Bibel zulässt, dass der Friede vom gesamten Globus weggenommen wird?
   Im 6. Kapitel der Offenbarung des Johannes wird die Öffnung der ersten sechs Siegel beschrieben. Es sind die sogenannten Siegelgerichte, die die Welt heimsuchen werden. Das zweite Siegelgericht wird so beschrieben: „Und es zog ein anderes Pferd aus, das war feuerrot, und dem, der darauf saß, ihm wurde gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, damit sie einander hinschlachten sollten …“
   Im ersten geöffneten Siegel wird auch ein Pferd genannt: „Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, hatte einen Bogen; und es wurde ihm eine Krone gegeben, und er zog aus als ein Sieger und um zu siegen.“ Wer ist aber derjenige, der auf diesem, dem weißen Pferd, sitzen wird? Wie ist dieses erste Siegel zu deuten?
   Der vor allem in Brüderkreisen geschätzte Bibellehrer Benedikt Peters deutet in seinem Buch „Geöffnete Siegel – Leitlinien der Zukunft im Buch der Offenbarung“ das erste Siegel als eine Zeit, in der auf der Erde Friede und Sicherheit herrschen werden. Das zeige z. B. der Bogen, von dem kein Pfeil abgeschossen würde. Wie Peters meint, sei dort ein Zeitabschnitt beschrieben, der nach der sogenannten „Entrückung“ komme. Damit gemeint ist die Annahme, dass alle gläubigen Christen zu einem bestimmten Zeitpunkt von dieser Erde weggenommen würden. Es gibt durchaus Bibelstellen, die diesen Schluss zulassen. Umstritten ist aber der Zeitpunkt in der Weltgeschichte, an dem dies stattfinden wird. Die meisten Ausleger sehen jedoch in dem ersten Siegel das Auftreten des Antichristen. So auch der messianische Jude Arnold Fruchtenbaum, der das Standardwerk „Handbuch der biblischen Prophetie“ verfasst hat (und das demnächst in einer aktualisierten Version im Christlichen Medien Vertrieb Hagedorn in Düsseldorf neu erscheinen wird).
   Der Kommentar zur Offenbarung „Was die Bibel lehrt“ aus der Verlagsgesellschaft Dillenburg schreibt zum Reiter auf dem weißen Pferd: „Man wird diesen mächtigen Führer als ‚den starken Mann‘, den ‚Eroberer‘, den ‚Sieger‘ feiern, auf den die Menschheit gewartet hat. Er wird es eigenhändig fertigbringen, den Krisenherd Nahost zu befrieden, was zuvor niemandem hatte gelingen wollen. Der siebenjährige Vertrag ist sein großer diplomatischer Triumph.“
   Fakt ist derzeit: Laut israelischer Armee wird der Gaza-Krieg noch Monate dauern. Wohl auch deshalb, weil sich Israel die Hintermänner der Hamas im Iran vorknöpfen will. Der Iran wiederum droht damit, in den Gaza-Krieg einzutreten, und auch damit, er habe vor einer militärischen Auseinandersetzung mit den USA keine Angst. Zusätzliches Öl in ein großes drohendes Kriegsfeuer im Nahen Osten schütten auch noch die Huthi-Rebellen im Jemen. Sie werden vom Iran unterstützt und militärisch versorgt und beschießen seit dem Gaza-Krieg westliche Handelsschiffe im Roten Meer. Die Reaktion von US-Verbündeten: Kriegsschiffe aus 20 Nationen sollen nun die Handelsschiffe schützen.
   Am 22. September 2023 – also noch vor dem Angriff der Hamas auf Israel – hielt Israels Premierminister Benjamin Netanjahu vor der UNO eine Rede. Darin skizzierte er einen Nahen Osten, der die Chance habe, in Frieden und in Wohlstand zu leben. Voraussetzung: Die Bedrohungen durch den Iran müssen ein Ende haben. Während seiner Rede hielt Netanjahu eine Landkarte hoch, die mit „Der neue Mittlere Osten“ überschrieben und auf der ein Palästinenserstaat nicht eingezeichnet war. Was wollte „Bibi“ mit der Karte signalisieren? Was weiß er vielleicht schon? Und welche Rolle spielt die Rabbinerschaft in Israel dabei?
   Laut Rabbi Yaakov Zissholtz habe er persönlich Kontakt mit dem „Messias“ und sei von ihm autorisiert worden, über seine baldige Ankunft zu informieren. Auch andere Rabbiner, wie Rabbi Kaniewsky und Rabbi Chulak, behaupten, mit dem Messias bereits gesprochen zu haben. Zissholtz ist als überzeugter Kabbalist praktizierender Okkultist und bezieht Informationen aus einer jenseitigen Welt. Für ihn als Juden ist die Bibel nicht so wichtig wie die sogenannten „ausgewählten Gerechten“ (dazu gehören die erwähnten Rabbiner), die über Zukünftiges aus der okkulten Welt informiert werden.
   Sowohl für biblisch gegründete Juden wie auch für Christen ist klar, dass der von Zissholtz angekündigte Messias nicht Jesus Christus sein kann. Aber es könnte durchaus der „Messias“ sein, der dem Nahen Osten mit einem Sieben-Jahres-Vertrag Frieden bringen wird. Klar ist im Moment in Bezug auf diese Sachlage noch gar nichts. Noch nicht. Allerdings: In Bezug auf das zweite Siegel zeichnet sich eine weltweite Entwicklung ab, die durchaus den Gedanken rechtfertigt, dass Gott jetzt zulässt, dass der Friede von dieser Erde genommen wird.

         TOPIC  Nr. 01/2024



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Heftige Kritik an Papst Franziskus wegen seiner Reaktion auf Koran-Verbrennung

   Im Juni letzten Jahres versetzte ein irakischer Migrant in Schweden die islamische Welt in helle Aufregung. Er verbrannte am ersten Tag des islamischen Opferfestes Eid-al-Adha vor der großen Moschee in Stockholm einige Seiten eines Korans. Vorher hatte er in den Koran einige für Muslime als unrein geltende Schinkenstreifen gesteckt und dann mehrfach auf das Glaubensbuch des Islams eingetreten. Diesen Vorgang hielten viele Muslime für eine Lästerung Allahs und seines Propheten Mohammed. Diese Koran-Schändung hatte selbst auf der großen politischen Bühne Folgen. Auch wegen dieses Vorfalls blockiert zunächst der türkische Präsident Erdogan den Beitritt Schwedens zur NATO.
   Dem weltweiten Protest dieses Vorfalles in Schweden schloss sich auch Papst Franziskus an. Wie mehrere Medien berichten, sei der katholische Oberhirte wegen dieser Koranschändung wütend gewesen und habe sich empört und angewidert gezeigt. In einem Interview sagte Franziskus: „Jedes Buch, das von seinen Verfassern als heilig angesehen wird, muss aus Respekt vor den Gläubigen respektiert werden.“
   Wegen dieser Reaktion auf die Koranschändung im Sommer letzten Jahres erntete der Papst noch am Ende letzten Jahres heftige Kritik von der Front konservativer Katholiken. In einem Offenen Brief, den die Katholische Monatszeitschrift Theologisches veröffentlichte, knöpfte sich der katholische Publizist Reinhard Wenner seinen Oberhirten heftig vor: Man könne ein Buch nicht einfach als heilig bezeichnen, nur weil es seine Verfasser so bezeichneten. Wenner: „Aus welcher Logik ergibt sich das?“ Wenner führt dann auch aus, in wie vielen Suren im Koran Christen abgewertet und verurteilt würden. Auch das öffentliche Schweigen des Papstes zu aktuellen Christenverfolgungen stellte Wenner in seinem Brief an den Pranger.
   Über das Massenmorden von Muslimen an Christen sei aus dem Vatikan kein Wort der Empörung und des Angewidertseins an die Weltöffentlichkeit gedrungen. Ebenso wenig, wenn Bibeln von Muslimen verbrannt worden seien. Wenner: „Sonderbar ist weiter, dass das Vernichten von Bibeln bisher nie solch einen medialen Wirbel verursacht hat und meines Wissens auch von Ihnen (gemeint ist der Papst) über das Zerstören von Bibeln keine Empörung geäußert worden ist.
   Dabei hat es nach Medienberichten in den letzten zehn Jahren mehrere Fälle gegeben, in denen sogar prominente Muslime zum Verbrennen von Bibeln aufgerufen haben.“ Der Katholik präsentiert als Beweis für seine Behauptung sogar eine detaillierte Liste von öffentlich gewordenen Bibelverbrennungen durch Muslime, von denen sogar Radio Vatikan berichtet hatte.
   Insgesamt ist zu beobachten, dass konservative Katholiken immer weniger mit dem Kurs von Papst Franziskus zufrieden sind. Dies äußert sich vor allem in der Aufweichung der katholischen Lehre in der kirchlichen Praxis vor Ort (TOPIC berichtete).

         TOPIC  Nr. 01/2024



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Meinung und Meinungsfreiheit

   „Soldaten sind Mörder!“ Dieses Zitat des 1935 verstorbenen deutschen Schriftstellers Kurt Tucholsky sorgte Ende der 1990er Jahre aus damals aktuellen Gründen für ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts über die Grenzen der Meinungsfreiheit. Doch was ist eigentlich eine Meinung?
   Eine gute Definition liefert der promovierte Jurist Volker Kitz in seinem Büchlein zu dieser Thematik: „Eine Meinung ist alles, was nicht überprüfbar ist. Sie gibt ein persönliches Werturteil wieder, eine subjektive Einstellung zu Sachen, Ideen, Personen. Sie kann niemals richtig oder falsch sein. Ein einfaches Beispiel: ‚Erdbeerkuchen schmeckt besser als Laugenstangen.‘ Über diese Aussage können wir Fotos, Gutachter, Zeugen befragen, doch wird sie sich nie belegen oder widerlegen lassen.“ Daher unterscheidet sich eine Meinung von Fakten: Im Gegensatz zu Meinungen sind Tatsachen nicht frei, denn sie sind entweder richtig oder falsch: Ein Kilogramm hat 1000 Gramm, Punkt! Hier gilt der Ausspruch eines amerikanischen Politikers: „Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Tatsachen.“
   Da nun eine Meinung subjektiv und nicht beweisbar ist (sonst wäre es eine Tatsache), muss sie im Gegensatz zur landläufigen Auffassung auch nicht begründet werden. „Weil Meinungen immer subjektiv sind“, schreibt Kitz, „hängt die Meinungsfreiheit nicht von Argumenten ab, weder von schlechten noch von guten. Eine über Jahrzehnte gereifte, sorgfältig argumentierte Ansicht ist nach dem Gesellschaftsentwurf unserer Verfassung gleich viel wert wie ein Geistesblitz im Suff […] In einem freien Land darf ich mir eine Meinung zu Themen bilden, von denen ich keine Ahnung habe. Das klingt nicht hilfreich, ist aber der Normalfall: Wenn wir ehrlich sind, redet die Masse der Menschen ständig über Dinge, mit denen sie sich nicht auskennt.“ Dieser Auffassung war auch das Bundesverfassungsgericht: Die Meinungsfreiheit bestehe unabhängig davon, „ob die Äußerung begründet oder grundlos, emotional oder rational ist, als wertvoll oder wertlos, gefährlich oder harmlos eingeschätzt wird“.
   Warum glauben dann aber so viele Menschen, in Deutschland dürfe man seine Meinung nicht mehr frei sagen? Dem gerade wieder ermittelten Freiheitsindex Deutschland zufolge sind davon sage und schreibe 44 Prozent der Befragten überzeugt (bisheriger Höchstwert!). Das hängt damit zusammen, wie wir miteinander umgehen. Es gibt interessante Umfragen, welchen Menschen wir Toleranz entgegenzubringen bereit sind und welche zum „Wir“ gerechnet werden. Die geringsten Werte bekamen nicht etwa Ausländer, Migranten oder Homosexuelle, sondern Menschen, die anderer Meinung sind oder eine andere politische Auffassung haben als man selbst. An der eigenen Meinung hält man zäh fest, denn: „Psychologisch ist es weniger kostspielig, ein paar Fakten umzubewerten, als eine Überzeugung zu ändern. In Experimenten verteidigen Menschen selbst dann ihre Meinung, wenn man ihnen mitteilt, dass sie versehentlich falsch informiert wurden, dass ihre Meinung also auf unzutreffenden Fakten beruht. [ ... ] Die psychologische Forschung bestätigt: Was durch Emotionen entstanden ist, lässt sich durch Argumente nicht ändern. Im Gegenteil: Es gibt auch die ‚Einstellungsimpfung‘. Je öfter wir ein Gegenargument hören, desto immuner werden wir – so, wie wir uns gegen eine Krankheit wappnen, indem wir uns eine Dosis ihres Erregers in den Körper spritzen.“
   Manche Menschen gehen daher sehr weit, um zu verhindern, dass ihre Meinung in Gefahr gerät. Kitz macht in diesem Zusammenhang drei „problematische Typen“ aus: die „Stornierer“, die „Verhinderer“ und die „Teufelsaustreiber“.
   Stornierer sind solche, die einer missliebigen Meinung gar nicht erst widersprechen, sondern sie gleich für „ungültig“ erklären, zum Beispiel, indem sie deren Urheber einen Stempel aufdrücken: „Gutmensch“, „alter weißer Mann“, „Altpartei“, „Elite“ usw.
   Verhinderer sind solche, die eine andere Meinung gar nicht erst zulassen wollen. Davon kann in den letzten Jahren so mancher Professor und Experte ein Lied singen, der zu einem umstrittenen Thema die „falsche“ Meinung hat. Er muss dann damit rechnen, dass sein Vortrag nicht stattfinden kann oder zumindest in den Leitmedien totgeschwiegen wird.
   Der schlimmste der problematischen Typen wird tätig, „wenn es nicht gelungen ist, eine Meinung zu
verhindern. Er ist der Teufelsaustreiber. Er ruht nicht, bis der Störfall der fremden Meinung behoben ist, bis der Störer seine Arbeit verloren hat, seine Ämter, seine Existenz. Die Teufelsaustreibung geht mit einer Lust einher, Menschen wegen einer Äußerung zu zer-stören. [...] Das weiß, wer einen Shitstorm im Internet erlebt hat. Jeden kann es treffen, […] Wenn den Teufelsaustreiber eine Diskussion interessiert, dann selten über die Frage: Wie lösen wir ein gesellschaftliches Problem? Sondern fast immer: Durfte XY das sagen? Die Antwort steht für ihn fest. Die Ordnung kann nur hergestellt werden, wenn sich die anderen distanzieren, entschuldigen, korrigieren.“ Im Falle des österreichischen Schriftstellers Clemens Arvay, der ein Buch mit abweichender Meinung zu Corona geschrieben hatte und aufs Übelste diffamiert worden war, reichte seine Entschuldigung nicht aus: Das Mobbing ging unbarmherzig weiter – bis er sich das Leben genommen hatte.
   Hier steckt also der Kern des Problems: Eine „falsche“ Meinung muss man aushalten können, denn: „Niemand hat das Recht, für seine Meinung geliebt, gelobt, gefeiert und geknuddelt zu werden.“ Jeder darf seine Meinung haben, aber es gibt kein Recht darauf, dass alle anderen sie übernehmen. „Jeder darf seine Meinung äußern, aber niemand hat das Recht, unwidersprochen zu bleiben. Wer heftig und unangenehm meint, muss heftigen, unangenehmen Widerspruch ertragen. Die Freiheit umfasst die Möglichkeit, sich mit seiner Meinung zu blamieren.“
   Es gehört zum Grundbestand der Demokratie, dass man Meinungen auch dann akzeptiert, wenn man mit dem Inhalt nicht einverstanden ist, und zwar weil auch der andere zu einer eigenen Meinung berechtigt ist. Ich muss den anderen nicht überzeugen, und es gibt schon gar keine Pflicht, das zu tun: „Viele glauben, die erste Pflicht des Demokraten bestehe darin, für die Meinung zu werben, die man selbst als richtig erkannt hat. Die Diskussion ist eine notwendige Informationsquelle für die Gesellschaft, und es ist wichtig, im rechten Moment seine Stimme zu erheben. [... ] Aber eine Gesellschaft kann sich in einen Überzeugungswahn hineinsteigern. Sie kann sich berauschen und festbeißen an der Frage: Wer hat recht? Viele fordern lebhaftere politische Diskussionen, um der Politikverdrossenheit entgegenzuwirken. Ich glaube, es ist umgekehrt: Menschen verlieren das Interesse an der Politik, weil sie den Eindruck haben, es gehe dort nur ums Rechthaben.“
Quellenhinweis: Kitz, Volker: Meinungsfreiheit. Demokratie für Fortgeschrittene

         TOPIC  Nr. 01/2024



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KI greift in unser Alltagsleben ein

   Die junge Frau heißt Aitanta Lopez, hat eine Traumfigur und hat pinkene Haare. Über 170.000 sogenannte Follower verfolgen ihr „Leben“ im Internet permanent. Lopez präsentiert Geschichten aus ihrem Alltag, Fotos von ihr am Strand oder Videos aus Konzerten. Die hübsche Frau bekommt laufend ernstgemeinte Angebote von Männern, die sich gerne mit ihr treffen würden.
   Doch Frau Lopez ist kein Mensch, sondern eine verblüffend menschenähnliche Figur, die per Künstlicher Intelligenz für das Internet „erschaffen“ wurde. Kreiert hat die junge Frau in knapper Bekleidung ein Designer aus einer Werbeagentur im spanischen Barcelona – allein mit KI. Mittlerweile akzeptieren Kunden dieser Werbeagentur, dass die Computer-Aitana auch als „reale“ Figur in ihre Werbefilme eingebaut wird.
   Doch was muss man sich unter Künstlicher Intelligenz (KI) vorstellen? Die KI ist die Fähigkeit einer Maschine, u. a. den Menschen in vielen Facetten des Lebens perfekt nachzuahmen. Dazu gehören auch logisches Denken, Lernen, Planen und auch Sprechen können.
   Diese Eigenschaften macht sich seit August ein Radiosender aus Mannheim zunutze. Zur Sendergruppe Audiotainment Südwest gehören die Sender bigFM,RPR1 und Radio Regenbogen 1 und 2.
   Seit August hat Audiotainment Südwest das Internet-Radio bigGPT an den Start gebracht – das erste dieser Art in Deutschland. bigGPT ist komplett aus dem Computer generierten Inhalten und mit synthetischen Stimmen versehen. Mit der „Moderatorin“ bigLayla, eine mittels KI funktionierende Figur, können sich Zuhörer sogar unterhalten. Biglaya antwortet auf Fragen, indem sie sekundenschnell Informationen aus dem gesamten Internet abgreift und sinnvoll zusammengestellt vorträgt.
   Wie der Sender mitteilt, werden auch Nachrichten aus aller Welt per KI zusammengestellt, allerdings dann noch einmal von Redakteuren überprüft. Das Musikprogramm, das für junge Leute zugeschnitten ist, spielt nur die Top-Titel, die am meisten im Internet bei Plattformen wie YouTube, Spotify oder TikTok gestreamt, also heruntergeladen und gehört werden. Dadurch präsentiert das Mannheimer Webradio stets den Musikgeschmack von Millionen von jungen Leuten.
   Durch KI in den Medien werden Nutzer daran gewöhnt, mit dem Vorspielen falscher Tatsachen, mit dem Wesen der Lüge und mit Trugbildern im Alltag zu leben. Somit werden Menschen vom Alleinstellungsmerkmal einer Tatsache, von der Sicherheit einer Wahrheit systematisch entwöhnt.

         TOPIC  Nr. 01/2024



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Vater der KI bereut seine “Schöpfung”

   Er wird gerne als „Gottvater“ der Künstlichen Intelligenz (KI) tituliert: Geoffrey Hinton. Der 75-Jährige arbeitete lange für den US-Konzern Google und entwickelte den Algorithmus, der es Maschinen erlaubt, wirklich zu lernen. Dieses System liegt heute vielen Computer-Programmen zugrunde, die zur Bildbearbeitung und für Sprachmodelle verwendet werden. Das Sprachmodell Chat-GPT4, das derzeit viel Beachtung erlangt, ist von einem seiner Studenten für die Firma OpenAI entwickelt worden. Heute warnt Hinton vor seiner Entdeckung und Entwicklung. Der Konkurrenzkampf der Tech-Giganten wie Google oder Apple könne nämlich dazu führen, dass das Internet überschwemmt werde mit gefälschten Fotos, Videos und Texten. Viele Nutzer könnten dann nicht mehr unterscheiden, was wahr und was falsch ist.

         TOPIC  Nr. 01/2024



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z.B. 44. Jahrgang - Nr. 2 Februar 2024

Die Themen: Die Worthaus-Putschisten. - Homo-Segen: Katholiken wehren sich. - Algerien: Christliche Gemeinden wachsen. - Jörg Dechert verlässt „angeschlagenen“ ERF. - Urteil in Bayern: Kreuze dürfen hängen bleiben. - Schamanin „segnete“ WEF-Teilnehmer. - Open Doors: Liste der Gewalt gegen Christen. - Reform des Familienrechts: Angriff auf Familie. - Klassische Familie kein Auslaufmodell. - Deutsche wollen nicht gendern. - Ein Hintergund zu den Bauern-Protesten. - Immer mehr Buddhismus in Psychotherapien. - Die Furries: Was ist mit unseren Kindern los? - AfD: Ein totalitäres System bildet sich woanders.



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Die Worthaus-Putschisten: Kampf gegen konservativen Bibelglauben

   Stellen Sie sich vor, Sie hören als bibeltreuer Christ eine Predigt im Gottesdienst. Der durchaus sympathische Theologe verkündet Ihnen im Brustton der Überzeugung beispielsweise Folgendes: Jesu Tod am Kreuz sei eindeutig kein Sühneopfer für die Schuld der Menschen gewesen. Im Abendmahl feiern wir im Kern die Kontaktfreudigkeit und Zuwendungslust Jesu an uns. Das Grab Jesu sei voll gewesen. Auch Himmelfahrt und Pfingsten seien keine historischen Ereignisse gewesen. Das Heil des Menschen sei nicht exklusiv nur in Jesus Christus zu finden. Der Tod sei keine Folge der Sünde, sondern Teil von Gottes Schöpfung. Die Bibel sei voll mit hunderten von Fehlern. Und: Der Teufel sei sehr wahrscheinlich keine Person. Wer in der Schlange im Schöpfungsbericht den Teufel erkenne, sei ballaballa. Zum Schluss sagt dann der Prediger noch: Selbstverständlich ist die ganze Bibel durch und durch wahres Wort Gottes, aber konservative Christen seien dümmlich, weil diese armen Säcke nicht einmal das ABC von historischem Hintergrundwissen mitbrächten. Bibeltreue Christen würden die Bibel missbrauchen und instrumentalisieren.
   Endlich platzt Ihnen der Kragen. Sie stehen auf und weisen den Prediger zurecht, indem Sie u. a. mit Bibelstellen argumentieren. Darauf wird der Prediger zornig, kommt auf Sie zu und verlangt Ihren Namen und Ihre Adresse, um Sie vor Gericht zu verklagen.
   Die gerade beschriebene Szene ist ausgedacht, doch die angeführten Aussagen zum Wort Gottes und die Urteile über Christen sind es nicht. Sie finden sich genau so oder sehr ähnlich in Vorträgen von Theologen, die auf der Internet-Plattform Worthaus über das Wort Gottes Aussagen treffen.
   Einer, der sich einige dieser oft über eine Stunde andauernden Vorträge angehört hat, ist der ev. Theologe Markus Voss. Auf seinem YouTube-Kanal Mach dich#bibelfit! zeigt er anhand von Originalmitschnitten von Vorträgen, wie Referenten bei Worthaus nach seiner Bewertung historisch Falsches behaupten und das Wort Gottes in seinen wichtigen Kernaussagen völlig verdrehen.
   Kurz nachdem das Video im Internet anzuschauen war, erreichten Voss Anwaltsschreiben mit der Aufforderung, sein Video sofort aus dem Netz zu nehmen. Einer der Worthaus-Referenten, Thorsten Dietz, ließ ihm sogar eine Unterlassungsklage schicken mit der Androhung von Schadensersatz. Voss ließ sich nicht einschüchtern. Im Januar 2024 war die über zwei Stunden dauernde Analyse von Worthaus-Beiträgen aus biblischer Sicht noch verfügbar.
   Wer steckt nun hinter Worthaus, und was ist das für eine Vortrags-Plattform, die bisher über fünf Millionen mal aufgerufen wurde? Der eingetragene Verein Worthaus wurde 2010 gegründet. Sein einziges Ziel: Er will den aktuellen Diskussionsstand der christlichen Hochschul-Theologie einem breiten Publikum verständlich und in Form von Video- und Audiovorträgen im Internet kostenfrei zugänglich machen. Unter den vortragenden Doktoren und Professoren befinden sich bekanntere Theologen aus dem evangelikalen Bereich wie Siegfried Zimmer, Thorsten Dietz und Peter Zimmerling. Aber auch der baptistische Pastor Andreas Malessa taucht auf, der in der katholischen Kirche umstrittene Theologe Eugen Drewermann ebenso wie die ev. Theologin Christina Brudereck, die schon einmal zugab, dass sie gar nicht wisse, ob Gott existiere.
   Dr. Markus Till ist ein promovierter Biologe an einer Universitätsklinik, und er hat sich schon 2017 mit Worthaus sehr intensiv beschäftigt. Dazu hat er eine sehr ausführliche Analyse verfasst, die auf der Internet-Seite des Bibelbundes (bibelbund.de/Suchfenster „Worthaus“) zu finden ist. Till schreibt über die Methode, mit der Worthaus-Referenten die Bibel zerpflücken: „Worthaus folgt immer wieder klar erkennbar der in der universitären historisch-kritischen Theologie dominierenden wissenschaftlichen Methode, in der die Bibel so untersucht wird, als sei Gott nicht existent. Entsprechend geht die Bibelkritik von Worthaus sehr viel weiter, als nur die wahre Aussageabsicht der Bibel unter Berücksichtigung der damaligen Zeit und Kultur herauszuarbeiten.“ Die Folge: „Die Worthaus-Vorträge belegen, dass damit der theologischen Willkür letztlich Tür und Tor geöffnet wird.“
   Welchen geistlichen Schaden Worthaus aus bibeltreuer Sicht erzeugt, erzählt Markus Voss gleich zu Anfang seines Videos und berichtete darüber auch in einem Interview mit der Ev. Nachrichtenagentur Idea. So habe er in einem Brief Kenntnis davon bekommen, wie ein Gemeindeältester begann, Worthaus zu hören. Alsbald legte er sein Amt nieder, trat aus seiner Gemeinde aus und beschloss dann, nicht mehr als Christ zu leben. Voss zu Idea: „Solche Geschichten sind uns dutzendfach begegnet.“ Welchen Tsunami die Sprengmeister der Zuverlässigkeit des Wortes Gottes erzeugen, wird sich nach Einschätzung von Voss in den Gemeinden, vor allem den freikirchlichen, zeigen. Denn schon vor einigen Jahren behauptete der Gründer von Worthaus, Prof. Siegfried Zimmer, im bestem Schwäbisch: „Weischt, die Pastorenfortbildung läuft eigentlich über Worthaus.“ Nach Beobachtungen von Markus Till integrieren Leiter tatsächlich Worthaus-„Erkenntnisse“ in ihre Gemeinden und Werke. Die Folge: Referenten von Worthaus seien mitverantwortlich für die zunehmenden Spannungen innerhalb der evangelikalen Bewegung, so Till.
   Diese Spannungen äußern sich dadurch, dass vor allem jüngere Evangelikale ihren angestammten Bibelglauben verlassen und zu sogenannten Postevangelikalen werden. Doch danach passiert oft das: Aus Post-Evangelikalen werden Post-Christen – sie wollen nicht mehr ernstlich als Christ leben.
   Laut dem Referenten für Jugendarbeit im Forum Wiedenest, Christopher Orth, habe die postevangelikale Bewegung im deutschsprachigen Raum seit den 2010er Jahren zunehmend Gehör gefunden. Als Beispiele nennt er die Mediathek Worthaus und ihren Gründer Siegfried Zimmer sowie Beiträge der Theologen Thorsten Dietz und Tobias Faix.
   Bei der Gesamtbeurteilung von Worthaus-Beiträgen fällt auf, dass die Referenten sich den Ansatz Satans im Paradies gerne zu eigen machen: Sollte Gott gesagt haben? Gott liebt alles, was ihm wertvoll ist. Das sind vor allem sein lieber Sohn, Jesus Christus, seine direkten Wortmitteilungen in der Heiligen Schrift und seine gläubig gewordenen Menschenkinder. Deshalb hasst Satan Gottes Offenbarungen und schleudert böswilligsten Hass auch denen entgegen, die Gottes Wort vertrauen.
   Von daher mag es mehr als offenbarend sein, wie nicht wenige – dennoch nicht alle – Worthaus-
Referenten gläubige Christen „grob beleidigen“, wie Markus Till feststellte. Noch erhellender brachte es der Vorsitzende des Bibelbundes, Michael Kotsch, auf den Punkt. Er schrieb zu einem Vortrag von Prof. Siegfried Zimmer mit dem Thema „Die schwule Frage“: „In etwa einem Viertel seines Vortrages bringt Zimmer seinen – man kann es leider nicht anders nennen – Hass auf konservative Christen zum Ausdruck […] Siegfried Zimmer bezeichnet konservative Christen als ‚dümmlich‘, ‚engstirnig‘. ‚tragisch‘, ‚bibelverkorkst‘ und ‚rechthaberisch‘.“ Kotsch schreibt weiter über Äußerungen von Zimmer: „Konservative Christen gehen mit der Bibel um ‚wie die islamischen Salafisten‘ mit dem Koran.“
   Als größter „Rambo“ dieser Art fällt ausgerechnet der Gründer und Kopf von Worthaus, Professor Siegfried Zimmer, immer wieder auf. Von ihm stammen, so Till, die meisten der Worthaus-Beiträge. Auch diese Tatsache der Giftigkeit und Spottlust (s. „arme Säcke“) in Bezug auf tiefgläubige Gotteskinder mag mehr als aufschlussreich sein, welcher Geist bei Worthaus wohl zu Hause ist.

         TOPIC  Nr. 02/2024



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Gewalt gegen Christen auf Rekordniveau, aber es gibt auch Lichtblicke

   Die Gewalt gegen Christen hat weltweit ein neues Rekordniveau erreicht: Im Berichtszeitraum vom 01. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 waren mehr als 365 Millionen Christen einem extremen oder hohen Maß an Verfolgung ausgesetzt. Das sind fünf Millionen Betroffene mehr als noch im Jahr zuvor.
   Das geht aus dem am 17. Januar 2024 veröffentlichten 31. Weltverfolgungsindex (WVI) des überkonfessionellen Hilfswerks Open Doors hervor. Laut Bericht wurden Christen in insgesamt 78 Ländern aufgrund ihres Glaubens diffamiert, schikaniert, inhaftiert, geschlagen, vertrieben und ermordet. Als Reaktion auf die jüngsten Entwicklungen äußerte der Leiter von Open Doors Deutschland, Markus Rode: „Wir schreiben das Jahr 2024 nach Christi Geburt und müssen eine schier entfesselte Gewalt gegen Christen erleben.“
   Erneut führt Nordkorea die Liste der Länder an, in denen Christen am stärksten Verfolgung erleben. Auf den folgenden Plätzen des Index hat sich 2024 gegenüber dem Vorjahr nur wenig verändert: an 2. Stelle Somalia (in 2022 Platz 2), 3. Libyen (5), 4. Eritrea (4), 5. Jemen (3), 6. Nigeria (6), 7. Pakistan (7), 8. Sudan (10), 9. Iran (8) und 10. Afghanistan (9). Laut Open Doors leiden Christen in Subsahara-Afrika am stärksten unter Gewalt und Vertreibung.
   Auch in China (Platz 19) gehe das kommunistische Regime massiv gegen Christen vor. Open Doors: „Zahlreiche behördliche Maßnahmen zur Regelung des religiösen Lebens zielen darauf ab, das kirchliche Leben zu schwächen oder zu verbieten.“
   Diese generelle Einschätzung kann der Meinerzhagener Buchhändler und Evangelist Wolfgang Bühne so nicht teilen. Er besuchte im November 2023 große Städte in Südchina und traf sich mit zahlreichen Christen. Nach seiner Erkenntnis lässt der Staat Christen in Ruhe, solange sie anderen Mitbürgern und auch dem Staat nicht direkt zum Anstoß werden.
   Wie Bühne gegenüber TOPIC schilderte, gebe es durchaus evangelistische Aktionen, Seminare oder Freizeiten sowie christliche Buchhandlungen in China. Und Gottesdienste. Er selbst habe an einem solchen in einem großen Hotel vor 350 Besuchern ungestört predigen können. Die meisten Gottesdienste fänden jedoch im Rahmen von Hauskreisen statt. Über 100.000 Gläubige der sogenannten unabhängigen „Little Flock“ (kleine Herde)-Gemeinden träfen sich zu Gottesdiensten in
großen privaten Räumen von wohlhabenden Christen.
   Auch die Beurteilung von Kuba (Platz 22) wertet Bühne anders als Open Doors. Die Hilfsorganisation will festgestellt gaben, dass die kubanische Regierung Kirchen zunehmend feindlich gegenüber stünde. Bühne: Das sei im Alltag aber nicht zu spüren. Da Kuba durch seinen Kommunismus wirtschaftlich völlig abgewirtschaftet habe und die Menschen verarmten, sei die Hilfe von Christen sehr willkommen. So reiste im Januar 2024 ein Team von Christen aus Brüderkreisen, das Bühne mit organisierte, nach Kuba – im Gepäck: Koffer voll mit Medikamenten. Diese Arzneien wurden dann später über kubanische Gemeinden an Kranke aus der Gesellschaft weitergeben. Zu dieser Aktion der Achter-Gruppe, die mit den Koffern nach Kuba reiste, schickt Bühne und sein Team immer wieder auch ganze Container mit Medikamenten und Hilfsgütern in das mittelamerikanische Land – finanziert allein aus Spenden.
   Eine solche Hilfsbereitschaft trägt natürlich Früchte. Bühne berichtete gegenüber TOPIC von einer kubanischen Persönlichkeit, die gesagt habe: „Früher haben wir die Christen verfolgt, jetzt sind wir ihnen dankbar, dass sie uns helfen.“

         TOPIC  Nr. 02/2024



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Reform des Familienrechts als Angriff auf das Modell Familie

   Seit mindestens 60 Jahren ist in Deutschland ein schleichender Prozess der systematischen Demontage der Familie zu beobachten. Einige Stichworte dazu: Krippenbetreuung, rechtliche Anerkennung homosexueller Lebensformen, neue Familienvarianten.
   Es war 2002 der damalige SPD-Generalsekretär Olaf Scholz, der verlangte, die SPD solle die „Lufthoheit über den Kinderbetten erobern“. Scholz wollte den massiven Ausbau von Kinderkrippen. Es hagelte damals heftigen öffentlichen Protest. Denn schon seinerzeit war bekannt, welche Folgen eine Krippenbetreuung nach sich ziehen kann.
   So schrieben 2006 z. B. 110 Kinderpsychologen, Ärzte und Pädagogen einen Brief an die englische Zeitung Daily Telegraph, in dem sie vor den Schäden der Fremdbetreuung für Kinder unter drei Jahren warnten. Die Experten wiesen auf emotionale Störungen und eine Beeinträchtigung der Gehirnentwicklung hin. Zu frühe Fremdbetreuung ziehe oft Verhaltensauffälligkeiten der Kinder nach sich, so die Mediziner.
   Etwa ab 2005 machte sich dann eine CDU-Frau daran, die geforderte Lufthoheit über die Kinderbetten und somit einen zerstörerischen Angriff auf Kinder und Familien zu realisieren: Die damalige Bundesfamilien-Ministerin hieß Ursula von der Leyen. Sie trieb den massiven Ausbau von Kinderkrippen, in denen Kinder von dem ersten Lebensjahr an staatlich betreut werden, als Erste in Gesamtdeutschland massiv voran. Diese Auslagerung der U3-Kinder unter staatliche Bewachung und Beeinflussung ist auch eine Attacke auf die Familie. Durch die Trennung von Kindern und Eltern im sehr frühen Kindesalter wird nämlich die Entstehung einer festen Bindung zwischen beiden erschwert und die Entfremdung gefördert – auch mit erheblichen Auswirkungen auf die Kinder. Fachleute wie z. B. der Psychotherapeut Georg Milzner weisen auf Aspekte hin, die kaum diskutiert werden. Milzner fordert für die Kleinkinder ein „Recht auf Anklammerung“ (an Erwachsene), ein „Recht auf Beziehungskonstanz“ oder ein „Recht auf Teilnahme am erwachsenen Leben“. All diese „Rechte“ fördern nicht nur das Kindeswohl, sondern auch eine innere Festigkeit der oft jungen Familien.
   Der wohl zerstörerischste Sturmangriff auf die Familie kommt derzeit allerdings von einer Gruppe, die mit der klassischen Familie nichts zu tun hat: den Lesben, Schwulen und Transmenschen aus der LGBTQ-Regenbogen-Kaste. In Summe gesellschaftlich stark unterrepräsentiert, zerhackstücken sie und ihre zumeist „grünen“ Gefolgsleute nach und nach das, was jahrtausendelang Gesellschaften überall auf der Welt sicheren Grund und Halt gegeben hat: das Modell Familie.
   Welches politische Programm diesen Vorgang des Aufspaltens des Familienmodells umsetzen soll, belegt die Seite 101 des Koalitionsvertrages der Ampel-Parteien vom 24.11.2021. Dort wird angekündigt, das Familienrecht zu reformieren. Herauslesen kann man, dass Rechtsinstitute wie die „Mitmutterschaft“, die „Mehrelternschaft“ und die „Verantwortungsgemeinschaft“ in Deutschland eingeführt werden sollen. Was muss man sich unter diesen neuen Überschriften zum Thema „Familie“ vorstellen?
   Bisher ist es rechtlich so, dass bei der Geburt eines Kindes derjenige als Vater gilt, der mit der Mutter des Kindes verheiratet ist – auch wenn er nicht der biologische Erzeuger ist. Bei lesbischen „Ehepaaren“ ist es jedoch nicht so. Die Partnerin der Mutter des Kindes hat nur die Chance, das geborene Kind als Stiefkind zu adoptieren. Seit Jahren fordern vor allem Lesben- und Schwulenverbände, dass zwei Frauen als Eltern eingetragen werden können – also das Mitmutterschafts-Modell.
   Das Mehrelternschafts-Modell setzt auf dem Konzept der Co-Elternschaft auf, das schon in den1960er Jahren in den USA entstand. Als Eltern werden mehrere Menschen anerkannt, die weder in einer Liebesbeziehung stehen, noch verheiratet, noch verpartnert sind. Es ist einfach eine Gruppe von Menschen, die sich um ein Kind kümmern will. Birgit Stöger zeichnet in einem Artikel zum Thema in Kopp-exklusiv ein solches Mehrelternschafts-Modell so nach: „Alex, homosexuell und in einer Ehe mit Mohammed und das gleichgeschlechtliche Paar Kathleen und Maryna haben zwei Kinder und leben in einer Co-Elternschaft.“ Beide Frauen haben sich von den biologischen Vätern getrennt. Nun
sorgen alle vier Personen für die zwei Kinder. Sollte das Mehrelternschafts-Modell kommen, so können sich die vier als Eltern der beiden Kinder eintragen lassen und hätten somit über die Kinder zu bestimmen.
   Was ist aber nun die „Verantwortungsgemeinschaft“, die ebenfalls in das neue Familienrecht eingearbeitet werden soll? Die Verantwortungsgemeinschaft soll einen rechtlichen Rahmen geben für Lebensformen außerhalb einer Ehe-Gemeinschaft. Hierbei geht es nicht in erster Linie um Kinder. Konkret würde das bedeuten, dass Erwachsene – und das können mehr als zwei, vier oder sechs sein – rechtlich verankerte gegenseitige Verantwortung übernehmen. Voraussetzung dafür soll ein persönliches Naheverhältnis sein, was aber nicht bedeutet, dass man zusammenleben muss. Rechtlich abgesichert wären dann das gegenseitige Vertretungsrecht in der Gesundheitssorge, Vermögensausgleiche mit Steuerfreibeträgen, ein Rentensplitting und Freibeträge bei der Schenkungs- und Erbschaftssteuer. Bei Licht betrachtet ist das ein ideales Modell für alternative Kommunen, aber auch wenn ältere Menschen sich zu einer Wohngemeinschaft zusammentun.
   Während in einer immer älter werdenden Gesellschaft Verantwortungsgemeinschaften hier und dort
durchaus Sinn machen könnten, sind die anderen Modelle ein direkter Angriff auf die Familie. Die Familie würde mit der Änderung des Familienrechts nämlich umdefiniert, und Kinder würden zum Objekt von erwachsenen Selbstverwirklichungsträumen entwertet. Nicht nur das: Auch der Pädophilie, also der sexuellen Neigung von Erwachsenen zu Kindern, würden gerade im Mehrelternschafts-Modell äußerst günstige Bedingungen eingeräumt (siehe Beispiel). Ein weiterer Nebeneffekt: Bei einer Mehreltern-Konstellation käme man auch der muslimischen Bevölkerung entgegen. Traditionell haben in der islamischen Gesellschaft Männer oft mehrere Frauen, die dann als Elternteile nach deutschem Familienrecht anerkannt werden könnten.
   Doch wie steht es um das neue Familienrecht? Wann wird es kommen? Es ist praktisch seit zwei Jahren in der Vorbereitung. Nach einer aktuellen Meldung des Aktionsbündnisses für Ehe und Familie, DemoFürAlle, stehe das Vorhaben des neuen Familienrechts vor dem Aus. Bisher gebe es keinen Entwurf, nicht einmal ein Eckpunkte-Papier, dazu. Doch das war der Stand von Dezember letzten Jahres. Mitte Januar legte Justizminister Marco Buschmann dann plötzlich einige Vorschläge zur Reform des Familienrechtes vor. Ob daraus dann irgendwann ein Gesetz wird, muss abgewartet werden.

         TOPIC  Nr. 02/2024



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Steuer auf Agrar-Diesel: Müssen Bauern für Immobilienhaie bluten?

   Gab es 1971 noch etwas über eine Million landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland, so sind es
derzeit nur noch etwa 250.000 – und diese Zahl wird weiter sinken. Hört man den protestierenden Bauern zu, so würden durch die Besteuerung des Agrardiesels weitere – hauptsächlich kleinere – landwirtschaftliche Betriebe aufgeben müssen. Bei den ganzen Protesten der Landwirte blieb ein Aspekt im Hintergrund: Gibt es auch Profiteure, wenn deutsche Höfe „ins Gras beißen“? Zugespitzt formuliert: Geht es bei der Erhöhung der Steuer auf Agrardiesel – „tiefer gebohrt“ – in Wirklichkeit darum, Ackerflächen frei zu machen, auf die ganz bestimmte Interessenten scharf sind?
   Laut dem Umweltbundesamt werden etwa 50 Prozent der gesamten Fläche Deutschlands landwirtschaftlich genutzt. Zum Vergleich: Auf Siedlungen und Verkehr entfallen nur 14,5 Prozent. Gehören also den Bauern 50 Prozent von Deutschlands Boden? Nein! 60 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche sind von den Bauern gepachtet. Das Pachtland ist zumeist in Besitz von Gemeinden, Kirchen oder Großgrundbesitzern. Für dieses Pachtland mussten die Landwirte in den letzten Jahren immer mehr zahlen. Die Pacht stieg in den letzten zehn Jahren um 70 Prozent auf 378 Euro pro Hektar und Jahr.
   Was wohl nur wenigen Deutschen bekannt sein dürfte, ist die Tatsache, dass der Wohnkonzern Deutsche Wohnen einer der größten Ackerbesitzer in Deutschland ist. Mit der Tochterfirma Quarterback versucht der Immobilienriese, Ackerland zu kaufen, wo er es nur bekommen kann. So machte im letzten Jahr der Verkauf eines Brandenburger Agrarbetriebes Schlagzeilen. Ein Landwirt wollte einen Hof mit 2.500 Hektar für acht Millionen Euro kaufen; doch den Zuschlag erhielt das Beteiligungsunternehmen der Deutschen Wohnen, Quarterback. Es bot zwei Millionen Euro mehr.
   Doch nicht nur der Immobilienriese Deutsche Wohnen kauft Ackerland. Auch der Discounter Aldi Nord und der Rückversicherungskonzern Munich Re tauchen immer wieder als Käufer von Deutschlands Grund und Boden auf. Den Großinvestoren wie Deutsche Wohnen geht es jedoch nicht darum, Häuser auf dem erworbenen Land zu errichten und damit die Wohnungsnot zu lindern. Seit im Januar letzten Jahres die Ampelregierung die Genehmigung gab, Solaranlagen schon 200 Meter links und rechts von Autobahnen und bestimmten Bahnlinien zu errichten, haben die Investoren eine Goldgrube entdeckt. Denn auf dem erworbenen Land können Photovoltaik- oder Windkraftanlagen installiert werden, die enormes Geld abwerfen. Große Gewinn-Happen liegen bereit, die sogar gierige Finanzhaie aus fernen Ländern anlocken.
   2021 fusionierte die Deutsche Wohnen mit dem Wohnungskonzern Vonovia. Dadurch entstand der mächtigste Wohnungskonzern der Republik, und er wurde dadurch auch zum größten privaten Vermieter von Wohnungen in Europa. Mit dabei im Mega-Wohnungskonzern ist mittlerweile der weltgrößte Vermögensverwalter, der US-Konzern BlackRock, der rund zehn Billionen (!) US-Dollar kontrolliert. Mit mehr als elf Prozent an Anteilen sind die Amerikaner nun praktisch auch am Kauf von deutschem Grund und Boden engagiert.
   Angesichts dieses Hintergrundes stellt sich die Frage, ob bei der Besteuerung des Agrardiesels die Berliner Ampel-Männer nicht auch noch ganz andere Interessen im Auge hatten. Der Schachzug wird wohl aufgehen: Der deutsche Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, treibt seine Energiewende weiter voran, indem er die Bahn für alternative Energieerzeugung frei macht und dazu denen, die das große Geld haben, neue Verdienstmöglichkeiten zuschustert. Man bedenke: Er ist ja Klima- und Wirtschaftsminister.

         TOPIC  Nr. 02/2024



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z.B. 44. Jahrgang - Nr. 3 März 2024

Die Themen: Wird der Gaza-Krieg Weltgeschichte schreiben? - „Biblische Flaschenpost“ für Nordkoreaner. - Streit bei deutschen Gideons. - Vater vergibt Mörder des Sohnes. - In der Kritik: T. B. Joshua und Wilhelm Buntz. - Bekannte Personen im Blickfeld. - Bibelhilfe verschenkt Bibeln. - Die „rechten“ Christen. - Der Ben-Gurion-Kanal. - Linke erpressen Schweigegebote. - Israel: erste Panzerschlacht von Frauen. - Schreiben mit der Hand trainiert das Gehirn. - Iran hat bald Atombomben. - Öffentliche Nachrichten meist linksorientiert. - Verhalten sich Deutsche wieder wie Lemminge?



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Wird der Gaza-Krieg Weltgeschichte schreiben?

   Der Name Gaza ist im Alten Testament (AT) immer wieder mit Grausamkeit, Gefangennahme und Gericht verbunden. Dazu mit Widerstand, Zerstörung und Verwüstung. Beispiele: Josua stößt in Gaza auf ein heftiges Widerstandsnest (Josua 11,22). König Hiskia verwüstet Gaza (2. Kön. 18,8). Der Prophet Jeremia sieht Gaza als Trümmerstätte (Jeremia 47,5). Amos bezichtigt Gaza des Frevels und der Geiselnahme (Amos 1,6-8), und in Zephania Kapitel 2 Vers 7 schildert der Prophet die Verwüstung des ganzen Landstriches und die Entwurzelung der Bewohner.
   Wird dieser geschundene Flecken Gaza jemals zur Ruhe kommen, werden die Menschen dort mit denen in Israel in Sicherheit und Frieden leben können? Während im AT Gaza über 20-mal eine Erwähnung findet, wird im Neuen Testament (NT) Gaza nur einmal genannt. In der Apostelgeschichte Kapitel 8 wird Philippus aufgefordert, auf die Straße von Jerusalem nach Gaza zu gehen, um den Kämmerer aus Äthiopien zu treffen und ihm das Evangelium zu erklären. Das NT gibt also keine Auskunft über die Zukunft von Gaza.
   Schon Ende November zeichnete sich ab, dass niemand einen vernünftigen Plan vorlegen kann, wie es nach dem Gaza-Krieg mit den Palästinensern weitergehen könnte. US-Präsident Biden – und nicht nur er – fordert einen eigenen Staat für die Palästinenser. Den gibt es insofern schon, weil 138 von 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen Palästina als Staat anerkannt haben. Als Präsident des „Staates Palästina“ wird Mahmud Abbas genannt, Vorsitzender der Palästinensischen Befreiungsfront PLO und seit 2005 Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA). Die Außenminister der Arabischen Liga forderten im Oktober 2023 in einer Sondersitzung, dass Abbas Friedensverhandlungen mit Israel aufnehmen solle. Doch nach neuesten Umfragen stehen hinter Abbas nur noch zehn Prozent der Palästinenser. 80 Prozent der Palästinenser im Westjordanland und 60 Prozent im Gaza-Streifen wollen von der Terrororganisation Hamas regiert werden. Abbas spielt keine politische Rolle mehr, und die Hamas wird als Regierungskraft weltweit wohl kaum anerkannt werden.
   Die arabischen Staaten, die sich eigentlich um ihre muslimischen Glaubensbrüder zuerst kümmern sollten, winken in Bezug auf eine politische Stabilität in einem eventuell neuen Palästina ab. Sie wollen mit den Palästinensern direkt nichts zu tun haben – nehmen keine von ihnen als Flüchtlinge in ihren Ländern auf. Eine wirklich stabile friedliche Lösung, die das Blutvergießen im Nahen Osten langfristig beenden könnte, ist derzeit nicht in Sicht. Im Moment versuchen geopolitische Spieler im Nahen Osten, wie etwa Europa und die USA, die Zwei-Staaten-Lösung irgendwie hinzubekommen. Doch hätte ein solches Unterfangen theoretisch wie praktisch überhaupt eine Chance?
   Wie TOPIC schon im Dezember 2023 berichtete, haben die Führungspersonen der Palästinenser seit Jahren überhaupt kein Interesse an einer Zwei-Staaten-Lösung. Das hatte u. a. die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet. Die FAZ stellte dazu eine Studie von zwei Rechtswissenschaftlern vor, die belegt, dass die Palästinenser 1967 längst einen eigenen Staat hätten haben können. Doch sie wollten ihn nicht. Wie die Studie weiter offenbart, habe die palästinensische Führung zu keinem Zeitpunkt territoriale Kompromisse schließen, sondern Israel immer zerstören wollen. Irrig sei auch die Annahme, die Palästinenser hätten einen verbürgten Anspruch auf einen eigenen Staat. Einen Staat Palästina habe es nie gegeben, weder im Osmanischen Reich noch unter britischem Mandat, und die
palästinensischen Araber hätten alle Angebote, einen eigenen Staat zu errichten, abgelehnt. Israel könne seinen Souveränitätsanspruch dagegen legitim auf das Palästina-Mandat und den UN-Teilungsplan stützen.
   Wenn es stimmt, was vor Jahren der weltpolitisch erfahrene Journalist und Kriegsberichterstatter Peter Scholl-Latour (verst. 2014) in einem Vortrag in der Dillenburger Stadthalle sagte, dann könnte sich hinter dem Gaza-Krieg ein Aspekt von ungeheurer Bedeutung für die Weltgeschichte verbergen. Scholl-Latour meinte damals, dass nach seiner Erkenntnis hinter jedem großen Krieg letztlich ein religiöser Konflikt stehe.
   Warum griff die Hamas am 07. Oktober 2023 Israel an? Interessant dazu ist eine Aussage eines
hochrangigen Beamten des militärischen Flügels der Hamas namens Abu Ubaida. Ihm zufolge ist einer (!) der Gründe für die terroristische Invasion Israels „die Einfuhr roter Kühe in den jüdischen Staat“ gewesen. Israel plane, damit einen „ekelhaft religiösen Mythos“ Wahrheit werden zu lassen, so Ubaida. Was meinte der hochrangige Hamas-Aktivist damit?
   Tatsache ist, dass im September 2023 fünf makellose rote Kälber in Israel ankamen und mit Schofar-Klängen begrüßt wurden. Christen in Texas hatten diese Angus-Rinder gezüchtet und Mitarbeitern des Jerusalemer Tempelinstitutes zur Verfügung gestellt. Nun werden die fünf Rinder an einem geheimen Ort in Israel gepflegt und für ihre Schlachtung vorbereitet. Für konservative Juden ist eine rote Kuh die Voraussetzung für die Wiederaufnahme eines Tempeldienstes in Jerusalem, weil es so im 4. Mose-Buch im Kapitel 19 festgelegt ist. Damit die Tempel-Priester sich reinigen können, muss
eine rote Kuh geschlachtet und verbrannt werden. Aus der Asche wird rituelles Reinigungswasser hergestellt.
   Seit Jahrzehnten bereitet sich das Tempelinstitut darauf vor, den Dritten Tempel in Jerusalem zu errichten. Laut Angaben des Institutes habe man alles für den Tempeldienst fertig, um in einem neuen Tempel Jahwe anzubeten. So seien z. B. neun „reine“ Priester aus der Abstammungslinie der Leviten gefunden worden, jetzt die roten Kühe, und auch alle zeremoniellen Utensilien habe man bereits. Der in Kreisen der Brüdergemeinden gut bekannte Schweizer Dr. Roger Liebi hat nach eigenen Angaben solche Zeremoniengegenstände für einen neuen Tempel in Jerusalem schon in den Händen gehalten. Alles ist somit für den Tempeldienst vorbereitet, allein, es fehlt der Tempel.
   Das Problem ist nun, dass dort, wo einst die beiden Tempel standen, sich jetzt die islamischen Heiligtümer, die Al-Aqsa-Moschee und der Felsendom, befinden. Von daher befürchtet der Hamas-Aktivist Ubaida, dass der heilige Ort der Muslime auf dem Tempelberg geschändet wird, weil die beiden Heiligtümer niedergerissen werden könnten, um dem Dritten Tempel Platz zu machen. Folgt man Ubaida, dann macht es Sinn, Israel anzugreifen, gar in einem Endsieg für Allah zu vernichten, um damit die im Islam heiligen Ort zu retten.
   Laut jüdischer Sicht werde im Zuge der Errichtung eines Dritten Tempels der Messias in Erscheinung treten – möglicherweise den Tempel sogar selbst bauen. Von daher macht hellhörig, dass einige führende Rabbiner der orthodoxen Richtung des Judentums steif und fest behaupten, das Kommen des Messias stehe unmittelbar bevor. Man habe zu ihm sogar schon Kontakt.
   Für Christen mit profundem Bibelwissen ist schwer nachzuvollziehen, dass Jesus Christus jetzt schon sichtbar wieder kommen soll. Zuerst wird ein Gegenspieler Gottes, der Antichrist, erscheinen, „der sich gegen alles auflehnt und sich über alles erhebt, was als göttlich und verehrungswürdig gilt. Ja, er wird seinen Thron im Tempel Gottes aufstellen und behaupten, er sei Gott“ (2. Thessalonicher-Brief Kapitel 2). Steuert die Menschheit jetzt schnell und unmittelbar auf dieses Ereignis zu?
   Die israelische gemeinnützige Organisation Boneh Israel betreibt ein Forschungs- und Bildungszentrum für das zeremonielle Ritual mit roten Kühen für den Tempeldienst. Im letzten Jahr prognostizierte sie einen möglichen Beginn in Bezug auf diese spezielle Zeremonie zwischen dem Passah- und dem Schawuot-Fest in 2024, also zwischen dem 23. April und dem 12. Juni dieses Jahres. Was soll zu diesem Zeitpunkt beginnen, wo doch noch gar kein Tempel vorhanden ist?
   Im Moment warten zwei Religionen auf eine Art Heilsbringer, die die „alte“ Erde, so, wie wir sie kennen, beherrschen sollen. Orthodoxe Juden auf ihren Messias und der schiitische Islam, verortet vor allem im Iran, auf seinen letzten Imam. Dieser Imam, Mahdi genannt, soll nach einem Weltchaos das weltweite Friedensreich des Islam aufrichten, so der Glaube. Aus diesen Blickwinkeln heraus betrachtet, könnten der Gaza-Krieg und die Entwicklungen danach aus biblischer Sicht ein ganz neues Kapitel der Weltgeschichte aufschlagen und sich Scholl-Latours Erkenntnis wieder einmal bewahrheiten. (Siehe zum Thema auch Artikel auf Seite 5.)

         TOPIC  Nr. 03/2024



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Die „rechten“ Christen: Christentum mit der Faust in der Tasche?

   Sie ist eine Einrichtung der ev. Kirche und hat eine über 100 Jahre alte Tradition: die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW). Die Aufgabe der EZW besteht u. a. darin, Weltanschauungen zu analysieren und aus christlich-theologischer Sicht zu kommentieren. Das Hauptmedium, in dem entsprechende Artikel erscheinen, ist der Materialdienst der EZW – er heißt seit Kurzem Zeitschrift für Religion und Weltanschauung – und erscheint im 87. Jahrgang.
   In ihrer ersten Ausgabe 2024 erschien ein Artikel vom EZW-Referenten für Grundsatzfragen, Pfarrer Dr. theol. habil. Martin Fritz, der sich mit dem „rechten Christentum“ beschäftigte. Gemeint sind konservative Christen, die aus politisch linker oder liberaler Position als rechts, gar rechtsradikal verortet werden.
   Laut Fritz wurden konservative Christen in der deutschen Öffentlichkeit wahrgenommen, nachdem sie in „Anti-Corona-Demos“ oder in den Märschen der Pegida-Bewegung auf die Straße gegangen sind. Auch die Bundesvereinigung Christen in der AfD habe ein Schlaglicht auf „rechte“ Christen geworfen.
   Der EZW-Referent klärt zunächst einmal, was heute allgemein als politisch „rechts“ bewertet wird, aber, so Fritz, „nach einer abgewogenen Einschätzung lediglich als ‚konservativ‘ zu gelten hat“.
   Fritz, der innerhalb der EZW auch für Evangelikalismus und pfingstlich-charismatisches Christentum zuständig ist, nennt für die „rechten“ Konservativen u. a. folgende Leitideen: Bewahrung eines ethnisch oder wenigstens kulturell möglichst homogenen Nationalvolkes; Ablehnung von Immigration, die bis zur Ausländerfeindlichkeit reichen kann; Zurückweisung von liberalen Ideen der Freiheit des Einzelnen und eines damit einhergehenden Wertepluralismus.
   Christen mit solchen Leitideen seien unter Lutheranern, Evangelikalen, Pfingstlern, aber auch unter konservativen Katholiken zu finden. Es sei eine Art „Ökumene von rechts“, deren Grundkonsens in einem politischen Dagegensein bestehe, das sich auch aggressiv zeige in einem „Bild von einem Christentum mit der Faust in der Tasche“.
   Theologisch sei diese Anti-Haltung bei den konservativen Katholiken getragen von einer verbindlichen Tradition und bei den konservativen Evangelischen und Evangelikalen von einer „entschiedenen Bejahung von Schrift und Bekenntnis“. Dazu gehöre dann auch die Vorstellung einer von Gott eingerichteten Welt mit unveränderlichen Lebensordnungen und mit einer ab solut gültigen Moral. Auch die Idee eines „wehrhaften Christentums“ sei bei „rechten“ Christen zu finden, was sich u. a. in einer Muslim-Feindschaft zeige.
   Insgesamt malt Fritz ein Bild von einem konservativen Christentum, das dabei ist, sich populistisch zu verschärfen und mit einer konservativen Theologie zu einer „politisierten Fronttheologie“ werde. Eine solche Entwicklung habe „das Potenzial, zur Destabilisierung der demokratischen Ordnung beizutragen“.
   In einem Fazit warnt der EZW-Referent allerdings, „rechte Christen“ nicht reflexhaft und pauschal zu diffamieren. Das werde nur zur Stärkung der extremen konservativen Christen führen. „Linke“ und „Liberale“ in den Kirchen sollten den Konservativen zunächst einmal mit Verständnis und Toleranz begegnen und den gemäßigten „rechten“ Christen einen Dialog anbieten.
   Der Artikel von Fritz ist recht aufschlussreich, weil er deutlich aufzeigt, was wohl im „modernen“ Deutschland nicht mehr erwünscht ist. Um es auf den Punkt zu bringen: Alles, was der Schöpfergott dem Menschen zu einem lebenswerten Dasein an Ordnungen und Leitideen geschenkt hat, muss weg. Einem antigöttlichen Mainstream, also einer Hauptrichtung, die offiziell angeordnet wird, soll der Bürger protestlos folgen. Wer dagegen aufsteht und seinen Widerwillen öffentlich kundtut, wird zunehmend als „rechts“ abgestempelt.

         TOPIC  Nr. 03/2024



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Der Gaza-Krieg und das Ben-Gurion-Kanal-Projekt

   Am 22. September 2023 geschah in New York etwas, was möglicherweise das gesamte geostrate-gische Gefüge auf diesem Globus verändern könnte. An diesem Freitag hielt der israelische Regierungschef Benjamin (Bibi) Netanjahu vor der UN-Vollversammlung eine Rede.
   Vor den völlig verdutzten Delegierten schwärmte Bibi von einem neuen Mittleren Osten und hielt dazu eine Landkarte hoch. Mit einem roten Filzstift zog er eine Linie vom Indischen Ozean über die arabische Halbinsel und Israel bis nach Europa. Dazu frohlockte er: „Wir werden Indien und Europa per Schiff und Schiene, mit Energieleitungen und Glasfaser verbinden.“
   Was Netanjahu in New York vorstellte, war beileibe nicht seine Idee. Wenige Tage vor dem 22. September vereinbarten nämlich einige Länder auf dem G20-Gipfel der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer in Neu Delhi ein spektakuläres Projekt. Es soll ein Korridor aus Eisenbahn- und Schifffahrtslinien entstehen, der Indien, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien, Israel und die Europäische Union verbindet.
   Für Israel könnte dieses multinationale Projekt zum Geschäft des Jahrhunderts werden. Denn die aufstrebenden Schwellenländer wie Indien, Thailand oder Indonesien werden auf ihrem Weg zum Industrieland Energie brauchen – gigantische Mengen an Energie. Und die lagern auch vor Israels Mittelmeerküste. Allein vor der Küste des Gaza-Streifens ruht ein Gasfeld, das auf die Menge von rund 30 Milliarden Kubikmeter geschätzt wird. Doch wie käme dieses Gas schnell in die Länder um den Indischen Ozean herum? Eine ganz einfache Lösung wäre direkt per Schiff von Israels Küste quer durch das Land bis ans Rote Meer und von dort dann weiter in den Indischen Ozean. Quer durch Israel per Schiff?
   Der Plan erblickte schon in den 1960ern das Licht der Welt. Damals dachte man über ein Vorhaben nach, eine Kanal-Verbindung vom Mittelmeer durch den Gaza-Streifen direkt bis zum Roten Meer zu bauen. Das Projekt hieß: Ben-Gurion-Kanal. Er sollte größtenteils durch die unbewohnte Negevwüste führen, aber auch etliche Kilometer durch den Gaza-Streifen. Sollte dieses Kanal-Projekt je in Angriff genommen werden, dann hätte Israel ein Riesenproblem: Wohin mit den etwa zwei Millionen Palästinensern? Denn eines ist klar: Dieses Projekt könnte niemals umgesetzt werden, wenn die durch den Iran unterstützte Terrororganisation Hamas im Schatten der Palästinenser weiter operieren sollte.
   Kenner dieses Ben-Gurion-Kanal-Planes fragen sich derzeit allerdings auch, ob die totale Verwüstung des Gazastreifens, besonders im Norden, nur mit der Bekämpfung der Hamas zu tun habe. Denn eine Version der Linienführung des Kanal-Projektes führt angeblich durch den Norden des Gaza-Streifens. Als Netanjahu am 22. September 2023 die neue Karte des Mittleren Ostens in die Höhe hielt, fehlten die Palästinenser-Gebiete komplett. Es war nur ein großes Israel eingezeichnet, das alle Gebiete umfasste. Sollte quasi die komplette Zerstörung des Gaza-Streifens tatsächlich auch Aspekte in Bezug auf den Ben-Gurion-Kanal beinhalten, dann wird es spannend sein zu beobachten, wie es mit dem derzeit durch Krieg geschundenen Volk der Palästinenser weitergehen wird.

         TOPIC  Nr. 03/2024



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Schreiben mit der Hand trainiert das Gehirn

   Das Schweizer Wissenschafts-Journal Frontiers in Psychology berichtete jüngst über eine Studie der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie in Trondheim. Die Forscher untersuchten die Auswirkungen des Schreibens mit der Hand auf das Gehirn des Menschen. Dabei fanden sie heraus: Wer mit der Hand schreibt, schafft in seinem Gehirn deutlich mehr Vernetzungen als derjenige, der eine Tastatur verwendet. Auch der Lerneffekt, den mit der Hand notierte Fakten haben, ist deutlich tiefer als das Aufschreiben mit einem Computer. Für die Forscher der Norwegischen Universität ist klar: Der Verzicht auf das Schreiben mit der Hand hat weitreichende Auswirkungen auf die Gehirnleistung, insbesondere auf das langfristige Merken von Informationen. Nach Ansicht der Wissenschaftler sorgt wohl ausgerechnet das schnelle Tippen auf einer Tastatur dafür, dass Informationen den „Kopf“ ganz flugs wieder „verlassen“. Diese Erkenntnis entdeckten sie, als sie ihre Probanden Sätze nur mit einem Finger tippen ließen. Diese Testpersonen merkten sich weitaus mehr als diejenigen, die virtuos mit allen Fingern arbeiteten.

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Hinweis: Alle Veröffentlichungen von TOPIC-Artikeln
bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlages:
TOPIC-Herausgeber: Ulrich Skambraks (verantwortlich)
Verlag und Redaktion: Postfach 1544, D-57206 Kreutztal,



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z.B. 44. Jahrgang - Nr. 4 April 2024

Die Themen: Neues Babel? - Papst hat wohl schon Homos gesegnet. - Gnadau-Gemeinschaften als Gemeinden. - Umfrage: kaum Interesse an Homo-Trauungen. - Spaltet sich der Bund der FeGn? - TOPIC-Leser spricht bei US-Gideons Probleme an. - Kaum noch „Rufe zur Umkehr“ von der Kanzel. - Wer ist mitschuldig am Ukraine-Krieg? - Zahl der Sterbehilfe-Toten steigt. - Natürliche Familienplanung gilt jetzt als sehr sicher. - Warum werden die Weltmeere immer wärmer? - Umstrittenes europäisches Elternzertifikat. - Ukraine: Auswirkungen der Uran-Munition. - Islamische Führer pro Hamas-Vernichtung. - Israel: Wird 2024 ein rotes Kalb geopfert? - Umfrage: Gesellschaft zu sexualisiert



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Neues Babel: Der letzte Aufstand gegen den biblischen Gott?

   Seit der ersten Erwähnung von Babylon in der Bibel durchzieht dieses Leitmotiv von Babel, von Babylon als einer großen Zusammenballung der Welt zur hochmütigen Auflehnung gegen Gott, die Heilige Schrift. Diese Auflehnung nimmt heute eine Dimension an, die bibelgläubige Christen fragen lässt: Wie lange wird der Schöpfer dieser Welt, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Vater von Jesus Christus, diese Entwicklung noch hinnehmen?
   Schon einmal handelte Gott, als die Menschen den Versuch unternahmen, sich gegen Gott aufzulehnen. Die Bibel beschreibt den Anlass des Handelns Gottes im 1. Mosebuch im Kapitel 11 (in Auszügen) so:
   „Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache. Und sie sprachen untereinander: Wohlauf, lasst uns Ziegel streichen und brennen! – und nahmen Ziegel als Stein und Erdharz als Mörtel und sprachen: Wohlauf, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, damit wir uns einen Namen machen; denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder. Da fuhr der HERR hernieder, dass er sähe die Stadt und den Turm, die die Menschenkinder bauten. Und der HERR sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen und dies ist der Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun. Wohlauf, lasst uns herniederfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass keiner des andern Sprache verstehe! So zerstreute sie der HERR von dort in alle Länder, dass sie aufhören mussten, die Stadt zu bauen. Daher heißt ihr Name Babel, weil der HERR daselbst verwirrt hat aller Länder Sprache und sie von dort zerstreut hat in alle Länder.“
   Wer mit diesem biblischen Hintergrundwissen in unsere Zeit schaut, bei dem könnte die Frage aufkommen: Startet die Menschheit heute wieder einen solchen Versuch der Auflehnung gegen Gott? Dieses Mal in einer ungeheuren Dimension und mit einer geradezu satanischen Raffinesse?
   Folgender Planverlauf ist bei genauem Hinsehen zu erkennen: Etwas ganz Neues muss erschaffen werden, indem man das Alte schlecht macht und in der Folge das Alte, das Bekannte, das Vertraute total dekonstruiert und dann neu verändert zusammensetzt. Dafür gibt es auch einen Fachbegriff: Transformation (Umgestaltung).
   Ein erster „Achtungserfolg“ diesbezüglich wurde dadurch erreicht, dass es ein Stück weit gelungen ist, die Idee zu etablieren, Gott habe den Menschen nicht nur als Mann und Frau geschaffen. Die Gender-Ideologen tischen derzeit über 70 Geschlechter-Varianten auf: von schwul über Paragirl, Demiboy bis hin zu androgyn. Dabei geht es gar nicht darum, ob es diese Geschlechter-Zerfledderung überhaupt in nennenswerter Breite in einer Gesellschaft gibt, sondern darum, im sogenannten christlichen Abendland diese von Gott eingesetzte Gemeinschaft von Mann und Frau zu zerstören, gar ganz zu eliminieren. Erstaunlich ist nämlich, dass das Thema „Gender“ außerhalb des christlichen Abendlandes kaum von Bedeutung ist. Also muss man Absicht vermuten, dass Gender hierzulande entgegen dem natürlichen Empfinden von fast allen acht Milliarden Menschen aufgezwungen werden soll.
   Die Gender-Attacke – aber nicht nur sie alleine – beflügelte im christlichen Abendland einen Aspekt, der von noch größerer Tragweite ist als das Dekonstruieren der beiden Geschlechterrollen. Die Devise bei Gender lautet: Du bist der Mensch, den du meinst zu fühlen. Nicht mehr die biologische Echtheit – Mann, Frau – stellt die alleinige Wahrheit dar, sondern Gefühle bestimmen, was als Wahrheit in Bezug auf das Geschlecht gelten soll und was nicht. Ich fühle mich so oder so, also bin ich auch geschlechtlich so oder so.
   Etwa bis in die 1970er Jahre galt in der Geistesgeschichte noch: Es gibt eine Wahrheit! Es gibt ein Falsch, es gibt ein Richtig! Es gibt Fakten! Es gibt Objektivität! Eine Suche nach der Wahrheit wurde nicht infrage gestellt. Klar war: Fakten, Objektivität etc. existieren.
   Heute leben wir im sogenannten postmodernen Zeit alter. In einer Entscheidung der Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache heißt es dazu: Das Kunstwort „postfaktisch“ verweise darauf, dass es in politischen und gesellschaftlichen Diskussionen heute zunehmend um Gefühle anstelle von Fakten gehe. Konkret: Menschen lassen sich nicht mehr von Fakten leiten, sondern von ihren Gefühlen, auch von immer mehr Gefühlen, die andere in ihnen produzieren. Das bedeutet: Was Wahrheit ist, lege ich selbst fest. Diese Festlegung steht in völligem Widerspruch zum Wort Gottes, in dem uns beispielsweise in den Psalmen mitgeteilt wird, wo die Wahrheit allein verankert ist: in Gott, dem Schöpfer von Himmeln und der Erde.
   Interessant ist nun zu beobachten, dass nach der Zerstörung, bzw. Dekonstruktion des Wahrheitsbegriffs alter Ordnung, die Zerstörer nicht Halt machen und sagen: So, das war es! Sondern sie sind dabei, einen neuen festen Wahrheitsbegriff zu etablieren, der nicht gefühlsmäßig zu variieren ist. Und sie wollen ihn wieder unverrückbar an eine feste Instanz binden: an Gott, einen Gott, den sie aber selbst erschaffen wollen.
   Am 1. März 2024 erschien in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) ein Artikel mit folgender Überschrift: „Die Tech-Euphorie wird zum Heilsversprechen – Die KIGurus im Silicon Valley wollen nicht Gott sein, sie wollen Gott erschaffen – und dann den perfekten Menschen.“
   Der Autor des Berichtes, Adrian Lobe, zeigt in seinem Bericht auf, dass die Künstliche Intelligenz (KI) dabei ist, die nächste Entwicklungsstufe zu erreichen: die „Artificial General Intelligence“ (AGI). Es soll eine künstliche Superintelligenz sein, die alles kann, was das menschliche Gehirn zu leisten vermag. Lobe: „gewissermaßen die Krone der Schöpfung“. Welcher Schöpfung? Sie ist ein Machwerk von Ingenieuren, die den Maschinen gottgleiche Fähigkeiten beibringen wollen. Und die Aussagen der KI-Entwickler sind denn auch dementsprechend: „Wir schaffen Gott!“ oder wie der Google-Gründer Larry Page es ausdrückte: „den digitalen Gott“.
   Welche Art von Religiosität in den Computerlaboren vorherrscht, offenbaren z. B. Namen von Firmen, die der KI zuarbeiten. Eine Firma heißt Palantir. Der Name stammt aus dem Roman „Der Herr der Ringe“, den der Fantasy-Autor J.R.R. Tolkien geschrieben hat. „Palantiri“ sind im Tolkien-Roman „sehende Steine“ mit okkulten Kräften. Der Name Palantir passt insofern im Sinne Tolkiens zu dem US-Konzern, weil seine „sehende Software“ Unmengen an Informationen sammelt und diese Interessenten, z. B. dem Militär und der Polizei, zur Verfügung stellt. Aus dieser Unmenge an Informationen lässt sich womöglich etwas „herausbeschwören“, was ansonsten unsichtbar bliebe. Und es ist genau die Menge an weltweiten Informationen und ihre sekundenschnelle Verknüpfung, aus der die KI schöpft und Aussagen trifft. Doch was entsteht bei der Verknüpfung von Unmengen an Informationen durch einen Computer? Eine neue Form von Realität? Elon Musk, der als Unternehmer beispielweise die elektrischen Tesla-Autos herstellt, ahnte wohl schon vor Jahren, was mit der KI auch geschehen könnte. Er prophezeite düster: „Mit der Künstlichen Intelligenz beschwören wir den Dämon.“ Welchen Dämon?
   NZZ-Autor Lobe beschreibt in seinem Artikel, wie religiös durchtränkt die KI-Szene ist, mit folgenden Worten: „Der Mensch erschafft erst die Künstliche Intelligenz, um dann Gott und schließlich den perfekten Menschen zu kreieren – so lautet, brutal verkürzt, der historische Materialismus der Sozialingenieure.“ Erst der neue Gott, dann der neue Mensch?
   Am 13. Januar 2024 erschien im Nachrichtenmagazin Der Spiegel ein Bericht, dessen Überschrift aus christlich-biblischer Sicht geradezu gotteslästerlich ist: „Die Schöpferin“. In der Unterzeile der Überschrift hieß es: „In Laboren stellt Magdalena Zernicka-Goetz Modelle menschlicher Embryonen her. Mit ihrer Forschung geht sie an moralische Grenzen.“
   Zernicka-Goetz zählt zu den führenden Embryonen-Forscherinnen der Welt. Sie betreibt zwei Labore, in denen sie Zellen wie Legosteine zusammensetzt. Dadurch könne synthetische Embryonen produziert werden. Da es „nur“ Laborembryonen sind – also nicht aus der Verschmelzung von menschlicher Ei- und Samenzelle – darf an diesen „Modellen“, „Embryoiden“ genannt, geforscht werden.
   Die Vision der Embryonen-Forscher: Die künstlich hergestellten Embryonen könnten als Ersatzteillager für Menschen dienen. Gewisse Blutstammzellen können nämlich aus den Embryoiden entnommen werden, um beispielsweise Leukämie oder Parkinson zu heilen. Die Forscher träumen davon, mit dieser Technik fast alle menschlichen Leiden beseitigen zu können. Bisher scheuen sich viele Forscher noch, die künstlich zusammengesetzten Embryonen wachsen zu lassen, bis sie nach drei, vier Wochen einem echten, menschlichen Embryo ähnlich sind – noch.
   Neue Wahrheit, neuer Gott, neuer Mensch: Das Projekt Babel, als hochmütige Auflehnung gegen den biblischen Schöpfergott, läuft und ist schon sehr weit vorangekommen. Man könnte zu Recht hier das Gotteswort einbringen „Nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun.“ Wie lange wird sich Gott das menschliche Tun noch bieten lassen? Wann wird er handeln und vor allem: wie?

         TOPIC  Nr. 04/2024



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Papst Franziskus hat wohl schon Homosexuelle gesegnet

   Seit Wochen streitet die kath. Kirche über die Segnung von Homosexuellen in einer Paarbeziehung. In einem Interview mit der italienischen Zeitschrift Credere verteidigte Papst Franziskus nun nochmals den Entscheid, auch Homosexuelle in der kath. Kirche zu segnen: „Niemand regt sich auf, wenn ich einen Unternehmer segne, der vielleicht Menschen ausbeutet – und letzteres ist eine sehr schwere Sünde. Gleichzeitig ereifert man sich, wenn ich einen Homosexuellen segne. Das ist Heuchelei.“
   Die Oberste Glaubensbehörde des Vatikans hatte im Dezember 2023 das Papier „Fiducia supplicans – über die pastorale Sinngebung von Segnungen“ veröffentlicht, in dem sich ein Abschnitt auch mit den Segnungen von „irregulären Paaren“, also auch Homo-Paaren, beschäftigt. Der Papst im Interview: „Aber ich segne keine homosexuelle Ehe, ich segne zwei Personen, die sich lieben, und ich bitte sie, auch für mich zu beten.“ Wenn ihn homosexuelle oder wiederverheiratete Geschiedene in der Beichte ansprächen, bete er mit ihnen und dann „segne ich sie immer. Den Segen darf man niemand verweigern!“ Weiter führte er aus: „Achtung, ich sprechen von Personen, von Menschen, die in der Lage sind, die Taufe zu empfangen.“
   Das Dokument „Fiducia supplicans“ hatte in der kath. Weltkirche zum Teil für heftige Diskussionen gesorgt. Unter anderem hatten sich die afrikanischen Bischöfe mit großer Mehrheit dagegen gestellt. Quellen: die katholische Zeitschrift „Der 13.“, „kat.ch“ und andere.

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Neuer Trend: Natürliche Empfängnisverhütung gilt jetzt als sehr sicher

   Im „Fach-Chinesisch“ heißt sie: „symptothermale Methode“. Gemeint damit ist eine natürliche Empfängnisverhütung durch Bestimmung der fruchtbaren/unfruchtbaren Tage des weiblichen Menstruations-Zyklus. Dabei spielen Körpertemperatur sowie die Veränderung des Zervikalschleims eine Rolle. Diese natürliche Methode stand lange im Totalschatten der Anti-Baby-Pille.
   Doch „die Pille“ mit Artikelbezeichnungen wie „Lamuna“ oder „Belara“ kann erhebliche Nebenwirkungen auslösen. Nicht wenige Frauen werden depressiv, antriebslos sowie lustlos – auch „im Bett“. Studien haben das längst bestätigt. Auch ein erhöhtes Risiko, an Krebs und an Thrombosen zu erkranken, wird den synthetischen Hormonen in der Anti-Baby-Pille zugeschrieben.
   Dazu kommt noch etwas, was nur wenigen bekannt ist: Die Anti-Baby-Pille trägt wahrscheinlich auch dazu bei, den falschen Partner zu heiraten. Die Gynäkologin Dorothee Struck erklärt dies in einem Artikel der Tageszeitung Die Welt so: „Während des Eisprungs, in der frühen Phase, wählen Frauen Partner aus, die sich genetisch stark von ihnen selbst unterscheiden.“ Diese Riech-Analyse erhöhe die Wahrscheinlichkeit für gesunden Nachwuchs, so Struck. Jeder Mensch gibt sogenannte Pheromone ab – z. B. im Axelschweiß. Einfach ausgedrückt: Es sind Botenstoffe, Geruchs-Informationen, die instinktiv wahrgenommen werden und etwas über die genetische Ausstattung des Menschen verraten. Sensible Empfängerstrukturen in der Nase der Frau erfassen intuitiv diese Riechinformationen und werten sie aus: z. B. mit dem Ergebnis „Dieser Partner passt gut zu mir. Ist bestens geeignet für einen gesunden Nachwuchs“.
   Die Pille wiederum gaukelt dem Körper eine Schwangerschaft vor und blockiert die gesunde Riechanalyse. Frauen fühlen sich dadurch oftmals zu Männern hingezogen, die genetisch nicht gut zu ihnen passen. Wird die Pille in der Beziehung später abgesetzt, zerbricht manchmal auch die Partnerschaft, weil Frau Mann plötzlich nicht mehr „gut riechen“ kann.
   Etwa 55 Prozent aller jungen Frauen nehmen die Pille. Doch es zeichnet sich eine Trendwende ab, die der natürlichen Empfängnisverhütung und Familienplanung größere Beachtung verschaffen könnte. Denn: Immer weniger Frauen wollen hormonell – also mit Pille – verhüten.
   Das christliche Bioethik-Institut (IMABE/Wien) hat kürzlich auf eine Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe hingewiesen, in der ein eigenes Kapitel für die Natürliche Familienplanung (NFP) eingearbeitet ist. Darin wird der Methode „Sensiplan“ eine besondere Qualität zugeschrieben. Diese Methode wurde von der Malteser-Arbeitsgruppe NFP und dem Forschungsprojekt NFP der Universitäten Heidelberg und Düsseldorf entwickelt. Dabei stellte sich heraus, dass Sensiplan genauso sicher in der Verhütung von Schwangerschaften ist wie die Anti-Baby-Pille.

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Netanjahu: Arabische Führungspersönlichkeiten stehen hinter Israel

   Am Sonntag, den 10. März 2024, platzte in Israel eine politische Bombe, von der die breite deutsche Öffentlichkeit nur wenig erfuhr. Der Kriegsberichterstatter der Bild-Zeitung, Paul Ronzheimer, interviewte Benjamin Netanjahu. In diesem Interview offenbarte der israelische Regierungschef, dass Teile der arabischen Welt durchaus hinter dem Vorhaben Israels stünden, die Hamas zu vernichten. Netanjahu: „Wenn ich mit Führungspersönlichkeiten in der Region spreche, dann verstehen sie das im Grunde und stimmen dem sogar stillschweigend zu.“ Für sie sei es „nicht angenehm, öffentlich dazustehen und zu sagen: ‚Man muss die Hamas loswerden‘ … Sie verstehen, dass die Hamas Teil der iranischen Terrorachse ist, die sie ebenso bedroht wie uns.“ Deshalb würden sie einen israelischen Sieg über die Hamas befürworten.
   Im selben Interview erteilte Netanjahu dem Vorschlag, einen Palästinenser-Staat zu errichten, erneut eine klare Absage: „Nach dem 7. Oktober wollen wir keinen palästinensischen Staat mehr sehen, und zwar aus folgendem Grund, weil das Hamas-Massaker von einem faktisch palästinensischen Staat in Gaza aus begonnen wurde. Wir wollen keinen palästinensischen Staat sehen, weil 85 Prozent der Palästinenser, die unter der Kontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde stehen, das Massaker unterstützen.“
Quelle: Bild online vom 11.03.2024

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z.B. 44. Jahrgang - Nr. 5 Mai 2024

Die Themen: CBDC: die digitale Versklavung. - SWIFT testet schon digitale Währungen. - Wegen Covid: WEA-Schirrmacher tritt zurück. - Laubach und Eißler gestorben. - Luther ein Antisemit? - Homo-Frage spaltet Bünde und Kirchen. - Ukrainische Flüchtlinge gründen Gemeinden. - Katastrophe Energiewende. - Infraschall: Frankreich verbietet Windkrafträder. - US-Urteil: Jeder Embryo ist eine Person. - Neuer Trend: nur Hausfrau sein. - Jeder Dritte will keine Nachrichten mehr hören. - Olympia-Macher retuschieren Kreuz weg. - Ukraine: Bestell-Kinder werden nicht abgeholt. - Top-Journalist: Ohne Gott geht es in die Hölle. - Bundesverfassungsgericht stärkt Meinungsfreiheit. - Mittels KI: Elvis Presley „live“ auf der Bühne



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CBDC: die digitale Versklavung

   In über 85 Staaten der Welt wird schon sehr konkret an etwas gearbeitet, was die Geschichte des Geldes grundlegend verändern wird. Das Projekt heißt auf Englisch „Central Bank Digital Currency“ (CBDC) zu Deutsch: digitale Zentralbank-Währung. Der erste Staat, der die CBDC bzw. das Zentralbank-Geld startete, waren 2020 die Bahamas, ein kleiner Inselstaat, südöstlich der Vereinigten Staaten gelegen. Die Europäische Kommission hat schon vor Jahren Pläne vorgelegt, auch im Euro-Raum das digitale Zentralbank-Geld einzuführen. Laut der Deutschen Bundesbank könnte die Einführung ab dem Jahr 2027 „Schritt für Schritt voraussichtlich Wirklichkeit werden“.
   Um zu verstehen, warum das digitale Zentralbank-Geld, den „Geist“ des Geldes völlig verändern wird, muss man zunächst einmal wissen, wie unser jetziges Geldsystem funktioniert. Eine nationale Zentralbank ist keine Bank, so wie wir sie vielleicht vor Ort kennen. Eine Zentralbank, auch Notenbank genannt, steht an der Spitze des Bankensystems eines Landes und liefert den einzelnen Banken das sogenannte Zentralbank-Geld, lässt Geldscheine drucken und Münzen prägen. Mit diesem Geld von einer Zentralbank können Geschäftsbanken, Sparkassen usw. dann ihre Geldgeschäfte tätigen. Darüber hinaus hat die Zentralbank noch andere Aufgaben, die aber in Bezug auf das geplante digitale Zentralbank-Geld nicht im Fokus stehen. Die Idee ist nun, dass Zentralbanken – im Euroraum wäre das die mächtige Europäische Zentralbank (EZB) – ein eigenes Geld, ein eigenes Geldsystem anbieten, das mit dem normalen bekannten Geld – mit Münzen und Scheinen – direkt nichts mehr zu tun hat.
   Um zu verstehen, was die Einführung des digitalen Euros, also des CBDC, bedeutet, kann eine einfache Formel helfen: Bargeld bedeutet anonymes Bezahlen, bedeutet gelebte Freiheit. Das CBDC dagegen öffnet die Tür für jegliche Kontrolle, da Daten Spuren hinterlassen und Inhalte ausgelesen werden können. Dazu kommt, dass über das CBDC geschickte Manipulationen möglich sind und dass man als Bürger im CBDC-System theoretisch einfach finanziell „abgeschaltet“ werden kann – kaufen und verkaufen sind dann ausgeschlossen.
   In ihrem Buch „Digitale Zentralbankwährung – Wenn E-Euro & Co. zum staatlichen Kontroll- und Überwachungsinstrument werden“ schildern die Autoren Michael Brückner und Jessica Horn, was der Einsatz des CBDC konkret bedeuten kann. Ihr Buchkapitel mit der Überschrift „Die weitere Politisierung des Geldes“ beginnen die Autoren so: „Eine bargeldlose Gesellschaft mit digitaler Zentralbankwährung eröffnet den Eliten und Machthabern auf nationaler, internationaler und globaler Ebene völlig neue Möglichkeiten, eine bisher nicht bekannte Machtfülle. Das Ende des Bargeldes bedeutet immer auch das Ende der individuellen Freiheit der Bürger und ihrer Privatsphäre. Wenn programmierbares Digitalgeld mit der Identität der Bürger verknüpft wird, ist das Leben der Menschen in allen Bereichen, bis hinein ins Private, zentral kontrollier- und steuerbar. Die Feinde des Bargeldes sind immer auch Feinde der Freiheit und damit von Demokratie und Bürgerrechten …“
   Wer aber steckt nun hinter dem Großprojekt „digitales Geld“? Wer treibt es voran? Die Autoren des Kopp Verlages nennen an erster Stelle einen Zusammenschluss, der sich Better Than Cash Alliance (BTCA/ Besser-als-Bargeld-Bündnis) nennt. Diese BTCA hat mittlerweile viele Mitglieder und Unterstützer: u.a. die UNO, die Bill & Melinda Gates-Stiftung, Großkonzerne wie Coca-Cola und Unilever, große Discounter-Ketten, über 30 nationale Regierungen, und auch das deutsche Bundesentwicklungs-Ministerium gehört dazu. Brückner und Horn fassen diese „Mischpoke“ so zusammen: „Die globale Elite, der globale Milliardärssozialismus, zieht längst die Fäden.“
   Und diese globale Elite versucht schon seit einiger Zeit, den Bürger politisch zu dressieren, was sich konkret in einem zunehmenden Überwachungs- und Erziehungsstaat zeigt. Mit Schlagwörtern wie Klimaschutz, Gleichberechtigung, Antirassismus, Multikulturalismus, Woke, Black-Lives-Matter oder Gender wird versucht, die Bürger zu disziplinieren und in eine ganz bestimmte Denk- und Handlungsrichtung zu zwingen. Mit einem digitalen Euro könnte diese Einflussnahme perfektioniert werden. Widerborstige Kritiker wären schnell mundtot zu machen, indem man ihnen die elektronische Geldbörse sperrt, sie in einem CBDC-System einfach abschaltet.
   Da in einem digitalen Geldsystem leicht zu kontrollieren ist, was z. B. der Bürger im Supermarkt einkauft, könnte dieser auch zu einem gesunden und klimafreundlichen Essen erzogen werden. „Irgendjemand“ programmiert in dieses System einfach ein, welche Waren über dieses System bezahlt werden können und welche nicht. Wie so etwas funktioniert, zeigt sich in Italien. Dort gibt es seit letztem Jahr die „Carta spesa 2023“. Eine solche Karte können arme Italiener bekommen. Sie hat einen Wert von nicht ganz 400,00 Euro. Damit sollen Grundnahrungsmittel bezahlt werden, wozu beispielsweise alkoholische Getränke natürlich nicht gehören. Das ganz Besondere an dieser programmierten Karte: Der italienische Landwirtschaftsminister ordnete an, dass mit der Carta spesa 2023 fast nur genehmigte Produkte aus Italien gekauft werden können. Mit dieser politisch bestimmten Auswahl sollen Arbeitsplätze in Italien geschaffen und gesichert werden.
   Brückner und Horn belegen in ihrem lesenswerten Buch, das auch den „Geist“ des Bargeldes ausführlich beleuchtet, dass die Abschaffung des Bargeldes auf „Samtpfoten“ daherkommt. Der 500-Euro-Schein ist schon abgeschafft, Bareinzahlungen auf das eigene Konto sind streng limitiert, und Notare dürfen Immobilienkäufe gegen Bares nicht mehr beurkunden. In Schweden ist es fast schon unmöglich, einen Kaffee ohne Kartenzahlung zu bekommen. Längst geht der Slogan um „Nur Omas und Ganoven zahlen noch mit Bargeld“. Die Autoren schreiben dazu: „Falsch, mit Bargeld zahlen vor allem Menschen, die noch Wert auf Diskretion und Selbstbestimmung legen. Ja, die Anonymität ist per se weder suspekt noch anrüchig, sondern in vielen Bereichen unverzichtbar … In den Zehn Geboten steht nirgendwo: ‚Du sollst kein Geheimnis haben!‘.“
   „Digitale Zentralbankwährung“, Michael Brückner und Jessica Horn, Buch gebunden, 304 Seiten,
22,99 Euro, ISBN 978-3-86445-963-4, Bestell-Telefon Kopp Verlag: 07472-980610

         TOPIC  Nr. 05/2024



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Weltweite Entwicklung: Konservative Christen verlassen Kirchen und Bünde

   Lange war es nur ein Rumoren. Jetzt beginnt wohl die Zeit des konkreten Handelns. Ob bei Katholiken oder Anglikanern, bei Methodisten, Baptisten, Brüdergemeindlern oder Mitgliedern der Freien ev. Gemeinden. Wegen liberaler theologischer Positionen und der Segnung von Homosexuellen haben viele konservative Christen eine innere Trennung zu ihren Verbänden längst vollzogen oder spalten sich gleich ganz ab.
   So geschehen Mitte April 2024 in Hofgeismar. Dort tagte das ChristusForum und beschloss, sich vom Bund der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden (BEFG) zu trennen. Der BEFG entstand 1941 durch den Zusammenschluss von Baptistengemeinden, Brüderbewegung sowie von pfingstkirchlichen Elim-Gemeinden. Er ist mit knapp 74.000 Mitgliedern in 782 Gemeinden die größte Freikirche in Deutschland. Zum ChristusForum mit ihrem theologischen Zentrum in Wiedenest gehören etwa 9.000 Mitglieder in 145 Gemeinden. Bis 2020 firmierte das ChristusForum unter der Bezeichnung Arbeitsgemeinschaft der Brüdergemeinden. Als Hauptgrund für die Trennung werden theologische Verwerfungen angeführt. So dulde man im BEFG Zweifel an einer leibhaftigen, realen Auferstehung Jesu; das Sühneopfer Jesu und die Jungfrauengeburt würden in Frage gestellt. Dazu kommen die Trauung und Segnung von Homo-Paaren in einigen Gemeinden des BEFGs.
   Wie der Geschäftsführer des ChristusForums, Alexander Rockstock, in einem Interview mit der Ev. Nachrichtenagentur IDEA sagte, hätten bereits etwa 80 Gemeinden aus anderen Bünden signalisiert, sich dem ChristusForum anzuschließen. Die Zahl 80 macht stutzig. Wird sie doch im Zusammenhang mit dem Bund der Freien Ev. Gemeinden auch genannt. Wie TOPIC im April berichtete, fühlen sich Mitglieder aus etwa 80 Gemeinden und 150 Pastoren und Gemeindeleiter in ihrem Bund geistlich nicht mehr vertreten. Auch hier spielt die Segnung von Homosexuellen eine zentrale geistliche Rolle.
   Wie auch in der Ev.-methodistischen Kirche (EMK). Dort können Homosexuelle sogar als Pastoren ordiniert werden. Wegen dieser Entwicklung in der weltweiten EMK, die auf den Erweckungsprediger John Wesley zurückgeht, trennten sich die Konservativen und gründeten am 01. Mai 2022 die Global Methodist Church (GMC), der sich vor allem viele osteuropäische Methodisten-Bünde „innerlich“ schon angeschlossen haben, deren Gründung offiziell aber noch auf einer Generalversammlung final besiegelt werden muss.
   Immer wieder ist es das Homo-Thema, was Kirchen und Bünde hauptsächlich spaltet. Als die Anglikanische Kirche, die Church of England, beschloss, homosexuelle Paare zu segnen, entstand 2023 das konservative Netzwerk GAFCON (Global Anglican Future Conference). Zu diesem neuen Netzwerk gehören vor allem anglikanische orthodoxe Provinzen Lateinamerikas, Afrikas und Asiens.
   Etwa dasselbe Bild wie bei den Anglikanern zeigt sich bei den Katholiken. Als Papst Franziskus im Dezember letzten Jahres sein Okay zur Segnung „irregulärer Paare“, also auch Homo-Paare, gab, löste diese Entscheidung Schockwellen in afrikanischen Ortskirchen aus. Die entsprechende vatikanische Erklärung habe zur Verwirrung und Spaltung beigetragen, wetterten Bischöfe und sprachen sich gegen diese Segnung aus. Auch polnische und holländische Bischofskonferenzen schlossen sich diesem Protest an und lehnen eine Segnung homosexueller Paare ab.
   Es ist auffallend: Ausgerechnet die Homo-Frage spaltet immer wieder die weltweite Christenheit, manövriert allerdings wiederum auch konservative, bibelgläubige Christen aus verschiedensten Bünden und Kirchen in eine Art „stille“ Ökumene. Für Deutschland wird es interessant werden zu beobachten, was die Entscheidung des ChristusForums auslösen wird. Entsteht womöglich eine neue, große, eher konservative ev. Freikirche?

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Frankreich verbietet Windkrafträder

   Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 will der deutsche Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Robert Habeck, Deutschland energiemäßig unabhängig machen. Quasi über Nacht bekommen jedes Solardach, jedes Windkraftrad geopolitisch Bedeutung. Selbst dort, wo Artenschutz oder andere Gegebenheiten bisher das Aufstellen solcher Kolosse verhinderten, sollen sie sich nun drehen dürfen, die riesigen Flügel der Windkrafträder.
   In Frankreich dagegen sind jetzt alle Genehmigungen für den Betrieb von Windkrafträdern als unzulässig erklärt worden – selbst für die, die schon in Betrieb sind. In unserem Nachbarland hatte der Umweltschutzdachverband Fédération Environnement Durable (FED) gegen den von Windrädern verursachten Lärm geklagt und bekam recht. Windräder und Lärm?
   In unserer Oktoberausgabe 2022 hatten wir über den „stillen Lärm“ der Windkrafträder berichtet, über den sogenannten Infraschall. Der pulsierende Infraschall entsteht, wenn die Rotorblätter am Windkraftturm vorbeistreichen. Je länger die Rotorblätter sind, umso intensiver. Das menschliche Ohr kann den erzeugten Schall nicht hören, denn die Frequenz liegt unter 20 Hertz. Dieser Infraschall könne noch 15 Kilometer von seinem Ursprung entfernt gemessen werden, behaupten Kritiker von Windkraftanlagen.
   Nachdem Menschen in der Nähe von solchen Anlagen über Herzklopfen, Schwindel, Kopfschmerzen und andere gesundheitliche Beeinträchtigungen klagten, begann man in Deutschland, aber auch in anderen Ländern, in Bezug auf den Infraschall zu forschen. Eine Forschergruppe um den Mainzer Professor Vahl fand heraus, dass der „stille Lärm“ die Herzleistung um etwa 20 Prozent einschränkt. Andere Studien erhärteten den Verdacht, dass der Infraschall z. B. Stresssymptome oder Innenohrstörungen hervorrufen könnte, aber auch Tiere aggressiv machen soll.
   Dem widersprechen Forscher einer Langzeitstudie aus Finnland. Sie behaupten, der Infraschall sei bei weitem nicht so gesundheitsgefährdend, wie Kollegen aus anderen Studien behaupten. Die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz in Baden-Württemberg gibt zwar zu, dass Windkrafträder Infraschall erzeugen würden, dass aber bereits ab einer Entfernung von 700 Metern eine Infraschall-Belästigung nicht mehr messbar sei.
   Warum sind in Deutschland weiterhin Windkraftanlagen erlaubt, in Frankreich aber nicht? Das hängt u. a. mit dem besonderen Verfahren für die Rechtsprechung zusammen. In Frankreich gibt es einen Staatsrat, den Conseil d’Etat, der in dieser Form in Deutschland unbekannt ist.
   Dieser Staatsrat berät die Regierung in juristischen Angelegenheiten mit höchstrichterlicher Rechtsprechung im Bereich des Verwaltungsrechts. Der Conseil d’Etat stellte nun fest, dass die vom zuständigen Ministerium erlassene Lärm-Messverordnung keiner speziellen Umweltprüfung unterlag. Dies sei ein grober Verstoß gegen in Frankreich geltendes Recht. Außerdem sei völlig versäumt worden, die Öffentlichkeit bei der grundsätzlichen Genehmigung von Windkraft-Projekten einzubeziehen. Die Vertraulichen Mitteilungen kommen in einem Artikel zum Thema zu dem Schluss: „Für die französischen Richter, die dem Schutz vor ‚Windkraft-Lärm‘ generell eine höhere Bedeutung zumessen als z.B. ihre deutsche Kollegen, war dies Grund genug für ihre richtungsweisende Entscheidung.“
   Diese Entscheidung in Frankreich korrespondiert auch mit einem Appell der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie fordert seit Jahren die präzise Untersuchung von gesundheitlichen Auswirkungen bedingt durch den Infraschall.

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Mittels KI: Elvis Presley kehrt „live“ auf die Bühne zurück

   Für Rock-'n'-Roll-Fans dürfte es das Ereignis des Jahres werden. Die Musiklegende Elvis Presley wird wieder auf der Bühne auftreten: Bekannt gewordene Auftrittsorte: London und Berlin. Doch wie ist das möglich, wo Elvis doch schon seit 1977 tot ist? Wie die Produktionsfirma der angekündigten Show mitteilte, habe sie Zugang bekommen zu Tausenden persönlicher Fotos und zu zig Exemplaren aus dem Heimvideo-Archiv des Rock-'n'-Roll-Kings. Aus diesem Material werde mittels Künstlicher Intelligenz (KI) ein 3-D-Hologramm von Presley erstellt, das so lebendig und echt aussehen soll wie die Musik-Ikone selber. Ein Hologramm ist eine dreidimensionale Aufnahme eines Gegenstandes oder einer Person, die bei der Wiedergabe an einem anderen Ort räumlich erscheint. TOPIC berichtete schon 2008 über erste Versuche dieser Art. Mitte Januar 2008 sprach der damalige Prinz Charles von England auf einer Umweltkonferenz in Abu Dhabi. Er stand wie leibhaftig vor den Delegierten und sprach zu ihnen, doch er war in natura gar nicht anwesend. Zu den Umwelt-Delegierten „redete“ das Hologramm von Charles. Inwieweit bei dem Auftritt von Presley auch seine Stimme mit KI hinzugefügt wird, ist nicht bekannt. Mittlerweile ist die KI-Technik so weit fortgeschritten, dass eine 15-sekündige Aufnahme einer Stimme reicht, um diese zu kopieren. Damit können willkürliche Texte generiert werden, die so gesprochen werden, als stammten sie von der kopierten, echten Stimme.

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z.B. 44. Jahrgang - Nr. 6 Juni 2024

Die Themen: Freimaurer können US-Gideons werden. - Deutsche Gideons noch mit Problemen. - STH verleiht „Dr. h. c.“ an Katholiken. - Landeskirchen werden abgeschrieben. - UNUM24: Anbetung mit Irrlehrern? - Ohne Christus: Rückfall in die Barbarei. - Vorteile kleiner Gemeinden. - TOPIC macht wieder eine Sommerpause. - Folgt Netanjahu einer mystischen Vision? - Selbstbestimmungsgesetz erzeugt Angst. - CPV zur Kriminalstatistik. - Supergau bei Apple. - Die Öffentlich-Rechtlichen in der Kritik. - 2+4-Vertrag: Auslöser für großen Krieg? - Israel-Fan Wilders und das Heilige Land.



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UNUM24: Anbetung mit Irrlehrern?

   Die Glaubens- und Anbetungskonferenz Unum24 will nicht vermischen, sondern „Schnüre verknüpfen“. Vom 20. bis 23. Juni sollen Christen in die Olympiahalle in München kommen, die geistlich durchaus völlig unterschiedlich verortet sein können: evangelische Landeskirchler, Katholiken, Evangelikale, Charismatiker. Wie es heißt, aus allen Denominationen.
   Wie sehen nun die unterschiedlichen Schnüre im Redner-Portal aus? Einer der Hauptredner ist der Amerikaner Bill Johnson, leitender Pastor der Bethel Church in Redding (Kalifornien). Johnson und seine Frau Beni haben um 2015 herum das sogenannte Soaking ausprobiert. Dabei warfen sie sich auf die Gräber von großen Gottesmännern – zumeist Charismatikern – um ihren Geist „aufzusaugen“. Dafür gibt es mehrere Video-Beweise. Schlimmer jedoch ist, dass Johnson die Irrlehre vertritt, dass Jesus zu Lebzeiten nicht ganz Mensch und gleichzeitig ganz Gott gewesen sei. Er habe angeblich seine Göttlichkeit im Himmel gelassen. Laut mehreren Quellen in den USA wird von der Bethel Church behauptet, bei manchen Gottesdiensten in Redding regne es Goldstaub. Außerdem werde in Redding das „heilige Lachen“ im Gottesdienst praktiziert.
   Was hat ein solcher Spinner und Irrlehrer bei einer Anbetungskonferenz zu suchen, wo der wahre Gott angebetet werden soll? Ebenso der Katholik Dr. Johannes Hartl. An welchen Jesus glaubt Hartl, wenn er über die gotteslästerliche Film-Reihe The Chosen sagt: „Diese Serie haut mich um, rührt mich zu Tränen und stellt Jesus so dar, wie ich ihn zu kennen meine.“ Der Chosen-Jesus kann der biblische nicht sein. Es ist ein anderer Jesus, einer von denen, die für die Endzeit als Verführer angekündigt sind. Weshalb? Die Chosen-Macher lassen „Jesus“ und seine Jünger Dinge tun, die sie nach der Bibel nie getan haben – Dialoge sprechen, die in der Heiligen Schrift gar nicht vorkommen.
   In München wird auch der ev. Landesbischof Tobias Bilz sprechen. Es ist der Oberhirte der Ev.-Luth. Landeskirche in Sachsen. Er war es, der u. a. wegen der Homo-Frage den bibeltreuen Evangelisten Lutz Scheuffler aus dem Kirchendienst praktisch feuerte. Neben dem „schwarzen“ Hartl wird ein weiterer Katholik auf dem Rednerpult stehen: der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers. Auf der Liste der Redner steht auch der Evangelikale Dr. Yassir Eric. Er ist ein gefragter Redner zu den Themen Migration, Integration und Islam. Eric ist auch als Evangelist unterwegs. Wie TOPIC erfuhr, wurde er von besorgten Glaubensgeschwistern darauf hingewiesen, mit wem er eigentlich bei der Unum24 auf der Bühne stehen werde.

         TOPIC  Nr. 06/2024



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Die Kirchen vor der Auflösung?

   „Wir kommen mit der bisherigen Form der Kirche ans Ende.“ Denn die Kirche und das, wofür sie steht, erscheinen immer mehr Menschen für ihr Leben als irrelevant und überflüssig. Diese Ansicht vertrat der frühere Leiter des Instituts zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung (IEEG) in Greifswald, Prof. Michael Herbst, bei den „Impulstagen Gemeindeentwicklung und Seelsorge“ in Bad Liebenzell.
   Die Kirche brauche künftig mehr Gemeinden, die ihr Umfeld ernst- und wahrnehmen, so Herbst weiter. Es gelte, sich von dem Denken zu verabschieden, dass alles vom Pfarrer abhängen müsse. Das bisherige Bild, dass „gute Kirche nur gut ist, wo es ein Gebäude und ein Pfarrhaus gibt, in dem Licht brennt, ist ein furchtbarer Tunnel“. Künftig werde es eine Minderheitenkirche in einem weltlichen Umfeld geben: „Wir ‚haben‘ die Menschen nicht mehr, sie gehören nicht mehr automatisch zur Volkskirche, wir müssen sie gewinnen.“ Ziel aller kirchlichen Arbeit müsse sein, die Getauften zu einem mündigen, lebendigen Christsein zu ermächtigen, zu ermutigen und zu ertüchtigen. Das bedeute: „Bei Jesus sein und mit ihm unterwegs sein.“
   Auch der deutsch-jüdische Historiker und Publizist Prof. Michael Wolffsohn malt von den großen Kirchen ein düsteres Bild. „Sie schafft sich selbst ab, denn seit Jahrzehnten beschäftigt sie sich eher selten mit dem Thema ‚Gott-Mensch‘“, schrieb er in einem veröffentlichten Gastkommentar für die Neue Zürcher Zeitung. Die Kirche befasse sich „stattdessen mehr mit Sexualtheologie, Zölibat, Genderfragen, Sozialethik sowie – besonders die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) – mit Politik“. Mehr als andere betätige sich die EKD als Nichtregierungsorganisation (NGO), „als austauschbarer Verband in der Verbandsdemokratie“. Als eine von vielen NGOs verzichte die Kirche auf ihr „Alleinstellungsmerkmal Gottesbotschaft“. Zulauf hätten Kirchen nur dort, „wo ihr Personal glaubhaft glaubt und auch im religiösen Sinne sauber ist“.

         TOPIC  Nr. 06/2024



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Ohne christlichen Glauben fällt eine Gesellschaft in die Barbarei zurück

   Messerstechereien, Hasssprache, Massenschlägereien, Mobbing, Vergewaltigungen von Frauen, Missbrauch an Kindern, rücksichtsloses Verhalten im Straßenverkehr, Drohungen und Verunglimpfungen im Internet. Der Umgang von Menschen untereinander wird rauer, aggressiver, gehässiger, gewalttätiger.
   Nach einer aktuellen Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstitutes INSA-Consulere ist jeder 3. Deutsche der Meinung, die Zunahme von Gewalt habe etwas mit dem Rückgang des christlichen Glaubens zu tun. Diese Einschätzung ist nicht neu.
   Seit Anfang der 70er Jahre, so der katholische Politik-Wissenschaftler Dr. Andreas Püttmann, ist ein Abbau des Wert- und Tabugefühls, ein schleichendes Abstumpfen des Menschen, eine Deformierung und Brutalisierung der Gefühls- und Denkwelt, ganz besonders bei jungen Leuten unter 30 Jahren, festzustellen. Für immer weniger junge Menschen gebe es klare Maßstäbe für „gut und böse“. Dr. Püttmann, dessen Erkenntnisse TOPIC im Mai 2002 (!) veröffentlichte, sieht einen klaren Zusammenhang zwischen christlichem Glauben und abendländischer Werteordnung. Püttmann: „Die Decke unserer Zivilisation ist dünn, der Rückfall in die Barbarei eine latente Gefahr jeder Gesellschaft. Was Europa geworden ist, ist es in jahrhundertelanger Entwicklung unter dem Kreuz geworden. Es wäre geradezu naiv zu meinen, wir könnten uns vom Christentum, dem Fundament unserer Werteordnung, lossagen, ohne dass dies langfristig empfindliche Konsequenzen für das Sozialverhalten und unsere gesellschaftliche und politische Ordnung hätte.“
   Püttmanns Einschätzung wird durch Studien bestätigt. Untersuchungen aus den 1980er Jahren zeigen, dass religiös interessierte Jugendliche dem Gemeinwesen aufgeschlossen gegenüberstehen, weitaus weniger selbstsüchtig sind als andere Gleichaltrige. Außerdem haben sie in der Regel ein intaktes Rechtsbewusstsein. Der damalige niedersächsische Justizminister Prof. Christian Pfeiffer – er war davor Direktor des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen – konnte das seinerzeit auch mit eigenen Studien untermauern. Jugendliche, die in christlichen Jugendgruppen mitarbeiteten und dort religiöse Überzeugungen einübten, gerieten seltener auf die schiefe Bahn als andere, stellte Pfeiffer fest.

         TOPIC  Nr. 06/2024



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USA kontra Netanjahu: Folgt „Bibi“ einer mystischen Voraussage?

   Nicht erst seit Anfang Mai 2024 ging die USRegierung unter US-Präsident Joe Biden auf Distanz zu Benjamin Netanjahu. Biden drohte, Waffenlieferungen an den jüdischen Staat zu stoppen, weil Israel einen Angriff auf Rafah plane, um dort die letzten Hamas-Kämpfer zu eleminieren. Für diese Militär-Operation, die auch über eine Million Palästinenser in Rafah betroffen hätte, wollten die USA keine Munition liefern, so Biden.
   Doch die USA zeigten nicht erst seit Mai, sondern schon Mitte Januar 2024 nicht mehr das übliche freundliche Gesicht gegenüber Israel. US-Außenminister Anthony Blinken machte nämlich Benjamin „Bibi“ Netanjahu klar, dass die USA vom israelischen Ministerpräsidenten erwarten, dass er einer Zwei-Staaten-Lösung in Bezug auf die Palästinenser zustimmen muss. Wenn nicht, so hieß es, würden die Israelis eine Dämonisierung riskieren.
   Wie Andrea Mitchell vom US-amerikanischen TV-Sender NBC-News berichtete, habe Blinken bei einem Besuch im Januar 2024 Netanjahu einen Deal angeboten. Für eine Unterstützung einer „palästinensischen“ Eigenstaatlichkeit würde Saudi-Arabien seine Beziehungen zu Israel weiter normalisieren. Doch Bibi lehnte ab. Wie Mitchell weiter schrieb, habe sie von hochrangigen US-Beamten erfahren, dass die USA an Netanjahu vorbei ihre Machtpolitik im Nahen Osten durchsetzen wollen. Wie die Jüdische Rundschau schrieb, will Blinken, „dass sie (die Israelis, die Red.) gehorchen und er (Blinken) sieht Netanjahu als das Hindernis für die israelische Gehorsamkeit gegenüber dem Programm der Regierung.“
   Und die USA haben innerhalb der politischen Klasse in Israel gewichtige Verbündete für die Umsetzung ihres geopolitischen Projektes im Nahen Osten. So gründete die israelische Denkfabrik Mitvim nach dem 07. Oktober 2023 eine Aktionsgruppe. Unter der Leitung des Generals im Ruhestand Nimrod Sheffer wurde ein Plan ausgearbeitet, der die Schaffung eines „palästinensischen“ Staates vorsieht. Am 4. Januar 2024 stellte auch der israelische Verteidigungsminister Yoaw Galant seine Pläne für den „Tag danach“, also nach Beendigung des Gaza-Krieges, vor. Sein Plan offenbart viele Parallelen zum Aktionsplan der Mitvim und der Regierung Biden. Galant bestand darauf, dass sein Plan in der Regierung diskutiert werden müsse. Netanjahu weigert sich bis heute, dies zuzulassen.
   Weshalb bleibt Bibi „stur in der Spur“ seines politisch-militärischen Konzepts bezüglich Gaza und der Palästinenser? Welcher Vision, besser Prophezeiung, folgt er fast traumwandlerisch, obwohl mächtige Kräfte sich gegen ihn in Stellung gebracht und selbst die Beziehung zu Israels bisherigem Freund, den USA, auf eine harte Zerreißprobe gestellt werden?
   Als Benjamin Netanjahu in seiner ersten Amtszeit in Israel (1996-1999) 100 Tage im Amt war, widmete das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL dem Ministerpräsidenten einen großen Artikel. Darin wurde berichtet, dass Netanjahu zwei volle Stunden am Grab des „Lubawitscher Rebbe“ verbracht, Psalmen gelesen und den Toten als Lehrer und Propheten gepriesen habe. Wer ist der Lubawitscher Rebbe, dessen richtiger Name Menachem Mendel Schneerson (1902-1994) lautete? Schneerson, Sohn eines Kabbalisten, war ein hoch verehrter Rabbiner der Chabad-Lubawitsch-Bewegung innerhalb des Judentums. Kritiker nennen die Bewegung aber auch eine machtbewusste, orthodoxe Sekte, die weltweiten Einfluss hat. Als beispielsweise im Dezember 2023 in Berlin das jüdische Lichterfest Chanukka feierlich eröffnet wurde, startete das Lichteranzünden mit Bundeskanzler Olaf Scholz und dem Rabbiner Teichtal von der Chabad-Lubawitsch-Bewegung.
   Wie der Spiegel 1996 schrieb, habe Netanjahu vor seiner Wahl zum Ministerpräsidenten Schneerson gefragt, ob er zur Wahl antreten solle. Der auch als Wunderrabbi bezeichnete Schneerson habe ihm vorausgesagt: „Du wirst gegen 119 Leute zu kämpfen haben, aber du wirst gewinnen“ (Das israelische Parlament Knesset hat 120 Sitze). Laut der Tageszeitung Israel heute habe Rebbe Schneerson in den 1990ern, also vor dem ersten Amtsantritt Netanjahus, auch gesagt, dass Bibi als letzter Premier Israels dem „Messias“ das Machtzepter übergeben werde. Als am 13. Juni 2021 Netanjahus Rivale Naftali Bennet Premierminister in Israel wurde, erinnerte Netanjahu ihn daran, dass er der „Auserwählte Gottes“ sei, weil Schneerson es prophezeit habe. Seit dem 29.12.2022 ist Bibi wieder Regierungschef und geht unbeirrbar einen Weg trotz heftigen Widerstandes im In- wie im Ausland.
   Was spielt sich derzeit im mystischen Bereich des Judentums ab? Welche Prophezeiungen bestimmen die Politik? Was ist diesbezüglich noch zu erwarten? Im November 2024 stehen Wahlen zum US-Präsidenten an. Nach jetzigem Stand will Donald Trump wieder an die Macht. Seine Tochter und sein Schwiegersohn Jared Kushner sind glühende Verehrer des Lubawitscher Rebbes Schneerson, und sie sollen beste Beziehungen zum Netanjahu-Clan haben. Von daher eröffnen sich noch mehr Frage bezüglich eines möglichen Machtkampfes zwischen Israel und den USA, der wohl auch spirituell ausgefochten wird. Fragen, die sich auch in Bezug auf das angebliche Kommen eines „Messias“ stellen.
 

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Kündigung des Zwei-plus-Vier-Vertrages: Auslöser für einen großen Krieg?

   Offiziell trägt er den Titel „Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland“. Kurz: Zwei-plus-Vier-Vertrag genannt. Er trat am 15. März 1991 in Kraft. Dieses Abkommen ermöglichte die Wiedervereinigung Deutschlands. Am Vertragstisch saßen die USA, die Sowjetunion, Frankreich, Großbritannien und die beiden deutschen Staaten. Im Artikel 2 des Vertrages heißt es: „Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik bekräftigen ihre Erklärung, dass von deutschem Boden nur Friede ausgehen wird.“ „Das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten“ ist „verfassungswidrig und strafbar. Die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik erklären, dass das vereinte Deutschland keine seiner Waffen jemals einsetzen wird, es sei denn in Übereinstimmung mit seiner Verfassung und der Charta der Vereinten Nationen.“
   Ende Februar 2024 forderte die Gemeinschaft der Krimdeutschen, dass Russland das Zwei-plus-Vier-Abkommen aufkündigen solle. Der Grund: Die Ukraine nutzte deutsche Waffen gegenüber der russischen Armee und verletzte damit den Zwei-plus-Vier-Vertrag. Was der deutschen Öffentlichkeit kaum kommuniziert wird: Derzeit wird im russischen Staatsapparat und in den Medien tatsächlich intensiv über das Aufkündigen des Abkommens diskutiert. Diese Diskussion wird deutlich an Fahrt aufnehmen, wenn das umgesetzt wird, was westliche Militärexperten im Moment noch hinter vorgehaltener Hand besprechen, aber Politiker wie der „Grüne“ Anton Hofreiter bereits fordern: den Einsatz von Marschflugkörpern, die russisches Gebiet erreichen können. Doch so einfach können die Russen aus dem „Wiedervereinigungsvertrag“ für Deutschland nicht aussteigen. Denn der Zwei-plus-Vier-Vertrag hat keine Kündigungsklausel. Somit bleibt für Russland theoretisch nur der Weg, die Ratifikation des Vertrages wieder rückgängig zu machen. Was hätte das für Folgen für Deutschland? Zum Beispiel würde die völkerrechtliche Grundlage für die deutsche Einheit und Souveränität entfallen. Die Besatzungsrechte und -pflichten der Siegermächte in Deutschland könnten wieder aufgenommen werden, insbesondere in Berlin. Das schlimmste Szenario: Der Waffenstillstand mit den vier Siegermächten, besonders mit Russland als Rechtsnachfolger der einstigen UdSSR, könnte beendet werden.
   Dr. h. c. Michael Grandt hat über die Wiedervereinigung Deutschlands und den Zwei-plus-Vier-Vertrag ein sehr informatives Buch mit vielen Fakten geschrieben. Der Titel des Buches: „Deutschland und der Zwei-plus-Vier-Vertrag – Hintergründe, Wortbrüche, Lügen“. Das Taschenbuch im Hardcover-Format ist erschienen im Kopp-Verlag, hat 159 Seiten und kostet 12,00 Euro.
ISBN 978-3-98992-005-7; Bestell-Telefon: 07472-980610

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TOPIC macht im Juli eine Sommerpause



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z.B. 44. Jahrgang - Nr. 8 August 2024

Die Themen: Der Homo Digitalis. - Das fromme Amerika gibt es noch. – Personalien. - US-Gideons beschäftigen sich mit TOPIC-Artikel. - Messianische Juden kämpfen für Israel. - Verhindern Evangelikale Trumps Wiederwahl? - Bekenntnisbewegung bleibt in ev. Kirche aktiv. - Scholz und der Taurus: ein Staatsgeheimnis. - Grund für Krieg: Bodenschätze in der Ukraine. - Euthanasie auf dem Vormarsch. - Wie beurteilt die Bibel Selbstmorde? - Kein schöner Sommer bei TOPIC. - Firefox weicht Privatsphäre auf. - KI-Pionier warnt vor eigenem Lebenswerk. - Wann kommt das EU-Vermögensregister?



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Homo Digitalis: Der Menschentyp der Endzeit?

   Christen sind in der Lage, Zeitgeschehnisse völlig anders zu deuten als ihre Zeitgenossen. Weshalb? Wenn Christen Gottes Wort für wahr halten, ihm vertrauen und es gründlich studieren, erwerben sie praktisch die „Brille Gottes“: Sie erkennen, was anderen verborgen bleibt, sie verstehen, worauf andere nie kommen würden. Und: Bibelgläubige Christen sind in der Lage, die geistig-geistliche Großwetterlage zu beurteilen, die über die ganze Menschheit heraufzieht.
   In den 1970ern setzte eine Entwicklung ein, deren Auswirkung sich heute in einer verheerenden Dimension zeigt: die Veränderung des Wahrheitsbegriffes. Der christliche Glaube fußt auf einem Fundament, das „die Wahrheit“ heißt. Jesus sagt von sich selbst: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Joh. 14,6). Mit dem Namen Jesus ist ein universelles Alleinstellungsmerkmal verbunden: die Wahrheit.
   Doch „die“ Wahrheit gibt es heute nicht mehr. Sie wurde und wird Schritt für Schritt abgeschafft. Etwa bis in die 1970er Jahre galt in der Geistesgeschichte noch: Es gibt eine Wahrheit! Es gibt ein Falsch, es gibt ein Richtig! Es gibt Fakten! Es gibt Objektivität! Eine Suche nach der Wahrheit wurde nicht infrage gestellt. Klar war: Fakten, Objektivität etc. existieren real.
   Heute leben wir im sogenannten postmodernen Zeitalter. In einer Entscheidung der Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache heißt es dazu: Das Kunstwort „postfaktisch“ verweise darauf, dass es in politischen und gesellschaftlichen Diskussionen heute zunehmend um Gefühle anstelle von Fakten gehe. Konkret: Menschen lassen sich nicht mehr von Fakten leiten, sondern von ihren Gefühlen, auch von immer mehr Gefühlen, die andere in ihnen produzieren. Das bedeutet: Was Wahrheit ist, lege ich selbst fest. Diese Festlegung steht in völligem Widerspruch zum Wort Gottes, in dem uns beispielsweise in den Psalmen mitgeteilt wird, wo die Wahrheit allein verankert ist: in Gott. Und jeder Christus-Gläubige ist durch den Heiligen Geist direkt mit dieser Wahrheit verbunden.
   Etwa Mitte der 2000er Jahre fand ein englischer Begriff Zugang zur deutschen Alltagssprache: Fake. Fake bedeutet auf Deutsch: Fälschung. Doch es war nicht nur der Begriff, der bekannt wurde, sondern auch die Inhalte dahinter entwickelten sich rasant.
   Wie weit Realität mittels Computertechnik gefakt werden kann, zeigt ein achtköpfiges Forscherteam aus Deutschland, Frankreich und den USA. Es hat die Face2face-Technik entwickelt. Dabei geht es darum, den Mund, die Gesichtszüge, die Augenbrauen usw. mittels Software so zu manipulieren, zu faken, dass man glaubt, hier ist eine echte Person zu sehen, aber sie ist es in Wirklichkeit nicht. Eine fremde Person spricht und der digitale Zwilling auf dem Bildschirm plappert mit lebendigen Gesichtszügen nach, was „ihm vorgesagt“ wird, per Computertechnik übertragen wird. Ein konstruiertes Beispiel: Der Papst könnte mit seinem Gesicht so „originalgetreu“ in Szene gesetzt werden, dass eine katholische Christenheit kaum glauben kann, was er da plötzlich behauptet: „Gott gibt es gar nicht! Unsere Kirche hat euch jahrhundertelang belogen.“ So eine fast perfekte Manipulation ist mittlerweile ganz leicht möglich.
   Nicht nur der Wahrheitsbegriff ist abgeschafft worden, sondern auch unser Glaube, etwas für real zu halten, ist erschüttert. Als Mitte Juli das Attentat auf Donald Trump geschah, kam sofort die Frage auf: Na, ob das nicht Fake-Video ist?
   Die Erschütterung dieser Sicherheitsplanken von Wahrheit und Wirklichkeit im Leben von Menschen hat für viele Zeitgenossen verheerende Folgen in Bezug auf ihre Psyche. Menschen werden zutiefst verunsichert, greifen schnell und unbedacht nach jedem Strohhalm, der Sicherheit durch Kontrolle verspricht und Halt in einem positiven Zukunftsentwurf. Genau dieses Modell verführte auch die Deutschen unter Hitler.
   Nach Ansicht des Psychologen und Psychoanalytikers Johannes Hepp (geb. 1969) droht uns wieder eine Diktatur – dieses Mal in weltweiter Dimension, und er nennt sie „Diktatur 4.0“. Um diese Zwangsherrschaft zu erreichen, brauche es den psychologischen Typus des Neurotikers, denn neurotisierte Menschenmassen ließen sich leichter diktatorisch lenken.
   In seinem Buch „Die Psyche des Homo Digitalis – 21 Neurosen, die uns im 21. Jahrhundert herausfordern“ schreibt Hepp: „Ja, Neurosen und Neurotiker gab es immer. Doch noch nie gab es Kommunikationsformen, die designt wurden, uns zu abhängigen Neurotikern zu machen …“ Nach Sicht des Münchner Psychologen bestimme den Neurotiker ein Faktor, der in seinem Erleben von negativen Emotionen verankert sei.
   Neurotiker erlebten häufiger Angst als andere Zeitgenossen, litten unter Nervosität, Anspannung, Trauer, Unsicherheit und Verlegenheit. Sie tendierten zu mehr Sorgen um ihre Gesundheit, neigten zu unrealistischen Ideen und hätten Schwierigkeiten, in Stresssituationen angemessen zu reagieren. Doch weshalb meint Hepp, dass moderne Kommunikationsformen wie das Internet und die Sozialen Medien (Facebook, X/ früher Twitter, Instagram usw.) Menschen massenhaft zu Neurotikern machen können?
   Zu Beginn des 21. Jahrhunderts gab es eine Explosion neuer Informationsquellen. Schnell fanden Forscher heraus, dass sich über die neuen Medien die Lüge viel schneller verbreitete als die Wahrheit. Wissenschaftler des renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) stellten in einer zehnjährigen Studie fest: Die Lüge schlägt in ihrer Verbreitung die Wahrheit um Längen. Fake-Informationen verbreiteten sich sechsmal schneller und erreichten hundertmal mehr Empfänger als seriöse Informationen, als wahre Informationen. Politische Fake-Informationen waren sogar 18 Mal schneller in den neuen Medien unterwegs und erreichten 300 Mal mehr Interessierte. Durch diese Form des Schneeball-Effektes einer digitalen Verbreitung können falsche Informationen in kurzer Zeit Millionen von Menschen erreichen und manipulieren, wenn eine Prüfung unterbleibt.
   Über die Folgen der massenhaften Verbreitung von Halb- und Unwahrheiten bis hin zur gezielten Lüge schreibt Hepp: „Warum macht uns (Deep-)Fake immer neurotischer? Weil wir immer schlechter zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden können. Unsere eigenen Sinne können immer schlechter herausfinden, ob wir vertrauen oder misstrauen sollen. Fake möchte uns verwirren, sonst könnte man ja gleich die Wahrheit sagen. Die vielen (Online-)Lügen haben ein grundsätzliches neurotisches Misstrauen zur Folge, was uns immer verwirrter und paranoider werden lässt. Ohne Vertrauens-vorschuss können wir uns jedoch weder auf die Welt noch auf andere Menschen einlassen. Wir werden immer verunsicherter, vereinsamen und verbittern. Als Folge unserer pseudologischen Neurose verlieren wir unsere Orientierung in Zeit, Raum und Sinn und werden ungewollt zu Komplizen der Lüge.“
   Dann kommt Hepp kurz auf eine Sache zu sprechen, die jeden Christen in zweifacher Weise nachdenklich stimmen sollte. Je mehr sich die Lüge breitmache, so Hepp, wachse die Sehnsucht nach dem Wahren, Echten und Unverstellbaren, dem Original. Es entsteht eine tiefe Sehnsucht nach Wahrheit und Übersichtlichkeit – und einer Kontrolle.
   Hepp verweist in diesem Zusammenhang auf den Philosophen Erik Schilling, der sich Gedanken gemacht hat, wann etwas in unserer Zeit von Manipulation und Lüge wirklich als echt empfunden wird und warum. „Schilling definiert Authentizität als eine Übereinstimmung einer Beobachtung mit der Erwartung des Beobachters. Wer in diesem Sinne von authentisch spricht, sagt nichts über die beobachtete Person oder Sache aus, sondern nur über seine Erwartungen an sie.“
   Das heißt einfach ausgedrückt: Wenn ich eine Sehnsucht habe, aus dem dunklen Dschungel der Fakes auszubrechen, werde ich nach jemand suchen, der meinen Wunsch realisieren kann. Ob dieser Jemand selbst ein Lügner oder Verführer sein könnte, spielte dabei keine zentrale Rolle. Ich akzeptiere ihn als echt, weil er meine Erwartungen zu erfüllen verspricht.
   Wer als bibelgläubiger Christ die 414 Seiten von Hepps Buch beharrlich „durchackert“, dem wird es wie Schuppen von den Augen fallen: Durch die neuen Medien und ihre Hauptbotschaft der massenhaften Verbreitung von Lüge und Täuschung, also des gesamten Programmes der Fakes, wird die Menschheit vorbereitet, einem Heilsbringer in eine Diktatur 4.0 zu folgen. Christen wissen, dass am Ende der Tage ein solcher Heilsbringer als perfekter Fake des wahren Heilsbringers Jesus Christus auftauchen und seinen Siegeszug antreten wird.
   Doch das Wissen, dass immer mehr Menschen nach dem Wahren, nach dem Echten, nach Heil, Heilung und Hilfe suchen, sollte Christen anspornen – zur Zeit oder Unzeit –, Jesus Christus vorzustellen, denn nur er ist der Weg, „die“ Wahrheit und das Leben.
Die Psyche des Homo Digitalis, Johannes Hepp, 414 Seiten, 22,00 Euro, ISBN 978-3-466-34791-9

         TOPIC  Nr. 08/2024



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Werden Evangelikale Donald Trump als Präsident verhindern?

   Er wurde gefeiert wie ein religiöser Heilsbringer, der Präsidentschafts-Kandidat Donald Trump auf dem republikanischen Parteitag in Milwaukee. Umso mehr als Heilsbringer, weil er nach dem gescheiterten Attentat auf ihn Gott ins Spiel brachte, der ihn beschützt habe. Doch wen hat – angeblich Gott – beschützt? Einen, der ihm dienen und biblische Prinzipien in der US-Politik wieder einbringen will? Wenig bekannt ist, was Donald Trump vor dem Parteitag durchsetzte. Im Vorfeld schrieb Trump nämlich das Parteiprogramm der Republikaner eigenhändig um. So strich er die Forderung eines nationalen Abtreibungsverbotes komplett heraus. Und er stellte sich auch schützend vor die gleichgeschlechtliche Ehe. Dieser neue Entwurf wurde von den Delegierten prompt angenommen.
   Wie die Neue Zürcher Zeitung (NZZ / 20.7.2024) schrieb, kühle sich derzeit das Verhältnis zwischen Trump und den US-Evangelikalen ab. Aber genau diese konservativen Evangelikalen in den USA waren oft eine sichere Machtbasis der Republikaner. Nun könnte sich im November zur Präsidentschaftswahl Folgendes ereignen: Viele Evangelikale gehen aus Gewissensgründen nicht zur Wahlurne. Denn sie können den Kandidaten oder die Kandidatin der US-Demokraten nicht wählen, da diese grundsätzlich für Abtreibung sind, und Trump deshalb auch nicht. Die NZZ: „Evangelikale tendieren dazu, Wahlen auszusitzen, wenn sie nicht direkt ihren Anliegen dienen.“ Trump alleine verhinderte mit der Streichung des nationalen Abtreibungsverbotes, dass Millionen von Kinder – und zwar in den gesamten USA – nicht die Chance bekommen werden, das Licht eines in mancher Hinsicht wunderbaren Landes zu erblicken.

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Ukraine-Krieg: Hütet Deutschland ein düsteres Staatsgeheimnis?

   Die Top-Journalisten – die wirklich wichtigen in Berlin – verfügen oft über Informationen, die sie nicht 1:1 veröffentlichen können bzw. dürfen. Das erfuhr der Herausgeber des TOPIC Informationsdienstes, Ulrich Skambraks, schon vor Jahren von genau einem solchen Top-Journalisten der Springer-Presse, mit dem er gut bekannt war. Diese Top-Journalisten informieren sich auch in sogenannten Hintergrundgesprächen, in denen Infos gesteckt werden, deren Veröffentlichung mit Auflagen verbunden ist: Darf veröffentlicht werden ohne Quelle. Darf veröffentlich werden mit Quelle. Darf gar nicht veröffentlicht werden, sondern dient nur zur persönlichen Information, um Sachverhalte besser einzuordnen. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, gewisse Berliner Journalisten sind 1-a informiert und wissen oft mehr, als sie in ihren Medien publizieren.
   In einem Artikel vom 30. Mai 2024 berichtete nun die Bild-Zeitung, dass sie von mehreren Ministern bestätigt bekommen habe, dass der Grund, warum Kanzler Olaf Scholz die Taurus-Marschflugkörper für den Einsatz in der Ukraine nicht freigebe, als „streng geheim“ eingestuft worden sei. Die Bild: „Je dichter man an jene kommt, die damit im Kabinett wirklich zu tun haben, hört man nur ‚Staats-geheimnis‘!“ Die Bild zitiert als Vermutung für die Verweigerung des Taurus Prof. Joachim Krause vom Institut für Sicherheitspolitik an der Uni Kiel: „Hauptmotiv für die Zurückhaltung des Bundeskanzlers scheint dessen Angst vor russischen Drohungen mit Atomschlägen gegen Deutschland zu sein.“
   Ist eine solche Angst überhaupt gerechtfertigt? Warum weigert sich Scholz, den Taurus zu liefern, wo doch andere Staaten längst ähnliche Waffen an die Ukraine abgegeben haben? Mitte Juli untersagte Bundeskanzler Scholz dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erneut den Abschuss von russischen Raketen auf russischem Gebiet mit westlichen Waffen.
   Im April 2014 beschäftigte sich der angesehene deutsche Dramatiker Rolf Hochhuth in einem Artikel für die Berliner Zeitung mit dem historischen Verhältnis von Deutschland und Russland in den letzten zwei Jahrhunderten. Hochhuth lässt dazu den Preußenkönig Friedrich den Großen (1712-1786) und den ersten Reichskanzler Otto von Bismarck (1815-1898) zu Wort kommen. Auch Altkanzler Helmut Schmidt sowie Michail Gorbatschow. Letzerer soll gesagt haben, dass Altkanzler Helmut Kohl sein Ehrenwort gegeben habe, dass sich die NATO nach der Wiedervereinigung keinen Zentimeter nach Osten bewegen werde.
   Mitten in diesem Artikel schreibt Hochhuth etwas, was mit dem Staatsgeheimnis anno 2024 zu tun haben könnte. Es geht in dem Abschnitt darum, dass sich die Europäer, besonders die Deutschen, von den Amerikanern in ihrem Stellvertreterkrieg gegen Russland auf ukrainischem Boden instrumentalisieren lassen. Hochhuth schreibt: „Bismarck würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüsste, was Europäer sich hier von den Amerikanern aufbürden lassen. Doch die USA können trotzdem ruhig schlafen. Sie wissen ja, was wir Europäer, mit denen sie seit dem Kalten Krieg Blinde Kuh spielen, erst vor zwei Jahren erfahren haben. Und was sie sogar dem allertreuesten ihrer Partner, Konrad Adenauer, stets verschwiegen haben: Dass Kreml und Weißes Haus seit 1952 (also drei Jahre nach Gründung der NATO 1949, die Red.) ein Geheimabkommen haben, demzufolge, sollte doch der Kalte Krieg in einen heißen ausarten, garantiert in Russland und Amerika keine Fenster-scheibe kaputtgeht, sondern ‚lediglich‘ Polen und Germany weggemacht werden: der ungeheuerlichste Verrat an einem Verbündeten, von dem je erfahren hat, wer noch Geschichte liest …“
   Angesichts eines solchen Geheimvertrages macht plötzlich auch das besagte Staatsgeheimnis einen Sinn. Scholz hat offenbar Angst, dass bei einer Eskalation des Krieges Deutschland plötzlich Kampfschauplatz wird. Die muss man derzeit umso mehr haben, denn: Falls Trump Präsident wird, könnte es ihm egal sein, was in Europa, besonders in Deutschland, kriegerisch los ist.

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Fälle von Euthanasie nehmen in etlichen Ländern zu

   Der Geschäftsführende Direktor der kanadischen Lebensschutzorganisation Euthanasia Prevention Coalition (Koalition zur Verhinderung von Euthanasie), Alex Schadenberg (Ontario), sprach vor Kurzem auf einer Tagung in Deutschland über die Euthanasie in seinem Land. Dort sei sie 2015 legalisiert und die entsprechende Regelung mehrfach liberalisiert worden. In Kanada stürben heute mehr Menschen durch die tödlichen Spritzen von Ärzten als in den Niederlanden, die die Euthanasie bereits 2001 eingeführt hatten. Hauptmotiv für die Bitte um Euthanasie sei in Kanada keineswegs eine unheilbare Erkrankung der Betroffenen, sondern vor allem Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit. Im Anschluss schilderte Henk Reitsema (Amsterdam) von der Lebensrechtsorganisation End of Life Care Europe (Sorge für das Ende des Lebens Europa) die Entwicklung in den Niederlanden seit dem Jahr 2001. Immer mehr Ärzte machten dort von der Möglichkeit der „terminalen Sedierung“ Gebrauch, bei der der Patient in einen Tiefschlaf versetzt werde, aus dem er nicht mehr aufwache. In Holland seien mittlerweile 30 Prozent aller Todesfälle auf die Verabreichung von todbringenden Medikamenten zurückzuführen. Der Präsident der Hippokratischen Gesellschaft Schweiz, Raimund Klesse (Chur), zeigte am Beispiel seines Landes auf, welche Folgen es habe, wenn Euthanasie gesellschaftsfähig werde. So lasse sich in Pflegeheimen, die den assistierten Suizid in ihren Häusern erlaubten, folgender Effekt beobachten: Andere Bewohner zögen nach und wünschten ebenfalls einen Suizid.
   Die Situation in Deutschland: 2015 hatte der Deutsche Bundestag die geschäftsmäßige Beihilfe zur Selbsttötung noch verboten. Im Februar 2020 kippte das Bundesverfassungsgericht dieses Gesetz. Aus Sicht der höchsten deutschen Richter leitet sich aus dem Grundgesetz ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben ab – unabhängig von unheilbaren Krankheiten. Damit sei die Freiheit eingeschlossen, bei einem Selbstmord auch die Hilfe Dritter in Anspruch zu nehmen.
   Es gibt nur noch wenige europäische Länder, in denen Sterbehilfe, in welcher Form auch immer, strikt verboten ist. Darunter befinden sich u. a. Finnland, Polen, Griechenland und etliche osteuropäische Staaten.

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Wie sieht die Bibel den Selbstmord?

   In der christlichen Bibel (inklusive Apokryphen) werden je nach Zählung bis zu zehn Selbstmorde erwähnt. Zum Beispiel: Abimelech (Richterbuch 9, 50-56), Simson (Richterbuch 16, 28-31), Saul und sein Waffenträger (1. Samuelbuch 31, 4-6), Ahitofel (2. Samuelbuch 17,23), Simri (1. Könige 16, 18-20), Judas (Matthäus 27,5).
   Weder Altes noch Neues Testament verbieten oder verurteilen den Freitod ausdrücklich und eindeutig. Auch eine unmissverständliche Bewertung, wie etwa bei ausgeübter Homosexualität, findet sich kaum – lediglich Beschreibungen des Falls. So könnte man beim Tod Abimelechs, eines Sohns Gideons, im weitesten Sinne ein Beispiel von Sterbehilfe sehen. Als ihn ein Mühlstein am Kopf trifft und den Schädel zerschmettert, bittet er seinen Waffenträger, ihn mit dem Schwert zu töten, was dieser dann auch tut. Als Grund für diese Form des Zu-Tode-Kommens wird eine Gottesstrafe genannt. Ein klassischer selbstbestimmter Freitod wird von dem Berater am Hofe des Königs Davids, Ahitofel, berichtet. Als sein Rat verworfen wird, kehrt Ahitofel in seine Heimatstadt zurück und erhängt sich. Auch der einzige Fall im Neuen Testament, der Selbstmord des Jesus-Jüngers Judas, gehört zum selbstbestimmten Suizid.
   Das heutige Judentum lehnt den Selbstmord strikt ab. Er gilt der jüdischen Tradition nach als Sünde, die vom künftigen Leben ausschließt. Diese Bewertung fußt beispielsweise auf dem fünften Gebot „Du sollst nicht töten“, genauer: nicht morden! In der christlichen Tradition war immer klar: Gott als Schöpfer des Menschen bleibt Herr über Leben und Tod. Eine Selbsttötung erscheint daher als selbstherrliche Auflehnung des Geschöpfes gegen seinen Schöpfer – somit als eine schwere Sünde.

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z.B. 44. Jahrgang - Nr. 9 September 2024

Die Themen: Menetekel an der Wand der Öffentlichkeit. - Mehr Orthodoxe in Deutschland. - FTH-Rektor Holthaus und die Strandmission. - Verfahren gegen Latzel eingestellt. - Goldmedaillen-Gewinnerin bekennt Jesus. - Der Glaubensweg eines Gospel Forum-Pastors. - Terror-Anschlag: Israels Bevölkerung leidet. - Israel und seine Palästinenser-Strategie. - Ungarn: Traumland für Juden? - Wer ist Kamala Devi Harris? - Lehrerin berichtet über schlimme Schulsituation. - Der Sommer und die Einsamkeit. - Ist Irans neuer Präsident gemäßigt? - Zu wenige Frauenhaus-Plätze. - Deutlich mehr Superreiche in Deutschland. - Rechtschreibrat: nein zum Gender-Stern. - Digitale Horror-Kamera.



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Die Menetekel an der Wand einer Weltöffentlichkeit

   Etwa seit 2015 beobachtet TOPIC „Menetekel“ an der „Wand der Weltöffentlichkeit“, die zu der Frage geführt haben: Was wollen, was sollen uns diese immer wieder erscheinenden Anzeichen signalisieren?
   Am 1. Juni 2016 wurde in der Schweiz der Gotthard-Tunnel eingeweiht – mit 57 Kilometern der längste Eisenbahn-Tunnel der Welt. Den geladenen Gästen, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel, wurde zur Einweihung ein Schauspiel geboten, das etliche ausländische Gäste mehr als verstörte. Tanzende und schreiende „Heuhaufen“, ein barbusiger „Engel“ mit Flügeln, eine grölende Teufelsgestalt mit einer Ziegenkopf-Maske und andere „Engel“-Wesen tanzten wild und brüllend durcheinander. Besonders der Mann mit der gehörnten Ziegenkopf-Maske sorgte für Aufmerksamkeit, weil exakt diese Aufmachung in Satanskulten eine Verwendung findet. Dort soll sie Satan symbolisieren und spielt als Baphomet in Ritualen eine Rolle. Tatsächlich hatte die Inszenierung des Theaterregisseurs Volker Hesse einen „teuflischen“ Ursprung. Er setzte die in der Gotthard-Region bekannte Sage von der Teufelsbrücke um. Nach TOPIC-Erkenntnissen war diese Einweihungs-zeremonie des Gotthard-Tunnels eine der ersten in einer Reihe von Großveranstaltungen auf europäischem Boden, in der Satanisches ungeschminkt vorgeführt wurde.
   Besonders in Musik-Großveranstaltungen werden in einer gewissen Regelmäßigkeit Okkultes und auch Satanisches zelebriert, wobei sich auch nichtchristliche Zuhörer und Zuschauer fragen: Was soll das? Wieso zeigt man uns das? Christen mögen sich fragen: Warum wird immer öfter etwas aus dem „Fundus“ Satans herausgekramt und auf Bühnen in Szene gesetzt? Könnten es Menetekel sein, die etwas ankündigen?
   Den Begriff Menetekel definiert der Duden so: „Ein geheimnisvolles Anzeichen eines drohenden Unheils, ein ernster Warnruf vor einem drohenden Unglück wird nach einer Stelle in der Bibel (Daniel Kapitel 5, die Red.)
   Ein solch typisches Menetekel zeigte sich im Mai 2019 und ging per Fernsehen um die halbe Welt. Angesagt war der 64. Europäische Gesangswettbewerb ESC aus Tel Aviv.
   Den Auftakt zu dem gigantischen Musikereignis machte der US-Gesangssuperstar Madonna. Sie trat mit einer Augenklappe auf, die mit einem „X“ gekennzeichnet war. Ein weiteres großes „X“ prangte auf ihrem Kostüm. Ihren Kopf zierte eine Korona mit glitzernden Steinchen wie eine Art Heiligenschein. Die mitwirkenden Tänzer hatten Schutzmasken auf und fielen während der Aufführung plötzlich wie tot zu Boden und kullerten eine Treppe herunter. Währenddessen sang Madonna ein Lied mit Aussagen wie „Nicht jeder kommt in die Zukunft“, „Nicht jeder, der hier ist, wird dauern“.
   Der Auftritt Madonnas wirkte merkwürdig bis verstörend im Zusammenhang eines eigentlich fröhlich ausgerichteten europäischen Liederwettbewerbes. Damals im Frühjahr 2019 dachte noch kein Mensch an eine todbringende Corona-Pandemie. Von einer weltweiten Seuche war noch nicht die Rede. Bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) allerdings schon. Sie bezeichnete bereits 2018 einen unbekannten Erreger, der eine Pandemie auslösen würde, als „Krankheit X“. Was wusste Madonna bei ihrer Show im Frühjahr 2019 und malte das Kommende wie ein Menetekel an die Wand einer Weltöffentlichkeit? Bekannt ist, dass der US-Superstar dem Okkultismus in Form der jüdischen Kabbala frönt. War dort ihre Info-Quelle verortet?
   Was sind das für merkwürdige Menetekel, die immer wieder in Großereignissen auftauchen? Vom 7. bis 11. Mai 2024 fand der 68. Europäische Musikwettbewerb, der Eurovision Song Contest (ESC), im schwedischen Malmö statt. Diesen Wettbewerb gewann der Schweizer Sänger Nemo, der sich weder als Mann noch als Frau fühlt. Als die Publikumsergebnisse bekannt gegeben wurden, setzte ihm die irische Sängerin Bambie Thug eine Dornenkrone auf. Nemo behielt die Dornenkrone eine ganze Weile auf und präsentierte sich als eine Art ungeschlechtlicher „Ersatzchristus“ und verhöhnte dadurch die Leiden Jesu Christi für die Sünden aller Menschen aufs Schlimmste (wobei man als Zuschauer allerdings auch den Eindruck gewinnen konnte, dass er nicht wusste, wie ihm geschah).
   Die irische Sängerin, die Nemo die Dornenkrone aufsetzte, präsentierte sich in ihrem Auftritt in Malmö als Hexe und baute satanische und okkulte Botschaften in ihren Musikauftritt ein. Später gab sie zu, mit Hexensprüchen das Publikum während ihrer Auftritte zu verfluchen. Zum Abschluss ihres Malmö- Auftritts wurde auf der Bühne der Spruch „Krönt die Hexe“ eingeblendet. Was sind das für Botschaften? In welchem Zusammenhang stehen sie, und wer verantwortet diese?
   Anderer Fall: Warum musste am 25. Mai 2024 ausgerechnet eine riesige aufgeblasene Teufelsfigur das Olympia-Stadion in Berlin „zieren“? Anlass war das Fußball-Pokalendspiel zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem 1. FC Kaiserslautern. Zwar sind die Kaiserslauterner Fußballer auch als die „roten Teufel“ bekannt, dennoch wirkte die Teufelsfigur wie eine Art „göttlicher“ Schirmherr über dem Pokalendspiel.
   Einen Artikel für die Schweizer konservative Zeitung Schweizerzeit überschrieb Anian Liebrand mit „Hirnwäsche an internationalen Gross-Events“. Liebrand stellt in seinen Ausführungen dar, wie immer mehr internationale Großanlässe zur Bühne für okkulte und gotteslästerliche Botschaften genutzt werden.
   Der letzte Höhepunkt dieser Art waren die Olympischen Sommerspiele in Paris. Genauer deren Eröffnungsfeier am 26. Juli 2024. Geschätzte 1,5 Milliarden Zuschauer rund um den Globus sollen das Event per TV oder online verfolgt haben. Wohl die wenigsten werden verstanden haben, welche Show mit welchen Botschaften präsentiert wurde. Dabei gab es „Aufreger“, aber auch versteckte Botschaften, die wohl nur Kenner von mystischen und okkulten Zusammenhängen wahrgenommen haben dürften.
   Am meisten regte die Menschen eine Szene auf, die sogar von den Muslimen verurteilt wurde. Sie meinten, ihr Prophet Isa, Sohn der Maria, sei in der Szene beleidigt worden. Konkret ging es um eine Bankett-Szene, die eindeutige Bezüge zum bekannten Abendmahls-Bild von Leonardo da Vinci aufwies. Dargestellt wurden „Jesus“ und die „Jünger“ durch Transgender-Personen in zum Teil extravaganten Kostümen. Sie tanzten dann zu einem Lied eines fast nackten Sängers, der als Weingott Dionysos das „Opfermahl“ spielte.
   Anian Liebrand schrieb dazu in seinem Kommentar: „Die Entrüstung unter den gläubigen Christen war – zu Recht! – riesig. Wieso in aller Welt muss an einem grossen Sport-Event, der sich einst auf die Fahnen geschrieben hat, völkerverbindend zu wirken, der christliche Glaube auf derart primitive Weise in den Dreck gezogen werden? Und wieso wird immer nur auf die Christen gezielt, während sich die verantwortlichen, ach so mutigen ‚Künstler‘ offenbar nie getrauen, den Islam zu thematisieren?“
   Bei genauer Betrachtung der teuflischen Schauspiele in Großereignissen der letzten Zeit gehen diejenigen, die so etwas in Szene gesetzt haben, immer unverhohlener mit ihrer Symbolik gegen Christus direkt vor – siehe Dornenkronen und Abendmahl. Dabei hat man den Eindruck, dass die Macher hinter den Kulissen sehr wohl wissen, was sie tun und einer Weltöffentlichkeit vorführen wollen. Scheinbare Nebenschauplätze weisen darauf hin.
   Was hatte zum Beispiel ein riesiger goldener Stierkopf neben den Olympischen Ringen auf der Eröffnungstribüne zu suchen? Er wirkte optisch völlig deplatziert. In der Mythologie kennt man den Stier sehr wohl. Er war schon immer ein Sinnbild für heidnische Götter – zum Beispiel auch für den babylonischen Baal.
   Sehr nachdenklich wurden Christen bei Szenen, die ebenfalls in die Eröffnungsfeier eingebaut wurden. Es waren ein reales weißes Pferd und eine technische Nachbildung, auf denen geheimnisvolle Krieger ritten, die in strahlenden Rüstungen gekleidet waren. Bei der Nachbildung handelte es sich um ein glänzendes mechanisches Pferd aus Metall, auf dem ein Krieger ohne Gesicht saß, der über das Wasser der Seine galoppierte. Christen stellten im Internet sofort den Bezug zu Offenbarung Kapitel 6 her. Manche Christen deuten den dortigen Vers 2 als Auftreten des Antichristen. Sein Erscheinen wird dort auch mit einem weißen Pferd und einer Art Krieger symbolisiert.
   Die Macher der Olympia-Eröffnungsfeier wussten offenbar sehr genau, was sie in Szene setzen wollten. So sagte der verantwortliche Theaterregisseur, Thomas Jolly, dass seine Idee war, „ein großes heidnisches Fest im Zusammenhang mit den Göttern des Olymps zu veranstalten“. Die Kirche des Satans in den USA (Church of Satan) hat da offensichtlich das Kernanliegen sofort treffsicher verstanden. Sie gratulierte den Veranstaltern der Olympischen Spiele von Paris. Die Eröffnungszeremonie hätte die Macht der menschlichen Freiheit über Gott gefeiert, hieß es. Die Anhänger der Satans-Kirche beten Satan zwar nicht direkt an, haben ihn aber zur Symbolfigur für ihren aggressiven Atheismus gewählt.

         TOPIC  Nr. 09/2024



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Zahl der orthodoxen Christen wächst in Deutschland

   Nach einer Statistik der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) leben in Deutschland 3,8 Millionen orthodoxe Christen. Der griechisch-orthodoxe Vikarbischof Emmanuel von Christoupolis, der eine Gemeinde in Berlin leitet, spricht sogar von vier Millionen Orthodoxen (inklusive Kindern) auf deutschem Boden. 2010 wurde die Anzahl orthodoxer Christen in Deutschland auf 1,5 Millionen geschätzt. Als Grund für das starke Anwachsen der Orthodoxen hierzulande werden die Zuwanderung von Gastarbeitern und der Krieg in der Ukraine genannt.
   Doch wer sich über die orthodoxe Kirche überhaupt und speziell in Deutschland einen Überblick verschaffen möchte, hat es schwer. Es gibt zig unterschiedliche orthodoxe Kirchen, die sich vor allem durch Riten und Liturgien unterscheiden. So entstand beispielsweise schon 1983 die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche in Deutschland. Orthodoxe Christen flohen nach der marxistischen Macht-übernahme in ihrem Heimatland nach Deutschland und gründeten hier ihre eigene Kirche. Laut der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland sind rumänisch-orthodoxe Christen mit 900.000 Gläubigen die größte Einzelgruppe in Deutschland. Die Zahl der Gläubigen in der Syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien ist aufgrund des Zustroms von syrischen Flüchtlingen auf geschätzte 100.000 angewachsen.
   Was viele orthodoxe Christen verbindet, ist die orthodoxe Theologie. Als eigentliche Quelle des Glaubens werden das Leben in der Kirche, die kirchliche Tradition und die Bibel genannt. Orthodoxe Theologie ist im Grunde eine erfahrungsorientierte Theologie, in der das liturgische Leben eine Schlüsselposition einnimmt, während die Erbauung und Belehrung durch die Bibel an zweiter Stelle steht. Geistliche Offenbarungen gelangen zu den Gläubigen nicht nur durch die Bibel, sondern auch durch zweidimensionale Bilder, durch Ikonen. Ikonen werden verehrt, aber nicht angebetet. Die Vereh-
rung der Ikonen führe nach orthodoxem Glauben dazu, dass Gott Bilder benutzen könne, um göttliche Energien auf den Gläubigen zu übertragen. Eine Vorstellung, die der Heiligen Schrift völlig fremd ist und eher als praktizierter Okkultismus im Heidentum zu finden ist.
Mit Material des pro-medienmagazins.

         TOPIC  Nr. 09/2024



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Palästinenser-Strategie: Hat Israel jahrzehntelang schwere Fehler gemacht?

   Nach dem terroristischen Überfall der Hamas am 07. Oktober 2023 hagelte es scharfe Kritik. Nicht so sehr wegen der Grausamkeiten des Überfalls, sondern eher wegen der militärischen Reaktion Israels darauf. Mitte August 2024 brachte es der frühere EKD-Ratspräsident und jetzige Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Heinrich Bedford-Strohm, noch einmal aggressiv auf den Punkt. „Das Leid“, das Israel im Gaza-Streifen verursacht habe, „schreit zum Himmel … Israels militärische Gegenreaktion hat jede Verhältnismäßigkeit hinter sich gelassen.“
   In der August-Ausgabe der Jüdischen Rundschau (JR) in Deutschland erschienen zwei längere Artikel, die einen Hintergrund beleuchten, warum Israel jetzt möglicherweise so militärisch hart und konsequent handelt und den Gaza-Streifen zerbombt. Es werden in den Artikeln Aspekte vorgestellt, die aufzeigen, dass Israel jahrzehntelang in Bezug auf die Palästinenser strategisch falsch vorgegangen sein könnte, sodass es zu dem furchtbaren Massaker durch die Mörderbande der Hamas irgendwann kommen musste. In dem ersten Artikel der JR werden die Nazi-Wurzeln der Hamas beleuchtet, und sie stecken in der Muslimbruderschaft. Die Muslimbruderschaft entstand in den 1920er Jahren. Unter dem westlichen Einfluss der Briten, die Ägypten von 1892 bis 1922 beherrschten, entstand unter den gläubigen Muslimen eine Sehnsucht nach der Frühzeit und somit der Machtposition des Islam. Diese Sehnsucht griff Hassan al-Banna auf und gründete im März 1928 die Gemeinschaft der Muslimbrüder. Hassan al-Banna bot den verunsicherten Muslimen nicht nur Antworten auf religiöse Fragen, sondern baute auch ein Netz von sozialen Hilfsorganisationen auf und hatte dadurch schnell großen Zulauf. Was neben der Feindseligkeit gegenüber dem Westen die Muslimbrüder auch noch einte, war ihr Hass auf die Juden. So ergab es sich schnell, dass die Muslimbrüder in den Schergen Hitlers Gesinnungsgenossen und Verbündete sahen und Kontakte geknüpft wurden. Al-Banna, ein Verehrer Hitlers, bot Nazi-Deutschland während des Zweiten Weltkrieges an, im Rücken der Briten Terror zu verbreiten. Dadurch wollte er General Rommels Afrika-Feldzug unterstützen. Laut dem deutschen Journalisten Udo Ulfkotte (verst. 2017) hat die Muslimbruderschaft Hitlers Buch „Mein Kampf“ in viele Sprachen übersetzen lassen und unter den Muslimen in der arabischen Welt verbreitet.
   Nach dem Zweiten Weltkrieg breitete sich die Muslimbruderschaft in vielen Teilen der Welt aus (Es sollen heute über 90 Länder sein.) – auch auf israelischem Territorium. Die Muslimbrüder errichteten Moscheen, bauten Schulen und andere Bildungseinrichtungen auf. Wie die Jüdische Rundschau schreibt, betrachteten die Israelis die Muslimbruderschaft als harmlose Alternative zu den Terroristen z. B. der Palästinensischen Befreiungsfront, der PLO. Die Israelis suchten in den 1970er und 1980er Jahren vordringlich nach radikalen Studenten, die Bomben legen konnten, und beachteten die Männer, die in den Moscheen der Muslimbruderschaft beteten, kaum. Aber genau in den Moscheen und Bildungseinrichtungen der Muslimbruderschaft züchteten die radikalen Muslime die Aktivisten heran, die später in der Hamas und anderen Organisationen terroristisch operierten. Wenn heute die Hamas Raketen unter Moscheen, Schulen und Krankenhäusern versteckt, dann sind es oft die Einrichtungen, die die Muslimbruderschaft einstens aufbaute.
   Es war aus Sicht Israels ein strategischer Fehler, die Muslimbruderschaft jahrzehntelang nicht genügend ins Visier genommen zu haben, um eine terroristische Bedrohung rechtzeitig zu bekämpfen. Einen weiteren strategischen Fehler beleuchtet der US-amerikanische Historiker Dr. Daniel Pipes in einem Interview mit der JR zu seinem neuen Buch „Israel Victory – How Zionists Win Acceptance and Palestinians Get Liberatet“ (Israels Sieg und wie Zionisten Akzeptanz gewinnen und Palästinenser befreit werden).
   Pipes arbeitet in dem Interview heraus, dass Israel, um seinen Versöhnungswillen gegenüber den Palästinensern immer wieder zu dokumentieren, seinen Nachbarn viel zu üppig unterstützt habe. So bekam noch in der Woche vor dem 07. Oktober 2024 die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) ein Finanzpaket von etwa 92 Millionen Dollar von Israel geschenkt. Es bestand aus der Halbierung der Benzinsteuer und 71 Millionen Dollar an Steuergeldern. Als 2012 die Hamas über 1.200 Raketen aus Gaza auf Israel abfeuerte, schickte Israel dennoch 124 Lastwagen mit Lebensmitteln und Medikamenten in den Gaza-Streifen. Israel reagierte gegenüber den Palästinensern immer wieder wohlwollend, was aber nicht in positiven Reaktionen erwidert wurde.
   Pipes plädiert dafür, eine ganz andere Strategie gegenüber den Palästinensern einzuschlagen. Sie müssten von Israel restlos militärisch besiegt und unterworfen werden. Danach sollten palästinensische Institutionen aufgebaut werden, die aber allein unter der Kontrolle durch Israel stehen müssten. Als weiterer Schritt müsse Israel das Denken der Palästinenser im Gaza-Streifen und Westjordanland verändern. Pipes Ideen laufen praktisch darauf hinaus, die Palästinenser über Jahrzehnte durch eine Art Erziehungsprozess voll in die israelische Gesellschaft zu integrieren. Dass dies gelingen kann, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt ein frommer Wunsch. Das massive militärische Vorgehen Israels im Gaza-Streifen und das Vorhaben der restlosen Zerstörung des Macht- und Regierungskörpers der Hamas deuten allerdings darauf hin, dass Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nun diesen Weg beschreiten könnte, nachdem alle Versuche, mit den Palästinensern klarzukommen, bisher gescheitert sind.

         TOPIC  Nr. 09/2024



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Rechtschreibrat: nein zum Gender-Stern

   Seit Jahrzehnten schaut man bei Zweifeln an der Schreibweise eines Begriffs im „Duden“ nach. Der, so die gängige Überzeugung, ist da nämlich maßgebend. Genau genommen ist er das aber nicht: Maßgebend für die deutsche Sprache ist der sogenannte Rechtschreibrat. Auf seiner Homepage beschreibt er sich und seine Aufgaben so: „Der Rat für deutsche Rechtschreibung ist ein zwischen-staatliches Gremium, das von den staatlichen Stellen damit betraut wurde, die Einheitlichkeit der Rechtschreibung im deutschen Sprachraum zu bewahren und die Rechtschreibung auf der Grundlage des orthografischen Regelwerks im unerlässlichen Umfang weiterzuentwickeln. Der Rat ist somit die maßgebende Instanz in Fragen der deutschen Rechtschreibung und gibt mit dem amtlichen Regelwerk das Referenzwerk für die deutsche Rechtschreibung heraus.“ Ist diese Unterscheidung nicht für den durchschnittlichen Bürger egal? Bis 2021 wohl schon, aber seither scheint die Duden-Redaktion dem Rechtschreibrat auf einem bestimmten Gebiet nicht folgen zu wollen. Die Rede ist vom „Gendern“. Die Redaktion des Dudens gibt ein Büchlein über korrektes Gendern heraus und führt beispielsweise Einträge für Personen und Berufsgruppen in „gendersensibler Sprache“ an. Der Rechtschreibrat ist da erheblich zurückhaltender, erkennbar am Widerstand gegen den „Gender-Stern“ (Buchhalter*in, Politiker*in usw.), gegen dessen Aufnahme als reguläres Zeichen er sich mehrfach, zuletzt Ende 2023, ausgesprochen hat. Wie der Deutschlandfunk im Juli meldete, ist nun auch die Kultusministerkonferenz dem Rechtschreibrat gefolgt und hat mitgeteilt, dass Wörter mit Gender-Stern weiterhin nicht zur amtlichen deutschen Rechtschreibung gehören.

         TOPIC  Nr. 09/2024



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z.B. 44. Jahrgang - Nr. 10 Oktober 2024

Die Themen: Awakening Church-Irrlehrer auch in Deutschland. - Missionare zerstören keine indigenen Kulturen. - ERF: Pfingstkirchlerin wird Chefin. - Bremer Kirche erneut gegen Olaf Latzel. - Politikwissenschaftlerin: Kirche ist bevormundend. - Freie ev. Schulen mit erheblichem Plus. - FTH wurde 50. - Historisch: Kanzeltausch der ev. Kirchen. - TOPIC in eigener Sache. - Wetterexperimente: Beweise mehren sich. - Droht den USA ein Kulturkampf? - Waren Harris und Scholz Kommunisten? - USA importieren Uran aus Russland. - Deutschland verzichtet auf preiswerte Energie. - Israel: Zeichnet sich ein Ein-Parteien-Staat ab?



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Awakening Church: Irrlehrer wollen deutsche Gemeinden kapern

   Wer von Bill Johnson und seiner US-amerikanischen Bethel-Gemeinde namentlich noch nie etwas gehört hat, könnte dennoch von ihnen etwas gehört haben: beispielsweise durch Gemeindelieder wie Bethel-Songs mit Titeln wie „Raise a halleluja“ oder „King of my heart“. Denn diese sind sehr beliebt und werden in vielen vor allem charismatischen Gemeinden gesungen. Allein über Lieder verbreitet sich ein Stück weit auch die Theologie der Bethel-Gemeinde in alle Länder. Doch welche Schwerpunkte setzten die Theologen der Bethel-Gemeinde wie Bill Johnson, Paul Manwaring oder Ben Fitzgerald – letzterer für Deutschland zuständig?
   Ein sehr kritikwürdiger Punkt in der Theologie der Bethel-Gemeinde ist die Christologie, die der kenotischen Theologie ähnelt. Die kenotische Theologie fußt hauptsächlich auf einer Aussage des Apostels Paulus in Philipper 2 Vers 7. Dort spricht der Völkerapostel davon, dass sich Christus ganz „entleerte“ bzw. „entäußerte“ (altgriechisch kenosis) und Knechtsgestalt annahm und einem Menschen gleich wurde. Ausgehend von dieser Stelle behauptet Bethel-„Chef“Bill Johnson, Jesus habe auf der Erde seine Göttlichkeit komplett abgelegt. Diese Aussage steht allerdings in völligem Widerspruch zum biblischen Grundglauben, dass Jesus auf der Erde wahrer Gott und wahrer Mensch war. Ausgehend von dem kenotischen Ansatz fordert Johnson, dass sich Christen selbst als Jesus Christus identifizieren sollten, um dann auch Wunder tun zu können. Vor diesem Hintergrund ist nicht verwunderlich, dass der Bethel-Prophet Kris Vallotton immer wieder verkündet, dass Christen „kleine Götter“ seien, weil sie göttliches Wesen besäßen.
   Das Muster ist in der Kirchengeschichte immer wieder aufgetaucht – bis heute: Wenn Christen meinen, sie seien vor Gott etwas Besonderes – quasi kleine Götter –, entwickeln sie Ideen, sich „göttlich“ zu legitimieren. Dabei zeigt sich immer dasselbe Schema: Die kleinen „Götter“ versuchen sich als Dirigenten des Übersinnlichen. Schwerpunkte: Heilungswunder, Prophetie und die angebliche Macht über Dämonen und über die gesamte übernatürliche Welt.
   So verwundert es nicht, dass die Bethel Church die Bethel School of Supernatural Ministry (BSSM/Schule für den übersinnlichen Dienst) unterhält. Dort sollen Studenten zu Erweckungspredigern ausgebildet werden, die auch lernen, mit Zeichen und Wundern für Gott zu werben. Auf der Internetseite der BSSM heißt es, das Ziel der Schule bestehe darin, „dass jeder Student weiß, wie man Dämonen austreibt, Kranke heilt und das Königreich predigt“.
   Laut Bill Johnson stellen Deutsche die größte Nationalität innerhalb der BSSM-Schüler dar. Jungen Leuten wird von Bethel-Verantwortlichen auch abgeraten, klassische Bibelschulen zu besuchen. Stattdessen sollen sie an „Kraftdienst“-Schulen okkulte Kraftwirkungen „studieren“, um Zeichen und Wunder tun zu können. Wer gerne nach Bethel-Manier prophetisch reden möchte, dem bietet der Online-Shop Bethels eine ganz bequeme Lösung an. Ein spezielles Kissen soll prophetische Träume fördern. Besonders krass, um übersinnliche Kräfte zu erlangen, ist das sogenannte „Grabsaugen“, bei dem sich Gläubige auf die Gräber von berühmten Gottesmännern legen, um deren Geist praktisch einzusaugen. Wie der Leiter von Awakening Europe, der für Deutschland zuständige Bethel-Mann Ben Fitzgerald, berichtete, habe er etliche Gräber von Erweckungspredigern aufgesucht, um dort „eine Salbung“ zu erhalten.
   Laut dem Bericht über die Bethel Church im Vierteljahres-Heft von Bibel und Gemeinde (3/2024) ist die Bethel Church mit verschiedenen Arbeitszweigen in Deutschland bereits sehr aktiv: z. B. an 47 SOZO Standorten mit Seelsorgeprogrammen; oder auch mit dem „Awakening Europe-Programm“, das Gemeinden auf Bethel-Linie bringen will, was bei einer Freien ev. Gemeinde (FeG) in Süddeutschland schon gelungen ist.
   Dazu gibt es nicht wenige „Bethel-Agenten“, die eine Ausbildung in der BSSM durchlaufen haben und jetzt versuchen werden, weitere deutsche Gemeinden zu Awakening Churches zu machen. Gemeinden, die geführt werden sollen von neuen Aposteln und Propheten.
   Laut einem Bericht der amerikanischen Zeitschrift Christianity Today (CT) soll in der Bethel-Muttergemeinde in Redding (USA) „niemals ein Aufruf zur Reue oder zum Glauben an Christus vorkommen – niemals. Es geht nur um Erfahrung und Zeichen und Wunder.“ Dies erfuhr jedenfalls der Reporter Martyn Wendell Jones von einem einheimischen Evangelikalen in Redding, der die Bethel-Gemeinde gut kennen will. Phil Johnson, ein Mitarbeiter des bekannten US-Theologen John MacArthur und Geschäftsführer des US-Glaubenswerkes Grace to You, sagte dem CT-Reporter: Bethel „vertritt eine völlig andere Botschaft als das biblische Christentum“.
   Die vollen „Leistungen“ von Bethel – man spricht sogar vom Erhalt von Goldzähnen – bekommt allerdings nur der, der „geistgetauft“ ist. Jeder neue Besucher erhält zu Anfang ein Formular u. a. mit der Frage, ob der Gast geistgetauft sei. Wer das verneint, bekommt das Angebot, eine Geistestaufe von Bethel-Leuten per Handauflegung nachholen zu lassen. Angeboten wird für Zögerliche eine Geistestaufe auch nach Maß. Der CT-Reporter wählte die Variante „Geistestaufe bis ein Wohlfühleffekt“ eintritt. Der trat auch ein, nachdem ihm Frauen ihre „warmen“ Hände aufgelegt hatten.
   Warum ist die „Geistestaufe“ in der Bethel-Gemeinde aus biblischer Sicht mehr als fragwürdig?
   In den Lehrbriefen des Neuen Testamentes wird nirgendwo eine Geistestaufe als zweite Erfahrung nach dem Gläubigwerden eines Heiden angeordnet. Weshalb ist das so? Weil jeder (!), der ernstlich zum Glauben an Jesus Christus findet, mit dem Heiligen Geist automatisch versiegelt wird: „In ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und nachdem ihr zum Glauben gekommen seid, mit dem verheißenen Heiligen Geist versiegelt worden“ (Eph. 1,13). Die Grammatik des griechischen Grundtextes ist hier eindeutig: Die Versiegelung mit dem Heiligen Geistes ist eine abgeschlossene Handlung „nachdem ihr zum Glauben gekommen seid“. Auch gibt es für uns Heutige keinen wahren Christus-Gläubigen mit und einen ohne Heiligen Geist: „Denn wir sind durch einen Geist alle (!) zu einem Leib getauft, ob Jude oder Grieche, Knecht oder Freie, und sind alle in einem Geist getränkt“ (1. Kor 12,13).
   Der Heilige Geist ist eine Person. Sein Wesen besitzt personalen Charakter, und er handelt wie eine Person. Er denkt (1. Kor 2,10-11); er hört und redet und hat einen Willen (Joh 16,13); er lehrt und erinnert (Joh 14, 26). Der Heilige Geist ist also keine unpersönliche Kraft oder eine heilige Energie. Es kann also nicht mehr oder weniger vom Heiligen Geist geben, wie es nicht mehr oder weniger von einer Person geben kann. Da für einen Christus-Gläubigen heutiger Tage eine Geistestaufe überflüssig ist, drängt sich die Frage auf, was wird einem Christus-Gläubigen bei dem, was heute
Geistestaufe genannt wird, verpasst? Und dann noch, wie bei dem CT-Reporter von Frauen. Es gibt nicht einen Beleg in der Bibel, wo Frauen Hände aufgelegt haben.
   Eine lebenslange Aufgabe ist und bleibt jedoch, sich mit dem Heiligen Geist füllen bzw. das Leben von ihm bestimmen zu lassen (Eph 5, ab Vers 17). Und das hängt wiederum zusammen mit der Hingabe an Christus. Wer Christus liebt, hält seine Gebote, die jeder Mensch in der Heiligen Schrift findet: „Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist's, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren“ (Joh 14,21). Offenbaren wodurch? Natürlich durch den Heiligen Geist, denn Gott, Christus und der Heilige Geist sind eins (s. dazu auch Apg 5,3 und 4).

         TOPIC  Nr. 10/2024



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Immer mehr Beweise, dass am Wetter künstlich gearbeitet wird

   Im Juli 2024 meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD), dass es in Deutschland in den letzten zwölf Monaten so viel geregnet habe wie seit 143 Jahre nicht mehr – 1.070 Liter auf den Quadratmeter. Zwei Monate später kam die Jahrhundert-Flut in Teilen Tschechiens, der Slowakei, Rumäniens und Österreichs. Ebenfalls im September meldete der Wetterdienst in Japan Niederschläge „in noch nie dagewesenem Ausmaß“. Unfassbare Regenmengen suchten im September auch Mittel- und Zentralafrika heim. Es gab über 1.000 Tote.
   Bei der offiziell angebotenen Erklärung, dass durch die Erwärmung des Erdklimas die Atmosphäre immer mehr Wasser aufnehme, das sich dann irgendwo auf dem Globus abregne, werden andere Ansätze für eine Erklärung der Wetterextreme nicht herangezogen: beispielsweise eine gezielte Veränderung des Wetters durch Menschenhand.
   Die Chefmeteorologin des amerikanischen Nachrichtensenders ABC News verkündete im September 2024, dass etwa 200 Wetter-Maschinen im Einsatz seien, um mit Chemikalien Regen zu erzeugen. In der Fachsprache gehört so eine künstliche Wetterveränderung zum „Geoengineering“. Schon 2022 hat das Büro für Wissenschafts-und Technologiepolitik des Weißen Hauses in den USA einen Forschungsplan ins Leben gerufen, um mit Geoengineering das Sonnenlicht zu dimmen, damit die Erdatmosphäre nicht so heiß werden solle. Im März 2022 bestätigten staatliche Stellen im US-Bundesstaat Tennessee solche Experimente. Der dortige Senat legte daraufhin einen Gesetzentwurf vor, der solche Experimente, also das Versprühen von Chemikalien zur Wetterbeeinflussung in der Luft (Chemtrails), verbietet. Auch in Bezug auf Spanien liegen Beweise vor, die den Einsatz von Chemtrails dokumentieren.
   Und dann gibt es noch das Dokument „AF 2025 final report“ der US-Luftwaffe, worüber Kopp exklusiv schon 2022 detailreich berichtete. Die US-Luftwaffe kommt darin zu dem Schluss: „Klimawandel, Geoengineering und Umweltmodifikationstechniken (ENMOD) bieten eine breite Palette möglicher Optionen, um einen Gegner zu besiegen oder zu bezwingen.“ Die Fähigkeiten, so heißt es, erstrecken sich von der Auslösung von Überschwemmungen über Hurrikane und Dürren bis hin zu Erdbeben. „Wetteränderungen werden Teil der nationalen und internationalen Sicherheit und können einseitig durchgeführt werden“, heißt es weiter.

         TOPIC  Nr. 10/2024        



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Wie Deutschland die Chance auf verlässliche, preiswerte Energie vergibt

   600 Milliarden Euro hätte Deutschland gespart, wenn es bei der Kernenergie geblieben wäre, statt auf erneuerbare Energien zu setzen. Das sind einem Beitrag der deutschen Zeitung Die Welt zufolge aber nur die bereits angefallenen Kosten. Die zu erwartenden Gesamtkosten, so die Tageszeitung, bewegen sich noch einmal in einer ganz anderen Dimension: „Die Unternehmensberatung McKinsey kommt gar auf sechs Billionen Euro Gesamtkosten für die deutsche Energiewende bis 2045.“
   Noch sichtbarer wird die katastrophale Fehlleitung der deutschen Energiepolitik, wenn man sie an den eigenen Zielen misst. Die Welt berichtet von einem Szenario, das der Wirtschaftsingenieur Jan Emblemsvag von der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie in Trondheim durchgerechnet und in einer angesehenen Fachzeitschrift veröffentlicht hat: „Ein Ergebnis der Studie: Wäre Deutschland 2002 bei der Atomenergie geblieben, hätte es 600 Milliarden Euro gespart und könnte dennoch mehr CO2-freien Strom produzieren als mit all seinen erneuerbaren Energien. Hätte Deutschland ab 2002 gar zusätzlich in die Kernkraft investiert, wären seine Treibhausgas-Emissionen um rund 73 Prozent stärker reduziert worden – und das Land hätte dennoch 300 Milliarden Euro gespart im Vergleich zur Energiewende.“
   Nicht nur „grüne“ Bundesbürger würden jetzt fragen: „Naja, gut ... Aber Kernkraftwerke sind gefährlich, und was ist mit den Abfällen?“ Und damit würden sie sich outen als solche, die fachlich nicht auf der Höhe sind. Die Entwicklung von Kernkraftwerken ist nämlich nicht stehengeblieben – sie hat sich erfreulich weiterentwickelt.
   An der Spitze der Forschung steht inzwischen ein Reaktortyp, der einem unwillkürlich ein „Zu schön, um wahr zu sein“ entlockt: der „Dual-Fluid-Reaktor“, entwickelt von zwei Deutschen. Das revolutionäre Prinzip: Der Reaktor funktioniert ohne Brennstäbe, kann Atommüll als Brennstoff nutzen, schließt Überhitzung schon aufgrund seiner Bauweise aus, ist sehr viel kleiner als ein herkömmlicher Reaktor und kann in unterirdischen Bunkern verbaut werden.
   Auf seiner Homepage erklärt das Unternehmen Dual Fluid den grundlegenden Unterschied zur „alten“ Reaktortechnik: „Dual Fluid nutzt statt Brennstäben zwei zirkulierende Flüssigkeiten: Eine trägt den Brennstoff, die andere führt die Wärme ab. So kann der Kernbrennstoff bei 1000° Celsius seine ganze Kraft entfalten. Dadurch erreichen wir eine völlig neue Dimension in Leistung und Wirtschaftlichkeit [...] Die Anlage reguliert sich vollständig selbst: Wenn sich die Brennstoff-Flüssigkeit erhitzt, dehnt sie sich aus. In der Folge nimmt die atomare Reaktivität automatisch ab und die Temperatur sinkt wieder – ganz von selbst, Der Reaktor kann sich deshalb niemals überhitzen ...“
   Der Kernkraft-Experte Manfred Haferburg (s. TOPIC 1/2024) beschreibt die Vorteile in der Weltwoche so: „Der Kernreaktor hat Eigenschaften, die das Herz jedes Grünen höherschlagen lassen sollten: Er stösst kein CO2 aus. Er ist von Natur aus sicher. Eine Kernschmelze ist ausgeschlossen, weil der Kern im Normalbetrieb schon geschmolzen ist. Er kann nicht ‚durchgehen‘ oder explodieren. Der nukleare Abfall, der allein in den deutschen Zwischenlagern steht, kann mit dieser Technologie bei heutigem Verbrauch Deutschland für 350 Jahre mit Strom versorgen, da er als Brennstoff dient.“ Außerdem sei der Reaktor wegen seiner extrem hohen Energiedichte erheblich kleiner als ein herkömmlicher Reaktor gleicher Leistung: nicht größer als ein Auto.
   Nun gibt es da allerdings ein Problem, ein typisch deutsches sozusagen, das Haferburg trocken so umschreibt: „Deutschland steigt mit deutscher Gründlichkeit aus der Kernkraft aus.“ Prägnanter hat es Bundeskanzler Scholz ausgedrückt: „Kernkraft ist ein totes Pferd.“ Daher haben die Entwickler ihr Unternehmen nach Kanada verlegt, also in ein Land, in dem Kernenergie als „grün“ gilt.

         TOPIC  Nr. 10/2024        



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Israel steht vor massiven Herausforderungen

   Nach Ansicht des israelischen Geschichtsprofessors Ilan Pappe droht der „Zusammenbruch des zionistischen Projekts ‚Israel‘.“ Der 70-Jährige wurde in Haifa als Sohn deutscher Juden, die aus Deutschland geflüchtet waren, geboren. Er studierte in Jerusalem und erwarb seinen Doktortitel im englischen Oxford. Pappe wird zu den „Neuen israelischen Historikern“ gezählt, die eine Ein-Staaten-Lösung im geografischen Palästina befürworten. Bei diesem Modell sollen Juden und Araber friedlich in einem Staat zusammenleben.
   In einem Aufsatz, den die Schweizer Zeitung Zeit-Fragen in deutscher Übersetzung veröffentlichte,
beschreibt Pappe sechs „Indikatoren“, weshalb der jüdische Staat vor einem Zusammenbruch stehe und deshalb das zionistische Projekt eines eigenen rein jüdisch dominierten Staates aufgeben müsse.
   Als ersten Indikator nennt Pappe die Zersplitterung der jüdischen Gesellschaft nach dem brutalen Überfall der Hamas vom 7. Oktober 2023. Mehr und mehr stünden sich zwei Lager gegenüber: die weltlichen und liberalen Juden der Mittelschicht, die sich gegen das Lager der streng Religiösen stellen. Laut Pappe wolle das religiöse Lager mit entscheidendem Einfluss auf hohe Ränge in der Netanjahu-Regierung und auf das Militär Israel zu einer Theokratie machen mit einem Dritten Tempel anstelle der al-Aksa Moschee.
   Als zweiten Indikator führt der Geschichtsforscher die wirtschaftliche Krise in Israel an. Ende 2023 sei die Wirtschaft um etwa 20 Prozent eingebrochen. Ein Teil der Wirtschafts- und Finanzelite sei bereits dabei, sein Kapital ins Ausland in Sicherheit zu bringen.
   Ein dritter Indikator sei die zunehmende internationale Isolierung Israels. Sie spiegele sich z. B. in beispiellosen Stellungnahmen des Internationalen Gerichtshofes und des Internationalen Strafgerichtshofes. Beide Institutionen würden Israel möglichen Völkermord vorwerfen.
   Als vierten Indikator für einen Zusammenbruch des „zionistischen Projektes Israel“ bewertet Pappe den Wandel unter jungen Juden in aller Welt. Sie solidarisierten sich mit den Palästinensern und seien bereit, „ihre Verbindung zu Israel und dem Zionismus aufzugeben“.
   Indikator Nr. 5 sei die Schwäche der israelischen Armee. Die Armee sei im Moment noch schlagkräftig, aber sie sei auf Hilfe aus den USA angewiesen. Bei einem größeren Krieg müsste diese Hilfe schnell und massiv kommen. Doch wird sie kommen?
   Dann führt der deutschstämmige Historiker als letzten Indikator einen Aspekt an, der hierzulande kaum bekannt ist. Die palästinensische Bevölkerung des Gaza-Streifens und des Westjordanlandes sei eine der jüngsten der Welt. Diese neue Generation der Palästinenser mache sich Gedanken, wie es mit ihr weitergehen könne. Die Diskussion laufe zwischen einer neuen Befreiungsfront oder einer demokratischen Ordnung in einer Ein-Staaten-Lösung. Laut Pappe ist der „Zusammenbruch Israels vorhersehbar geworden“ und die Lösung könne nur ein entkolonialisiertes Gesamt-Palästina sein, was bedeute, die Palästinenser müssten ihre Vision für die Region präsentieren dürfen, worauf Israel reagieren müsse.
   Ohne Frage: Israel und die gesamte Region stehen derzeit vor großen Herausforderungen. Aus christlich-biblischer Sicht wird es interessant sein zu beobachten, welche Lösungen von dem Gott kommen, der seinem Volk dieses Land nicht nur verheißen hat, sondern auch dafür sorgte, dass es nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in Besitz genommen werden konnte.

         TOPIC  Nr. 10/2024



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z.B. 44. Jahrgang - Nr. 11 November 2024

Die Themen: Neue Gläubigkeit ohne Gott. - Bald mehr Konfessionslose. - Internationale Gemeinden gegen Bibelkritik. - Bibel.Tube: 1.000 Vorträge und Predigten. - Studie zum Pornokonsum unter freik. Pastoren. - ZIMZUM soll die Welt verändern. - Umfragen zu Jesus Christus und der Bibel. - 2025: erster multireligiöser ev. Kirchentag. - Steuerzahler: Wie viel kosten die Flüchtlinge? - Rettete koscheres Essen die Juden? - Neu: Schöne Musliminnen werben für den Islam. - Ist KI antichristlich programmiert? - Sinn im Leben lindert Angst vor dem Tod. - „FDP will den Tod betrügen“. - Bald Frieden zwischen Juden und Muslimen? - Klimawandel: Versicherer stornieren Verträge. - Großbanken plädieren für Kernenergie. - Muttermilch fördert Hirnentwicklung



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Die neue Gläubigkeit ohne Gott

   In der Genezarethkirche in Berlin-Neukölln dürfen „Gläubige“ seit einiger Zeit eine ganz neue Art von „Gottesdienst“ feiern: einen „Gottesdienst“ ohne Gott. Wenn man dennoch den Begriff „Gott“ bemühen möchte, dann ist das in der Church of Interbeing (Kirche des Interbeing) ein diffuser Ort des „heiligen Nachforschens“. Ihn erreicht man am besten durch Meditation, Bewegung, Dialog und Gesang, so die Empfehlung. Dort angekommen, bestehe die Möglichkeit, sein inneres Licht vollständig zu entdecken und die überwältigende Erkenntnis wahrzunehmen, dass man Teil von etwas ganz Großem sei: als Interbeing bezeichnet, übersetzt etwa: eine „Seinsform“ im Meer des „Ganzen“.
   In Deutschland ist die Church of Interbeing noch eine Rarität. Im angelsächsischen Raum sind diese Kirchen jedoch schon weitaus häufiger anzutreffen. Beispielsweise die Aldea-Kirche in Tucson im US-Staat Arizona oder die Heartway-Kirche in Davie (US-Staat Florida) oder die „Sonntagsversammlung“ der West Hill United Church in der kanadischen Millionenstadt Toronto. Die Zahl solcher Gemeinschaften von Gläubigen lässt sich – vor allem weltweit – schwer ermitteln, da sie sehr unterschiedlich sind und nur über wenige organisierte Netzwerke verfügen.
   Das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL berichtete über das Aufkommen dieser neuen Gemeinden, bei denen Gott keine Rolle mehr spielt, schon 2019 und titelte: „Wer glaubt denn sowas? – Warum selbst Christen keinen Gott mehr brauchen“.
   Bevor Scott Bearns zur Sonntagsversammlung der West Hill United Church stieß, war er ein frommer Evangelikaler: „Lange glaubte ich alles, Wort für Wort, ich glaubte, dass Gott durch die Bibel zu mir spricht.“ Doch dann seien ihm im Studium der Sozialarbeit Zweifel gekommen: „Wer sagt eigentlich, dass die Bibel die Wahrheit ist? Mir wurde klar: Nur die Bibel selbst sagt das.“ Bearns warf seinen gesamten Bibelglauben über Bord, will aber an christlichen Werten festhalten. Es käme allein auf ihn an, „wertvoll“ zu leben, da es Gott ja nicht gebe. Als einen Christen betrachte er sich „überhaupt nicht mehr“. Doch warum treffen sich die neuen Gläubigen fast jeden Sonntag? Was macht die Sonntagsversammlungen so attraktiv?
   Die Heartway Church (Herzensweg-Kirche) in Florida wurde 2015 als Ableger der als konservativ und als bibeltreu geltenden Vereinigung der Südlichen Baptisten gegründet. Der Gründer, Danny Prada, formuliert einen Schwerpunkt ihres Glaubens so: „Ich biete keinerlei Gewissheit; wenn überhaupt, dann ist es eher so: Lasst uns mit der Ungewissheit leben.“ Ein Punkt, der sich in vielen „Glaubensrichtlinien“ solcher Gemeinschaften wiederfindet, ist der: Es gibt keine absolute Wahrheit. Man beteuert, selbst die Inhalte, die man predigt, können sich als falsch herausstellen. Deshalb gibt es auch keinen Gebote-Katalog.
   Die US-amerikanische Tageszeitung USA Today schreibt über die Gemeinschaft: „Heartway ist heute das, was Prada ‚eine kontemplative, auf Liebe ausgerichtete Gemeinschaft‘ nennt – mit Schwerpunkt auf den Lehren Christi, sagt er, ‚und dennoch offen für andere Wege, auf denen Gott zur Menschheit spricht‘. Das Ergebnis ist eine interreligiöse Gemeinschaft mit Gastrednern, zu denen jüdische, muslimische und buddhistische Führer sowie Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen gehören. Neben sonntäglichen Zusammenkünften und Meditationen nehmen die Mitglieder an ‚christlichem Yoga‘ oder therapeutischen Klangheilungssitzungen teil, und Pradas Lehren umfassen Texte des Sufi-, Hindu- oder Zen-Buddhismus oder sogar Psychologie oder Wissenschaft.“
   Immer wieder trifft man bei den Zusammenkünften der neuen Gläubigen auf dasselbe Muster: Da „die“ Wahrheit als nicht mehr existent erklärt wird, ist jeder mit seinen religiösen oder nichtreligiösen Ansichten herzlich willkommen und wird voll akzeptiert: Konfessionslose, Agnostiker (glauben, dass ein übersinnliches Sein nicht erkennbar ist), Esoteriker und desillusionierte Christen. Neben der Pflege der Gemeinschaft – und auch das zieht sich wie ein roter Faden durch alle Gemeinschaften – fallen die neuen Glaubensgemeinschaften ohne erfahrbare Spiritualität auseinander.
   Sophie Hofmeister besuchte als Praktikantin der Ev. Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) einen „Gottesdienst“ der Berliner Church of Interbeing und schilderte in einem Bericht in der EZW-Zeitschrift für Religion und Weltanschauung (3/2024) diesen so:
   Zu meditativen Klängen und Atemübungen wurde jeder Teilnehmer zunächst aufgefordert, zu sich selbst zu finden. Dann durfte sich jeder zur Musik frei im Raum bewegen: tanzend, springend, hüpfend oder in anderer Form. Wichtige Elemente in dem Gottesdienst seien die „Orakel“. Es seien aufgestellte Kunstobjekte wie beispielsweise eine Frau, die einem einen Spiegel entgegenhält, was zur tieferen Einsicht anregen soll.
   An dem Sonntag, an dem die EZW-Praktikantin dem spirituellen Happening beiwohnte, ging es um ein „Offenbarungs-Ritual“. Durch Tanz, Bewegung und auch tranceähnliche Zustände sollten die Teilnehmer zeigen, was ihnen spirituell geoffenbart würde – von wem oder was, blieb ungenannt.
   Als Quelle für diese Art von „Gottesdiensten“ ermittelte Hofmeister den 1926 geborenen vietnamesischen buddhistischen Mönch Nhât Hanh.
   Für Hofmeister könnte die Interbeing-Bewegung einen Weg für eine Religion der Zukunft ebnen, die sich durch Rituale und eine erfahrungsbasierte Form der Spiritualität auszeichnet. Doch diese erfahrungsbasierte Spiritualität zapft fast ausschließlich Energiequellen an, die sich durchaus in verschiedenen Formen präsentieren können: mal mystisch, mal fernöstlich, mal esoterisch, mal schamanistisch, mal spiritistisch oder auch direkt dämonisch-satanisch. Doch diese spirituellen Aufbauspritzen für die Seele sind nicht ohne.
   Gottes Wort verortet die Quelle dieser Spiritualität eindeutig: „Unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen“(Eph 6,12). Deren Kommandeur, Satan, wird so benannt: „Der Fürst, der in der Luft herrscht, der Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt“ (Eph 2,2).
   Die Church of Interbeing, die Heartway-Kirche oder die West Hill United Church mögen die ersten Vorboten einer neuen Religion der Zukunft sein: einer Religion ohne Gott, aber mit der spirituellen Kraft Satans.
   Die EZW-Reporterin Hofmeister kommt denn auch zu einem klaren Urteil über die Church of Interbeing als mögliche Religion der Zukunft: „Wir haben es hier ganz klar nicht mit einer christlichen Gemeinschaft zu tun …, sondern mit einem ‚Experiment‘, das traditionell religiöses Terrain vollständig zu verlassen scheint.“

         TOPIC  Nr. 11/2024



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Hartl und Campus für Christus wollen die Welt verändern: mit ZIMZUM

   „4 Tage Tiefgang, 5 packende Sessions, 20 Stunden Musik & Worship, 50 Workshops, Seminare & Aktivitäten.“ Mit diesem Programm wollen Dr. Johannes Hartl und die Missionsbewegung Campus für Christus versuchen, in der Augsburger Messe „die Welt zu verändern“. Eingeladen zu diesem Event mit dem Namen „ZIMZUM Festival“ sind vom 3. bis 6. Januar 2025 junge Leute zwischen 14 und 25 Jahren. Mitte Oktober hatten sich schon über 1.000 Personen angemeldet.
   Die Initiatoren führen als Motivation zu diesem Treffen an, „dass Gott unglaublich viel Potenzial in unsere junge Generation gelegt hat“. Diese junge Generation soll, so heißt es weiter, „radikal Hoffnung verbreiten und Gottes Reich sichtbar machen“.
   Doch wie könnte das gelingen? Wenn ein solches Anliegen geistlich Erfolg haben soll, dann ist der biblische Weg dahin eindeutig: sich vor Gott demütigen, aufrichtig Buße tun, nach der Bibel leben und um Gelingen des Vorhabens beten. Von daher stellt sich die Frage, warum Hartl und seine Mitstreiter ihr Anliegen einem völlig unbiblischen Prinzip unterordnen, das aus der jüdischen Mystik stammt: der Zimzum.
   Im Pressetext des ZIMZUM Festivals schreibt Hartls Gebetshaus: „‚ZIMZUM‘ bezeichnet den Prozess, durch den Gott Platz für die Schöpfung schafft, indem er sich selbst zurücknimmt.“ Die Veranstalter des ZIMZUM Festivals folgern daraus, dass, wenn sich die jungen Christen zurücknehmen und sich einem ZIMZUMLifestyle hingeben, Gott die Welt verändern könne.
   Hartl und seine Mitstreiter schreiben diesem ZIMZUM eine Wirkkraft zu, die keine Verankerung in der Bibel hat, aber im Esoterischen, in der Mystik sehr wohl.
   Zimzum kommt aus dem Hebräischen und bezeichnet ein Konzept einer vorweltlichen Selbstzusammenziehung Gottes. Was ist damit gemeint? Besonders der jüdische Mystiker und Kabbalist Isaak Luria, der im späten 16. Jahrhundert in Galiläa lebte, machte sich darüber Gedanken, was wohl vor der Schöpfung war und wieso sie überhaupt zustande kommen konnte. Lurias Idee, die aus der Kabbala, also aus dem Wissen um übersinnliche Zusammenhänge, stammt: Gott habe sich in seiner Allmacht selbst zusammengezogen bzw. beschränkt, um Platz für seine Weltschöpfung zu schaffen. Abgesehen davon, dass es für diese Deutung keinen biblischen Hinweis gibt, existiert auch kein schriftlicher Beleg, in dem Luria seine Lehre fixiert hätte.
   Seine esoterischen Erkenntnisse gab Luria an seine Schüler nur mündlich weiter. Erst später wurden sie von Anhängern Lurias aufgeschrieben. Viele Intellektuelle der späteren Jahrhunderte beschäftigte diese Idee von Luria. Somit machte das Thema „Zimzum“ seinen Weg durch die jüdische und christliche Religionsgeschichte.
   Eines der wenigen Standardwerke in Deutsch zum ZimZum hat der Professor für Philosophie und Jüdische Studien, Christoph Schulte, geschrieben. Schon in seiner Einleitung betont er: Da es keine verlässliche Quelle zu Zimzum gibt, könne seine Studie nur Zimzum-Interpretationen beschreiben. Eine dieser Deutungen, die Schulte anführt, stammt von dem Historiker jüdischer Abstammung Heinrich Graetz. Er bezeichnete Zimzum schlicht als „irrationale frühneuzeitliche Phantastereien“ – also schlicht als Quatsch.
   Professor Schulte verweist in seinem 500-Seiten-Werk immer wieder auf die enge Verbindung des Begriffes Zimzum zur Kabbala und den Kabbalisten. Das Lexikon der Esoterik führt aus, dass die Kabbala des Isaak Luria von der Gnosis beeinflusst war. Dabei handelt es sich um eine Lehre, die aus dem Kontakt zur übersinnlichen Welt Erkenntnisse generieren will. Eine „Erkenntnis“ ist die, dass der Mensch göttlich sei. Genau deshalb wird im 1. Timotheus-Brief vor der „sogenannten Erkenntnis“, also vor der Gnosis, gewarnt. Bohrt man zum Thema „Zimzum“ noch tiefer, findet man Aussagen, dass nur die Kabbalisten die Welt erlösen könnten, die um Zimzum und um kosmologische Zusammenhänge wüssten.
   Angesichts dieses Hintergrundes stellt sich die Frage, warum haben Hartl und seine Mitstreiter ihr Festival ausgerechnet ZIMZUM genannt und sich zu diesem Zimzum-Konzept völlig unkritisch bekannt? Was wird den jungen Leuten in den vielen Workshops und Seminaren im Januar vermittelt werden? Der Anspruch, das ZIMZUM Festival „könnte die Welt verändern“, deutet in Bezug auf den eigentlichen Ursprung und die Bedeutung von Zimzum eher in Richtung eines kabbalistischen Experimentes, es mal mit jüdischer Mystik zu versuchen, einen göttlichen Prozess auf Erden anzustoßen.

         TOPIC  Nr. 11/2024



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Über Jahrtausende hinweg: Rettete koscheres Essen jüdisches Leben?

   Im alttestamentlichen Buch Hosea heißt es im 3. Kapitel in den Versen 4 und 5: „Denn die Kinder Israels werden viele Tage ohne König bleiben und ohne Fürsten … Danach werden die Kinder Israels umkehren und den Herrn, ihren Gott, und David (gemeint ist der Messias), ihren König, suchen; und sie werden sich bebend zu dem Herrn und zu seiner Güte flüchten am Ende der Tage.“
   Diese biblische Prophezeiung sagt klar voraus: Zum Ablauf der Weltzeit wird es wieder ein geeintes Volk der Juden geben. Diese Prophezeiung entstand fast 1.000 Jahre vor dem Untergang des Judenstaates im Jahr 135 n. Chr. Es vergingen tatsächlich viele, viele Tage, bis sich ein kleines Vorzeichen für die obige Bibelstelle zeigte: 1882 erreichte die erste Einwanderungswelle von Juden das Land ihrer Vorväter. Es erfüllte sich ab dann wortwörtlich auch ein Vers aus dem Prophetenbuch Hesekiel (38,8): „Am Ende der Jahre sollst du in das Land kommen, das vom Schwert wiederhergestellt, [zu einem Volk], das aus vielen Völkern gesammelt ist, auf die Berge Israels, die beständig verödet waren; und es ist herausgeführt aus den Völkern.“
   Doch wie konnte jüdisches Leben über Jahrtausende hinweg bewahrt bleiben, sodass wir es heute nicht nur in Israel, sondern in vielen Teilen der Welt antreffen können?
   Einen von zwei interessanten Aspekten dazu lieferte jetzt ein Artikel der Jüdischen Rundschau. Er stammt von der jüdisch-orthodoxen Bewegung Chabad Lubawitsch. Die „Lubawitscher“ mit ihren etwa 200.000 Anhängern gehören zu den weltweit einflussreichsten jüdischen Gruppen und sind in 70 Ländern aktiv – selbst in China und Bahrain.
   Nach Auskunft des Artikels (ein Autor wurde nicht genannt) hätten die Speisegebote Gottes aus dem 3. Mose-Buch ganz wesentlich dazu beigetragen, dass sich Juden ihrem gesellschaftlichen Umfeld nicht angepasst hätten. Das koschere Essen – z. B. das Verspeisen von nur ganz bestimmten Tieren – habe eine Barriere für eine Anpassung und Vermischung dargestellt.
   Außerdem habe das koschere Essen auch einen „spirituellen“ Aspekt, der den Zusammenhalt fördere. Wie es heißt, machten die Speisegebote aus dem Alten Testament die „Seelen empfindsam für alles Jüdische“. Nicht-koscheres Essen – z. B. das Verspeisen von Schweinefleisch oder Tintenfisch – verstopfe die „spirituellen Arterien und hindere die warmen, gesunden jüdischen Gefühle daran … durch das Bewusstsein zu zirkulieren.“ Aussagen wie diese offenbaren einen esoterischen Hintergrund, aber keinen biblischen. Somit muss auch die Lehre der Lubawitscher verstanden werden, die Aufnahme von „gesegneter“ Nahrung sei eine Gotteserfahrung. Wie sehr die Lubawitscher in ihrem jüdischen Glauben Esoterik akzeptieren, zeigt auch noch ein anderer Aspekt.
   Die „Chabad-Anhänger“ glauben nämlich an eine stufenweise Wanderung der Seele durch verschiedene Erdenleben. Jeder neugeborene Körper habe den Auftrag, Fehler aus dem vergangenen Leben zu korrigieren und bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Dieser Reinkarnations-Idee erteilt Gottes Wort eine klare Absage: „Es ist dem Menschen gewiss, einmal zu sterben, danach aber das Gericht“ (Hebräer 9,27). Der griechische Grundtext ist hier eindeutig: „hapax“ ist ein Zahladverbium und bedeutet „ein für alle Mal“.

         TOPIC  Nr. 11/2024



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Versöhnen sich Judentum und Islam?

   In einem Interview, das die französische Zeitung Le Figaro (16.10.2024) führte und von der deutschen Zeitung Die Welt veröffentlicht wurde, sagte Israels Premier Benjamin Netanjahu auf die Frage: „Glauben Sie, dass es Ihnen gelingen wird, einen Friedensvertrag mit Saudi-Arabien abzuschließen und diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen aufzubauen zu dem Königreich, das ja wie Israel am Roten Meer liegt?“
   Netanjahu: „Auf alle Fälle. Und es wird früher passieren, als Sie denken. Das wird einen fantastischen wirtschaftlichen Aufschwung für die ganze Region bedeuten. Es wird aber vor allem zu einer historischen Versöhnung zwischen Juden und Arabern führen, zwischen dem Judentum und dem Islam, zwischen Jerusalem und Mekka.“ Netanjahu hat Kontakte zu okkulten Kabbala-Rabbinern (TOPIC berichtete). Was weiß er, wovon der Rest der Welt noch keine Ahnung hat? Merkwürdig ist auch die Annäherung der beiden islamischen Erzfeinde Saudi-Arabien und Iran. Beide planen sogar ein gemeinsames Militär-Manöver. Dann gibt es alledings auch noch eine ganz andere Idee aus dem islamischen Raum: Mit Krieg konnte der Judenstaat nicht bezwungen werden. Warum nicht auf einem Friedensweg versuchen, Israel in eine Falle zu locken?

         TOPIC  Nr. 11/2024



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z.B. 44. Jahrgang - Nr. 12 Dezember 2024

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