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Hier ein paar Auszüge der Themen einiger Monatszeitschriften von 2022.  

Hinweis: Alle Veröffentlichungen von TOPIC-Artikeln
bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlages:
TOPIC-Herausgeber: Ulrich Skambraks (verantwortlich)
Verlag und Redaktion: Postfach 1544, D-57206 Kreutztal,



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z.B. 42. Jahrgang - Nr. 1 Januar 2022

Die Themen: Der „Geist“ hinter Sars-CoV-2. - UNO: Drachenwesen soll Weltfrieden schützen. - Covid-19: Bibeltreue Theologen werden krank. - Klima-Rettung fördert interreligiösen Dialog. - Die neue deutsche Regierung und Gott. - „Worthaus“-Virus breitet sich aus. - Seelsorger: Schausteller mit großer Not. - Ampel-Regierung und Siegermächte. - Abraham-Abkommen läuft weiter. - Kleine Kinder leiden unter dem Masketragen. - Geopolitik: Der Westen provoziert Putin. - Neue Regierung: Kirchen ohne Bedeutung. - Japan warnt vor Covid-19-Impfstoffen. - Neue geostrategische Ausrichtung NASA engagiert 24 Theologen. - The Chosen: Wie bibeltreu sind Bibelfilme?



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Immer mehr konservative Bibellehrer erkranken an Covid-19

   Wie TOPIC im Laufe des Dezembers erfuhr, sind etliche bekannte konservative Bibellehrer von Covid-19 betroffen – zum Teil mit ihren Ehegatten. Die Verläufe sind moderat bis schwer. In der Gemeinde eines namhaften bibeltreuen Predigers erkrankten nicht nur er selbst, sondern auch Gemeindemitglieder, von denen etliche starben. Eine Frage wird jetzt sein, wie viele der erkrankten Theologen Langzeitfolgen, „Long-Covid-19“ genannt, erleiden werden, und ob sie ihren Dienst wieder vollumfänglich aufnehmen können.

         TOPIC  Nr. 01/2022



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„Worthaus-Virus“ infiziert immer mehr Evangelikale

   Viele evangelikale Leiter versuchen, „Worthaus“ in ihren Gemeinden und Werken zu integrieren. Dafür sieht der evangelikale Biologe, Autor und Blogger Markus Till viele Signale. Bei „Worthaus“ handelt es sich um eine kostenlos zugängliche Mediathek mit theologischen Vorträgen. Bislang wurden hier 187 Vorträge (Stand: 12. Dezember 2021) von 30 Referenten veröffentlicht. Till hatte im Jahr 2017 einen Artikel über die Internetplattform unter dem Titel „Worthaus – Universitätstheologie für Evangelikale?“ veröffentlicht. Darin analysierte er einige Vorträge. „Worthaus“-Referenten verneinten oder „subjektivierten“ evangelikale Grundüberzeugungen, etwa das Verständnis von Jesu Kreuzestod als stellvertretendes Sühneopfer, so Till.    Wie Till gegenüber der Ev. Nachrichtenagentur IDEA sagte, habe er „ganz selbstverständlich“ angenommen, dass sich evangelikale Leiter von „Worthaus“ distanzieren würden. Nun sehe er aber immer häufiger, dass das nicht der Fall sei. Viele evangelikale Leiter würden den Referenten stattdessen sogar eine Bühne bieten. So sei z. B. Prof. Thorsten Dietz, einer der Hauptautoren auf Worthaus, Mitglied im ERF-Verein geworden und gehöre dem theologischen Arbeitskreis des Gnadauer Gemeinschaftsverbands an.
   Till erklärte, ihn treibe die Frage um: „Welche Konsequenzen wird das haben für unsere evangelikalen Gemeinden, Verbünde und Werke?“ Weiter sagte Till, dass er sich von den Evangelikalen wünsche, wieder „offensiv“ zu den Inhalten der Glaubensbasis der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) zu stehen. Diese „verbindenden Glaubensschätze“ dürfe man nicht aufgeben, um Einheit in Vielfalt leben und gemeinsam missionarisch aktiv sein zu können. Er wünsche sich mehr Rückenwind für evangelikale Projekte wie etwa „glaubendenken“ oder „offen.bar“. Sie begründeten auf zeitgemäße Art und Weise, warum diese Glaubensbasis so wertvoll sei. Außerdem sollten sich evangelikale Leiter genau überlegen, welchen Referenten sie eine Bühne bieten. Man müsse sich bei „Worthaus“ bewusst sein: „Diese Theologie ist missionarisch unterwegs.“ Wenn Evangelikale keine Gegenposition zu „Worthaus“ präsentierten, dann brauche man sich nicht wundern, wenn Christen „das toll finden und irgendwann zu großen ,Worthaus‘-Fans“ würden. „Wir sollten nicht denken, dass man das einfach laufen lassen kann.“ In den ev.-luth. Kirchen habe diese Theologie zu einer weitgehenden Verdrängung der Evangelikalen geführt.

         TOPIC  Nr. 01/2022



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Ampelregierung im Amt: Doch Siegermächte werden die „Ampel“ regeln

   Acht Frauen, acht Männer und ein Kanzler: Die neue deutsche Regierung ist im Amt. Was viele deutsche Wähler nicht wissen: Die deutschen Politiker in Berlin können nicht machen, was sie wollen. Es bedarf immer noch der generellen Zustimmung der westlichen Siegermächte des Zweiten Weltkrieges – besonders der USA.
   Noch bevor ein deutscher Regierungschef zum Kanzler oder zur Kanzlerin ernannt wird, muss er etwas unterschreiben. Es ist die sogenannte geheime „Kanzlerakte“ oder „Deutschlandakte“. Als sich seinerzeit Bundeskanzler Willy Brandt weigerte, das zu unterzeichnen, was er in der Akte las, wurde ihm schnell von gewissen „höheren“ Beamten klar gemacht, dass er das muss! Widerwillig, so berichtet ein enger politischer Begleiter Brandts, setzte er den Füllfederhalter an.
   Ob man es glaubt oder nicht: Deutsche Politik wird immer noch zum Teil von Staaten bestimmt, die Nazi-Deutschland einstens besiegten. Rechtliche Grundlage dafür sind der „Geheime Staatsvertrag“ vom 21. Mai 1949 und neue geheime besatzungsrechtliche Vorschriften aus dem Jahr 1990 – also zum Start der Wiedervereinigung Deutschlands.
   Generalmajor a. D. Gerd-Helmut Komossa war Chef des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) unter Verteidigungsminister Georg Leber (1970er Jahre) und für die Spionageabwehr in der Bundeswehr zuständig. Somit hatte der Generalmajor Einblick in geheimste Unterlagen. Er schreibt in seinem Buch „Die deutsche Karte – Das versteckte Spiel der geheimen Dienste – Ein Amtschef des MAD berichtet“: „Der Geheime Staatsvertrag vom 21. Mai 1949 wurde vom Bundesnachrichtendienst unter ‚Strengste Vertraulichkeit‘ eingestuft. In ihm wurden die grundlegenden Vorbehalte der Sieger für die Souveränität der Bundesrepublik bis zum Jahr 2099 festgeschrieben, was heute wohl kaum jemand bewusst sein dürfte. Danach wurde einmal der ‚Medienvorbehalt der alliierten Mächte über deutsche Zeitungs- und Rundfunkmedien‘ bis zum Jahr 2099 fixiert. Zum anderen wurde geregelt, dass jeder Bundeskanzler Deutschlands auf Anordnung der Alliierten vor Ablegung des Amtseides die sogenannte ‚Kanzlerakte‘ zu unterschreiben hatte.“
   Was dort genau steht, weiß jetzt auch Olaf Scholz. Es dürfte sich um Bedingungen handeln, die die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges bis heute einfordern. Ein Beleg für diese Annahme ist die Aushandlung von neuen Besatzungsrechten in Deutschland.
   Seit der Wiedervereinigung 1990 glauben viele Bundesbürger, dass Deutschland ein freies Land ist und die ehemaligen westlichen Besatzungsmächte USA, England und Frankreich nichts mehr zu sagen haben. Weit gefehlt! Zwar steht in dem sogenannten „Zweiplus-Vier-Vertrag“ vom 12.9.1990 der Passus „Das vereinte Deutschland hat demgemäß volle Souveränität über seine inneren und äußeren Angelegenheiten“, doch die rechtliche Realität sieht etwas anders aus.
   In dem Fachbuch „Besatzungsrecht im wiedervereinigten Deutschland“ (Nomos Verlagsgesellschaft Baden-Baden) hat der Jurist Dr. Michael Rensmann einmal herausgearbeitet, inwieweit die westlichen Siegermächte des Zweiten Weltkrieges nach wie vor Sonderrechte in Deutschland genießen. Rensmanns Buch, das vom Fachbereich Rechtswissenschaften der Uni Hannover herausgegeben wurde, ist der erste Versuch einer Bestandsaufnahme dieser noch gültigen alliierten Sonderrechte. Warum sind noch ausländische Truppen im Land? Weshalb kann der US-Geheimdienst NSA noch immer auf deutschem Boden souverän agieren und konnte sogar das Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel 2013 einfach abhören?
   Rensmann stellt dar, dass nach 1990 in einigen Bereichen das Besatzungsrecht sogar noch erweitert wurde. Zwar darf nach dem Zwei-plus-Vier-Vertrag auf dem Gebiet der Ex-DDR keine ehemalige Besatzungsmacht stationiert werden, doch haben die USA, England und Frankreich durch Sonderregelungen Mitte der 1990er Jahre erreicht, dass sie in den neuen Bundesländern fast genau dieselben Rechte haben wie in den alten – beispielsweise in Bezug auf Manöver.
   Rensmann schreibt dazu: „Einzelne Sonderrechte der Alliierten, die teilweise noch aus der Besatzungszeit stammen, haben damit nicht nur überlebt, sondern sogar noch ihr mögliches Anwendungsgebiet erweitert.“ Das Pikante ist nun, dass die Bundesregierung aufgrund des Zwei-plus-Vier-Vertrages in kurzer Zeit darauf dringen könnte, den Restbestand des Besatzungsrechtes zu tilgen. Dazu hat sie sogar das Bundesverfassungsgericht 1996 aufgefordert. Warum dies aber nicht geschieht, ist auch für Rensmann „nicht eindeutig erkennbar“.
   Als 2013 die Abhöraffäre um Bundeskanzlerin Merkel aufflog, sagte der damalige Fraktionsvorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Gregor Gysi, im Fernsehsender Phoenix: „Ich muss Ihnen mal ganz ernsthaft sagen, dass das Besatzungsstatut immer noch gilt. Wir haben nicht das Jahr 1945, wir haben das Jahr 2013. Könnte man das nicht mal aufheben und die Besatzung Deutschlands beenden? Ich finde, das wird höchste Zeit. Also ein paar mutige Schritte müssen gegangen werden. Mich stört auch, dass unsere Bundeskanzlerin nüscht macht.“
   Schon 2011 bekundete der damalige Bundesminister der Finanzen, Wolfgang Schäuble, vor versammelten Bankern des Europäischen Bankenkongresses, Deutschland sei „seit dem 8. Mai 1945 zu keinem Zeitpunkt mehr voll souverän gewesen“.
   Für an Politik Interessierte dürfte jetzt äußerst spannend sein zu beobachten, welche politischen Leuchtraketen – vor allem außenpolitisch – „die Berliner“ abschießen werden, die die Siegermächte dann in die richtige, nämlich ihre, Bahn lenken werden.

         TOPIC  Nr. 01/2022



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Warum “The Chosen” nicht biblisch ist und andere Bibelfilme auch nicht

   Über 300 Millionen Menschen haben sie schon gesehen: Die TV-Serie mit dem englischen Titel „The Chosen“, zu Deutsch „Die Auserwählten“. Seit August letzten Jahres bietet der Verlag Gerth Medien die erste Staffel der Serie als deutsche Synchronfassung auf DVD an.
   Im Mittelpunkt der Serie steht das Leben Jesu, so wie es in den vier Evangelien beschrieben wird. Jesu Wirken wird geschildert aus den Augen derer, die ihm laut Bibel begegnet sind. Die Idee zu dieser Serie hatte der amerikanische Filmemacher Dallas Jenkins. Er konzipierte die Filmreihe und will sie in sieben Staffeln bis zur filmischen Aufarbeitung von Tod und Auferstehung Jesu in Szene setzen. Jenkins bezeichnet sich als Evangelikalen, der jedoch als ausführende Produzenten der Serie etliche eingefleischte Mormonen, also Gläubige der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage, ins Boot holte. Von daher befürchten evangelikale Filmkritiker, dass in den noch abzudrehenden Staffeln der Glaube der Mormonen eine größere Rolle spielen werde als bisher. Der Titel „Die Auserwählten“ könnte dafür ein Hinweis sein. Mormonen glauben nämlich, dass in einem Endgericht nur Mitglieder der Mormonen-Kirche den höchsten geistlichen Grad als Auserwählte in der Ewigkeit bekommen werden.
   Einer dieser evangelikalen Filmkritiker ist T.A. McMahon. Bevor McMahon in den gemeinsamen geistlichen Dienst mit dem evangelikalen US-Bestsellerautor Dave Hunt trat, arbeitete der Amerikaner als Drehbuch-Autor in Hollywood.
   In einem Beitrag im US-Informationsdienst The Berean Call hat McMahon, der auch Filmkunst studierte, einmal dargestellt, dass weder die Serie „The Chosen“ noch andere Bibelfilme biblisch sein können.
   Der ehemalige Mitarbeiter der Filmproduktionsfirma 20th Century Fox Studios schreibt dazu: „Alle biblischen Filme sind visuelle Übertragungen und Interpretationen der Worte und Berichte der Bibel.“ Und genau diese Übertragungen und Interpretationen verurteile die Bibel. Als ehemaliger Drehbuchautor schildert McMahon, wie Filmproduktionen entstehen. Am Anfang stehe in der Regel die Geschichte des Drehbuchautors. Diese werde aber zigmal durch Regisseure, ausführende Produzenten, Kameramänner oder Schauspieler verändert. McMahon: „All das und noch viel mehr steckt in jedem Versuch, die Bibel in einen Kinofilm für die Leinwand oder für das Fernsehen zu übertragen. Die Frage für jeden bibeltreuen Christen ist daher die folgende: Kann die Bibel durch den Prozess des Filmemachens dargestellt werden und dem treu bleiben, was Gottes Wort über sein Wort sagt?“
   Gott hat als Medium das Wort gewählt. Gottes Worte sind Seine Worte, niedergeschrieben von Menschen. Deshalb teilt Gott in Apostelgeschichte 17 Vers 29 über seinen Schreiber, den Arzt Lukas, mit: „Da wir nun Gottes Geschlecht sind, so sollen wir nicht meinen, dass das Göttliche dem Golde oder Silber oder Stein, einem Gebilde der Kunst und der Erfindung des Menschen gleich sei.“ McMahon: „Ich hoffe, Sie verstehen, dass jeder Versuch, die Bibel in ein visuelles Medium zu übersetzen, zu einer echten Verzerrung des Wortes Gottes führen muss, weshalb solche Versuche zu verurteilen sind … Die Bibel ist Gottes Offenbarung an die Menschheit, und Seine alleine.“ Genau dies bezeugt der Galaterbrief in seinem 1. Kapitel. Dort schreibt Paulus, dass seine Verkündigung allein durch die Offenbarung Jesu Christi gespeist sei. Als Drehbuchautor weiß McMahon, dass eine Grundstory filmisch aufgearbeitet werden muss, beispielsweise durch Hinzufügen von Dialogen, Spielszenen und visuellen Effekten. Und genau dieses Hinzufügen findet sich auch in der The Chosen-Serie. So präsentiert die Serie z. B. eine Hintergrundgeschichte zu Maria Magdalena, die in der Bibel gar nicht zu finden ist. McMahon: „Es spielt dabei keine Rolle, wie weit die Hinzufügungen gehen – selbst der kleinste Beitrag wäre nicht von Gott, sondern vom Menschen.“ Für manchen mag das Urteil von McMahon hart klingen, aber es ist nachzuvollziehen: „Die vollkommenen Eigenschaften und der rechte Charakter des Gottessohnes könnten niemals von einem Schauspieler auf der Leinwand dargestellt werden. Wenn eine solche Idee in das Drehbuch eingearbeitet wird, ist das bestenfalls eine Christusverfälschung. In der Tat entspricht ein solcher Versuch der Definition von Blasphemie, da man versucht, Jesus menschliche Eigenschaften zu verleihen, die seinen göttlichen Charakter untergraben.“

         TOPIC  Nr. 01/2022



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z.B. 42. Jahrgang - Nr. 2 Februar 2022

Die Themen: Kirchenleiter beurteilen die Impfpflicht. - Nordkoreaner bekommen fromme Post aus Berlin. - The Great Reset: Papst und WEF einig. - Weltweit spenden Christen für Fluthilfe. - Baptisten wollen in den Weltkirchenrat. - Umstrittene US-Skulptur wieder abgebaut. - Novavax und die Mitwirkung am Bösen. - Adventisten genehmigen Frauenordination. - Wegen Impfschäden: Enteignung ab 2024? - Der Koalitionsvertrag unter der Lupe. - Great Reset und die neue Ernährung. - Hochbetagte haben Spaß am Leben. - Vulkanausbrüche bedrohen Weltwirtschaft. - Weltstar Eilish bereut Pornokonsum. - Hintergründe zum Ukraine-Konflikt.



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Kirchenleiter und Religionsvertreter zur Impfpflicht

   Die mögliche Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht wird auch unter Christen kontrovers diskutiert. Die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA bat im Januar deshalb führende pietistische und freikirchliche Vertreter um eine Einschätzung.
   Das Ergebnis: Die meisten sind zurückhaltend und stehen einer Impfpflicht zum jetzigen Zeitpunkt kritisch gegenüber. Andere verweisen auf die Verantwortung der Politik.
   Mehrere Führungspersonen der Evangelischen Allianz in Deutschland halten eine generelle Impfpflicht für „wenig zielführend“. Sie scheine eher zu einer weiteren Verhärtung der Fronten in der Gesellschaft beizutragen, heißt es in einer Stellungnahme. Man ermutige aber dazu, sich freiwillig impfen zu lassen. Unterzeichnet ist die Stellungnahme vom Vorsitzenden der Evangelischen Allianz, Pastor Ekkehart Vetter, seinem Stellvertreter, Pastor Siegfried Winkler, dem Allianz-Generalsekretär Reinhardt Schink und dem Allianz-Beauftragten am Sitz des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung, Uwe Heimowski.
   Aus Sicht des Präses des evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Steffen Kern, ist eine allgemeine Impfpflicht als letztes staatliches Mittel zur Bekämpfung einer Pandemie „denkbar und grundsätzlich ethisch legitim“. Allerdings seien bislang rechtliche, praktische und soziale Fragen nicht geklärt, so der Präses des pietistischen Dachverbandes.
   Auch der Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden (FeG), Ansgar Hörsting, sieht eine allgemeine Impfpflicht zum jetzigen Zeitpunkt kritisch. Sie wäre „zurzeit verfrüht, auch wenn ich die Argumente, die dafür sprechen, verstehe“.
   Für den Generalsekretär des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG), Christoph Stiba, ist es ein „Zeichen von gelebter Verantwortung und Solidarität in der Pandemie“, sich impfen zu lassen: „Ob eine allgemeine Impfpflicht das geeignete Mittel ist, dieses Ziel zu erreichen, ist eine Entscheidung, die Politikerinnen und Politiker unter Berücksichtigung gesellschaftlicher, ethischer, rechtlicher und ganz praktischer Aspekte zu treffen haben.“
   Der Bischof der Evangelischmethodistischen Kirche (EmK) in Deutschland, Harald Rückert, äußerte‚ dass er persönlich die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht „eher für schwierig“ halte: „Das Recht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung ist ein sehr hohes Gut.“
   Der Präses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden, Johannes Justus, warnt‚ dass Zwang zu noch mehr Unzufriedenheit, Streit und Feindschaft führe: „Deshalb plädiere ich für weitere Aufklärung, Überzeugung und Transparenz, um mit vereinten Kräften den Kampf gegen das Virus und seine Auswirkungen erfolgreich zu gestalten.“ Dieser Kampf müsse ebenso wie das Bemühen um Versöhnung und Heilung aus freien Stücken passieren: „Ein Zwang ist hierbei meiner Meinung nach nicht der richtige Weg.“
   Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Annette Kurschus, ist die einzige im christlichen Spektrum Deutschlands, die sich für eine Impfpflicht ausspricht. Gegenüber dem Deutschlandfunk bekundete Kurschus: Von der Impfung gingen keine erkennbaren gesundheitlichen Schäden aus. Impfen sei in ihren Augen „eine Pflicht aus christlicher Nächstenliebe heraus“.
   Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hält sich mit einer Empfehlung bisher zurück. Weder sie noch der Vatikan haben sich bis jetzt für eine Impfpflicht ausgesprochen. Allerdings ist der Papst, wie aus Darlegungen zu entnehmen ist, wohl für eine Impfung.
   Klar für eine Impfpflicht hat sich der Zentralrat der Muslime ausgesprochen. Begründung: Die Ethik des Islams spreche dafür. Auch der Zentralrat der Juden in Deutschland ist für eine Impfpflicht. Grundlage sei das biblische Gebot, Leben zu schützen.

         TOPIC  Nr. 02/2022



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The Great Reset: Papst Franziskus und WEF sprechen gleiche Sprache

   Für den Gründer des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos, Klaus Schwab, wird „The Great Reset“, der große Neustart, nach der Corona-Pandemie so richtig Fahrt aufnehmen. Ziel des großen Neustarts soll die Neugestaltung der Weltwirtschaft sein. Sie soll gerechter, sozialer und nachhaltiger werden. Getragen wird das WEF von über 1.000 Mitgliedern zumeist milliardenschwerer Weltkonzerne.
   Mittlerweile klinken sich immer mehr Mächtige dieser Welt in diese Neugestaltungs-Idee ein und befördern sie. Schon im Januar 2020 hatte auf dem WEF-Treffen in Davos die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel angekündigt, es werde eine „Transformation von gigantischem historischen Ausmaß“ stattfinden. Konkrete Inhalte benannte sie nicht. Dafür aber WEF-Gründer
Schwab und Papst Franziskus. Im November 2020 erklärte das Oberhaupt der katholischen Kirche, „dass in der christlichen Tradition das Recht auf Privatbesitz niemals als absolut und unumstößlich galt.“ In seinem Buch „Covid-19: der große Umbruch“ beschreibt Schwab eine gigantische Umverteilung des Reichtums von den Reichen zu den Armen. Auf einem Video der Internetseite des WEFs, das die Weltperspektive bis 2030 aus Sicht des WEFs beleuchtet, heißt es: „Dir wird nichts gehören, und du wirst glücklich sein ... Was immer du brauchst, wirst du mieten.“ Dazu soll sogar die Kleidung gehören. Die Frage ist nur: Wem gehören die ganzen Mietobjekte? Gehen alle Eigen-tumsrechte an global operierende Multis oder an eine Weltregierung über?
   F. William Engdahl kommentiert diesen bevorstehenden Reset und die Rolle des Vatikans dabei in einem Artikel für Kopp exklusiv so: „Dass Davos sich für die Ziele des Vatikans öffnet, ist deutlich düsterer, als es den Anschein haben mag. Der ‚große Umbruch‘ wird das Ende der menschlichen Freiheit bedeuten.“

         TOPIC  Nr. 02/2022



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Ist der Impfstoff Novavax aus christlicher Sicht ethisch vertretbar?

   Das katholische Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) in Wien hat den im Dezember 2021 von der EU-Kommission zugelassenen Impfstoff des US-Unternehmens Novavax als ethisch vertretbar eingestuft. Das Vakzin soll Ende Februar 2022 verimpft werden. Zum Hintergrund: Zur Entwicklung mehrerer Corona-Impfstoffe wurden embryonale Zellkulturen verwendet, die aus Organen getöteter Kinder im Mutterleib gewonnen wurden.
   Wie aus einer Mitteilung des Instituts hervorgeht, gelte für das neu zugelassene Vakzin dieselbe Einschätzung wie für das der Mainzer Firma BioNTech und ihres US-Partners Pfizer sowie das von Moderna. Es seien „weder in der Entwicklung noch Herstellung embryonale Zellkulturen verwendet“ worden. Anders sehe das bei den Impfstoffen von Johnson & Johnson und AstraZeneca aus: Diese setzten „humane Zellkulturen auch in der Entwicklung und Impfstofferzeugung ein, indem sie die fetalen Zellen für die Reproduktion des Virus verwenden. Doch auch hier enthält der Impfstoff selbst keine Zellen aus ursprünglich fetalem Gewebe.“
   Unabhängig von Entwicklung und Produktion würden humane Zelllinien jedoch – wie auch bei Arzneimitteln – als Kontrollmedium für die Testung benutzt, um mögliche Nebenwirkungen und die Sicherheit für den Menschen zu prüfen. Wie aus einer Tabelle des Charlotte-Lozier-Instituts in Arlington im US-Bundesstaat Virginia, einer Denkfabrik, die sich dem Lebensschutz verschrieben hat, hervorgeht (lozierinstitute.org), trifft das auf alle fünf nun in der EU zugelassenen Impfstoffe
zu. Sie wurden mittels menschlicher Zelllinien getestet.
   Der Einsatz von Zelllinien „abgetriebener“ Föten in der Medizin und in der Kosmetikindustrie ist bekannt und findet eine breite Anwendung. Dabei werden nicht immer neue Föten getötet, sondern man verwendet im Labor nachgezüchtete Zelllinien von getöteten Ungeborenen aus den 1960er Jahren. Auch wenn diese Tötungen etwa 60 Jahre zurückliegen, stellt sich für Christen die Frage: Kann ich einen Impfstoff annehmen, bei dem menschliche Zelllinien von getöteten Menschen
verwendet wurden, wenn auch nur zu Kontrollzwecken?
   Die Päpstliche Akademie für das Leben hat zu dieser Frage 2005 ein Papier veröffentlicht. Es trägt den deutschen Titel: „Moralische Überlegungen zu Impfstoffen, für deren Produktion Zellen von abgetriebenen Föten verwendet werden“. Die Akademie verweist hierbei auf das „Prinzip der erlaubten Mitwirkung am Bösen“ und kommt zu folgender Bewertung: Sowohl die Hersteller von Impfstoffen, bei denen menschliche Zelllinien verwendet werden, als auch jene, die sie vertreiben sowie jene, die es aus gesundheitlichen Gründen nutzen, befänden sich in ein und derselben Verkettung des moralisch Bösen. Diese beginne bei der Tötung ungeborenen Lebens – auch, wenn das Jahrzehnte zurückliegen sollte. Übrigens: Mord verjährt ja auch nicht.
   Als einzige Ausnahme lässt die Päpstliche Akademie den Fall einer sehr bedrohlichen Krankheit zu, bei der partout kein Alternativimpfstoff zur Verfügung stehe. Christen, die um diese Verkettung des Bösen wüssten, hätten die Pflicht, sowohl Ärzte als auch Hersteller darauf nötigend hinzuweisen, sich um Impfstoffe zu bemühen, die ohne menschliche Zelllinien hergestellt werden können.
   Sowohl die offizielle Forschung als auch die Hersteller sehen hier keinen Bedarf, weil für sie der ethische Aspekt nebensächlich ist. Doch grundsätzlich sind andere Herstellungsverfahren möglich. Der Röteln-Impfstoff beispielsweise wird in den westlichen Ländern nach wie vor mit Hilfe von multiplizierten Zelllinien eines in der Röteln-Epidemie 1964 getöteten Ungeborenen hergestellt. Japan hat ein anderes Herstellungsverfahren des gleichen Impfstoffes – ohne menschliche Zelllinien
von getöteten Ungeborenen.

         TOPIC  Nr. 02/2022



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Vulkanausbrüche bedrohen Weltwirtschaft

   In unserer globalisierten Welt sind Lieferketten unentbehrlich. Die Lieferketten, so könnte man auch sagen, sind die Weltwirtschaft. Sachkundige des globalen Lieferkettennetzes sind aktuell mehr als beunruhigt, da die komplexen Systeme dafür so ausgereizt seien, dass schon kleine Ursachen zu enormen Auswirkungen bis hin zum totalen Zusammenbruch führen können.
   Eine gigantische Gefahr für dieses globale Netz lauert unter der Erde. Es sind Vulkane. Hatte Ende letzten Jahres der gewaltige Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja auf La Palma die Menschen in Atem gehalten, war es Mitte Januar 2022 die Vulkan-Explosion nahe der Pazifik-Inseln von Tonga.
   Im März letzten Jahres präsentierte der weltweit agierende Wetterkanal The Weather Channel einen Artikel mit der Überschrift: „Unheimliche Serie: Vulkane rund um die Welt brechen aus“. Fakt ist: Seit dem Jahr 1800 nimmt die Zahl der größeren Vulkanausbrüche deutlich zu. Forscher des deutschen Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung vermuten, dass die Erderwärmung die Vulkane aktiver macht. Eismassen an den Polen würden abschmelzen und das steigende Gewicht des Wassers würde Spannungen von Erdschichten in der Nähe von Vulkanen verändern und dadurch die Erdschlote regsamer machen. Das Problem ist nun, dass sich einige Hochrisiko-Vulkane ausgerechnet an den Hauptpulsadern des globalen Lieferkettennetzes im Fernen Osten befinden. Forscher der britischen Cambridge-Universität haben im letzten Jahr sieben vulkanische Regionen identifiziert, die die Weltwirtschaft erheblich schädigen könnten. Ein Beispiel: An der Meerenge
zwischen Taiwan und den Philippinen befindet sich der „Vulkan-Bogen Luzon“ mit mehreren Vulkanen. Sollte einer dieser Vulkane stärker ausbrechen, würde das sehr wahrscheinlich den regen Schiffsverkehr zwischen Ostasien und den USA zum Erliegen bringen. Dazu kommt: Ausgerechnet dort liegt ein Knotenpunkt für Tiefseekabel, über den jegliche Kommunikation zwischen
Wirtschaftszentren der ganzen Welt läuft. Es ist nicht auszuschließen, dass im Luzon-Vulkanbogen auch ein Seebeben wie schon 2006 erneut stattfindet.
   Damals wurden auch Kommunikationskabel in der Tiefsee beschädigt, sodass wochenlang keine Internetkommunikation in der Region zur Verfügung stand. Wenige Minuten eines gigantischen Ausbruchs könnten also ausreichen, um große Teile der Weltwirtschaft in einen Abgrund zu stoßen. Und der Vulkan-Bogen Luzon ist nicht die einzige Stelle, die als Auslöser für ein solches Szenario in Frage kommt.

         TOPIC  Nr. 02/2022



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z.B. 42. Jahrgang - Nr. 3 März 2022

Die Themen: Transhumanismus: Krieg gegen Gott. - Corona öffnet Menschen für Gott. - Tonga: Die Einwohner und ihr Glaube. - Frankreich: alle 10 Tage eine neue Gemeinde. - Die Anastasia-Bewegung. - Neues christliches Hospitalschiff. - „Weihnachten im Schuhkarton“. - Dank an unsere Leser und Spender. - Wird bei der Post „Christliches“ weggeworfen? - Abraham-Abkommen nimmt Fahrt auf. - Weitere Rätsel um das „Wuhan-Virus“. - Warnung vor „Instagram für Kinder“. - Putin und der Untergang des Abendlandes. -Ukraine: Jeder Krieg hat mehrere Väter. - Irans Atomprogramm: unbekannte Hintergründe



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Anastasia-Bewegung: durch natürliches Leben zu „göttlichen“ Kräften

   Jüngst warnte die Lippische Landeskirche vor einer Ansiedlung der Anastasia-Bewegung im Kreis Lippe. Anlass seien Medienberichte, denen zufolge Mitglieder der Bewegung versuchten, Liegenschaften zu erwerben. Bisher war die Anastasia-Bewegung hauptsächlich in Ostdeutschland aktiv und soll dort bis zu 20 Selbstversorger-Landsitze gegründet haben. Nun befürchten kirchliche Weltanschauungsbeauftragte, dass die Bewegung auch in Westdeutschland Fuß fassen möchte.
   Die Anastasia-Bewegung entstand um 1997 in Zentralrussland. Die Bezeichnung „Anastasia“ geht auf eine zehnteilige Buchreihe mit demselben Titel zurück. Der Autor ist der Esoteriker und russische Geschäftsmann Wladimir Megre.
   Auf einer Handelsreise nach Sibirien habe er die Einsiedlerin Anastasia kennengelernt. Sie habe völlig abgeschieden vom Rest der Welt und anderen Völkern gelebt. Dadurch sei ihre Kultur „rein“ geblieben, eine Reinheit, die ihr angeblich okkulte Kräfte ermöglicht haben soll. Trotz ihres abgeschiedenen Lebens soll sie behauptet haben, per Gedankenstrahl mit jedem Menschen auf der Welt kommunizieren zu können. Voraussetzung dafür: eine Reinheit im Geiste. Laut Megre sei Anastasia völlig nackt gewesen. Durch diese „Reinheit“ ihres Lebens habe sie sich auch unbeschadet jedem Wetter anpassen können. Anastasia habe dann dem russischen Esoteriker erklärt, wer und was die Reinheit eines menschlichen Lebens störe, ja unmöglich mache. Demokratie sei beispielsweise eine Methode, um Menschen zu versklaven. Dahinter stecke ein finsterer Priester namens „Dämon Kratie“.
   Die nackte blonde Lichtgestalt offenbart dann im Buch, wo sie das Hauptübel dieser Welt lokalisiert: „Die Juden sind einfach zu dieser Sonderstellung (die Menschheit zu kontrollieren und manipulieren, die Red.) verpflichtet, und wir sind verpflichtet, uns ihnen zu unterwerfen, und zwar ist das gesetzlich abgesegnet … Wenn jemandem diese Gegebenheiten nicht gefallen, dann lassen sie uns gemeinsam versuchen, einen Weg zu finden, dieses Problem zu lösen.“ Laut Anastasia kann sich jeder an der Beseitigung dieser angeblich weltweiten Juden-Diktatur beteiligen. Man müsse Kleingärtner werden, um den Planeten zu retten. Die Leser von Megres Anastasia-Büchern werden aufgefordert, Selbstversorger-Siedlungen zu gründen und ganz abgeschieden und karg zu leben. Durch diesen Verzicht bekomme man gottähnliche Fähigkeiten.
   Wie viele Bundesbürger nach einem gewissen Aufnahmeritual schon Eingang zur Anastasia-Bewegung gefunden haben und auf Selbstversorger-Landsitzen in Deutschland leben, ist – auch wegen der Technikfeindlichkeit (kein Internet) der Anhänger – unbekannt. Fakt dürfte aber sein, dass dieser streng natürliche Lebensstil und das Versprechen, dadurch gottähnlich zu werden, auf übersättigte Abendländer eine gewisse Faszination ausübt. Gesellschaftspolitisch ist die Anastasia-Bewegung durchaus eine Gefahr, weil in der Abgeschiedenheit der Gruppen völkisch-esoterisches Gedankengut und Antisemitismus gut gedeihen können.
   Mit Material der Ev. Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW)

         TOPIC  Nr. 03/2022



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Abraham-Abkommen nimmt politisch Tempo auf

   Was lange nicht vorstellbar war, wird jetzt mehr und mehr wahr: eine Friedensinitiative im Nahen Osten. Seit September 2020 hat Israel zu vier arabischen Ländern politische Beziehungen aufgenommen: zum Sudan, Marokko, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Nun könnten bald neue islamisch geprägte Länder hinzukommen. In Israel spekuliert man über die Malediven und die Komoren. Auch aus Saudi- Arabien sind leise Schalmeien-Töne zu vernehmen. Die saudische Zeitung Arab News ist das führende englischsprachige Blatt in Saudi-Arabien und am Persischen Golf. Kürzlich hat die Zeitung den Rabbiner Marc Schneider engagiert. Er soll als Kolumnist wöchentlich zwei Mal über Israels Beziehungen zum Golf oder den Interreligiösen Dialog schreiben.
   Politisch bedeutender ist allerdings eine andere politische Initiativ-Plattform. Seit dem Oktober letzten Jahres gibt es im israelischen Parlament, der Knesset, eine Arbeitsgruppe zu den Abraham-Abkommen. Nun ist eine ähnliche Arbeitsgruppe in den USA dazugekommen. Diese Arbeitsgruppe zu den Abraham-Abkommen wurde aus Mitgliedern des US-Senats und des Repräsentantenhauses gebildet. Zu der Formation gehören Republikaner und auch Demokraten. Laut dem Demokraten David Trone will die Gruppe dazu beitragen, „einige der größten Probleme der Welt zu lösen“.
   Israel bereitet sich weiter darauf vor, den größten Feind für eine Befriedung des Nahen Ostens anzugreifen. Israels Verteidigungsminister Benny Gantz sagte dazu: „Der Iran ist der größte Feind meiner Nation und der Menschen im Nahen Osten.“ Schon bald sollen in Israel zwei Boeing-Tankflugzeuge eintreffen, die für einen Luftangriff auf den Iran dringend benötigt werden.

         TOPIC  Nr. 03/2022



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Irans Atomprogramm: Deutsche und Schweizer Firmen gaben Starthilfe

   Für den US-Experten für Nuklearwaffen David Albright braucht der Iran nur noch wenige Wochen, um eine Atombombe herzustellen. Dies erklärte der Fachautor von Büchern über die Verbreitung von Nuklearwaffen Ende Dezember 2021 im ZDF. Man vermutet, dass der Iran dabei ist, seine Urananreicherung von 60 Prozent auf 90 Prozent hochzufahren. Das würde für eine Atombombe reichen.
   In den vergangenen Wochen hat die US-Regierung bisher als streng geheim eingestufte Depeschen freigegeben, aus denen einwandfrei hervorgehen soll, dass deutsche und Schweizer Firmen dem iranischen Atomprogramm Starthilfe gegeben haben.
   Der Startschuss für das iranische Atomprogramm erfolgte 1987 in einem Hotel in Zürich. Dort traf sich eine Delegation der iranischen Organisation für Atomenergie mit westlichen Vertretern aus dem Netzwerk des pakistanischen Wissenschaftlers Abdul Quadeer Khan. Khan wurde später in seiner Heimat als „Vater der ersten islamischen Atombombe“ gefeiert.
   Khan arbeitete einige Zeit für das europäische Urenco-Konsortium mit Standorten u. a. in Deutschland und den Niederlanden. Urenco entwickelt Zentrifugen zur Urananreicherung für zivile Zwecke. Khan soll aus diesem Unternehmen nicht nur Pläne für die Zentrifugen gestohlen haben, sondern auch Daten von Firmen, die Urenco wichtige Teile zulieferten. Zunächst benutzte Khan die Informationen für den Bau der pakistanischen Bombe, baute dann aber schnell auch ein Geschäftsmodell auf, um auch andere Staaten, die sich für Atomprogramme interessierten (z .B. Libyen, Nordkorea), mit Atom-Wissen und entsprechender Materialbeschaffung zu bedienen. Vor allem deutsche und Schweizer Firmen lieferten das Material für Atomanreicherungen, wobei die Regierungen in Bonn und Bern, sehr wohl wissend um diese Sachlage, großzügig wegschauten. Sowohl die Amerikaner als auch Israel versuchten, in diesen Atom-Handel politisch hineinzugrätschen, was ihnen aber nicht gelang.

         TOPIC  Nr. 03/2022



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„Wuhan-Virus“: Haben Wissenschaftler die Welt gezielt in die Irre geführt?

   Für den Hamburger Physikprofessor Roland Wiesendanger haben in Bezug auf den Ursprung von SARS-CoV-2 „Wissenschaftler die ganze Welt in die Irregeführt“. Diese Behauptung vertrat Wiesendanger in einem langen Interview in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ/4.2.2022). Der Wissenschaftler ist fest davon überzeugt, dass zwei Dokumente, die einfach nicht offengelegt werden, dies belegen könnten.
   Zunächst weist Wiesendanger darauf hin, bis heute sei kein einziger Beleg dafür vorgelegt worden, dass SARS-CoV-2 über einen tierischen Zwischenwirt auf den Menschen übergegangen sein könnte. In China habe man diesbezüglich schon über 80.000 Tiere untersucht – bisher ohne Befund auf SARS-CoV-2. Dazu müsse man wissen, so Wiesendanger, dass die möglichen „Vorfahren“ des Virus – RaTG13 und Banal-52 – über Jahrzehnte hätten mutieren müssen, um einen Menschen anzustecken. Eine ganze Population, also Rasse oder Art, eines tierischen Zwischenwirtes müsste existieren und nicht nur ein einziges Tier, das zufällig auf dem Tiermarkt in Wuhan verkauft worden sei.
   Dann kommt der deutsche Forscher auf eine Sache zu sprechen, die nachdenklich stimmen muss. Damit SARS-CoV-2 in eine menschliche Zelle schnell eindringen kann, muss es die „Furin-Spaltstelle“ haben. Furin ist ein Enzym, das das Spike-Protein aufspaltet und dem furchtbaren Virus den Weg in den Körper ebnet. In allen Untergruppen der Corona-Viren, zu denen SARS-CoV-2 auch gehört, ist diese Furin-Spaltstelle allerdings unbekannt. Eines ist jedoch bekannt: USWissenschaftler beantragten 2018, diese Furin-Spaltstelle experimentell in das Corona-Virus einzubauen. Und genau dies sollte im Forschungslabor von Wuhan versucht werden. Im Rahmen der berühmt-berüchtigten Gain-of-function-Forschung (s. TOPIC 11/2020) arbeiteten die Amerikaner mit den Chinesen zusammen. All diese Kenntnisse beweisen allerdings noch nicht, dass das Virus wirklich aus dem Wuhan-Labor stammt. Wiesendanger fordert im Interview mit der NZZ, dass zwei Quellen unbedingt offengelegt werden müssten. Zum einen die Datenbank des Institutes für Virologie, das die weltweit größte Datenbank für Corona-Viren in Wuhan beherbergt. Diese Datenbank wurde am 12. September 2019 nachts um zwei Uhr einfach abgeschaltet und ist seitdem nicht mehr zugänglich. Was wussten die Chinesen schon im September 2019 in Bezug auf SARS-CoV-2 und Covid-19?
   Zum anderen fordert der Hamburger Wissenschaftler die komplette Offenlegung des Protokolls einer Telefonkonferenz und des nachfolgenden E-Mail-Verkehrs von führenden Virologen – darunter auch der Deutsche Christian Drosten – nach dem Ausbruch von Covid-19. Bisher sind nur Bruchstücke dieser Telefonkonferenz bekannt geworden. In diesen Bruchstücken favorisierten etliche Virologen einen Laborausbuch von SARS-CoV-2 in Wuhan. Später wurde jedoch in der Fachpresse diese Ansicht heruntergespielt und zur Verschwörungstheorie umgebogen. Dabei verweist Wiesendanger auf einen merkwürdigen Zusammenhang. Vor der besagten Telefonkonferenz am 2. Februar 2020 schrieb der USVirologe Kristian G. Andersen an den Chefberater in Gesundheitsfragen des US-Präsidenten, Anthony Fauci, dass Andersen und andere Virologen der Ansicht seien, dass das Virus aus einem Labor entwichen sein müsse. Wochen später veröffentlichte Andersen mit anderen Autoren dann aber einen Fachartikel, in dem er behauptet, SARS-CoV-2 sei weder ein Produkt aus dem Labor noch ein manipuliertes Virus. Laut Wiesendanger sei dann nur diese eine Behauptung medial um die Welt gegangen und jede andere Ansicht wurde als Verschwörungstheorie abgestempelt. Unter welchem Einfluss stand die Elite der Virologen zwischen Anfang Februar und Mitte März 2020, als der Andersen-Artikel erschien? Wie konnte aus dem klaren Anfangsverdacht eines Labor-Unfalls eine Verschwörungstheorie werden? Antworten auf diese und die anderen Fragen von Wiesendanger gäbe es vielleicht – wenn man denn nur wollte.

         TOPIC  Nr. 03/2022



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z.B. 42. Jahrgang - Nr. 4 April 2022

Die Themen: Haben Währungszeichen Wurzeln in der Bibel? - Maleachi-Kreis: großes Veranstaltungsprogramm. - Ist die Beerdigung biblisch? - China: Lage für Christen verschlechtert sich. - EKD: Mitgliederzahlen sinken. - Der „Messias“-Rabbi ist tot. - In Ägypten dürfen legal Kirchen gebaut werden. - Neuseeland: Keine Impfungen für Christen. - „Verständnis“ für den Ukraine-Krieg? - Bidens Vorahnung 1997 zur NATO-Osterweiterung. - Die Wahrheit im Ukraine-Krieg. - Putin und Russland als Katechon? - Kinderbuchautoren mit okkultem Hintergrund. - Die Fernsteuerung von Nervenzellen. - Glückssuche macht nicht glücklich. - Impfpapst Lauterbach konfus. - Macht Handy-Nutzung unfruchtbar? - Keine Grundrechte für Affen. - Hebelt Papiermangel die Impfpflicht aus?



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€ $ ¥: Haben manche Währungszeichen Wurzeln in der Bibel?

   Im 7. und 6. Jahrhundert vor Christus war Babel bzw. Babylon der strahlende Mittelpunkt der damals bekannten Welt. Die Stadt Babylon – der Name bedeutet: „Tor der Götter“ – war sagenumwoben wegen ihrer Pracht und Üppigkeit, aber auch wegen ihrer umfangreichen Palette an okkulten Aktivitäten.
   In der Bibel wird der König von Babel als Ur-Rebell gegen den Schöpfergott charakterisiert. Schon mit dem Turmbau zu Babel sollte dem einzig wahren Gott Konkurrenz gemacht werden. Während Babylon als eine erobernde kriegerische Macht beschrieben wird, verweist die Bibel noch auf einen anderen Ur-Rebellen: die Stadt Tyrus. Tyrus war seit dem 10. Jahrhundert vor Christus eine Seemacht im Mittelmeerraum, eine reiche Handelsmetropole und für damalige Verhältnisse vergleichbar mit einem internationalen Wirtschaftsimperium von heute.
   Für den Alttestamentler Prof. em. Herbert Klement sind Babylon und Tyrus zwei dominante Ur-Rebellen gegen Gott. In einem Predigtvortrag in Kreuztal-Buschhütten mit dem Titel „Babylon und die Apokalypse aus Sicht des Alten Testamentes“ zeigte Klement auf, dass es sehr interessante Parallelen zwischen den Ur-Rebellen des Alten Testamentes und dem in der Offenbarung beschriebenen endzeitlichen Babylon gebe: „In der Offenbarung wird unter der Chiffre Babylon das System einer politischen und wirtschaftlichen totalitär-religiösen antichristlichen Weltherrschaft beschrieben, dessen Herrscher seine Macht ebenfalls wie die Könige von Babel in Jesaja 14 und Tyrus in Hesekiel 28 von dem Drachen erhält. Die Charakterisierung des Wirtschaftserfolges dieses globalen Babylons ähnelt mit vielen Elementen denen des Königs von Tyrus in Hesekiel 28.“
   Der Zentralgott von Tyrus war Melqart (bedeutet u. a. „Stadtkönig“, aber auch „Herr/Baal des Feuers“). Deshalb war die Kremation als rituelle Handlung des Verbrennens von Menschen mit der Erwartung ihrer „Auferstehung“ wie „Phönix aus der Asche“ damals Alltag und wurde religiös bestimmt durch den „Baal des Feuers“.
   Melqarts Tempel hatte zwei freistehende Säulen. Klement wies in seinen Ausführungen darauf hin, dass auch der Tempel, den der israelitische König Salomo erbauen ließ, zwei freistehende Säulen vor dem Eingang aufwies. Es gebe aber keine Überlieferung eines konkreten Auftrages Gottes, genau solche Säulen zu bauen. Solche freistehenden Säulen gab es weder bei der Bundeslade noch vor der aufgebauten Stiftshütte in der Stadt Silo im Gebirge Ephraim. Wie kamen dann aber die Säulen vor den Tempel?
   Laut 2. Chronik Kapitel 7 Vers 11 baute Salomo das „Haus des Herrn“ auch so, wie es ihm „in den Sinn“ kam. Um das Projekt Tempelbau umzusetzen, heuerte Salomo Fachkräfte aus Tyrus an, weil sie besondere Fähigkeiten in der Verarbeitung von Zedernholz aus dem Libanon hatten. Klement vermutet nun, dass die Aufstellung der zwei Säulen vor dem Tempel aus der architektonischen Begleitung des Königs Hiram aus Tyrus und als „dekoratives Element“ dem Tempel des tyrischen Gottes Melqart entsprungen sein könnten.
   Klement beleuchtete auch noch in seinem äußerst spannenden Predigtvortrag kurz einen höchst interessanten Nebenaspekt. Er könnte durchaus einen Zusammenhang mit dem Tempel des Melqart haben und eine Spur zum Babylon der Endzeit offenbaren.
   Im Mittelmeerraum gab es mehrere Melqart-Tempel. Einer stand dort, wo für die Damaligen die Welt aufhörte: beim heutigen Cadiz an der Straße von Gibraltar. Wer durch diese Seepassage hindurch segelte, sah diese zwei Säulen des Melqart. Von den Griechen wurde Melqart mit ihrem Gott Herakles identifiziert und neben dem Tempel auch die Meerenge selbst als Säulen des Herakles bezeichnet. Diese Säulen fanden im 16. Jahrhundert nach Christus als Abbildung den Weg auf Wappen und Geldmünzen, z. B. den spanischen Peso. Fakt ist, dass die beiden Säulen in Handschriften im Geschäftsverkehr zwischen Mexiko und Nordamerika in den 1770er Jahren als Kennzeichnung der spanischen Währung auftauchten.
   Eine Theorie besagt nun, dass die Säulen Eingang in das erste Währungssymbol für den US-Dollar mit zwei Längsbalken (heute nur noch einen) einflossen. Aber auch andere internationale Währungen wie der japanische Yen, der südkoreanische Won, die ehemalige italienische Lira und nicht zuletzt der Euro beinhalten zwei Balken in ihren Währungssymbolen. Weshalb?
   Ob die zwei Balken im Eurosymbol oder ganz aktuell bei der Digitalwährung Bitcoin tatsächlich auf den Säulen Melqarts beruhen, ist nicht sicher, aber sehr wahrscheinlich. Was man aber gar nicht beweisen muss, ist der Rückgriff im Freimaurertum auf den Tempel Salomos und auf einen seiner Architekten: Hiram. In jeder Zusammenkunft hören die Freimaurer in Bezug auf ihre Tempelbauarbeit die Frage: „Welcher Bau ist gemeint?“ Die Antwort: „Wir Freimaurer nennen ihn den Salomonischen Tempelbau und meinen damit den Tempelbau der Humanität.“ Tempelbau der Humanität? Gemeint ist damit, dass alle moralischen und ethischen Ansichten gleichwertig sind und das ganze Projekt in einem Toleranz-System fest zementiert werden muss. Für Freimaurer gibt es „die“ Wahrheit nicht. Einer der höchsten Freimaurer Italiens, der Philosoph Giuliano Di Bernardo, schreibt in seinem Buch „Die Freimaurer und ihr Menschenbild“: „Für den Christen ist die Wahrheit absolut, ewig und unveränderlich. Sie ist direkt von Gott offenbart ... Für den Maurer dagegen ist die Wahrheit ein gedanklicher Richtpunkt, nach dem er sich bei seiner initiatischen Selbstveredlung ausrichtet. Die Wahrheit ist ein fernliegendes Ziel, dem er sich schrittweise nähern kann, ohne es je ganz zu erreichen. Kein Maurer kann für sich in Anspruch nehmen, die Wahrheit zu besitzen.“

         TOPIC  Nr. 04/2022



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Ist die neue Bestattungsform der Reerdigung biblisch?

   In den letzten Jahren haben sich immer neue Bestattungsformen etabliert: Neben der Erd- und Feuerbestattung und der Bestattung auf See ist z. B. die Baumbestattung hinzugekommen. Die Urne mit der Asche des Verstorbenen wird z. B. unter einem Baum in einem „FriedWald“ beigesetzt. Besondere Bestattungsformen sind z. B. die Kristall- und Diamantbestattung. Dabei wird die Asche von Verstorbenen zu Schmuckstücken umgearbeitet. Vielen dieser neueren Bestattungsformen geht jedoch eine Verbrennung des Leichnams voraus.
   Nun erlebt eine neue Bestattungsform als Pilotprojekt in der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland ihre deutschlandweite Premiere: die Reerdigung. Verstorbene in Mölln können sich jetzt so beisetzen lassen. Wie das Verfahren praktisch funktioniert, erläuterte der Friedhofsbeauftragte des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg, Bernd K. Jacob: Im Mittelpunkt stehe ein 2,50 Meter langer „Kokon“, ein Sarg aus Edelstahl. In ihm befände sich neben dem Leichnam ein Substrat aus getrockneter Blumenwiese, Klee, Heu und Stroh. In 40 Tagen verwandelten Mikroorganismen den Körper in Muttererde. Anschließend könne diese Erde auf dem Friedhof beigesetzt werden. Der „Kokon“ sei wiederverwertbar, so Jacob. Die Kosten für eine solche Beisetzung seien in etwa so hoch wie für eine „mittelpreisige Feuerbestattung“.
   Auch wenn Gott in seinem Wort keine bestimmte Bestattungsform exakt vorschreibt, so kann jedoch aus den geschilderten Varianten herausgelesen werden, welche Gott als Schöpfer und Besitzer des Leibes eines jeden Menschen favorisiert. In etlichen Stellen des Alten Testamentes wird deutlich beschrieben, dass sündige Menschen, Gottlose und Götzendiener getötet und verbrannt werden mussten (z. B. Jos. 7, 24-26; 1. Sam. 31,8-13; 2. Kön. 23,15-20; 2. Chr. 34,1-6). Das Verbrennen der Leichname verkörpert das besondere Gericht Gottes über die Menschen. Aus den beschriebenen Erdbestattungen im Alten wie im Neuen Testament lässt sich herauslesen, dass diese Form Gottes Willen entspricht. So wurde Abrahams Frau Sarah begraben (1. Mo. 23,19), Gott selbst bestattete Mose (5. Mo. 34,1-7), Joseph, einer der Söhne des Stammvaters Jakob, erhielt eine Erdbestattung (Jos. 24,32), Johannes der Täufer ebenso (Mk. 6,27-29) und Jesus selbst spricht auch sehr explizit von einer Erdbestattung (Lk.9,60).
   Wie ist nun die Reerdigung biblisch zu bewerten, da sich diese Form sehr direkt an das Gotteswort aus 1. Mose 3,19 anzulehnen scheint: „Du bist Erde und sollst wieder zu Erde werden“? Der Leib eines jeden Menschen ist eine unikale Schöpfung und gehört Gott – auch nach dem Tod. Was im Grab mit dem Leichnam tatsächlich geschieht, ist rein Gottes Sache. Der Mensch hat kein Recht, dieses Eigentum Gottes wie auch immer selbstherrlich zu zerstören, weder durch eine Verbrennung noch durch eine Reerdigung.
   Es bleibt letztlich ein Geheimnis, was durch die langjährige Verwesung eines Leibes geschieht. Welche „Daten“ dem Erdreich übergeben werden, die dann vom Schöpfer allen Lebens wieder aktiviert werden können. Matthäus 27, 52: „Und die Erde erbebte und die Felsen zerrissen, und die Gräber taten sich auf und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf.“

         TOPIC  Nr. 04/2022



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Kinderbuch-Autoren geben zu, mit der Geisterwelt zu sympathisieren

   Michael Ende, Elfie Donnelly, Otfried Preußler oder Barbara von Johnson: Ganze Generationen von Kindern sind mit den Produkten oder Illustrationen dieser Autoren aufgewachsen. Auffallend ist, dass etliche Kinderbuchautoren eine gewisse Nähe zum Okkultismus haben oder mit ihm sympathisieren.
   So gab der Schriftsteller Michael Ende (verst. 1995) 1986 in einem Interview mit Ulrich Skambraks zu, dass er seine beiden Bestseller „Momo“ und „Die unendliche Geschichte“ mithilfe eines Geistes geschrieben habe. Außerdem legte er dar, mit dem Okkulten sehr vertraut zu sein. Ebenfalls in einem Interview mit Skambraks betonte Elfie Donnelly, Erfinderin der Kinderserie „Bibi Blocksberg“, vom New Age-Gedankengut sehr fasziniert zu sein. Als Skambraks 1987 mit Frau Donnelly sprach, beschäftigte sich die Bibi-Blocksberg-Hörspielautorin gerade mit Jenseits-Botschaften des Trance-Mediums Jane Roberts. Im damaligen Interview betonte Frau Donnelly, dass sie gerne viel mehr Okkultes in Geschichten der kleinen Hexe einfließen lassen würde, wobei die damalige Produktionsfirma ITP nicht mitmachte.
   Auch Otfried Preußler (verst. 2013), Autor von Büchern wie „Krabat“, „Das kleine Gespenst“ oder „Die kleine Hexe“, hatte Umgang mit dem Okkulten. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin FOCUS (29.09.08) sagte Preußler zu der Aussage „In Ihrer Familie hat Magie immer eine große Rolle gespielt“: „Ja, eine meiner Großmütter hatte das sogenannte Zweite Gesicht, und unter meinen Vorfahren in Böhmen hat es zwei Zauberer gegeben. Ich bin ja fest davon überzeugt, dass es eine schwarze Magie gibt, mit der man Menschen schadet, und auf der anderen Seite die weiße Magie. Das ist ein uralter Begriff, der schon in der Kabbala auftaucht. Auch für die weiße Magie muss man ein Bündnis mit dem Teufel eingehen, anders geht es nun mal nicht. Aber man bewirkt Gutes, das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Und ich glaube (lacht verschmitzt), ein bisschen Weißmagier bin ich schon. Das sage ich übrigens ohne Koketterie.“
   Nun hat auch die Kinderbuch-Illustratorin Barbara von Johnson zu ihrem achtzigsten Geburtstag im März zugegeben, dass sie sich „in der Geisterwelt auskennt“. So will sie Zwerge gesehen haben. Von Johnson erschuf die sichtbare Gestalt des Pumuckls, der zunächst in Hörspielform Kinder in den Bann zog. Die „optische Mutter“ des Klabautermannes versicherte, dass ihr der Pumuckl deshalb so gut für die Kinderbücher gelungen sei, weil sie sich eben in der Geisterwelt so gut auskenne.
   Man darf darüber nachdenken, warum gerade die Kinderbuch- bzw. Hörspielautoren so einen gigantischen Erfolg hatten und haben, die mit dem Okkulten sympathisieren oder sich sogar darauf konkret eingelassen hatten. Das Gesamtwerk von Michael Ende erreichte eine Auflage von über 30 Millionen Exemplaren, das von Preußler über 50 Millionen. Die Geschichten der kleinen Hexe Bibi Blocksberg gab es ab 1995 als Hörspiel-Kassette, dann auch als Kinofilm, als Comic-Serie, als Musical und nach wie vor als Trickfilm-Serie im Zweiten Deutschen Fernsehen.

         TOPIC  Nr. 04/2022



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Hebelt der allgemeine Papiermangel die Impfpflicht aus?

   Wer hätte das vorher auch nur ansatzweise gedacht: Da kündigt der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen Mitte März an, dass die Impfpflicht von den Kassen nicht umgesetzt werden könne. Der simple Grund: Papiermangel. Es fehle einfach das Material, um 120 Millionen Schreiben, die zur Information vorgesehen seien, zu drucken und zu versenden. Ist die Lage am Papiermarkt tatsächlich so dramatisch?
   Die Inapa Deutschland GmbH ist ein Papiergroßhändler mit Sitz in Hamburg und gehört zu den Branchenführern im Papierhandel. Im März 2022 informierte Inapa seine Geschäftskunden über die Situation am Papiermarkt. Wie der Papier-Großhändler mitteilt, werde sich die Situation im Papiersektor weiter deutlich verschärfen. Als Gründe führt der Branchenführer die Bestreikung der Papier- und Zellstoffhersteller in Finnland und auch den Krieg in der Ukraine an. Russland und die Ukraine seien ganz wichtige Lieferanten für Rohstoffe (Stärke, Holz, Zellstoff) zur Papierherstellung. Ganze Werke seien dort stillgelegt. Hinzu käme, dass internationale Papierhersteller angekündigt haben, wegen der Sanktionen die Papierproduktion in Russland und der Ukraine zu stoppen. Zu allem Überfluss komme auch noch die Verknappung im Bereich Transportkapazität hinzu. Russische und ukrainische Lkw-Fahrer waren als Subunternehmer in die Lieferkette auch für die Papierherstellung eingebunden. Sie fehlten jetzt.
   Wie die Hausdruckerei von TOPIC berichtet, müsse sie derzeit jeden Monat um Papier „kämpfen“, um alle Druckaufträge bedienen zu können.

         TOPIC  Nr. 04/2022



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Hinweis: Alle Veröffentlichungen von TOPIC-Artikeln
bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlages:
TOPIC-Herausgeber: Ulrich Skambraks (verantwortlich)
Verlag und Redaktion: Postfach 1544, D-57206 Kreutztal,



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z.B. 42. Jahrgang - Nr. 5 Mai 2022

Die Themen: Schweiz: Abstimmung zur Organspende. - Ukraine: Hunger nach Gottes Wort. - Gynäkologen nur noch mit “Abtreibungslizenz”? - Berufungsprozess gegen Latzel beginnt. - Überzeugte Christen an Ungarns Staatsspitze. - Ukraine-Krieg: Orthodoxie mit großem Schaden. - Mit Wundermünzen gegen christliche Mission. - Börsen-Dokument: BioNTech-Impfstoff ist riskant. - Bundeskanzler Scholz und die deutschen Panzer. - Russland ist Atommacht. - Wie links ist die deutsche Innenministerin? - Ist US-Präsident Biden dement? - Im TV: die “Trans-Maus” für Kinder. - Alice Schwarzer gegen Selbstbestimmungsgesetz. - Spannende Entwicklungen im Nahen Osten. - Putin im Bann von Schamanen?



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Schweiz: Wichtige Abstimmung im Mai zur Organspende

   Am 15. Mai 2022 entscheidet die Schweizer Stimmbevölkerung über eine Gesetzesänderung zur Organspende. Worum geht es?
   Bisher gilt in der Schweiz, dass jede Person eine „ausdrückliche Zustimmung“ zur Organentnahme zu Lebzeiten abgeben muss, bevor ihr Organe entnommen werden dürfen. Das neue Gesetz will diese Logik umkehren. Wer nicht ausdrücklich erklärt hat, ihm dürfen keine Organe entnommen werden, kann dann flugs als Hirntoter auf einem Operationstisch landen. Das könnte auch – wie schon in anderen europäischen Ländern – ausländische Touristen betreffen.
   2011 und 2012 hat TOPIC mehrere Artikel zur Organspende veröffentlicht. Wir fassen die beiden wesentlichen noch einmal zusammen:
   Im ersten Beitrag schilderte Dr. med. Peter Beck, wie er als gläubiger Christ heute die Organtransplantation bewertet. Seine Ausbildung absolvierte Beck an der Medizinischen Hochschule Hannover, einem Zentrum für Organ-Transplantationen. Als Oberarzt war er noch von der Richtigkeit von Organ-Transplantationen überzeugt. Als er jedoch als Chefarzt – in letzter Instanz – einen Patienten auf der Intensivstation für hirntot erklären musste, machte Gott ihm klar, dass er als Mediziner ein Geschöpf Gottes für tot erklärte hatte, das für seinen Schöpfer noch längst nicht tot war. Beck schrieb im Juni 2011 u. a.:
   „Bei der Diagnose des Hirntods lassen sich in mehreren Untersuchungen zu verschiedenen Zeitpunkten keine Gehirnaktivitäten mehr messen. Ob aber der betreffende Mensch dann auch keine seelischen Empfindungen mehr hat, die ja nicht messbar sind, lässt sich nicht feststellen. Jedenfalls produziert das ‚hirntote‘ Gehirn im Falle von hirntoten schwangeren Frauen noch Hormone, die die Schwangerschaft steuern, bis das Kind erfolgreich zur Welt kommt.
   Der Hirntod wird heute oft mit dem Tod des Menschen gleichgesetzt. Dieser Tote hat aber Organe, die gerade sehr lebendig sein sollen, sein müssen, damit sie erfolgreich transplantiert werden können. Sind sie es nicht, dann ‚gehen sie nicht richtig an‘. Die Krankenkassen bezahlen festgelegte Preise für entnommene Organe: Der (Hirn-)Tote wird auf der Intensivstation sehr aufwändig weiterbeatmet und -gepflegt, damit die Organe, wenn man sie braucht, in bestem Zustand entnommen werden können. Die Krankenkassen zahlen also für die oft tagelange Pflege eines angeblich Toten. Nach den Organentnahmen werden die Beatmung und alle Infusionen abgeschaltet – erst jetzt ist der Mensch ‚richtig‘ tot. Was war er dann aber vorher? Jedenfalls war er nicht ganzkörpertot.
   Als Notarzt wird man auf der Straße niemals allein nach neurologischen Kriterien entscheiden, ob jemand tot ist. Tot ist der Mensch dann, wenn das Herz nicht mehr schlägt, der Kreislauf beendet ist, ebenso die Atmung, zum Schluss auch das Gehirn keine Reflexe mehr zeigt. Ärzte messen also mit zweierlei Maß den Tod des Menschen: einmal zum Zwecke der Organentnahme und zum anderen wie allgemein verständlich und gültig. Genau genommen ist der Hirntote also im Sterbeprozess: Ohne künstliche Beatmung würde rasch das Herz stillstehen, der Mensch wäre bald tot, aber er ist eben noch nicht ganz tot. Somit ist Hirntod nicht gleich Ganzkörpertod.
   Was sagt die Bibel nun zur Organspende bzw. Organtransplantation? Obwohl die Menschen schon früher die inneren Organe wie Herz und Nieren kannten und obwohl Gott, der Schöpfer, auch Schöpfer des Gehirns ist, wird das Wort ‚Hirn‘ oder ‚Gehirn‘ in der Bibel nicht erwähnt. In der Bibel ist das Herz das Zentrum des Lebens. Tote sind in der Bibel immer ganz tot, nicht nur nach bestimmten Kriterien.
   Bestimmte Begriffe sind in der Bibel grundsätzlich wichtig, so wie ‚die Grenze‘. Es heißt, ‚verflucht ist, wer die Grenze eines anderen versetzt‘ (5. Mose 27:17), d. h. nicht nur seine Grundstücksgrenze versetzt, sondern nach meiner Meinung jede Grenze des anderen, also auch die Grenze zwischen Leben und Tod. Es heißt auch: ‚Du sollst nicht begehren nach allem, was dein Nächster hat‘ (Mose 20:17). Viele schwerkranke Menschen hoffen, dass sie bald ein neues Herz oder eine neue Leber bekommen. Sie wollen ‚gar nicht wissen, von wem das neue Organ kommt‘ (Zitat zahlreicher Patienten). Sie hoffen letztlich auf den Hirntod eines anderen Menschen, um dessen Organe zu begehren. Gott hat in seiner Schöpfung alles sehr gut gemacht, gerade auch den Menschen (1. Mose 1:31), also auch seine Körperabwehr. Damit wird der Mensch auf großartige Weise gegen alles Fremde geschützt. Diese Körperabwehr muss nun beim Patienten, der ein fremdes Organ erhält, ein Leben lang massiv unterdrückt werden – also entgegen der schöpfungsgemäßen Ordnung.“
   Jeder Mensch ist eine einmalige Schöpfung Gottes – in seiner Vollständigkeit ein absolutes Einzelstück. Diese Tatsache wird auch noch bei einem anderen Aspekt der Organtransplantation deutlich.
   In ihrem schon 1993 erschienenen Buch (leider vergriffen) „Mit dem Herzen eines anderen leben? – Die seelischen Folgen der Organtransplantation“ beschreibt die Psychotherapeutin Elisabeth Wellendorf Erlebnisse mit Organempfängern, die sie psychologisch betreut hat. Sie schildert die Erfahrungen einer jungen Frau namens Susan, der sowohl ein Herz als auch eine Lunge eingepflanzt wurden. Wellendorf zitiert Susan so: „Ich lebe mit seinen Organen und für seine Organe. Wir sind einander verpflichtet. Manchmal habe ich das Gefühl, ich spüre ihn genau, als hörte ich ihn atmen. Oder wenn ich unter dem Baum sitze, hängt er oben im Geäst.“ Dass dieser Eindruck kein Einzeleindruck ist, darüber gibt es zahlreiche Belege. Die Bild am Sonntag berichtete am 26.5.1996 über eine 59-jährige Amerikanerin, die nach einer Herztransplantation einen bis dahin unbekannten Appetit auf Hühnchen und Bier hatte. Nachforschungen ergaben, dass ihr neues Herz von einem 18-Jährigen stammte, der für diese Kost schwärmte. Die Süddeutsche Zeitung berichtete 1992 über einen 27-Jährigen, der sechs Jahre mit einem fremden Herzen lebte. Er sagte der Zeitung, dass er direkt nach der Transplantation erhebliche psychische Probleme gehabt habe: „Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht allein bin. Da war etwas im Raum, etwas Undefinierbares. Nachts vor dem Schlafengehen dachte ich manchmal: Der macht sich aber breit in meinem Bett!“ Der US-Kardiologe Dr. Paul Pearsall interviewte mehr als 100 Herz-Transplantierte, die glaubten, mit dem verstorbenen Organspender verbunden zu sein.
   Nach der Bibel hat der Mensch nicht eine Seele, sondern der ganze Mensch ist Seele. Deshalb ist sie grundsätzlich auch in allen Organen mit Gefühlen und Regungen präsent. Wohl nicht ohne Grund findet sich in Psalm 7 Vers 10 der Hinweis, dass Gott Herzen und Nieren prüft. Nieren gelten nach biblischem Zeugnis als Sitz von Gemütsbewegungen und Gewissensregungen (z. B. Jeremia 20,12). Das Schweizer Magazin Blick berichtete am 17.2.1999 über eine 40-jährige Frau, die nach einer Nierentransplantation nicht wie vorher schüchtern und zurückhaltend war, sondern aggressiv wurde und anfing, kampfbetonte Sportarten zu lieben. Sie sagte: „Es ist ein ganz neues Leben. Ich spüre förmlich den Spender in mir weiterleben.“ Der Spender war ein 18-Jähriger, der Kampfsportarten über alles liebte.
   Aber über alle hier vorgestellten Aspekte berichten die Befürworter der Organtransplantation kaum. Für sie ist jeder Mensch wie ein Ersatzteillager, das man mit der angeblich edlen Ethik, Leben retten zu wollen, ausschlachten darf.
   Am Ende ihres Buches berichtet Psychotherapeutin Wellendorf von einem Treffen mit Transplantierten, die allesamt versteckte Todesphantasien hatten und schon mehrfach kurz davor standen, sich das Leben zu nehmen. Wellendorf fragt: „Waren sie in ihrem eigentlichen Weg unterbrochen worden, und gab es eine innere, unbewusste Dynamik, ihn zu Ende zu gehen?“ Mit anderen Worten: Wurde die Lebensuhr zurückgedreht, die eigentlich schon abgelaufen war?

         TOPIC  Nr. 05/2022



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Ukraine-Krieg: Orthodoxie erleidet schweren moralischen Schaden

   Vor Putins Ukraine-Krieg tobte ein jahrelanger kirchlicher Krieg in der Ukraine – ein orthodoxer Krieg. Der Hintergrund: Das Moskauer Patriarchat beanspruchte auch das kanonische Territorium der gesamten Ukraine. Doch das wollten die orthodoxen Christen in der Ukraine nicht, sondern pochten auf ihre kirchliche Eigenständigkeit (Autokephalie). Es kam zur Exkommunikation durch den Moskauer Patriarchen. Nach langen Verhandlungen lud der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel (dem heutigen türkischen Istanbul), Bartholomäus, die ukrainischen Orthodoxen zu einer Einigungssynode ein. Das Ergebnis: Die autokephale Orthodoxie in der Ukraine schloss sich Konstantinopel an. Es existieren in der Ukraine somit die autokephale Orthodoxie und die Ukrainische Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats. Aufgrund dieser Aufteilung erklärte das Moskauer Patriarchat Bartholomäus den Krieg. Krieg bedeutete, dass z. B. bestimmte Namen von Patriarchen oder Metropoliten nicht mehr in den Hochgebeten genannt werden dürfen.
   Durch den Ukrainekrieg, hinter dem auch der Moskauer Patriarch Kyrill I steht, ist das Tischtuch zwischen der Moskauer und der ukrainischen Orthodoxie restlos zerschnitten. Aber auch die Orthodoxen, die sich zu Moskau zählen, wenden sich von Patriarch Kyrill I ab, weil Putins Truppen auch einen Teil ihrer Kirchengebäude zerstört haben. Wie Prof. Thomas Schirrmacher, der Generalsekretär der Weltweiten Ev. Allianz, TOPIC mitteilte, sei der Ukraine Krieg „das moralische Grab für weite Teile der orthodoxen Kirchen, die nicht begreifen wollen, dass die Zeit für national/ethische Staatskirchen vorbei ist“.
   Die russische Orthodoxie zählt weltweit 38.000 Gemeinden, wovon sich 12.400 in der Ukraine befinden. Laut dem ukrainischen Kirchenhistoriker Andrij Mykhaleyko seien die ukrainischen Orthodoxen viel gläubiger als die in Russland. In Putins Reich besuchten nur zwei bis vier Prozent die sonntägliche Messe. Nun sei ein Trend zu beobachten, dass sich viele Gemeinden vom Moskauer Patriarchat abwenden und sich der Autokephalie, also den eigenständigen Orthodoxen in der Ukraine, anschlössen.

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Iran plant, Israel noch 2022 zu vernichten, aber …

   2015 zog der damalige israelische Premierminister Benjamin Netanjahu vor der UN-Generalversammlung ein Buch auf Farsi aus seiner Tasche. In ihm schrieb der oberste Führer des Iran, Ali Khamenei, dass es „innerhalb von 25 Jahren kein Israel mehr geben wird“. In den letzten Jahren verkündeten prominente Vertreter des Islam immer wieder, Israel werde bis 2022 zerstört werden. 2015 erschien ein iranisches Buch, in dem mit Hilfe von okkulten Quellen eine Zahlendeutung im Koran vorgenommen wurde. Das Ergebnis: Israel werde im Jahr 2022 zerstört.
   Im März 2022 kam es in der Negev-Wüste zu einem historischen Treffen. Israel, die USA und vier arabische Staaten rückten näher zusammen. Man ging erste Schritte auf dem Weg zu einer „NATO des Nahen Ostens“. Vertreter der Staaten USA, Ägypten, Bahrain, Marokko und Vereinigte Arabische Emirate (VAE) beschlossen, nicht nur näher zusammenzurücken, sondern sich regelmäßig zum „Negev-Gipfel“ zu treffen.
   Auch Saudi-Arabien möchte ein Verbündeter der Israelis sein. Kronprinz Mohammad bin Salman sagte kürzlich: „Wir betrachten Israel nicht als Feind, wir betrachten es als potenziellen Verbündeten von vielen Interessen, die wir gemeinsam verfolgen könnten.“
   Ein gemeinsames Interesse ist klar: Man will eine Front gegenüber dem Iran aufbauen. Und genau das geschieht schon. Laut Berichten bereiten die Israelis ein gemeinsames Luftverteidigungssystem mit Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten vor.
   Zwar waren die USA beim Negev-Gipfel mit ihrem Außenminister Blinken anwesend, doch dieses Dabeisein kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es Spannungen zwischen Washington und Jerusalem gibt. Die Israelis befürchten, die USA könnten ein neues Atomabkommen mit dem Iran abschließen, das dem Ajatollah-Staat ermögliche, schnell eine Atombombe zu bauen. Die USA sind wiederum verstimmt, weil Israel den Krieg Russlands in der Ukraine nicht verurteilen will.

         TOPIC  Nr. 05/2022



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Steht Putin im Bann von Schamanen?

   Wie die Katholischen Nachrichten auf ihrer Internet-Seite kath.net berichten, stehe Wladimir Putin möglicherweise „im Bann“ von Schamanen. Schamanen sind Menschen, die in der Lage sind, mit einer dämonischen Welt Kontakt aufzunehmen und sich von dort steuern und „informieren“ zu lassen.
   Kath.net beruft sich auf den russischen Historiker Waleri Solowei, der in der regierungskritischen Zeitung Moscow Times davon berichtete. Wie kath.net weiter schreibt, sei Putin mit seinem Verteidigungsminister Schoigu um das Jahr 2020 mehrfach nach Sibirien gereist, um persönlich an schamanistischen Riten teilzunehmen. Laut Solowei habe Putin zuletzt am 20. März 2022 im Altai-Gebirge an einer schamanistischen Zeremonie teilgenommen, an der eine ganze Gruppe von Schamanen beteiligt gewesen sein soll.
   Welchen schrecklichen weltpolitischen Einfluss religiöses Gedankengut und weltanschauliche Vorstellungen haben können, zeigt sehr deutlich das Beispiel Adolf Hitlers. Dass der nationalsozialistische Führer von esoterisch/okkultem Glaubensgut beeinflusst war, ist heute unumstritten, weil dokumentiert. So geriet er schon recht früh in die Fänge der okkulten Thule-Gesellschaft. Wer sich mit dem okkulten Glauben von Zentralfiguren des Dritten Reiches auseinandersetzt, wird Aussagen Hitlers wie diese verstehen: „Eine neue Zeit der magischen Weltdeutung kommt herauf, der Deutung aus dem Willen und nicht aus dem Wissen ... Ich gehe mit traumwandlerischer Sicherheit den Weg, den mich die Vorhersehung gehen heißt.“
   Was ist aus Putin geworden? Was glaubt er heute? 2007 betete Putin an der Stelle am Jordan, an der Jesus angeblich getauft wurde. 2012 berichtete die Jerusalem Post über ein Gebet Putins an der Klagemauer in Jerusalem für die Errichtung des Dritten Tempels. In den letzten Jahren präsentierte sich der Kreml-Chef immer wieder als Verteidiger von christlichen Werten.
   Bei einem Vortrag vor Jahren in Dillenburg offenbarte der berühmte Journalist Peter Scholl-Latour (verst. 2014) eine seiner Erkenntnisse als langjähriger Kriegsberichterstatter: „Jeder Krieg hat einen religiösen Hintergrund.“ Welchen hat der schreckliche Putin-Krieg in der Ukraine?

         TOPIC  Nr. 05/2022



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z.B. 42. Jahrgang - Nr. 6 Juni 2022

Die Themen: Herr Selenskyj und der Geist des Antichristen. - Inflation drückt auf Spendenbereitschaft. - Vorläufiger Freispruch für Olaf Latzel. - Kath. Kirche will über Wallfahrtsorte missionieren. - Costa Rica: Präsident wartete auf Bibel. - „Fromme“ Presse in der Existenz bedroht. - BRD: Neue Religionspolitik für Christen? - FeG'n: Debatte um Homosegnungen. - Universum ist voller Hinweise auf Gott. - Deutsche Justiz ist nicht unabhängig. - Ukraine-Krieg: Juden wandern aus. - Heftige Kritik an Selenskyj und Melnyk. - EU-Beitritt der Ukraine Aspekt I und II. - Ukraine-Krieg: Was hat Deutschland damit zu tun? - Deutschland in der Energieabhängigkeits-Falle. - Digitalwährungen bedrohen Freiheit.



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Herr Selenskyj und der Geist des Antichristen

   Viele bibelgläubige Christen kennen den Begriff „Vorschattung“. Doch dieses Wort findet sich im Duden nicht. Das Deutsche Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm – das umfassendste Wörterbuch deutscher Sprache – kennt allerdings den „Vorschatten“. Gemeint ist ein vorausgehender,
ankündigender Schatten. Und genau in diesem Sinn verwenden bibelgläubige Christen gerne den Begriff Vorschattung.
   Als Vorschattung werden dann Inhalte von Bibelaussagen bezeichnet, die etwas im Kern andeuten, was sich dann später in einer endgültigen Form zeigt. Ein Beispiel: Das Alte Testament berichtet uns im Kapitel 14 des 1. Mosebuches vom Priesterkönig Melchisedek. Der neutestamentliche Hebräer-Brief offenbart uns, dass dieser Melchisedek eine „Vorschattung“ auf den wirklichen Hohepriester Jesus Christus war. Dieses Denkmodell der Vorschattung kann uns helfen, manche Entwicklungen schon früh zu durchschauen und den Geist dahinter auszumachen.
   Bisher hat das auf diesem Globus noch niemand geschafft: Ein Mensch spricht zu fast der ganzen
Menschheit speziell in einer Sache und alle, vor allem die Mächtigen, hören ihm zu. Anfang April 2022 wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video-Bild in eine Sitzung des mächtigsten Gremiums der UNO, des Sicherheitsrates, zugeschaltet. Die Aufgabe des UN-Sicherheitsrates ist es, den Weltfrieden zu schützen und entsprechende Maßnahmen im Konfliktfall in die Wege zu leiten.
   Kaum zugeschaltet, kritisiert Selenskyj die Runde, weil von dort keine Hilfe für sein Heimatland komme. Der Ukrainer fordert dann, dass das Gremium reformiert werden müsse. Dafür reklamiert er gleich mehrere Lösungen: Der Sicherheitsrat solle sich auflösen und auf einer „globalen Konferenz“ in Kiew könne eine „effektive UN“ an eine nächste Generation übergeben werden. Wer ist Herr Selenskyj, der so etwas unverfroren fordern kann? Vor seiner Zeit in der Politik trat er als humoristischer Unterhaltungskünstler (Comedian) auf – auch in schweinischen Szenen splitternackt. Selenskyj sprach vor der UNO, um einen biblischen Ausdruck zu verwenden, per „lebendigem Bild“. Und das nicht nur vor der UNO, sondern vor etlichen Parlamenten. Ganz selbstverständlich wurde er auch zur Eröffnung des Weltwirtschaftsforums (WEF) zugeschaltet. Zu den Mächtigen, die sich dieses
Mal in Davos unter dem Motto „Geschichte am Wendepunkt“ versammelt hatten.
   Letzte Forderung aus Kiew: Selenskyj will jetzt sogar zu ganz Asien und Afrika sprechen. Als der ehemalige Komiker bei der Eröffnungsfeier der Filmfestspiele in Cannes live per Video das Wort ergriff, stand die Weltelite der Filmschaffenden sogar ehrfurchtsvoll auf. Doch für wen stand sie auf?
   Im Oktober 2021 veröffentlichte ein internationales Netzwerk von Journalisten die sogenannten „Pandora-Papers“. Sie offenbaren, wie und wo Millionäre und Milliardäre ihr Vermögen in Steueroasen verstecken. Darunter auch Geld, das durch Korruption und Kriminalität beschafft wurde. Auf Platz 1 dieser Pandora-Papers stehen Amtsträger aus der Ukraine, darunter soll auch Wolodymyr Selenskyj sein – allerdings war er damals noch kein Präsident. Die Vergangenheit des 44-Jährigen scheint in Bezug auf die Rolle, die er jetzt spielt, ohne jegliche Bedeutung zu sein.
   Selenskyj kommt sogar als Heiliger daher, den man jetzt anbeten kann. Seit einiger Zeit sind Gebetskerzen erhältlich, auf denen der ukrainische Präsident farbig abgebildet ist – auf einer im „Jesus-Look“ mit segnender Hand und einem Heiligenschein. Noch eines macht stutzig: Die politische Elite des Westens pilgert zu Selenskyj, als wäre er ein mächtiger Guru, dem man seine Aufwartung machen müsse.
   Ist Selenskyj womöglich schon der Antichrist, der ja auch im Weltmaßstab agieren wird und die Verehrung der ganzen Menschheit fordert? Gegen diese Vermutung spricht einiges. Selenskyj ist gebürtiger Jude. Nicht wenige Christen sind der Ansicht, dass der Antichrist ein Jude sei. Die Frage, ob es ein Jude sein wird, der als Antichrist auftritt, oder doch nicht, ist fast so alt wie die Christenheit selbst. Schon der Kirchenvater Irenäus (135-202) glaubte, der Antichrist würde aus dem isra-
elitischen Stamm Dan kommen. Mittlerweile festigt sich jedoch unter den Bibelauslegern die Ansicht, dass der Antichrist kein Jude sein werde, weil mehrere Aspekte eindeutig für eine nichtjüdische Herkunft sprechen.
   Auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, dass Wolodymyr Selenskyj „der“ Antichrist ist, so offenbart er doch im Sinne einer Vorschattung den Geist des Antichristen in einer bisher noch nie dagewesenen Dimension. Das zeigt sich z. B. daran, dass er per „lebendigem Bild“ in der Lage ist, viele Parlamente als Vertreter der entsprechenden Völker nicht nur anzusprechen, sondern auch ihre volle Aufmerksamkeit zu bekommen – eine Menschheit, die einem Mann (!) zuhört (Hinweis auf Offb. 13,15). Nicht nur das. Auch wenn es möglicherweise von ihm nicht unbedingt gewollt ist, so widerfährt ihm Anbetung durch die Gebetskerzen (Hinweis auf Offb. 13,15). Und dann auch noch die „freche“
Aufforderung, die UNO zu einer neuen Institution à la effektive Weltregierung zu „evolutionieren“ – „frech“: eines der Charakter-Kennzeichen des Antichristen (Hinweis in Daniel 8,23).
   Dieses globale, fordernde Auftreten von Selenskyj geschieht exakt zu einem Zeitpunkt, an dem eine
Zeitenwende postuliert wird. Doch in welchen Zeitabschnitt startet jetzt die Menschheit? Schon im April 2020 war im „Bertelsmann-Transformationsindex“(BTI) nachzulesen, dass Autokratien auf dem Vormarsch seien, die Rechtsstaatlichkeit und politische Freiheiten einschränkten. Laut Studie seien von 137 untersuchten Staaten 74 demokratisch, 63 autokratisch. Auffallend sei, dass selbst in stabilen Demokratien, wie z. B. in Indien, diktatorische Züge aufkeimen. 2013 überschrieben die Deutschen Wirtschafts Nachrichten einen Beitrag mit „Der langsame Tod der Demokratie in Europa“. An die Stelle der Volksherrschaft trete der Feudalismus der Funktionäre in Brüssel, so das Blatt. 2014 brachte
Die Welt einen Beitrag mit der Überschrift „Die Sehnsucht nach der starken Hand“. Klare Richtlinien seien den Menschen mittlerweile wichtiger als demokratische Rechte, hieß es in dem Artikel.
   Einer, der recht früh erkannte, wohin der neue Wind einer sich global anbahnenden Zeitenwende weht und umgeleitet werden kann, ist Klaus Schwab. Er ist der Gründer und Vorstandsvorsitzende des Weltwirtschaftsforums. In einem Gastbeitrag für das Handelsblatt schrieb Schwab: „Heute haben viele Menschen das Vertrauen in Institutionen und deren Führungskräfte verloren ... Unsere Institutionen und ihre Führung sind nicht mehr zweckmäßig.“ Schwab weiter: Frühere Regierungshandbücher seien überholt. Er empfiehlt, eine „Governance 4.0“ einzurichten, was wohl nichts anderes bedeutet, als eine Weltregierung zu installieren, die die Menschheit mit starker Hand steuert.
   Schon seit Jahren wird hinter dem gigantischen Vorhang des Weltgeschehens alles eingerichtet, was für einen letzten großen Auftritt des Bösen vonnöten ist. Längst sind auch die Klingeltöne zu hören, die in jedem Theater anzeigen, wann es endlich losgeht. Klingeltöne im Sinne von Vorschattungen hören und erleben wir genau jetzt.

         TOPIC  Nr. 06/2022



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Hinter den Kulissen: Diskussion über postchristliche Religionspolitik beginnt

   Nach Jahrhunderten gibt es in Deutschland erstmals keine Mehrheit mehr unter Kirchenchristen in
Bezug auf die Gesamtheit der Bevölkerung. Hatten die Großkirchen 1990 noch 72 Prozent der deutschen Bevölkerung in ihren Karteien verzeichnet, so sind es jetzt unter 50 Prozent. Eine Prognose geht davon aus, dass 2060 nur noch 30 Prozent der Deutschen evangelisch oder katholisch sein werden. Welche Brisanz in diesen Zahlen liegt, zeigt eine Arbeitsgruppe, die sich Experteninitiative Religionspolitik (EIR) nennt. Vertreten sind dort Kirchenjuristen, Kirchen- und Reli-
gionsvertreter sowie die Leiterin des Militär-Rabbinats beim Bundesverteidigungs-Ministerium, der Leiter der Verfassungsabteilung im Bundesinnenministerium sowie der „grüne“ Politiker Volker Beck.
   Die bunte Runde bewegt ein zentrales Thema: Welche Religionspolitik soll Deutschland in Zukunft haben, wenn immer weniger Christen vorhanden sind? Denn das Staatskirchenrecht, das jetzt Religionsverfassungsrecht heißt, war und ist immer noch ausgerichtet auf eine Mehrheit von Christen in Deutschland. Doch diese Mehrheit gibt es ja nun nicht mehr und so stellt sich die Frage, mit welchen religiösen Gemeinschaften soll der Staat in Zukunft auf welche Weise kooperieren?
   Damit, wenn diese Frage mehr und mehr aktuell wird, die Politik auf Fachkompetenz zurückgreifen
kann, will die EIR mit bereits erarbeiteten Modellen zur Verfügung stehen. Bisher befassten sich nur die kirchlichen Hüter des Religionsverfassungsrechtes und bestimmte Politiker mit der Religionspolitik, nun aber, so die Ev. Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, ist daraus „ein dynamisches Feld ungeahnter politischer Brisanz geworden.“ Wie wird der Staat zukünftig mit den Christen umgehen? Welche Rechte und Freiheiten werden noch gewährt werden können, die dann auch von einer mehrheitlich nichtchristlichen Gesellschaft akzeptiert werden?

         TOPIC  Nr. 06/2022



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Ein Richter klagt an: Deutsche Justiz ist nicht wirklich unabhängig

   Juristische Insider hatten es exakt so erwartet: Am 19. Mai 2022 wies das Bundesverfassungsgericht (BVG) in Karlsruhe die Verfassungsbeschwerde von 54 Beschwerde-führern zurück und erklärte die „einrichtungsbezogene Impfpflicht“ als rechtens. Diese Impfung
gegen COVID-19 sei zwar ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit, sei aber hinzunehmen, wenn das der Gesetzgeber so wolle.
   Gerade in Zusammenhang mit den starken Einschränkungen in der Corona-Krise oder vorher schon
bei den Euro-Transaktionen auf EU-Ebene segneten die Karlsruher Verfassungsrichter fast alles ab, was die deutsche Politik vorlegte, aber von vielen Bürgern abgelehnt wurde. Was könnte hinter dieser dem Anschein nach vorhandenen Einseitigkeit stecken?
   Aufklärerische Aspekte dazu liefert ein Buch, das ausgerechnet von einem erfahrenen Richter geschrieben wurde. Thorsten Schleif ist Vorsitzender des Schöffengerichtes am Amtsgericht Dinslaken und hat sich auch als Sachbuchautor einen Namen gemacht. Der 42-Jährige spricht in seinem Buch einen Sachverhalt an, der wenigen Bürgern über ihr hohes Gericht in Karlsruhe so bekannt sein dürfte. Einige der Verfassungsrichter haben eine politische Vergangenheit, die sie als befangen erscheinen lassen kann.
   Schleif macht das am derzeit amtierenden Vizepräsidenten des Bundesverfassungsgerichtes, Stephan Harbarth, deutlich. Harbath war von 2009 bis 2018 stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU, schied 2018 im Bundestag aus und wurde sofort Verfassungsrichter.
   Dass manche Entscheidung des BVGs durch politischen Wind befördert wird, erklärt Schleif so: „Jeder Mensch neigt dazu, seine Entscheidung einer Gruppe anzupassen. Je mehr er sich einer Gruppe zugehörig fühlt, desto leichter erfolgt die Anpassung. Es muss kein aktiver Zwang seitens der Gruppe ausgeübt werden, obwohl das in Berlin durchaus denkbar ist. Die Anpassung erfolgt völlig automatisch, eben unbewusst, und unabhängig vom kulturellen oder sozialen Hintergrund der Person. Es ist absolut illusorisch, dass eine Gruppenzugehörigkeit wie die von Stephan Harbarth zu der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die über einen Zeitraum von neun Jahren gefestigt wurde, sich von einem auf den anderen Tag auflösen lässt. Eine völlige Auflösung dieser Verbindung benötigt Jahre – falls sie überhaupt möglich ist.“ Schleif will damit zum Ausdruck bringen, Verfassungsrichter könnten wegen ihrer politischen Vergangenheit ganz „normal“ befangen sein.
   Was aus Sicht des Richters am Amtsgericht Dinslaken gar nicht geht, ist der Umstand, dass sich Verfassungsrichter von hohen Politikern einladen lassen. Aber genau das geschah im Juni 2021. Bundeskanzlerin Angela Merkel lud die „Karlsruher“ zu einem Dinner ins Kanzleramt ein. Während der Veranstaltung hielt die damalige Justizministerin Christine Lambrecht eine flammende Rede auf die deutsche Corona-Politik.
   Schleif weist darauf hin, dass in §19 des „Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht“ von einer
„Besorgnis einer Befangenheit“ gesprochen werde. Sie soll verhindern, dass auch der Schein vermieden werden muss, ein Verfassungsrichter könne befangen sein. Die „Karlsruher“ hätten wegen dieser Besorgnis nicht nach Berlin fahren dürfen, denn dort bestand ja die grundsätzliche Gefahr, dass die Richter politisch eingestielt werden könnten.
   Dass Politik nicht nur Einfluss auf die „hohe“ Justiz hat, sondern sie sogar aktiv eingreift, zeigt der Dinslakener Richter noch an einem ganz anderen Beispiel auf: Mehr als 99 Prozent der Freiheitsstrafen, die wegen einer gefährlichen Körperverletzung ausgeurteilt werden, liegen unterhalb der Hälfte des gesetzlichen Strafrahmens von bis zu zehn Jahren. 80 Prozent aller wegen Körperverletzung Verurteilten kommen sogar mit einer Bewährungsstrafe davon.
   Jeden Tag erleiden in Deutschland etwa 20 Menschen eine Körperverletzung mit einem Messer. An den Taten sind überproportional Nichtdeutsche beteiligt. Warum werden aber die Täter recht milde bestraft? Es liegt einfach daran, dass solche Fälle vor Amtsgerichten verhandelt werden. Sie verhängen in der Regel nur eine Freiheitsstrafe bis zu vier Jahren. Landgerichte dagegen
hätten da andere Möglichkeiten.
   Doch solche Fälle der schweren Körperverletzung werden von Landgerichten – auch aus Bequemlichkeit – gerne auf die Amtsgerichte abgeschoben. Die Justizminister der Länder, also Politiker, könnten diesem juristischen Alltagsgeschäft ein Ende setzen. Wie? Indem sie Staatsanwaltschaften dazu „verdonnern“, schwere Körperverletzungen nur noch vor Landgerich-
ten zu verhandeln. Somit seien Weichen gestellt, die „Messermänner“, wie Schleif sie benennt, wesentlich härter zu bestrafen und tatsächlich ins Gefängnis zu schicken. Warum geschieht das aber nicht? Hier spielen wohl Gründe eine Rolle, die rein politisch zu bewerten sind, z. B. in Bezug auf die deutsche Migrationspolitik.
   Buch „Wo unsere Justiz versagt“, Thorsten Schleif, ISBN 978-3-7423-2045-2

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Deutschland in der moralischen Energieabhängigkeits-Falle

   Statt Erdgas aus Russland soll nun Flüssiggas aus dem Emirat Katar und den USA die Energie-Sicherheit in Deutschland gewährleisten. Des Weiteren kommen Windkraft und Solarstrom hinzu. Mit diesem energiepolitischen Schwenk will sich Deutschland aus der Abhängigkeit vom „bösen“ Russland lösen. Doch ist das wirtschaftlich klug und moralisch zu bejubeln? Nein, das ist es nicht! Denn Deutschland wird nun abhängig sein von gleich zwei Staaten, denen man beileibe keinen „Persilschein“ in Bezug auf Menschenrechte ausstellen kann.
   Da ist zum einen das islamische Fürstentum Katar. Erst vor Kurzem sagte der Nahostexperte der Gesellschaft für bedrohte Völker, Kamal Sido: „Katar finanziert über seine Energie-Exporte gefährliche
islamistische Gruppierungen, die schon jetzt an vielen Konflikten beteiligt sind und überall auf der Welt religiöse Minderheiten terrorisieren.“ Wenn Deutschland in großem Stil katarisches Flüssiggas kaufe, trage die Bundesrepublik dazu bei, Terrororganisationen wie Al-Kaida und andere radikale Islamisten zu finanzieren. Es sei nicht ausgeschlossen, dass auch Gelder an den sogenannten Islamischen Staat (IS) fließen. Flüssiggas aus dem Emirat Katar? Nein, danke! Also ganz schnell umsteigen auf umweltfreundliche Energie-Gewinnung, beispielsweise durch Solarmodule auf den Dächern deutscher Häuser. Doch woher kommen diese Solarmodule? Hauptsächlich aus China, weil die Solarindustrie weitgehend nach China abgewandert ist. Volker Quaschning ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Er sagte in einem Interview: „Wenn China keine Lust mehr hat, uns Solarmodule zu liefern, ist die deutsche Energiewende tot.“
   Was ist, wenn das Land der Mitte Taiwan überfällt, wie Russland die Ukraine, um die Insel ins „Vaterland“ zurückzuholen? Will Deutschland dann auch noch aus der Solartechnik aussteigen? Mit Katar und China hat sich Deutschland von Ländern abhängig gemacht, deren Politik aus westlicher Sicht an vielen Stellen moralisch genauso verwerflich ist wie Russlands Ukraine-Krieg.
   Und dann die USA. Im Moment braut sich dort ein Gewitter zusammen, das hierzulande wenig beachtet wird. Jenseits des Atlantiks brechen die Energie-, Benzin- und Dieselmärkte zusammen. Man spricht sogar schon vom Totalversiegen des Dieselangebots an der Ostküste der USA. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Ein Grund wird darin gesehen, dass die USA viel mehr Rohöl nach Lateinamerika und Europa verkaufen als üblich, weil durch die hohen Preise dort enorme Gewinne erzielt werden können.
   Wie der Informationsdienst Cashkurs von Dirk Müller berichtet, fütterten im Moment die USA Europa in Bezug auf Energie durch. Damit soll hierzulande das Ölembargo gegen Russland abgesichert werden. Doch wie lange werden die USA das noch durchhalten können? Selbst bei den US-Beständen an Flüssiggas gingen die Ampeln langsam auf rot, so Cashkurs.
   Wer in Deutschland moralisch „saubere“ Energie haben will, wird lange auf diesem Globus suchen müssen – und vermutlich niemals wirklich fündig werden.

         TOPIC  Nr. 06/2022



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Hinweis: Alle Veröffentlichungen von TOPIC-Artikeln
bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlages:
TOPIC-Herausgeber: Ulrich Skambraks (verantwortlich)
Verlag und Redaktion: Postfach 1544, D-57206 Kreutztal,



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z.B. 42. Jahrgang - Nr. 7 Juli 2022

Die Themen: Die Seuche der Anpassung. - Gemeinden: Nicht zu sehr auf Theologen stützen. - 4.000 Feuerwehr-Bibeln verschenkt. - Größtes Weltproblem: Gottesferne. - Madrid erkennt Reformationstag an. - Queen Elizabeth II. liest Bibel und betet. - Glaube fördert Gesundheit. - Katholische Kirche greift in Ukraine-Krieg ein. - Ferien für jüdische Kinder in Sachsen. - Pornografie unter Kindern. - Norwegens Staat forscht Bürger aus. - Wert des Bargeldes verändert. - Sanktionen und ihre Hintergründe. - Oberstes US-Gericht und Abtreibungen. - Mütter leiden unter Mord in ihrem Mutterleib. - Sensationell: Gassmann gewinnt gegen Google. - Sehnsucht nach Orientierung.



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Die Seuche der Anpassung

   „Bis vor ca. 200 Jahren glaubte eigentlich jeder Christ an die vollständige Unfehlbarkeit der Bibel – dies wurde zwar mit anderen Worten ausgedrückt, der Inhalt war aber derselbe. Dies galt sowohl für die Zeit vor der Reformation als auch für die Zeit danach … Aber beachten Sie: Das Problem lag nicht darin, dass die vorreformatorische Kirche nicht an die Unfehlbarkeit der Bibel geglaubt hätte; es lag vielmehr darin, dass sie die Unfehlbarkeit der Heiligen Schrift nicht praktizierte, weil sie die Bibel ihrer eigenen kirchlichen fehlbaren Lehre unterordnete.“ Schon Anfang der 1980er Jahre schrieb der Apologet Francis A. Schaeffer (1912-1984) die obigen Zeilen in seinem Buch „Die Grosse Anpassung – Der Zeitgeist und die Evangelikalen“. Er zeigte damit auf, wie etwa ab Ende des 18. Jahrhunderts bibeltreuer Glaube mehr und mehr zurückgedrängt wurde. Richtig Fahrt aufgenommen hat der Prozess der Zeitgeist-Anpassung bei den sogenannten Evangelikalen allerdings erst seit den 1960er Jahren und stürzt seitdem immer schneller von einem Tiefstpunkt zum nächsten.
   Was vor rund 40 Jahren noch undenkbar war, ist längst Realität geworden. Unter dem Druck des Zeitgeistes ist die Ordination von Frauen in vielen Freikirchen längst eingeführt: bei Baptisten und Brüdergemeinden seit den 1990er Jahren, bei freikirchlichen Pfingstgemeinden seit 2004 und in den Freien ev. Gemeinden seit 2010.
   Die Tatsache, dass es im Alten Testament keine Priesterinnen gab, die Tatsache, dass Jesus nur Männer zu seinen zwölf Aposteln berief und die Bibel ein klares Lehrverbot für Frauen ausspricht, wurde und wird einfach ignoriert. Derzeit läuft eine neue Initiative, die Frauen noch mehr in Führungspositionen in evangelikalen Kreisen befördern will. Auslöser dafür ist das Buch „Auf Augenhöhe“ aus dem Verlag Stiftung Christliche Medien (SCM), das sich mit dem Streitpunk der Geschlechterrollen im evangelikalen Raum beschäftigt. In Interviews sagten die beiden Herausgeber, der Medien-Akteur Ulrich Eggers und die ev. Theologin Daniela Mailänder, dass Evangelikale viel zu lange an Frauen vorbeigeschaut hätten, Jesus aber Männer und Frauen gleich behandele und aus der „Unsichtbarkeit herausholt“ und in diesem Sinne die Bibel zutiefst „feministisch“ sei.
   Warum wird dieses wichtige Thema der Geschlechterrollen aus biblischer Sicht erst jetzt zum Thema? War es nicht schon immer ein Thema – ein Thema, seitdem es die Bibel gibt? Dass es nun zum Thema wird, hat etwas mit dem aktuellen Zeitgeist zu tun. Derzeit findet im sogenannten christlichen Abendland eine Revolte in Bezug auf Geschlechterrollen statt, die vor allem Frauen, wie etwa die amerikanische Gender-Ideologin Judith Butler, aggressiv vorantreiben. Schon früh erklärte Butler, was sie mit ihrer Gender-Ideologie vorhat: Sie wolle damit die biblisch-patriarchalischen Ordnungen Gottes abschaffen. Dass gerade jetzt im evangelikalen Raum auch über Geschlechterrollen nachgedacht wird, hat mehr mit Gender Mainstreaming zu tun, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Wie sehr die biblischpatriarchalischen Ordnungen schon abgeschafft sind, zeigt sich schlicht am Beispiel der Anerkennung von Frauen als Pastorinnen, denn diese lehren die Gemeinde. Francis A. Schaeffer schrieb in seinem Buch über die große Anpassung Anfang der 1980er Jahre: „Anpassung führt zu Anpassung – diese wiederum zu noch stärkerer Anpassung.“ Und das stimmt – leider!
   Das zeigt sich sehr deutlich bei der praktizierten Homosexualität, die die Bibel unzweideutig als schwere Sünde bezeichnet. Derzeit diskutiert man an mehreren Fronten, inwieweit man praktizierende Homosexuelle in evangelikale Gemeinden integrieren und dort auch segnen kann (s. TOPIC 6/2022; Freie Ev. Gemeinden). Theologie-Professoren wie Thorsten Dietz oder Siegfried Zimmer erheben den Anspruch, jetzt zu wissen, warum praktizierte Homosexualität keine Sünde mehr sei. Das Hauptargument: Das Zusammenleben von Homosexuellen sei heute völlig anders als zu Zeiten der Bibel. Homosexuelle Lebensgemeinschaften habe es in der Antike nämlich nicht gegeben, und Paulus könne sie deshalb auch bei seinen Aussagen über Homosexualität nicht im Blick gehabt haben. Doch diese Behauptung ist historisch falsch. Es gab sehr wohl homosexuelle Lebensgemeinschaften, die mit den heutigen zu vergleichen sind, und Paulus wird davon gewusst haben.
   So gibt es mehrere Aussagen von antiken Philosophen, etwa in Platons Dialog „Symposion“, in dem es in der Rede des Pausanias zur Bedeutung des Eros heißt: „Daher denn wenden sich zu dem Männlichen die von diesem Eros Angewehten, indem sie das von Natur Stärkere und mit mehr Vernunft in sich Habende lieben ... Denn sie lieben nicht Kinder, sondern solche, die schon anfangen, Vernunft zu zeigen. Dies aber trifft zusammen mit dem ersten Bartwuchs. Und die alsdann anfangen zu lieben, sind, denke ich, darauf eingerichtet, für das ganze Leben vereinigt zu sein und es in Gemeinschaft hinzubringen ...“
   Der Historiker und Philosoph Plutarch (um 46-119 n. Chr.) berichtet, dass im Stadtstaat Theben der Feldherr Gorgidas eine Elitetruppe aus 150 homosexuellen Liebespaaren gegründet hatte, um Theben gegen die Spartaner zu verteidigen. Die Militärs setzten wohl auf die Stärke dieser Einheit wegen der unverbrüchlichen Treue der männlichen Liebespaare zueinander. Laut dem Evangelisten Ulrich Parzany gibt es keinen Grund anzunehmen, dass Paulus die Dialoge Platons und die Texte Plutarchs nicht gekannt habe. Deshalb dürfe man davon ausgehen, dass die Aussagen des Heidenapostels zur Homosexualität damals wie heute auch verantwortliche Homo-Partnerschaften meinen.
   Anpassung führt zu Anpassung – diese wiederum zu noch stärkerer Anpassung. Anfang des Jahres erschien im Verlag Gerth Medien (Asslar) das Buch „Und Gott schuf die Evolution –Warum Glaube und Wissenschaft Hand in Hand gehen können“. Geschrieben hat es der US-amerikanische Theologe und Philosophie-Professor Matthew Nelsen Hill. Um es kurz zu machen: Nach der Lektüre des 220-Seiten Werkes gewinnt man den Eindruck, die Evolution, zu der sich Hill klar bekennt, sei ein viel größeres Wunder Gottes als die Sieben-Tage-Schöpfung. Genau dieser Eindruck scheint auch an der deutschen Übersetzerin des Buches haften geblieben zu sein, wie sie in einem Nachwort durchblicken lässt.
   Hill hat sein Buch sehr launig geschrieben, will heißen, es ist geistreich, informativ, mit einem gewissen Humor gewürzt und es lässt sich flüssig lesen. Das macht das Buch umso gefährlicher, weil es die Vorstellung vermittelt: „Ja, so könnte das mit der Entstehung jeglichen Lebens auch gewesen sein!“ Hill, der auch Ältester einer Gemeinde ist, hinterlässt den eindeutigen Eindruck: Du kannst auch als gläubiger Christ unbeschwert an die Evolution glauben, weil sie in gewisser Weise durchaus biblisch ist, ja, sie ist sogar göttlich. Hill: „Der allmächtige Gott hat Menschengestalt angenommen, was uns Menschen zu etwas ganz Besonderem macht. Aber da wir Menschen gemeinsame Vorfahren mit den höherentwickelten Tieren haben, wurde Jesus nicht nur Mensch, er wurde auch ein Tier – wodurch alle Tiere etwas ganz Besonderes sind, denn Gott wurde einer von ihnen.“
   Wie ist es möglich, dass sich die Seuche der Anpassung immer weiter ausbreiten kann? Ein ganz wesentlicher Faktor dabei ist eine gewisse Sippschaft von liberalen Theologen, denen ein viel zu großer Einfluss in den Gemeinden gewährt wird. Sie sind bereit, die Glaubwürdigkeit von Gottes Wort auf dem Altar einer wissenschaftlichen Anerkennung zu opfern. Und damit sie Arbeit behalten, treiben sie immer wieder eine neue „Erkenntnis-Sau“ durch die evangelikalen Gemeinden: „Emerging Church“, „Die neue Paulusperspektive“, „Kulturrelevante Mission“, „Offener Theismus“ usw., usw.
   Auffällig an diesen Theologen ist ihre Aggressivität gegenüber bibelfrommen Mitchristen. So bezeichnete Professor Siegfried Zimmer bibelfromme Christen als „bibelverkorkst“, die die Bibel „dumm zitieren“ würden. Laut dem Vorsitzenden des Bibelbundes, Michael Kotsch, würden in allen (!) großen evangelikalen Seminaren in Deutschland mittlerweile mehr oder weniger bibelkritische Thesen vertreten. Das gehe sogar so weit, dass vereinzelt die Verbalinspiration der Bibel als Irrlehre und Extremposition verurteilt werde. Doch die Verbalinspiration durchziehe die ganze Kirchengeschichte, so Kotsch gegenüber TOPIC. Es gebe gute historische und biblisch systematische Gründe dafür, dass Gott vom 1. Buch Mose bis zur Offenbarung des Johannes auf jeder Seite persönlich zu uns spricht.
   Angesichts dieser Seuche der Anpassung gibt Francis A. Schaeffer folgende Losung aus: „Die Wahrheit fordert liebevolle Konfrontation, aber Konfrontation!“ Das Buch „Die grosse Anpassung“ ist neu aufgelegt worden. Verlag CLV; Bestell-Telefon: 02354-7065400

         TOPIC  Nr. 07/2022



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Kotsch: Gemeinden sollen sich nicht zu sehr auf Theologen stützen

   In einem Interview mit TOPIC forderte der Theologe Michael Kotsch, Gemeinden sollten sich neu darauf besinnen, wieder mehr auf ihre eigenen geistlichen Stärken und Kräfte zu setzen als auf ausgebildete Theologen. Kotsch, Dozent an der Bibelschule Brake und 1. Vorsitzender des Bibelbundes: „Schon immer war die Gemeinde Jesu eine Laienbewegung: Menschen, die in der Bibel gelesen haben, Jesus nachgefolgt sind und das nach außen gezeigt haben. Das war das Rückgrat der Gemeinde, und so sollte es weiterhin sein. Die Tendenz, sich auf Vollamtliche zu stützen, auf ausgebildete Theologen, war etwas, was der Kirche geschadet hat und den Freikirchen auch schadet, was nicht heißt, dass ausgebildete Theologen generell schlecht sein müssen, nur das ist nicht die Grundlage der Gemeinde. Es gibt keinen vollamtlichen Theologen, der für meinen Glauben zuständig ist, das muss von der Gemeinde ausgehen, und der Pastor muss sich dann auch der Ältestenschaft unterordnen.“
   Weiter empfiehlt der Braker Theologe: „Dazu kommt, evangelikale Werke bzw. Ausbildungsstätten gut im Blick zu haben, wie sie sich weiter entwickeln. Denn leider ist die Geschichte immer so gewesen, dass Werke gut angefangen haben und sich im Laufe der Zeit immer stärker schlecht entwickelt haben. Und da wäre es leichtgläubig anzunehmen, dass das heute aufhört. Selbst bei etablierten Werken, die noch einen guten Namen haben, muss man immer wieder deutlich nachschauen, was sie aktuell vertreten, und da müssen auch christliche Laien lernen, zwischen den Zeilen zu lesen. Denn häufig ist das so, da werden noch Begriffe genutzt, die den Menschen viel wert sind, aber da muss man den Mut haben, mal genauer nachzufragen, was genau meinst du eigentlich mit dem, was du da sagst. Denn Theologen sind häufig sehr gut dabei, dass sie Sachen ausdrücken und sagen, aber die Definition dazu ist das alles Entscheidende.
   Z. B. bei der Frage der Inspiration. Man muss nachbohren, was verstehst du genau unter Inspiration, auf was bezieht sie sich? Was denkst du: War Abraham eine historische Person, die so gelebt hat, wie es in der Bibel steht, oder auch David, dass sie eine historische Person war, so, wie es in der Bibel steht? In vielen Ausbildungsstätten, auch in evangelikalen, wird dies in Zweifel gezogen. So bei den Wundern Jesu, dass sie nicht irgendwelche übertragene Geschichten sind, sondern wirklich so, wie sie in der Bibel beschrieben sind, stattgefunden haben. Oder bei der Auferstehung Jesu. Viele Evangelikale glauben nicht mehr, dass der Gott der Bibel ein anderer ist als der Gott des Islam. Warum diese Fragen? Sie zeigen uns, welches Grundverständnis der Theologe oder der Pastor mitbringt. Solche Fragen zeigen, wo der geistliche Stellenwert bei den Theologen und Pastoren verortet ist. Man braucht keinen guten Manager der Gemeinde, sondern einen hingebungsvollen Christen, der an Jesus festhängt, der die Bibel ernst nimmt und das auch leben will.“

         TOPIC  Nr. 07/2022



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Katholische Kirche greift „spirituell“ in Ukraine-Krieg ein

   Das, was am 25. März 2022 stattgefunden hat, bezeichnen bekennende Katholiken als „kirchliches Erdbeben von historischem Ausmaß“. Was geschah an diesem Freitag im März um 18.30 Uhr?
   Papst Franziskus weihte die Kirche und die ganze Menschheit, insbesondere Russland und die Ukraine, in einem feierlichen Akt im Petersdom dem „Unbefleckten Herzen Mariens“. Dabei wandte sich der Papst einer Statue zu, die die „Gottesmutter“ von Fatima darstellen soll. Zur gleichen Zeit führte ein polnischer Kurienkardinal im portugiesischen Wallfahrtsort Fatima im Auftrag des Papstes ebenso eine solche Weihehandlung durch.
   Welche Rolle spielt Fatima in Bezug auf den Krieg der Russen in der Ukraine? In Fatima und anderen Orten soll 1917 dem 10-jährigen Mädchen Lucia sechs Mal die „Gottesmutter“ Maria erschienen sein und dabei die Weihe Russlands an ihr unbeflecktes Herz gefordert haben. Wenn das geschehe, werde Russland sich bekehren und fortan Friede sein, so die Botschaft aus dem Okkulten.
   Erst Papst Johannes Paul II. unternahm 1984 einen ersten Versuch, diese Weihe umzusetzen, die aber laut Schwester Lucia – mittlerweile katholische Nonne – nicht den Anordnungen der Gottesmutter“ Maria entsprach, die sie als Kind gehört haben will.
   Dass diese Weihe Russlands an das Unbefleckte Herz Mariens sehr ernst genommen wurde, zeigen Vorkommnisse um das Jahr 2013. Als die Russen von dem „Geheimnis von Fatima“ in Bezug auf ihr Land erfuhren, luden sie z. B. den kanadischen Priester Nicolas Gruner ein, der jahrzehntelang Leiter des Fatima-Zentrums in Rom war. In der russischen Botschaft in Rom befragten sie den katholischen Geistlichen ausführlich zum Thema „Fatima“.
   Als dann der russische Präsident Putin am 25. November 2013 Papst Franziskus besuchte, soll er darum gebeten haben, Russland dem Unbefleckten Herzen Mariens zu weihen. Doch Franziskus habe das abgelehnt, wie glaubwürdige Quellen berichten.
   Doch nun – wenige Tage nach Kriegsbeginn in der Ukraine – eine nicht zu erwartende Wende in dieser Sache. Die katholische Kirche engagiert sich im Ukraine-Konflikt – allerdings rein „spirituell“. Was ist nun von dieser Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens zu halten?
   2003 veröffentlichte die Katholikin und TOPICLeserin Elvira Maria Slade ein Buch mit dem Titel „Maria – Die unbekannten Seiten der ‚Mutter Gottes'“ (seit Jahren vergriffen; s. TOPIC 07/2003). Darin untersuchte die Bibliothekarin akribisch die über 900 bezeugten Marienerscheinungen. Die Aussagen der „Mutter Gottes“ verglich sie mit der Bibel, die auch von der katholischen Kirche als authentisches Wort Gottes anerkannt wird.
   Bei ihren Untersuchungen entdeckte sie etwas, das bisher der Öffentlichkeit so nicht bekannt war: Seit den ersten Marienerscheinungen – wenige Jahre nach dem Leben Jesu – bis heute durchzieht alle Auftritte „Marias“ ein „logischer Aufbau vorausgeplanter Handlungen, bei denen Rollenspiel, Kostüm und Botschaft sorgfältig aufeinander und auf das Publikum abgestimmt sind und das gleiche Ziel verfolgen ...“
   Die Marien-Forscherin fand heraus, dass „Maria“ – Slade gibt ihr die Bezeichnung „Maria-Phantom“ – Schritt für Schritt planvoll ihre Position als „Fürsprecherin“, „Mittlerin“ „Miterlöserin“ bis hin zur „Retterin der Welt“ ausbaute. Auch die Inhalte der Mariendogmen stammen von ihr. Es sind praktisch Diktate des Marien-Phantoms aus dem Jenseits, die die Päpste einfach zu kirchlichen Glaubenssätzen erhoben. 1917 erscheint das Marien-Phantom in dem schon erwähnten portugiesischen Dorf Fatima und bezeichnet sich u. a. auch als „Weg, der zu Gott führt“. Eine Selbstaussage, die nicht nur völlig unbiblisch ist, sondern in gewisser Weise in Konkurrenz zur Jesus-Aussage „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ steht.
   1972 erhält dann eine Seherin in Österreich die Botschaft von „Maria“: „Ich will mit meiner Armee die
Welt und die Menschenseelen durch meinen Rosenkranz und durch das kostbare Blut retten. Jesus hat mir die Rettung übergeben, seiner Mutter, weil seine Mutter alles vermag und noch dazu mit seinem Blut.“ Anhand zahlreicher Marienerscheinungen belegt Frau Slade, dass die dort verkündeten Inhalte den Aussagen der Bibel völlig widersprechen. Auch einer rein logischen Betrachtung halten die Marien-Durchsagen nicht stand. Denn „Maria“ erscheint mal als Aztekin, mal als Araberin, als Inderin oder als Jüdin, so Slade.
   Hinter der „Gottesmutter“ Maria kann nur eine antichristliche Geistesmacht stehen, die mit der wahren Gottesmutter nichts, aber auch gar nichts zu tun hat. Von daher stellt sich die Frage: Wer wird im Weihegebet aufgefordert, im Krieg auf ukrainischem Boden „spirituell“ einzugreifen, und vor allem: mit welchem tatsächlichen Ziel? Im Weihegebet heißt es: „Nimm an, o Mutter, unser Gebet … Befreie uns von Krieg, bewahre die Welt angesichts der nuklearen Bedrohung … Du Königin des Friedens, erbitte der Welt den Frieden.“
   Im besten Fall bewirkt dieses Weihegebet nichts, weil die „Gottesmutter“ Maria im Jenseits gar nichts bewirken kann. Im schlimmsten Fall hat Papst Franziskus eine okkulte Autorität mit Macht erneut beschworen, deren wahres Endziel sich noch zeigen wird. Dabei ist ein Mechanismus zu bedenken, der schon Frau Slade auffiel: „Maria“ baut ihre Machtposition seit ihrer ersten Erscheinung planvoll aus.
   Zufall oder nicht. Seit dieser Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens nimmt Russland durch ein planvolles militärisches Vorgehen eine ukrainische Stadt nach der anderen ein. Mit Material der katholischen Monatszeitschrift „Theologisches“

         TOPIC  Nr. 07/2022



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Wegweisendes Urteil: Gassmann gewinnt gegen Google

   Vielen bibeltreuen Christen im deutschsprachigen Europa ist der evangelikale Theologe Dr. Lothar Gassmann bekannt. Nicht nur durch seine Präsenz-Vorträge und Bücher, sondern auch durch seine Internet-Beiträge, die schon millionenfach angeklickt wurden.
   Immer wieder erleben nicht nur Gassmann, sondern auch andere „kritische Geister“, dass ihre Beiträge auf dem YouTube-Kanal, der zum amerikanischen Medienkonzern Google gehört, ohne Begründung aus dem Programm geworfen werden. Als Google Anfang des Jahres drei Mal Gassmanns „Rede an die Freiheit“ auf YouTube ohne nähere Begründung abschaltete, strengte der Pforzheimer Theologe ein Gerichtsverfahren gegen Google an, dessen Europa-Sitz sich in Irland befindet.
   Gassmann engagierte für dieses Vorhaben den prominenten Medienanwalt Joachim Steinhöfel. Der erwirkte vor dem Landgericht Karlsruhe, dass Google fortan keinen Beitrag auf YouTube mehr löschen darf, ohne vorher dem Nutzer explizit mitzuteilen, warum der Beitrag auf dem Video-Kanal nicht mehr zur Verfügung stehen darf. Das umfasst auch Warnungen, die YouTube an Nutzer ausspricht, ohne zu begründen, warum. Diese selbstherrliche Praxis von Google, ohne Begründung Warnungen auszusprechen und Löschungen vorzunehmen, wurde jetzt erstmals in Deutschland gerichtlich untersagt und gilt für alle Fälle als juristisch wegweisend. Wie der Rechtsbeistand von Google Ireland Limited mitteilte, akzeptiere Google das Karlsruher Urteil. Mit diesem sensationellen Urteil hat Gassmann im Alleingang einen ganz wesentlichen Punkt für die Meinungsfreiheit – auch im Internet – in Deutschland erstritten.

         TOPIC  Nr. 07/2022



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z.B. 42. Jahrgang - Nr. 8 August 2022

Die Themen: Der große Kulturkampf im Westen. - Deutsche aus der Ukraine vertrieben. - Für Juden sicher: Ungarn und Italien. - Christen beten: Muslime bringen Anliegen. - Ukraine: Reimer empfiehlt „Gegen-Magie“. - Neue Leitung für zwei Verbände. - Ostukraine: Menschen strömen in Kirchen. - 3. Weltkrieg auf dem Schlachtfeld der Ukraine? - Der riskante Weg der Digitalisierung. - Abtreibung und Arbeitskräftemangel. - Wunderwerk Mensch. - Schweiz: Sextipps für 12-Jährige. - Gas-Not: Wird Deutschland deindustrialisiert? - Mysteriöses Natur-Schauspiel an Irlands Küste. - Kritik an Gender-Sprache



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Kulturkampf gegen Freiheit und Christentum

   Juli 2022: Rund um die St.-Martini-Gemeinde in Bremen und auch im Zentrum der Hansestadt werden wild, und natürlich unerlaubt, Plakate geklebt. Auf ihnen prangen Schmähsätze wie „Latzel, du
Hund. Unsere Welt bleibt bunt!“ oder „Love Homo, hate Latzel“ (Liebt Homosexuelle, hasst Latzel). Jeder in Bremen weiß, um wen es geht: Es ist der konservative Pastor Olaf Latzel von der St.-Martini-Gemeinde, der praktizierte Homosexualität als Sünde bezeichnet. Der 54-Jährige musste sich in zwei Gerichtsinstanzen wegen Volksverhetzung verantworten, weil er sich über Homosexuelle abfällig geäußert haben soll. Das Landgericht Bremen hatte ihn dann am 20. Mai freigesprochen. Gegen den
Freispruch hat die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt (TOPIC berichtete). Als die Plakate auftauchten, stellte die Kirchengemeinde Strafanzeige gegen Unbekannt. Ehrenamtliche Mitarbeiter der Gemeinde entfernten mit der Polizei zusammen die Schmäh-Poster.
   Was hat dieser Vorfall mit einem Buch zu tun, dessen Klappentext so beginnt: „Wie ist es möglich, dass in den letzten Jahren antifreiheitliche und antichristliche Bewegungen so erfolgreich wurden, dass sie es schafften, den öffentlichen Mainstream zu prägen?“ Giuseppe Gracia ist sizilianisch-spanischer Abstammung. Der Schweizer arbeitet als Publizist, Kommunikationsberater und Schriftsteller. Obwohl aus der katholischen Kirche ausgetreten, betrachtet er sich weiterhin als Katholik, der mit „der eigentlichen, sakramentalen röm.-kath. Kirche verbunden ist“. Der zweifache Vater legte nun im christlichen fontis-Verlag Basel ein 90-seitiges Taschenbuch vor, das äußerst
verständlich jedem Leser klarmacht, was heute eigentlich in unserer westlichen Gesellschaft gespielt wird. Es geht um einen Kulturkampf gegen die Freiheit und gegen das Christentum.
   Zunächst macht Gracia auf ein Kuriosum aufmerksam, über das viele Zeitgenossen im Westen wohl noch nie so nachgedacht haben.
   Der Westen hat es zum größten Massenwohlstand der Geschichte geschafft. Ebenso den höchsten Grad an gesellschaftlicher Freiheit erreicht. Innovation und Fortschritt für Millionen und Abermillionen
Westler. Gracia fragt: „Welche andere Kultur kann einen solchen Leistungsnachweis vorweisen?“ Dennoch protestieren unzählige junge Leute von Bewegungen wie Fridays for Future oder Letzte Generation gegen die Kultur ihrer Eltern und Großeltern. Hinter diesen Bewegungen steckt mehr, weil
sie sich im Verbund mit anderen Bewegungen wie Black Lives Matter, Woke oder #MeToo befinden. Von höherer Warte aus betrachtet, geht es darum, den gesamten Globus zu reinigen von Umweltverschmutzern, männlichen Rassisten, Sexisten, Faschisten oder menschlichen Fleischessern. All diese Bewegungen richten sich im Kern gegen den Liberalismus, der die Freiheit, die Autonomie und die freie Entfaltung der Persönlichkeit ohne staatlichen Eingriff befürwortet. Stattdessen empfinden die modernen Kulturkämpfer die westliche Kultur als rassistisch-imperia-
listisch-frauenfeindlich, als umweltschädlich, transphob, islamophob und so weiter. Und, so Gracia, „sie haben alle ein Problem mit dem Christentum.“
   Der Schweizer Autor kommt dann auf eine Sache zu sprechen, der fast alle Bewegungen visionär folgen: der Utopia-Methode. Gracia beschreibt sie so: „Die ‚Utopia-Methode‘ funktioniert im Kern so, dass eine vorgefundene menschliche oder gesellschaftliche Realität mit einem Wunschbild verglichen wird, das nirgends real existiert, sondern nur dazu dient, Fundamentalkritik zu legitimieren. Statt also die Realität und Geschichte des Westens mit der Realität und Geschichte anderer Kulturen zu vergleichen – etwa derjenigen von China, Afrika oder Ländern im islamischen Raum –, wird die
westliche Realität mit Utopia verglichen.“
   In der Utopia-Methode setzt man eine Welt und eine Menschheit voraus, die es nie gegeben hat und die es auch nicht geben wird. Für Bibelkenner ist klar, warum: „Alles, was aus ihrem Herzen kommt, ihr ganzes Denken und Planen, ist nun einmal böse von Jugend auf“, sagt Gott über den Menschen in 1. Mose 8, Vers 21.
   Gracia arbeitet leicht nachvollziehbar heraus, wofür die neuen Kulturkämpfer stehen und warum sie mit der Utopia-Methode jeden Andersdenkenden scharf angehen können. Die Kulturkämpfer – Gracia nennt sie Kulturkämpfer 2.0 – „propagieren einen neuen Sozialismus und zwar in Kombination mit der ‚Identitätspolitik‘“. Der neue Sozialismus interessiere sich nicht für die Arbeiterklasse, auch nicht für den Kapitalismus, sondern allein für Hautfarbe, Rasse, Geschlecht und Sprachhygiene – also allein um „äußerliche Merkmale und Lebensentwürfe“, so Gracia.
   Man arbeite an einem völlig neuen westlichen Gesellschaftsmodell, das sich komplett abkoppeln soll
von seinen christlich-jüdischen Wurzeln. Ein Beispiel: Per Gender-Sicht will man die geschlechtlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau einebnen und eine Neuaufteilung auf 72 unterschiedliche Geschlechter und dementsprechende sexuelle Ausrichtungen festlegen. Wer auf diesem Weg der neuen Gesellschaft nicht mitgehen will, ihn gar kritisiert, wird gnadenlos an den öffentlichen Pranger gestellt oder aggressiv attackiert. Das wird in der Öffentlichkeit immer leichter möglich, weil die Anhänger der Utopia-Methode mit einem Schachzug arbeiten. Jeder, der ihnen nicht folgt – aus
welchem Grund auch immer –, ist moralisch gesehen grundsätzlich ein Unmensch. Gracia: „Moralisten sind darauf angewiesen, dem Publikum böse Menschen zu präsentieren (Rassisten, Frauenhasser, Klimaleugner), damit sie gut dastehen.“ Es geht einfach darum, dass jemand die Schurkenrolle übernehmen muss.
   Und somit wären wir bei den Vorfällen in Bremen. Das Schmähplakat „Latzel, du Hund. Unsere Welt
bleibt bunt!“ bringt exakt auf den Punkt, was Gracia mit Identitätspolitik, neuem Sozialismus und mit moralisch „bösen Menschen“ meint: Weil Latzel praktizierte Homosexualität als Sünde bezeichnet, attackiert er die Identität von Homosexuellen, akzeptiert zwangsläufig nicht die heute festgelegten neuen Geschlechterrollen und ist deshalb ein Mensch, der gehasst werden muss: „Love Homo, hate Latzel“ (Liebt Homosexuelle, hasst Latzel).
   Die Konstrukteure des neuen Sozialismus, die hauptsächlich in den Universitäten zu verorten sind, haben sich Werkzeuge gebaut, um jeden, der ihnen nicht folgen will, in einen brutalen „Schwitzkasten“
zu nehmen. Gracia schreibt dazu: „Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Handelsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Reisefreiheit. Ob in den USA oder in Westeuropa: Immer mehr politische Bewegungen und Gruppen wollen diese Freiheiten einschränken oder ganz abschaffen – im Namen einer neuen, kollektiven Moral, die die Zukunft über die Freiheit des Einzelnen stellen soll. Eine Moral im Namen von Anti-Diskriminierung, AntiRassismus, Anti-Faschismus und Klimaschutz.“
   Gracia bringt klar auf den Punkt, dass Freiheit, Menschenrechte oder Rechtsstaatlichkeit sich nicht evolutionär einfach weiterentwickeln werden, wenn man das Christentum abschafft. Denn: Freiheit, Menschenrechte usw. wurzeln zentral im jüdisch-christlichen Glaubensboden: „Dass jeder Mensch die gleiche Würde hat, König wie Bettler, Bürger wie Sklave, Frau wie Mann, Erwachsener wie Baby im Mutterbauch – diese Überzeugung hat es vor dem Auftauchen des Judentums in der Menschheitsgeschichte nicht gegeben. Und sie wäre undenkbar geblieben ohne die Offenbarung Gottes ... Bis zum heutigen Tag werden die Menschenrechte nur in jenen Gebieten der Erde anerkannt und vom Staat ernst genommen, wo Judentum und Christentum eine wesentliche Rolle gespielt haben. Nicht in China, nicht in Nordkorea, nicht in muslimisch geprägten Ländern.“ Diejenigen, die heute alles Christliche niedermachen, resümiert der Buchautor, „können nicht wissen, was das eines Tages wirklich bedeuten wird: ein Leben ohne Christus, eine Gesellschaft ohne Offenheit für die Liebe Gottes.“
   „Die Utopia-Methode“ von Guiseppe Gracia, 90 Seiten, fontis-Verlag, ISBN 978-3-03848-236-9,
Preis Deutschland 9,90 Euro; Schweiz 14,90 CHF.
Bestell - Telefon Deutschland: 02351 - 96930
Bestell-Telefon Schweiz: 061-2956000

         TOPIC  Nr. 08/2022



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Okkultismus in der Ukraine: Missiologe Reimer empfiehlt „Gegenmagie“

   Beim Krieg in der Ukraine gibt es auch eine okkulte Front – auf beiden Seiten. Davon ist der Missiologe Prof. Johannes Reimer überzeugt. Wie er als Direktor der Abteilung für öffentliches Engagement der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) mitteilte, haben evangelikale Missionare in Osteuropa schon lange vor dem Ausbruch des Krieges davon berichtet, „dass sie offen mit okkulten Mächten konfrontiert wurden“.
   Gerade in orthodox geprägten Ländern gebe es eine wachsende Faszination für Okkultes, weil derartige Praktiken zum Leben vieler orthodoxer Christen dazugehörten. Reimer verweist auf die Schilderungen ukrainischer Flüchtlinge, die ihm von geheimen Ritualen erzählt hätten, um ihr Eigentum vor ihrer Abreise zu schützen. Sowohl ukrainische als auch russische Mütter hätten sich der Magie zugewandt und Amulette, Schutzbriefe und spezielle Ikonen gekauft, um böse Mächte abzuwehren und ihre im Krieg kämpfenden Söhne zu schützen. Sogar in evangelikalen Kreisen
gebe es solche Praktiken.
   Laut der Ev. Nachrichtenagentur Idea habe Reimer, der an der Theologischen Hochschule Ewersbach der Freien ev. Gemeinden Missiologie lehrt, evangelikale Christen weltweit dazu aufgerufen, mit „Geistlicher Kriegsführung“ und Gebeten „den schmutzigen okkulten Boden“ in der Ukraine zu reinigen.
   Wirkliche Bibelkenner kann diese Empfehlung des evangelikalen Theologen Reimer nur schocken. Denn Geistliche Kriegsführung – unter Charismatikern besonders in den 1980er und 1990er sehr beliebt – ist nichts anderes als fromme Weiße Magie. In der Magie versucht man, mit gewissen Techniken auf übersinnliche Kräfte Einfluss zu nehmen, und genau das versuchen die Vertreter der Geistlichen Kriegsführung auch.
   Die Geistliche Kriegsführung geht davon aus, dass ganze Nationen, Städte, sogar Straßen und Gebäude von territorialen Dämonen verschiedener Rangordnung besetzt sind und von ihnen regiert werden müssen. Dass es solche territorialen dämonischen Geistwesen tatsächlich gibt, davon spricht die Bibel selbst. So werden im alttestamentlichen Buch Daniel die dämonischen Engel-Fürsten der Königreiche von Persien und Griechenland erwähnt. Auch vom Missionsfeld gibt es diesbezüglich vereinzelte Berichte. So habe die verstorbene China-Missionarin Isobel Kuhn Folgendes berichtet: Während der Hitler-Herrschaft in Deutschland seien tibetanische Mönche zu ihr gekommen und hätten
sie gefragt, wo Deutschland liege. Erstaunt habe sie zurückgefragt, warum sie dies denn wissen wollten? Die Mönche antworteten ihr, ihre Geister seien nach dorthin abgezogen. Hintergrund: Das Hitler-Regime unterhielt eine Abteilung für Okkultes und betrieb diesbezüglich umfangreiche „Forschungen“ in Tibet.
   Laut Geistlicher Kriegsführung seien diese territorialen Geistwesen zunächst mittels Fasten und Beten aufzuspüren mit dem Ziel, ihre Namen zu erfahren. Dann seien sie mit „offensivem Gebet“ zu vertreiben oder zu binden. Wer das Neue Testament ernst nimmt, wird feststellen, dass nirgendwo Informationen über territoriale Engel weitergegeben werden. Auch das Angreifen solcher Mächte aus der neutestamentlichen Gemeinde heraus wird nirgendwo angeordnet. Stattdessen sollen Heidenchristen nach dem Epheser-Brief Kapitel 6 in eine Verteidigungsposition gehen und auf
Grundlage des Wortes Gottes „widerstehen“.
   Ein Übelstand der Auslegung von biblischen Texten findet sich auch bei evangelikalen Christen immer wieder: Gottes Wort spricht zwar immer zu uns, aber nicht immer von uns. Die Macht der Apostel über Dämonen wurde ihnen zeitlich begrenzt zugesprochen und gilt für Christus-Nachfolger heute nicht mehr. Das beweist schon ganz früh das Wirken des Paulus. Satan verwehrte ihm, die Thessalonicher zu besuchen (1. Thess. 2,18), und der große Heidenapostel konnte nichts dagegen
unternehmen.

         TOPIC  Nr. 08/2022



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Dritter Weltkrieg auf dem Schlachtfeld der Ukraine?

   Professor Graham E. Fuller war vor seiner Pensionierung Vizepräsident des National Intelligence Council (NIC) in den USA. Dieser Geheimdienstrat erstellt u. a. Berichte in Bezug auf globale Trends, die der Regierung der USA helfen sollen, richtungsweisende Entscheidungen zu treffen. Fuller wurde als NIC-Vizepräsident vom amerikanischen Geheimdienst CIA ernannt, für den er über 20 Jahre in führenden Positionen arbeitete. Als einer der erfahrensten Kenner von globalen Zusammenhängen, in die der Normalbürger normalerweise keinen Einblick hat, beobachtet er auch heute noch die Weltlage. Zum Ukraine-Krieg äußerte er sich vor einiger Zeit so:
   „Der Krieg in der Ukraine hat sich nun lange genug hingezogen, um erste klare Tendenzen zu erkennen. Zuerst zwei grundlegende Tatsachen: 1. Putin ist dafür zu verurteilen, dass er diesen Krieg angezettelt hat – wie praktisch jeder Führer, der einen Krieg anzettelt. Putin kann als Kriegsverbrecher bezeichnet werden – in guter Gesellschaft mit George W. Bush, der allerdings weitaus mehr Menschen getötet hat als Putin. 2. Eine zweite Verurteilung gebührt den USA (und der NATO), die absichtlich einen Krieg mit Russland provoziert haben, indem sie ihre feindselige militärische Organi-
sation trotz Moskaus wiederholter Warnungen vor der Überschreitung roter Linien unerbittlich bis vor die Tore Russlands getrieben haben.
   Dieser Krieg hätte nicht sein müssen, wenn die ukrainische Neutralität nach dem Vorbild von Finnland oder Österreich akzeptiert worden wäre. Stattdessen hat Washington zu einer klaren russischen Niederlage aufgerufen. Wie wird es weitergehen, wenn sich der Krieg dem Ende zuneigt? Entgegen Washingtons triumphalistischen Verlautbarungen wird Russland den Krieg gewinnen. Die Ukraine hat den Krieg bereits verloren. Ob auch Russland längerfristig Schaden nimmt, ist fraglich. Die amerikanischen Sanktionen gegen Russland haben sich für Europa als weitaus verheerender
erwiesen als für Russland. Die Weltwirtschaft hat sich verlangsamt, und viele Entwicklungsländer stehen vor einer ernsten Nahrungsmittelknappheit und der Gefahr einer allgemeinen Hungersnot. Es gibt bereits tiefe Risse in der europäischen Fassade der sogenannten ‚Nato-Einheit‘. Westeuropa wird zunehmend den Tag bereuen, an dem es dem amerikanischen Rattenfänger blindlings in den Krieg gegen Russland gefolgt ist. Tatsächlich handelt es sich nicht um einen ukrainisch-russischen Krieg, sondern um einen amerikanisch-russischen Krieg, der stellvertretend bis zum letzten Ukrainer geführt wird ...“
   Anfang Juli 2022 hat nun die angesehene US-Tageszeitung The New York Times erstmals in einem
großen Artikel darüber berichtet, dass die USA und die NATO seit Jahren (!) die Ukraine gegenüber Russland militärisch in Stellung bringen. Die USA und ihre Verbündeten in der NATO würden die Ukraine u. a. mit wertvollen Geheimdienstinformationen und Satelliten-Bildern versorgen. Außerdem habe man ukrainische Soldaten ausgebildet und operiere auch mit eigenen Spezialkommandos in der Ukraine. Die westliche Planungszelle für die militärischen Operationen in der Ukraine würde vom Europäischen Kommando des US-Verteidigungsministeriums Pentagon geleitet. Dazu gehörten mehrere Standorte, u. a. der US-Luftwaffenstützpunkt im deutschen Ramstein. Von dort würde ein
Team der US-Luftwaffe mit Namen Grey Wolf (grauer Wolf) die ukrainischen Soldaten militärisch beraten.
   Die Deutschen Wirtschafts-Nachrichten kommentierten den New York Times-Artikel so: „Und was in
Russland schon seit Beginn des Krieges ein offenes Geheimnis ist, wird nun auch der Öffentlichkeit in den westlichen Ländern immer klarer: In der Ukraine tobt ein Stellvertreterkrieg zwischen Russland und der NATO.“

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Wie Scholz und Habeck dabei sind, Deutschland zu deindustrialisieren

   Ein Hochindustrieland wie Deutschland braucht Energie – viel Energie. Und zwar nicht nur eine Sorte, sondern mehrere. Warum? Fällt eine Energiequelle aus, sollten andere zur Verfügung stehen, um den Verlust auszugleichen.
   Anfang Juli schwor der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz seine Mitbürger darauf ein, dass es jahrelang Energieknappheit geben werde – dazu hohe Preise. Deutschland sei aber gut vorbereitet „auf Mangellagen, etwa wenn es um Gas geht“. Gut vorbereitet? Das Gegenteil ist der Fall. Als ein Argument für die gute Vorbereitung nannte Scholz die Flüssigerdgas-Terminals, die an den deutschen Küsten jetzt mit Tempo gebaut würden.
   Was muss man zum Flüssigerdgas wissen? Technisch ist man in der Lage, Erdgas zu Flüssigerdgas umzuformen. Flüssigerdgas, auch LNG genannt, hat nach der Umformung nur nach ein Sechshundertstel des Volumens von normalen Erdgas. Dieses verflüssigte Erdgas muss dann auf minus 162 Grad heruntergekühlt werden, um es per Tanker von einem LNG-Hafen zu einem anderen
zu bringen. Kommt es im Ziel-LNG-Hafen an, kann es dort dann wieder aus dem verflüssigten Zustand zu normalem Gas umgewandelt werden.
   Woher kann Deutschland LNG-Gas beziehen? Bisher bekommt Deutschland einen kleinen Teil LNG aus Belgien, den Niederlanden und Norwegen. Doch das reicht nicht, wenn das russische Gas wegfallen sollte. Deshalb reiste Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck vor ein paar Wochen ins Scheichtum Katar, um dort mit unterwürfigen Gesten um Flüssigerdgas zu betteln. Inwieweit Habeck von den Scheichs seriöse Zusagen bekommen hat, ist unbekannt. Was hierzulande kaum berichtet wird, ist die Tatsache, dass China sich gerade im großen Stil in die Erdgasförderung in Katar
einkaufen will. Dabei geht es konkret um die weitere Erschließung des Gasfeldes „North Field“ vor der katarischen Küste. Chinesische Staatsunternehmen sind im Moment dabei, weitreichende Investitionen anzubieten, um das Gasfeld auszubeuten. Pikanter Punkt: Katar teilt sich dieses Gasfeld mit dem Iran, der wiederum mit China und Russland gut verbandelt ist. Man darf annehmen, wenn China bei der Ausbeutung des Gasfeldes mit im Boot ist, dann wird dieses Gas nicht in Richtung Europa, sondern Richtung China und Asien abfließen. Deutschland wird dann wohl im wahrsten Sinne des Wortes in die (leere) Röhre gucken.
   Doch es gibt ganz in der Nähe Europas jede Menge Erdgas, und zwar vor der Mittelmeer-Küste Israels. Die beiden riesigen Gasfelder mit Namen „Leviatan“ und „Tamar“ könnten im großen Stil erschlossen werden und ganz Europa jede Menge Gas liefern. Genau aus diesem Grund war Habeck Anfang Juni in Israel. Doch das Gas aus dem Mittelmeer wird frühestens in sieben Jahren geliefert werden können und auch nur dann, wenn die „EastMed-Pipeline“ gebaut wird, die über Zypern und Griechenland Erdgas nach Mitteleuropa und von dort weiter nach Zentraleuropa transportieren
soll. Doch die Bundesregierung teilte Mitte Juni 2022 mit, dass sie dieses Pipeline-Projekt nicht unterstützen werde. Man brauche jetzt Gas und nicht erst 2030.
   Dieses Gas aus Israel wäre auch zu bekommen, wenn Israel das Gas nach Ägypten pumpte, und zwar in den dort vorhandenen einzigen Flüssigerdgashafen. Dieses LNG-Gas könnte dann per Schiff über das Mittelmeer nach Europa transportiert werden. Doch bevor Habeck mit Israel und den Ägyptern ins Geschäft kommen konnte, schnappte ihm die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen diese Option weg. Sie unterzeichnete einen Vertrag über Flüssigerdgas-Lieferungen von
Israel über Ägypten nach Europa. Wer dieses LNG-Gas dann in Europa bekommt, wird sich zeigen.
   Dann gäbe es noch die USA, die Flüssigerdgas liefern könnten und es auch tun. Doch ob sie die Mengen an LNG gen Deutschland verschiffen können, ist mit etlichen Fragezeichen zu versehen. Denn es gibt schlicht zu wenige LNG-Tanker, die die Mengen an LNG transportieren könnten, die ein Hochindustrieland wie Deutschland Tag für Tag braucht.
   Quo vadis deutsche Industrie? Quo vadis Deutschland? Eine jahrelange Energie-Knappheit in Deutschland, so wie Scholz es angekündigt hat, würde der deutschen Industrie wohl so schaden, dass es einer De-Industrialisierung gleich käme. Böse Zungen vermuten, dass genau das auch gewollt ist. Beginnt der Große Neustart, der Great Reset, zu einer anderen Weltordnung, bei uns in Deutschland?

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z.B. 42. Jahrgang - Nr. 9 September 2022

Die Themen: Frevelhafter Handel: Von Satan bis Babylon. - „Fall Latzel“ geht weiter. - Mit Jesus unterwegs zu den Laylas. - Peter Hahne erhält Ehrendoktor. - USA: Missbrauch bei den Südlichen Baptisten. - Neuer Kurs bei BILD: Top-Journalist kündigt. - Diskriminierender Homophobie-Vorwurf. - US-Firma speichert Gesichter von Menschen. - Mit Gottes Schöpfung Billionen scheffeln. - mRNA-Impfung und Affenpocken. - Biologe Scherer: Es gibt nur zwei Geschlechter. - Geschlechtsumwandlung mit Folgen. - Jüdische Friedhöfe sollen geschützt werden. - Israel wird massiv diskriminiert. - Super-Wärmespeicher erfunden. - Handwerker: Stoppt die Russland-Sanktionen. - Geheimpapier: Keine Ausdehnung der NATO. - Ukraine wird neoliberal umgestaltet



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Offenbarung 18: Leben wir im Babylon der Endzeit?

   Der deutsch-amerikanische Wirtschaftsjournalist F. William Engdahl bezeichnet das neue Vorhaben der New Yorker Börse als „teuflischen Plan der Wall Street“. Und das ist er einfach deshalb, weil der Motor dieses Unternehmens gespeist wird von einem ungeheuerlichen Tabubruch, von einer beispiellosen Auflehnung gegen Gott und sein Schöpfungswerk.
   Im alttestamentlichen Buch Hesekiel finden wir einen geheimnisvollen Textabschnitt, der bis heute nicht schlüssig enträtselt worden ist. Im Kapitel 28 wird ein vollkommener Engel Gottes beschrieben, der zu Fall kommt. Dieser Cherub wurde hochmütig und wollte Gott gleich sein, ja, ihn sogar verdrängen (Jesaja Kapitel 14 ab Vers 13). Er wurde von Gott gestürzt und zum gefallenen Engel Satan. Interessant ist nun im Hesekiel-Text zu lesen, wodurch Satan im Detail zu Fall kam: Sein Inneres wurde verdorben durch Handelsgeschäfte bzw. durch die Menge der Güter, mit denen der Cherub Handel betrieb: „Durch deine vielen Handelsgeschäfte ist dein Inneres mit Frevel erfüllt worden, und du hast gesündigt. Darum habe ich dich vom Berg Gottes verstoßen …“ Einige Verse später findet sich eine weitere Information zu diesen Handelsgeschäften des edlen Cherubs: „… durch die Ungerechtigkeit deines Handels hast du die Heiligtümer entweiht …“, man könnte aber auch übersetzen: „… durch den ungerechten Missbrauch deines Handelsgutes …“
   Das Problem ist nun, dass dieser Fall des Cherubs in Hesekiel 28 eingebettet ist in die Erwähnung des Königs von Tyrus. Tyrus war nicht nur eine sittenlose kanaanäische Stadt, sondern auch eine Wirtschaftsmacht. Sie war dafür bekannt, dass sie alle Nachbarn gnadenlos ausbeutete und skrupellosen Handel betrieb. Was hat nun der „König von Tyrus“ aber mit Satan und den Handelsgeschäften zu tun? Warum wird der Fall Satans mit den frevelhaften Handelsgeschäften von Tyrus in Verbindung gebracht? Der König von Tyrus wurde erschaffen (Vers 13), nicht geboren – ebenso der gefallene Engel Satan (Vers 15). Was will uns diese Beschreibung eines Wesens mit einer Art Januskopf – also mit einem Kopf und zwei Gesichtern – deutlich machen? Letztlich bleibt diese Stelle in Hesekiel 28 in ihrer Tiefe geheimnisvoll.
   Dennoch ist ein Motiv mit dem Fall Satans unzweideutig verbunden: ungerechte und frevelhafte Handelsgeschäfte mit Gütern, die dem janusköpfigen Wesen Satan/König von Tyrus nicht gehörten. Eine hochmütige Auflehnung gegen Gott, verbunden mit einem verdammenswerten Business, ließen Satan zum ersten Sünder des Universums werden.
   In diesem Sinne teuflisch, satanisch, ist exakt das, was die Wall Street nun vorhat. Sie will etwas zum Handelsgut machen, was ihr nicht gehört. Der Plan: Die gesamte Natur, also die komplette Schöpfung Gottes, soll kapitalisiert werden. Will heißen: Gottes Eigentum soll in Geldsummen umgewandelt werden, um damit Geschäfte zu machen. Um herauszufinden, um welche Summen es sich dabei handeln könnte, ließen die Wall Street als Sitz der bedeutendsten Börse der westlichen Welt, der NYSE, und Finanzinstitutionen von Weltruf errechnen, was die Natur auf diesem Globus wohl wert sein könnte. Man kam umgerechnet auf etwa 3.900 Billionen Euro. Als die Summe bekannt war, erfanden die Finanz -Manager ein System, das demnächst weltweit gigantische Gewinne abwerfen soll (s. Artikel S. 5).
   Womit und mit wem der geheimnisvolle „Januskopf“ aus Hesekiel 28 letztlich Handel trieb, ist unbekannt. Fakt ist aber, dass er auf dieser Schiene der Handelsgeschäfte zu Fall kam. Warum ausgerechnet diese Schiene? Warum nicht durch eine Lüge oder einen Mord? Dieses Motiv des Handeltreibens mit schrecklichen Folgen taucht ganz am Ende der Bibel noch einmal zentral auf. Und es ist verbunden mit einem Namen: Babylon. Insbesondere im letzten Buch der Bibel, in der Offenbarung des Johannes, wird im 18. Kapitel Babylon beschrieben. Das Babylon der Endzeit wird skizziert als eine mächtige Stadt, die jedoch keine einzelne Örtlichkeit zu sein scheint, sondern eher eine städtische Zivilisation, die sich rund um den Erdball ausbreiten wird: „Denn von dem Zorneswein ihrer Hurerei haben alle Völker getrunken, und die Könige auf Erden haben mit ihr (der Stadt Babylon) Hurerei getrieben, und die Kaufleute auf Erden sind reich geworden von ihrer großen Üppigkeit“ (Kap. 18,3).
   Wenn in Offenbarung 18 mit Babylon eine weltweite städtische Zivilisation gemeint sein sollte, dann haben wir sie längst. Denn unser Erdball ist mittlerweile ein Planet der Städte. 2020 lebten 76 Prozent aller Menschen in einer urbanen Umgebung (gerechnet ab 5.000 Menschen aufwärts). Laut dem „Atlas of the Human Planet“ der Europäischen Union sind 5,6 Milliarden Menschen Stadtbewohner. Seit 1975 hat sich die Zahl der urbanen Zentren verdoppelt, die der Millionenstädte und Mega-Cities sogar verdreifacht. Und die große Weltstadt „Babylon“ wird weiter wachsen – so übereinstimmend alle Prognosen.
   Nach den Beschreibungen in Offenbarung 18 wird in dieser städtischen Zivilisation von Babylon eines im Mittelpunkt stehen: Big Business, das große Geschäftemachen. Nicht Politiker oder Ingenieure sind die wichtigsten Personen, die genannt werden, sondern die Kaufleute. Der griechische Begriff, der hier in der Bibel für Kaufleute verwendet wird, „emporos“, meint den Großhändler, den Überseekaufmann, im Gegensatz zu „kapälos“, den Kleinhändler. Diese Großkaufleute werden in der Offenbarung als Fürsten tituliert, die die Menschheit im Griff haben werden.
   Wenn der Seher Johannes eine endzeitliche Entwicklung in die Begriffe „Babylon“ und „Babel“ packt, dann ist es natürlich angezeigt, auch einmal zurückzuschauen in die Geschichte. Im 6. und 7. Jahrhundert vor Christus war Babylon der strahlende Mittelpunkt der Welt. Die Stadt Babylon – der Name bedeutet „die Tore der Götter“ – war sagenumwoben wegen ihrer Pracht und Üppigkeit und auch wegen ihrer heidnischen Dekadenz. Der Theologe Adolf Pohl schreibt in einer Auslegung der Wuppertaler Studienbibel zu diesem Babylon der Endzeit über das Babylon des Nebukadnezar: „In Babel waren die Kaufleute nicht nur mächtig, sondern die Großmacht, die auch geistig und seelisch die Macht ausübte. Ihre Kaufmannsideologie durchtränkte alles und missbrauchte alles, münzte alles um in Umsatz und Profit ... Sie bedeutete eine einzige Orgie des Egoismus, in der nackte Interessenvertretung jede sittliche Bindung beseitigte.“
   In Offenbarung 18 ab Vers 12 finden wir eine Warenliste von 30 Artikeln, mit denen man im Babylon der letzten Zeit Geschäfte machen wird. Diese Palette spiegelt das komplette Angebot der Alltagsgüter wider. Zur Kultur des Babylons der letzten Tage schreibt Adolf Pohl: „Diese Kultur ist in dem Sinne Kaufmannskultur, dass in ihr alles zum Handelsobjekt wird. Das Geistige und Ideale, das Religiöse, das Seelische und Intime – alles wird manipuliert, so dass es am Ende auf die Interessen einzelner oder einer Gruppe hinausläuft.“ Geistiges, Religiöses, Intimes – alles wird zur Handelsware. Haben wir das heute nicht? Sind es nicht die Top-Manager, Finanzinvestoren oder die Unternehmensberater – die Gilde der global operierenden Großkaufleute –, die heute das Fürsten-Zepter des Geschäftemachens fest in den Händen halten? Die jetzt auch noch Gottes Schöpfung einkassieren und damit Billionen scheffeln wollen?
   Über dieses letzte Babylon der Weltzeit aus Offenbarung 18 ist schon viel spekuliert worden. Einer weit verbreiten Deutung zufolge ist mit Babylon Rom gemeint, die Zentrale der röm.-kath. Kirche. Andere Auslegungen favorisieren eine neu aufgebaute Stadt Babylon am Euphrat. Wie auch immer. Interessant bleibt der rote Faden, der beim Fall Satans bereits genannt wurde und bis zum Babylon der Endzeit reicht: Es sind irgendwelche ungerechte Handelsgeschäfte, die den glänzenden Cherub zu Fall brachten. Handel und Wandel spielen auch beim Fall Babylons eine zentrale Rolle: „Denn deine Kaufleute waren die Großen der Erde …“
   Diese Situation der Kaufleute haben wir heute in einer Ausprägung, die es noch nie zuvor auf dem Erdball gab. Dann heißt es weiter in Offenbarung Kapitel 18 Vers 23 „… denn durch deine Zauberei wurden alle Völker verführt.“ Was ist mit Zauberei genau gemeint? Etwa aus „Nichts“ etwas „Wertvolles“ hervorzaubern? Hinter vielen Geldwerten steht nichts Reales. Das Geldsystem selbst „zaubert“ „Werte“, die nichts anderes als heiße Luft sind, aber dennoch akzeptiert und gehandelt werden. Wer oder was ist Babylon wirklich? Ein weltweites Finanz- und Handelssystem, das wie zur Zeit des Falls Satans sich in Ungerechtigkeit, in Lug und Trug, in Ausbeutung gründet? Ist es das System, „von dessen Üppigkeit die Kaufleute der Erde reich geworden sind“, wie einst Tyrus? Fragen, deren Beantwortung für gottesfürchtige Christen von heute durchaus bedenkenswert sind. Wenn wir tatsächlich im Babylon der Endzeit leben sollten, dann gilt auch Vers 4 aus Offenbarung 18: „Geht hinaus aus ihr (aus Babylon), mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt!“

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Prof. Thiede: Warum der Begriff „Homophobie“ diskriminiert

   Der Theologieprofessor und Publizist Werner Thiede hat den Begriff „Homophobie“ als diskriminierend bezeichnet. Die Verwendung dieses „pauschalisierenden Kampfbegriffs“ ziele darauf, „nicht nur die unsachlichen, sondern auch die sachlichen Kritiker gleichgeschlechtlicher Praxis zu verängstigen und zum Schweigen zu bringen“. Das sei mittlerweile auch vielfach gelungen, schreibt Thiede im Informationsblatt des evangelikalen Gemeindehilfsbundes (Walsrode). Wer sich als Wissenschaftler mit dem „Homo“-Thema analytisch so befasse, dass dabei auch kritische Aspekte aus Medizin, Psychologie oder Theologie zum Tragen kommen, werde mittels des Begriffs „homophob“ meist schnell an den Pranger gestellt und kollegial isoliert.
   Der Begriff „homophob“ spalte „auf niederträchtige Weise, statt eine sachliche Debatte zu fördern“, so Thiede. Er sollte unter dialogfreundlichen und gebildeten Zeitgenossen künftig als überholt angesehen werden. Falls der Begriff hingegen zur sprachlichen Normalität werden würde, „dann könnte es dazu kommen, dass schließlich auch die Bibel als ‚Homophobie‘-förderliches Buch einer radikalen Kultur- und Gesellschaftskritik anheimfällt“.
   Der Theologe verweist darauf, dass der Begriff der Phobie aus der Psychologie stammt. Er bezeichne die krankhafte, psychoanalytisch auszumachende Furcht vor etwas Bestimmtem. Wenn man bestimmte Themen nicht mehr kritisch ansprechen dürfe, herrsche offensichtlich eine solche Phobie in Gesellschaft und Kirche vor – nämlich eine ausgeprägte „Homosexuellenkritik-Phobie“.

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US-Unternehmen will die Gesichter aller Menschen abspeichern

   Wie die amerikanische Zeitung The Washington Post berichtete, will das Gesichtserkennungs-Unternehmen Clearview AI möglichst die Gesichter aller Menschen auf diesem Globus digitalisieren und in einer Datenbank abspeichern. Dadurch könne man – egal wo auf dem Globus – z. B. Verbrecher aller Art aufspüren und den Strafverfolgungs- bzw. den Regierungsbehörden zuführen. Angeblich hat Clearview AI schon Verträge mit dem US-Heimatschutzministerium, der amerikanischen Polizeibehörde FBI und der US-Armee abgeschlossen. Doch woher bekommt das US-Unternehmen die Milliarden von Bildern der Erdbevölkerung?
   Bisher greift Clearview AI Bilder aus den Sozialen Netzwerken sowie anderen Online-Quellen, z. B. von Websites, ab, ohne die Erlaubnis der fotografierten Personen einzuholen. Seit diese Gesichtsdatenbank bekannt wurde, kommen aus mehreren Ländern heftige Proteste. Selbst die Online-Unternehmen selber überziehen Clearview AI mit Gerichtsverfahren, die aber bisher das Treiben der US-Firma noch nicht gestoppt haben. Laut Angaben von Clearview AI habe man schon etwa zehn Milliarden Konterfeis (aus mehreren Perspektiven fotografiert) gesammelt. In einer Präsentation von Clearview AI heißt es: „Alles in Zukunft, digital und im realen Leben, wird über ihr Gesicht zugänglich sein.“ Im aktuellen Ukraine-Krieg stellte Clearview AL den Ukrainern seine Datenbank zur Verfügung, um tote russische Soldaten zu identifizieren.

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Mit Gottes Schöpfung Billionen scheffeln

   Die New Yorker Börse NYSE hat vor einiger Zeit etwas ins Leben gerufen, was der deutsch-amerikanische Wirtschaftsjournalist F. William Engdahl als „teuflischen Plan der Wall Street“ bezeichnet. Es geht ganz einfach darum, dass die gesamte Natur, also die komplette Schöpfung Gottes, kapitalisiert werden soll. Als erstes haben die Wall Street, als Sitz der NYSE, und bedeutende Finanzinstitutionen errechnen lassen, was die Natur auf diesem Globus wohl wert sein könnte. Man kam auf umgerechnet etwa 3.900 Billionen Euro. Doch wie kann ich aus diesem gigantischen Wert Geld machen? Zunächst kreierten die Finanzfachleute eine neue Anlageklasse: die Natural Asset Companies (NACs).
   In einem ersten Schritt geht es darum, Eigentümer von Naturgütern zu finden, die bereit sind, Investitionen zuzulassen, um eine Ökologie mit höherer Qualität zu erzeugen. Das kann z. B. die Fruchtbarkeit von Ackerland sein, eine Wasseraufbereitung oder die Neuanpflanzung von ganzen Wäldern z. B. im Amazonas-Regenwald. Um Rechte an der Produktivität des Naturgutes zu erwerben, wird eine Natural Asset Company gegründet, also ein Unternehmen, das an die Börse gehen kann. Was bedeutet dieser Vorgang? Es ist nichts anderes als eine Umwandlung von natürlichen Werten, von Gottes Gratis-Schöpfung in Finanzkapital bzw. in ein Finanzprodukt. Dabei geht es nicht in erster Linie darum, die Umwelt zu retten oder die Ökologie zu verbessern, sondern ein Finanzprodukt zu kreieren, mit dem man auf dem Börsenparkett „zocken“ kann. Umfang dieses „Umwelt-Zocker-Paketes“ laut offiziellen Angaben: geschätzte 125 Billionen Euro jährlich (!); ein Bomben-Geschäft für Großinvestoren.
   Wie Engdahl in einem Beitrag für Koppexklusiv ausführt, gehört zu den Gründungspartnern dieses neuen Geschäftsmodells die Rockefeller Foundation. Diese USStiftung wurde einst gegründet mit dem Anspruch, „das Wohl der Menschen auf der ganzen Welt“ zu fördern. Doch die Aktivitäten und Ergebnisse sprechen eine ganz andere Sprache. Es war die Rockefeller Foundation, die genmanipulierte und patentgeschützte Feldfrüchte auf dem Weltmarkt durchsetzte und Zigtausende von Bauern z. B. in Indien in den Selbstmord trieb, weil sie die Patentgebühren für Reis nicht bezahlen konnten. Für Engdahl ist auch ganz klar, wo der Reibach des neuen Geschäftsmodells „Natur“ landen wird: in den Taschen der weltweiten Finanzelite.

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z.B. 42. Jahrgang - Nr. 10 Oktober 2022

Die Themen: Der Tod der Queen: ein Menetekel? - Designer-Kleidung für Dämonen. - Christen wehren sich mit „Frankfurter Erklärung“. - Top-Evangelikale lieben jetzt „Queere“. - Gartenevangelisation mit großem Erfolg. - Ev. Allianz mit völlig neuer Struktur. - Prof. Herbst: Wir haben Vertrauen verspielt. - Der Great Reset aus einem anderen Blickwinkel. - Verlegen Briten ihre Botschaft nach Jerusalem? - Politisch Konservative vernetzen sich weltweit. - Klima: Wie Menschen damit experimentieren. - Kommt jetzt eine Finanz- und Wirtschaftskrise? - Der „stille Lärm“ der Windkrafträder. - Von Irdischen: Neue Botschaft an Außerirdische. - CDU-Kauder lehrt jetzt an der FTH in Gießen.



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Der Tod der Queen: ein Menetekel?

   Königin Elizabeth II. war eine tiefgläubige Christin. Immer wieder hörte man z. B. in ihren Weihnachtsansprachen Aussagen wie diese: „Für mich ist das Leben von Jesus Christus, dem Friedensfürst, dessen Geburt wir heute feiern, eine Inspiration und ein Anker in meinem Leben.“ Für die Queen war das kein inszeniertes frommes Gerede fürs Volk, sie handelte auch ganz praktisch danach. So ließ sie es sich nicht nehmen, beispielsweise Preise für bewährte Sonntagsschulmitarbeiter auszuwählen und diese ihnen sogar persönlich zu überreichen. Ein Biograf schrieb: „Sie war in allererster Linie eine bemerkenswerte Jüngerin Christi.“ Doch da gibt es noch etwas anderes, etwas Geheimnisvolles, das die Queen umhüllte.
   Als Elizabeth 1953 zur Königin gekrönt wurde, erklang als erstes Musikstück eine Hymne, angelehnt an den Text von Psalm 122. Es ist ein Wallfahrtslied des jüdischen Königs David. Darin heißt es: „Wir werden in das Haus des Herrn gehen. Unsere Füße sollen in deinen Toren stehen: O, Jerusalem.“ Nach dem Musikstück trat die Automechanikerin – Elizabeth erlernte den Beruf im 2. Weltkrieg – in einem schlichten, weißen Kleid vor den Altar. Der Erzbischof von Canterbury salbte sie dann mit Worten einer Art „Ermächtigung“: „So, wie Salomo zum König gesalbt wurde durch Zadock, den Priester, und Nathan, den Propheten.“ Königin Viktoria, die von 1837 bis 1901 das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland regierte, war der festen Überzeugung, dass das britische Königshaus vom biblischen König David abstammte. Das würde diesen biblischen Zeremonienakt eventuell erklären.
   Laut dem in Israel lebenden Nahost-Korrespondenten Ulrich W. Sahm befinde sich sogar der echte „Thron des Königs David“ im Vereinigten Königreich – im schottischen Edinburgh. Es sei ein behauener Sandstein, auf dem David gesessen haben soll, als er gesalbt wurde, was die Bibel aber nicht berichtet. Dieser Stein sei nach Schottland gelangt und in einen hölzernen Thron eingelassen worden. Dieser Thron werde zu Krönungszeremonien nach London ausgeliehen, wie Sahm in der Jüdischen Rundschau darlegte.
   Ob es eine direkte Abstammungslinie des britischen Königshauses zum jüdischen König gibt, ist letztlich nicht nachzuweisen. Abstammungslinien vor dem Jahr 1.000 n. Chr. sind nur schwer zu recherchieren. Recht merkwürdig ist allerdings, dass alle männlichen Mitglieder des britischen Königshauses seit dem 18. Jahrhundert von einem jüdischen Mohel (Beschneider) beschnitten worden sind. Diese kuriose Tradition wurde 1982 von Prinzessin Diana durchbrochen. Auch wird davon berichtet, dass die Queen bei Gästen aus dem Heiligen Land stets koscheres Essen servieren ließ, dessen Zubereitung sie persönlich überwachte. Klar ist: Sie hatte ein Faible für jüdisches Leben, was sie auch in Besuchen von Synagogen im Ausland zum Ausdruck brachte.
   Königin Elizabeth II. unternahm Reisen in mehr als 100 Länder – darunter etliche arabische, aber es kam nie zu einem Besuch in Israel. Warum nicht? Einladungen aus Israel beantwortete der Palast stets mit: Die Queen werde gerne kommen – „zu gegebener Zeit“. Keine vergleichbare Nation wurde von der britischen Krone so ignoriert wie Israel. Warum? Eine Frage, die bis zum heutigen Tag auf eine glaubhafte Antwort wartet. Gibt es historische Gründe für eine gewisse israelfeindliche Position in der britischen Monarchie?
   1922 forderte der Völkerbund die Briten als Mandatsträger in Palästina auf, „eine nationale Heimat für das jüdische Volk“ zu errichten. Doch die Briten setzten diese Anordnung nicht komplett um. Ja, sie blockierten sogar den Zuzug von Juden in „ihr“ Land, als Hitlers Vernichtungsöfen entstanden. Und dann mussten die Briten doch das Heilige Land verlassen, und der Staat Israel startete 1948. Historiker werten das Vertreiben der Briten durch den militanten Zionismus aus Palästina als Schmach, die das britische Königshaus bis heute nicht verarbeitet habe.
   Dann gibt es aber noch einen anderen, einen geistlichen Hintergrund, der in Bezug auf die Ignorierung Israels berücksichtigt werden könnte. Die Alte Kirche (bis etwa 500 n. Chr.) hat durch ihre Kirchenväter in Bezug auf Israel eine Ersatztheologie geschaffen. Die Ersatztheologie besagt, dass durch die Kreuzigung Jesu Israel seinen Status als auserwähltes Volk Gottes verloren habe und ein Volk wie jedes andere geworden sei. An die Stelle Israels sei jetzt die Kirche getreten. Sie sei jetzt Gottes auserwähltes Volk. Eines ist historisch gesichert: Die Erkenntnisse der Kirchenväter, somit auch deren Bibelauslegung, hatten großen Einfluss auf die Theologie der frühen anglikanischen Kirche. Dies belegen Kirchendokumente.
   War Königin Elizabeth II. möglicherweise Anhängerin dieser Ersatztheologie, und fühlte sie sich somit als Trägerin eines besonderen göttlichen Segens, der auf sie als Königin eines Landes und als Oberhaupt der Anglikanischen Kirche übergegangen sei? Ihre Salbung zur Königin mit Salbungsworten, die nahtlos an die Salbung des Königs Salomo anknüpften, könnte ein Hinweis für diese Sehweise sein.
   2018 kam es zu einer aufsehenerregenden Veröffentlichung in Großbritannien, die ein neues Schlaglicht auf die Queen warf und Zündstoff lieferte, warum Elizabeth II. nie Israel besuchte. Stammbaum-Forscher von Burke’s Peerage, dem für Großbritannien maßgeblichen Adelslexikon, wollen herausgefunden haben, dass Queen Elizabeth II. über 43 Generationen mit dem Religionsgründer des Islam, Mohammed, verwandt gewesen sein soll. Dabei habe eine gewisse Prinzessin Zaida eine Schlüsselrolle gespielt, die mit Mohammed verwandt war, dann aber zum Christentum übertrat. Ihre Nachkommen hätten dann in das britische Königshaus eingeheiratet.
   Eines steht fest: Auch wenn die Queen nie Israel besuchte, so symbolisierte sie doch die enge Verknüpfung zwischen Judentum und Christentum nicht zuletzt durch die Salbung und ihr Leben als „Zeugin Christi“. Und das 70 Jahre lang. Dies wurde bei ihrer Beerdigung noch einmal deutlich. Mehrmals wurde genannt, dass nur in Jesus Christus das Heil zu finden ist, z. B. dadurch, dass Verse aus dem14. Kapitel des neutestamentlichen Johannes-Evangeliums vorgelesen wurden. Dort sagt Jesus selbst: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als durch mich.“ Man schätzt, dass etwa vier Milliarden Menschen weltweit den Trauergottesdienst der Queen verfolgt haben und somit auch diese Aussage Jesu – und es war nicht die einzige – gehört haben. Wenn man so will, sprach durch das Verlesen der Bibelstellen Jesus noch einmal selbst zu den Menschen dieser Welt.
   Ist der Tod von Königin Elizabeth II. vielleicht auch als eine Art Menetekel zu werten? Ein unheilvolles Zeichen für eine Zeitenwende im Bereich der Bedeutung von Religionen im sogenannten christlichen Abendland? Der Trauergottesdienst der Queen als letzte große Ansage, in wem wirklich das Heil für jeden Erdenbürger zu finden ist? Der Nachfolger von Elizabeth II., ihr Sohn Charles, hält nicht viel vom christlichen Glauben. Zum Abschied von seiner Mutter zitierte er keinen Bibelvers, sondern einen Satz aus einem Shakespeare-Drama.
   Charles III. ist nicht nur ein Freund der Esoterik, sondern auch großer Sympathisant des Islams. In einer Rede sagte er: „Der Islam kann uns heute eine Art und Weise lehren, die Welt zu verstehen und in ihr zu leben, die das Christentum verloren hat, weil es ärmer ist.“ Für den neuen britischen König steht der Islam als Bewahrung einer ganzheitlichen Sicht des Universums. 2010 begeisterte sich Prinz Charles für den Islam so: „Die islamische Welt ist die Hüterin eines der größten Schätze an Weisheit und spirituellem Wissen, die der Menschheit zur Verfügung stehen. Es ist sowohl das edle Erbe des Islams als auch ein unbezahlbares Geschenk an den Rest der Welt.“
   Jeder, der sich ein wenig mit den Herzstücken des Islams beschäftigt und dazu den Koran studiert, wird schnell feststellen: Der Islam war und ist die anti-jüdischste und anti-christlichste Religion auf dem Erdkreis.
   Auf Elizabeth II. folgt im Vereinigten Königreich Charles III. Eigentlich nichts Besonderes. Und doch mag dieser Wechsel ein verstecktes Vorzeichen für eine geistliche Großwetterlage preisgeben, die jetzt mit Macht und großen Auswirkungen heraufzieht.

         TOPIC  Nr. 10/2022



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Prominente Evangelikale entschuldigen sich bei queerer Bewegung

   Ist er ein neuer Luther? Einer, der die Gnade Gottes noch mehr entfaltet als der Reformator? In seinem aktuellen Buch „Raus aus der Sackgasse“ schreibt der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Ev. Allianz, Pfarrer Michael Diener: „Es geht eben gerade nicht um einen Ausverkauf der biblischen Botschaft an den Zeitgeist, sondern stattdessen um die Befreiung der Heiligen Schrift aus einer Lesart, einem Verständnis, wie sie nach meiner Überzeugung nie gelesen und verstanden werden wollte.“
   Was meint der Ex-Präses des Gnadauer Gemeinschaftsverbandes damit? Für den evangelischen Diener ist praktizierte Homosexualität keine Sünde mehr und die wenigen negativen Bibelstellen dazu seien wegen einer falschen pietistischen und evangelikalen Lesart nicht richtig verstanden worden. Nun gehe es darum, aus dieser „Sackgasse raus zu kommen“.
   Auf dem kürzlich stattgefundenen Kongress in Eschborn „Coming in“ für Lesben, Bisexuelle, Schwule, Transgender, intersexuelle und queere (nicht heterosexuelle) Menschen entschuldigte sich Diener bei dieser Gruppe. Er habe ihnen als Leiter evangelikaler und pietistischer Werke Schaden zugefügt. Es tue ihm von Herzen Leid, so Pfarrer Diener vor 400 Zuhörern: „Ich verstehe meinen Weg als den vom Saulus zum Paulus.“
   Einen ähnlichen Weg hat auch der bekannte evangelikale US-Autor Max Lucado hinter sich. Viele seiner Bücher wurden ins Deutsche übersetzt. Auch er entschuldigte sich bei der sogenannten LGBTQ-Bewegung wegen seiner früheren Haltung dazu.
   Der Amerikaner Joshua Harris ist vielen Evangelikalen als Erziehungsberater bekannt. Er schrieb unter anderem das Buch „Ungeküsst und doch kein Frosch“. Auch er entschuldigte sich bei Homo- und Trans-Menschen schon vor Jahren mit folgenden Sätzen: „Ich bedaure, dass ich mich gegen die Gleichstellung der Ehe ausgesprochen habe, dass ich euch nicht unterstützt und euren Platz in der Kirche nicht bestätigt habe, und dass ich durch mein Schreiben und Reden zu einer Kultur der Ausgrenzung und des Fanatismus beigetragen habe.“ Wochen später schrieb er auf der Social-Media-Plattform Instagram, dass er eine „massive Veränderung“ in Bezug auf seinen Glauben an Jesus erlebt habe: „Nach den Richtlinien, die ich habe, um einen Christen zu definieren, bin ich kein Christ mehr.“

         TOPIC  Nr. 10/2022



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CPAC: Politisch Konservative vernetzen sich international

   Die Conservative Political Action Conference (CPAC) gibt es jetzt schon fast 50 Jahre. Die politische Konferenz mit konservativen Aktivisten und Volksvertretern wurde 1973 in den USA gegründet, und die Besucher kamen bisher hauptsächlich aus den USA. Doch angesichts von zunehmenden linken Strömungen in den USA und in Europa haken sich Konservative diesseits und jenseits des Atlantiks mehr und mehr unter. So fand im Mai 2022 erstmals in Europa eine CPAC-Veranstaltung in Ungarn statt, dazu eine weitere in Israel.
   Einer der Hauptredner auf der CPAC in Dallas im August 2022 war denn auch ein Europäer, der damit ein deutliches Zeichen einer Verbundenheit unter den Konservativen der westlichen Welt setzte. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán wurde in Dallas genauso frenetisch bejubelt wie der eigentliche Star der diesjährigen CPAC: der ehemalige US-Präsident Donald Trump. Laut Einschätzung der Jüdischen Rundschau (JR) ist Orbán mittlerweile zu einem beachteten „global player“ (weltweiten Spieler) der internationalen Politik aufgestiegen. Der Ungar habe laut JR als einer der ersten in Europa begriffen, dass sich Konservative weltweit vernetzen müssten. Deshalb habe er vor zwei Jahren in Budapest das Projekt „Konservative Internationale“ gestartet, was jetzt mit seinem Auftritt auf der diesjährigen CPAC erste zählbare Früchte zeitigt. Was Orbán den CPAC-Gästen erzählte, konnten sie kaum glauben: So sollen in Ungarn demnächst Mütter mit vier Kindern eine lebenslange Befreiung von der Einkommenssteuer erhalten. Damit will Orbán seine familienfreundliche Politik weiter vorantreiben. Stehenden Applaus erhielt Orbán, als er ausrief: „Die Mutter ist eine Frau, der Vater ist ein Mann, und lasst unsere Kinder in Ruhe!“ Dass politisch konservative Sichtweisen weltweit langsam an Boden gewinnen, zeigte sich in Dallas auch daran, dass viele Trump-Anhänger aus Lateinamerika vor Ort waren. Der nächste Schritt der internationalen Vernetzung politisch Konservativer ist somit fast logisch: Die nächste CPAC soll im November 2022 in Mexiko stattfinden.

         TOPIC  Nr. 10/2022



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Die Party ist vorbei: Inflation kündigt große Finanz- und Wirtschaftskrise an

   Anfang September 2022 erklärte die Europäische Zentralbank (EZB) Europa praktisch für bankrott. Warum? Wegen der hohen Inflation von ungefähr acht Prozent hob die EZB kräftig die Leitzinsen an. Was bedeutet: Kredite verteuern sich jetzt. Schaut man in die Lehrbücher, dann sollte die Folge diese sein: Die überhöhte Nachfrage nach Gütern sinkt, weil die Geldmenge durch das Ausbleiben von Krediten, eben wegen der höheren Zinsen, ebenfalls sinkt. Weil die Nachfrage zurückgeht, müssen die Produzenten ihre Preise senken – die Teuerung, die Inflation geht zurück.
   Doch die Preise in Europa stiegen nicht wegen einer starken Nachfrage nach Gütern – wie derzeit in den USA (eine Tüte Gummibärchen kostet dort über vier Dollar) –, sondern wegen hoher Energiepreise. Warum hat die EZB aber dann die Leitzinsen erhöht?
   Ökonomen befürchten, dass die EZB insgeheim eine große Finanz- und Wirtschaftskrise in Kauf nehmen will, um die Inflation zu brechen. Aus anderer Sicht gesehen: Die EZB als zentrales Finanzorgan der Europäischen Union (EU) hat wohl keine Mittel mehr, um die Wirtschaft und die Bürger der EU so über Wasser zu halten, wie es in den letzten Jahren geschehen ist – eine Art der Bankrotterklärung.
   Im Moment sieht es in den USA wirtschaftlich noch etwas besser aus als hierzulande, aber Finanz- und Wirtschaftsexperten sehen auch jenseits des Atlantiks einen „perfekten Sturm“ heraufziehen. So sieht es jedenfalls der Chef der größten US-Bank J.P. Morgan Chase und auch andere. Die Inflation in Europa und Nordamerika ist so hoch wie seit Jahren nicht mehr.
   Wie konnte es dazu kommen? Warum droht der westlichen Welt ein Finanz- und Wirtschaftshurrikan – möglicherweise ein Kollaps? Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) brachte es im Juni auf den Punkt. In einem Leitartikel mit der Überschrift „Die Party ist vorbei“ zeigte das Blatt auf, dass die westliche Welt 15 Jahre mit billigem Geld praktisch auf Pump geprasst hat. Man habe völlig verlernt, mit Knappheit umzugehen, so die NZZ. Auch die Globalisierung habe mit billigen Elektrogeräten, Kleidung etc. zu einem sorglosen Lebensstil beigetragen. Was jetzt auf die westlichen Gesellschaften zukomme, beschreibt Chefredakteur Eric Gujer von der NZZ so: „Dabei ist klar, dass die heraufziehende Ära eine in ihrer Dimension ungeahnte Belastungsprobe darstellt: Energiekrise, Inflation, geopolitische Konflikte und eine ins Stottern geratene Globalisierung sind ein ausgewachsener Sturm und kein laues Lüftchen.“
   Thorsten Alsleben, Hauptgeschäftsführer der Mittelstands-und Wirtschaftsunion von CDU und CSU, sieht es genauso wie Gujer. In einem Beitrag für die Ev. Nachrichtenagentur IDEA schreibt er: „Die Party auf dem Vulkan der Geldschwemme ist vorbei. Es wird definitiv Wohlstandsverluste geben, die Inflation wird die nächsten Jahre Einkommen und Ersparnisse entwerten.“ Alsleben fragt: „Gibt es Hoffnung?“ und antwortet so: „Für Christen immer. Wir wissen, dass wir unserem Vater vertrauen können. Verzicht an Wohlstand, ja, selbst finanzielle Sorgen bedeuten für uns nicht das Ende. Jesus und seine Jünger hatten nie mehr als die Ärmsten unter uns. Und doch klagten sie nie, weil sie erfüllt waren vom Geist und der Liebe Gottes und von ihrem Auftrag … Wir brauchen eine Inflation (lateinisch inflare = anschwellen) von göttlichem Geist und göttlicher Liebe.“

         TOPIC  Nr. 10/2022



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z.B. 42. Jahrgang - Nr. 11 November 2022

Die Themen: Gefährliche digitale Informationsflut. - Digitalisierung verändert Trauerkultur. -Energiekrise trifft christliche Gästehäuser. - Kirchengebäude müssen beheizt werden. - Neues Arbeitsheft zur Bibel. - Zwei „Bibelschmuggler“ gestorben. - Wie Jugendliche über Jesus denken. - Wie die USA Deutschland erneut besiegen. - Iraner wollen den Islam nicht mehr. - Vertrocknet das Tote Meer? - Nukleare Höhenbombe und EMP. - UNO als Wahrheitsbehörde? - Die Wut auf die Deutsche Post. - Der Tesla: ein Überwachungsmonster? - Neue Hoffnung bei Alzheimer-Krankheit



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Wie die digitale Informationsflut uns verändert

   Die Schar derer, die mit der Welt nicht mehr klarkommen, wächst und wächst. Menschen verstehen sich irgendwie nicht mehr. Nicht nur das. Immer mehr Zeitgenossen wollen unbedingt recht haben und kämpfen schnell aggressiv für ihre Ansichten. So ist nach einer Untersuchung in der Corona-Zeit jede 5. Freundschaft – auch wegen unterschiedlicher Haltungen zur Seuche – kaputtgegangen.
   Diese penetrante Rechthaberei macht auch vor der frommen Welt nicht Halt und führt zum Teil zu unfassbaren Entgleisungen. Da werden im Internet Namenslisten von prominenten Evangelikalen – auch aus dem konservativen Bereich – veröffentlicht, die eine Corona-Impfung nicht ausdrücklich verurteilen. Diese „Brüder“ werden dann für jeden einsehbar als „Mörder“ bezeichnet, die der „Teufelsspritze“ huldigen. Die Situation ist mittlerweile so dramatisch, dass führende konservative Evangelikale sogar Angst vor internen Sitzungen haben, weil sie dort mit heftigem Streit wegen der Beurteilung z. B. der Corona-Situation rechnen.
   Eberhard Platte, in konservativen Kreisen bekannter Publizist und Redner z. B. auf Maleachi-Konferenzen, schreibt in einem leidenschaftlichen „Aufruf an alle Christen und Gemeinden“: „Wir leben gegenwärtig in herausfordernden Zeiten – in Krisenzeiten, die wir uns vor drei Jahren noch nicht hätten vorstellen können. Die Versuchungen und Auseinandersetzungen kommen dabei sowohl von außen als auch von innen … Da streitet man sich immer radikaler, ob man dem eigenen Staat zustimmen soll, die umkämpfte Ukraine militärisch zu unterstützen oder ob man die Maxime ‚Frieden ohne Waffen‘ betonen soll; ob man sich gegen COVID-19 impfen lassen oder gegen eine Impfpflicht an Demonstrationen teilnehmen soll. Wie sollen Gemeinden zusammenkommen und ihre Zusammenkünfte gestalten? Soll man den staatlichen Anordnungen oder Empfehlungen bewusst zuwider handeln oder sich fügen? Fallen diese Bereiche unter das Wort ‚Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen‘ (Apg. 5, 29)? Manche Christen kommen sich fast als Märtyrer vor. Vergleiche mit dem Dritten Reich werden gezogen.“ Platte empfiehlt dringend, in der gegenwärtigen Krisensituation füreinander zu beten: „Zwei gefaltete Hände bewirken mehr als jede groß angelegte Demonstration!“
   In diesen Krisenzeiten füreinander zu beten ist natürlich der Königsweg, erklärt aber nicht, warum heftige Streitereien über bestimmte Situationen auch unter Frommen zustande kommen. Christen sollten doch wissen, dass jegliche Erkenntnis nur Stückwerk ist, wie es im 1. Korintherbrief heißt. Und in unserem digitalen Zeitalter mit seiner Informationsflut kommt hinzu, dass auch jegliche Information nur Stückwerk sein kann. Diese Einsicht sollte eigentlich einen entspannten Austausch von unterschiedlichen Erkenntnissen sichern helfen, sofern es nicht um unverrückbare Kernstücke des Evangeliums geht.
   Der Hirnforscher Gerald Hüther und der Publizist Robert Burdy stellen in ihrem Buch „Wir informieren uns zu Tode“ einen Ansatz vor, der helfen kann, die Atmosphäre, in der derzeit diskutiert und gestritten wird, besser zu verstehen. Sie beschreiben nämlich, wie der digitale Prasselregen von Informationen unser Denken verändert.
   Unser Gehirn hat etwa 100 Milliarden Nervenzellen und insgesamt 5,8 Millionen Kilometer Nervenbahnen, die die Nervenzellen miteinander verbinden. Trotz dieses gigantischen, hoch effektiven Denkapparates gerät unser Gehirn zunehmend in Turbulenzen. Es kann die Masse an Informationen nicht mehr korrekt verarbeiten. Was geschieht dann im Kopf? Das Gehirn macht angesichts der Informationsflut bei manchen Menschen einfach „zu“ und greift auf Bekanntes zurück. Das heißt, solche Personen treffen dann Entscheidungen nicht aufgrund der aktuellen Informationen, die sie erreichen, sondern aufgrund von Informationen, die sie schon als „gut und richtig“ gespeichert haben. Sie geben damit Ihrem Ich und der ihnen bekannten Welt Sicherheit und Gewissheit.
   Beispiel: Impfung gegen COVID-19. Es kursieren so viele unterschiedliche Informationen über Wirkungsweise und zu möglichen Nebenwirkungen der Impfung, die wir überhaupt nicht seriös überprüfen und sinnvoll einordnen können. Also greifen wir auf Vertrautes zurück: Bisher waren Impfungen in der Regel nützlich. Finale Reaktion: Ich lasse mich deshalb nicht verrückt machen und lasse mich impfen. Folge im Gehirn: Es hat Ruhe – was es übrigens am liebsten hat.
   Gegner der Impfung fallen „hirnmäßig“ anders vom Pferd. Sie lassen in der Regel nur Informationen zu, die die Gefährlichkeit des Impfstoffes zu bestätigen scheinen, um damit ihr Gehirn nicht in Aufruhr zu bringen.
   Die Autoren von „Wir informieren uns zu Tode“ nennen dies die „Bestätigungsvoreingenommenheit“. Dazu schreiben sie: „Wir glauben, was wir glauben wollen. Wir nehmen wahr, was zu unseren Glaubensgrundsätzen oder momentanen emotionalen Bedürfnissen passt. Und wir lehnen alles ab, was unseren Glaubensgrundsätzen und Bedürfnissen zuwiderläuft. Mit anderen Worten: Wir informieren uns so, dass unser Weltbild bestätigt oder zumindest auf keinen Fall gefährdet wird.“
   Treffen nun zwei solcher „Gehirne“ aufeinander, dann verstehen sie sich nicht mehr, weil sie völlig anders „ticken“. Der eigentliche Auslöser dafür ist aber oft die Menge an Informationen, aus der der eine diese und der andere jene Informationsmenge zulässt, um einfach in seinem Gehirn einen Ruhezustand sicher zu stellen.
   Laut Hüther und Burdy gibt es derzeit „mehrere große Entwicklungen, die sich gegen uns und unsere Gehirne verschworen haben“. Und dabei erscheinen die digitalen Medien, so die beiden Autoren, wie „eine lenkende Macht über uns, der wir kaum zu entkommen imstande sind.“
   Wie sehr diese „lenkende Macht“ sogar die Persönlichkeit verändern kann, zeigen die Autoren am Beispiel von jungen Leuten auf. Die Tatsache, dass bei vielen Heranwachsenden die persönliche Identität mit der öffentlichen, der digitalen Identität mehr und mehr verschmilzt, führe beispielsweise dazu, dass der Egoismus sehr stark gefördert werde. Praktisch die gesamte Erfahrungswelt des Digitalen drehe sich ja um den Einzelnen, so Hüther und Burdy. In dieser digitalen Erfahrungswelt wollen Jugendliche attraktiv, klug, empathisch wahrgenommen werden, um durch sogenannte „Gefällt-mir-Likes“ Bestätigung für sich zu bekommen. Die Digitalisierung der Identität, so die Autoren, würde so zu „einem kollektiven Egotrip, einer ‚Ego-talisierung‘“ beitragen. Aber auch zu einer „digitalisierten Einsamkeit“.
   Hirnforscher Hüther macht auch auf einen Punkt aufmerksam, der gerade für Christen interessant sein dürfte. Die Lieblingsbeschäftigung des Gehirns sei nicht das Nachdenken. Auch nicht der Vorgang des Bewusstmachens oder der vorausschauenden Planung. Warum? Ein solcher Vorgang koste Energie. Für das Gehirn sei ein Wegschauen, ein Abwarten, ein Verdrängen viel energiesparender, sprich: bequemer. Deshalb verhielten sich viele Menschen auch unbewusst ziemlich kurzsichtig.
   Um diesen Zustand zu vermeiden, müsse man einen Modus finden, um das Gehirn dauerhaft auf einem hohen Energielevel zu halten. Ein Schlüssel dafür sei, seinem eigenen Dasein einen Sinn zu geben, weil dieser zum stetigen Nachdenken herausfordere: „Wer weiß, wofür er lebt, lässt sich nicht durch kurzfristige Verlockungen vom Weg abbringen“, so die Buchautoren. Und solche Informations-Verlockungen lauern an jeder Ecke der digitalen Welt. Für Christen sollte dies bedeuten, diesen Verlockungen keine Aufmerksamkeit und Zeit zu schenken – am besten ihnen erst gar nicht zu begegnen. Und das geht ganz einfach: Jedes Gerät fürs Digitale hat einen Knopf zum Abschalten und den Befehl „Herunterfahren und Abmelden“.

         TOPIC  Nr. 11/2022



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Wie die Digitalisierung die Trauerkultur in Deutschland beeinflusst

   Mit Tod und Trauer lässt sich sehr viel Geld verdienen. Durch Dienstleistungen und Produkte rund um das Thema „Tod“ wird in Deutschland ein Umsatz von etwa acht Milliarden Euro pro Jahr erwirtschaftet. Seitdem es das Internet gibt, laufen diese Geschäfte noch besser. Denn mittlerweile haben 60 Prozent der Todesfälle in Deutschland einen digitalen Nachhall. Es gibt Gedenkportale im Netz, auf denen man digitale Kerzen anzünden oder Kondolenz-Botschaften hinterlegen kann. Es gibt sogar Online-Friedhöfe mit Online-Gräbern, die Trauernde per Internet besuchen können – es sollen etwa 700 Hinterbliebene pro Tag sein. Eine große Anziehungskraft haben auch digitale Trauergruppen wie „Trauer“, in denen sich Trauernde im Internet ganz seriös austauschen können.
   Mehr und mehr werden solche Angebote im Netz geschäftlichen Interessen unterworfen. Da werden Grabpflegeverträge und Vorsorgeversicherungen angeboten, aber auch Séancen bei Wahrsagerinnen oder Sortimente von „heilsamen“ Amuletten. Wie sehr die Digitalisierung den Umgang mit dem Tod verändert, zeigen sogenannte Bots im Internet. Unter einem Bot (von englisch robot, Roboter) versteht man ein Computerprogramm, das selbstständig gewisse Aufgaben absolvieren kann. So gibt es beispielsweise Bots, die im Internet „unterwegs sind“, um nur E-Mail-Adressen zu sammeln.
   Die russische Programmiererin Eugenia Kuyda hat zum Beispiel ein Programm entwickelt, in das sie die gesamte WhatsApp-Kommunikation – tausende von Textnachrichten – mit ihrem Freund eingearbeitet hat. Als dieser bei einem Unfall ums Leben kam, war der programmierte Bot in der Lage, eine gewisse Kommunikation mit Eugenia Kuyda herzustellen. Der digitale Klon reagierte auf Inhalte, zu denen er als lebendiger Mensch Textnachrichten verfasst hatte, die nun in ihm einprogrammiert waren, und die er nun selbstständig äußerte.
   In Südkorea entwickelte die Firma Vive Sudios zu der gerade beschriebenen Technik noch ein dreidimensionales Bild eines Toten, sodass der Eindruck erweckt wurde, der Verstorbene wäre in Wirklichkeit auch leiblich nicht tot und könnte sprechen. Als z. B. der digitale Klon eines mit sieben Jahren verstorbenen Mädchens seine erste Begegnung mit seiner/ihrer Mutter via Bildschirm hatte, kochte die Mutter das Lieblingsessen ihrer Tochter – live vor dem Schirm. Und tatsächlich: Im verbalen Austausch über das Essen war der Klon in der Lage, das Essen überschwänglich zu loben.
   In einem Beitrag für den Materialdienst der Ev. Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (4/2022) warnt Pfarrer Dr. Rainer Liephold in gewisser Weise vor diesen Bots, weil Trauernde sich mit Bots verständigen, die natürlich auch zu Werbemaßnahmen programmiert sein können, und somit jeglicher Manipulation Tür und Tor geöffnet ist. Liephold: „Was am Ende die Toten zu uns sagen, das bestimmen tatsächlich ja nicht die Toten. Es sind die Unternehmen, die die Bots programmieren, die damit die Macht über die Toten – und somit auch über die Hinterbliebenen – bekommen.

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Nukleare Höhenbombe: Wehe, wenn der EMP die Erde trifft

   Egal, auf welcher Medienplattform man in den letzten Monaten unterwegs war, überall stieß man immer wieder auf das Thema „Blackout“. Ein Blackout ist ein großflächiger Stromausfall. Alles, was elektrisch betrieben wird, fällt aus – auch Pumpen aller Art, z. B. Wasserpumpen für Leitungswasser.
   Im Oktober berichtete die britische Tageszeitung The Guardian, dass die britische Rundfunkanstalt BBC bereits Rundfunkdurchsagen vorbereitet habe, wenn bei einem Stromausfall Mobilfunknetze, Internetzugänge, Banksysteme und Ampeln in ganz England ausfallen sollten. Solche Notdurchsagen können natürlich nur empfangen werden, wenn batteriebetriebene Empfänger wie beispielsweise Autoradios vorhanden sind.
   In dem vergriffenen Buch „Der lautlose Schlag“ schildern der Wissenschaftsjournalist Hans Lechleitner und der Astrophysiker Reinhard Breuer die Auswirkungen eines „Elektromagnetischen Pulses“ (EMP). Der EMP entstünde beispielsweise durch das Zünden einer Atombombe in 40 Kilometern Höhe. Die Erde würde von der atomaren Strahlung verschont, doch durch den erzeugten EMP sei ein großflächiger Blackout zu erwarten. Als 1958 die USA die erste Atombombe als Höhenbombe in 76 Kilometern Höhe 1.200 Kilometer südwestlich von Hawaii detonieren ließen, wurde das Abwurfgebiet unter der Bombe nicht atomar verseucht. Was allerdings geschah, war ein vorübergehender Ausfall der Elektrizität auf der Insel Hawaii.
   Der EMP hat auf der Erde eine Wirkung, die mit der eines einschlagenden Blitzes vergleichbar ist – nur viel heftiger und nicht punktuell, sondern zig Quadratkilometer große Erdflächen betreffend. Je größer ein elektrisches bzw. auch metallenes System auf der Erde ist, um so mehr elektromagnetische Energie des EMP nimmt es auf: Lange Metallröhren, Antennen, elektrische Leitungen in Gebäuden, Metallzäune, Computernetze, Eisenbahnschienen und selbst Aluminiumrümpfe von Flugzeugen sind gute EMP-Empfänger. Schlägt ein EMP auf der Erde ein, ist schlimmstenfalls alles Elektrische und Elektronische völlig zerstört.
   Russland hat mehrfach gedroht, im Falle eines Falles auch Atombomben einzusetzen. Es ist nicht damit zu rechnen, dass Putin versuchen wird, ganze Landstriche nuklear möglicherweise für Jahrhunderte zu verseuchen. Viel effektiver wäre es, eine Atombombe mit EMP-Wirkung zu zünden und westliche Länder in ein Blackout-Chaos zu stürzen. Die ständigen Warnungen vor einem Blackout in der letzten Zeit haben wohl eher etwas mit dem EMP-Schreckensszenario zu tun, vor dem auch die Politik Angst hat, als mit fehlender Energie in einem möglicherweise bitterkalten Winter.

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Der Tesla: ein Überwachungsmonster?

   Das Verbot der Berliner Polizei lässt aufhorchen: Tesla-Autos dürfen vor keiner Wache in der Hauptstadt geparkt werden oder sonstiges Polizeigelände befahren. Der Grund: Tesla-Pkws sind innen wie außen mit etlichen Kameras versehen, die Bilder bzw. Szenen aufzeichnen und an die Tesla-Zentrale nach Amsterdam senden, wo sie auf Servern abgespeichert werden. Die Tesla-Kameras sowie die Tesla-Technik im Auto registrieren alles – selbst die Stellung des Gas- oder Bremspedals. Wie die Sendung „Frontal“ des Zweiten Deutschen Fernsehens vom 24.8.2021 dokumentierte, filmt das Tesla-Auto im „Wächtermodus“ seine gesamte Umgebung, wenn es irgendwo geparkt ist. Auch während einer Fahrt nehmen die Kameras des Autos alles auf, was sie erspähen können – beispielsweise Fußgänger auf Bürgersteigen.
   Der Staatsanwaltschaft Berlin gelang es z. B. wegen einer Straftat (zu schnelles Fahren), an Tesla-Protokolle aus Amsterdam zu kommen. Der Raser wurde von seinem eigenen Tesla-Auto gefilmt, als er einstieg, während eine andere Technik die Geschwindigkeit dokumentierte. In jedem Tesla-Fahrzeug ist wie in einem Handy eine SIM-Karte verbaut, die alle Daten nach Amsterdam funkt. Selbstverständlich kann der Käufer eines Tesla-Autos bestimmen, dass diese Überwachungstechnik in seinem Fahrzeug abgeschaltet werden muss. Doch Tesla weist gleich in seinen Unterlagen darauf hin, dass bei einer Abschaltung der Überwachung auch andere Technik im Fahrzeug nicht einwandfrei funktionieren könne. Wegen dieses misslichen Umstandes werden wohl die meisten Tesla-Käufer der Überwachungstechnik freien Lauf lassen. Und noch etwas muss der Tesla-Käufer unterschreiben. Die gesammelten Daten darf Tesla unter bestimmten Umständen weitergeben – zu denken ist dabei an Geheimdienste. Tesla versichert zwar, alle gesammelten Daten nur anonymisiert abzuspeichern, doch die in der ZDF-Sendung gezeigten Fälle der Staatsanwaltschaft belegen das genaue Gegenteil. Zur Klarstellung: Viele der von Tesla festgehaltenen Daten dürfen in Deutschland nicht gesammelt werden. Eigentlich müssten die rollenden Überwachungsmonster von der Straße verbannt werden – eigentlich.

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z.B. 42. Jahrgang - Nr. 12 Dezember 2022

Die Themen: Nur Gottes Liebe kann den Islam-Hass besiegen. - Die Christen im Land der Fußball-WM. - Ein Satanspriester findet zu Christus. - Ukraine-Krieg: Die Bibel als Trostbuch. - Neues Phänomen: Die Angst vor der Entrückung. - TOPIC in eigener Sache. - Rabbiner kündigen Erscheinen des Messias an. - Deutschland: Wenn Gott kein Gelingen schenkt. - Jeder Dritte legt aus Angst Vorräte an. - Schweizer kämpfen um ihr Bargeld. - Ukraine: Weizenexporte gehen nicht nach Afrika. - Sensationelle Forschungsergebnisse aus Israel. - Weimar: Probleme mit Ukrainern bei der Tafel. - Stadtverordnete protestieren wegen Ukraine-Krieg. - Vegetarier erobern die Teller der Kinder



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Nur die Liebe des Gottes der Bibel kann den Hass im Islam besiegen

   Weihnachten: Während hierzulande am Heiligen Abend viele Menschen, die Jesus Christus gar nicht kennen, in die Kirchen strömen, um sich einlullen zu lassen in eine selige Stimmung zum Fest der Liebe, gehen anderenorts Christus-Gläubige in ihre Weihnachts-gottesdienste mit dem Bewusstsein, dass dieser Besuch für sie das Leben kosten kann. Trotzdem nehmen diese Gläubigen das Risiko auf sich, weil sie bezeugen wollen, dass die Geburt Jesu Christi für sie mehr ist als nur ein Feiertag. Für sie bedeutet Weihnachten: Jesus wurde auch für mich geboren. Er hat mich von meinen Sünden erlöst und in Bezug auf meine islamische Vergangenheit einen offenen Himmel geschenkt.
   Christusnachfolge hat immer einen Preis und der ist in den asiatischen Ländern und in Afrika lebensgefährlich hoch. Darauf hat der ehemalige sudanesische Islamist Dr. Yassir Eric in einem Predigtvortrag in Kreuztal hingewiesen. Wie Eric ausführte, gab es vor den Terroranschlägen am 11.9.2001 und der militärischen Reaktion des Westens darauf nur 2, 3 nennenswerte islamistische Terrorgruppen im Nahen Osten. Nach 2001 seien zahlreiche extremistische Gruppen wie Jemaah Islamiyah, Islamischer Staat (IS), al-Shabaab oder Boko Haram wie Pilze aus dem Boden geschossen, die gezielt Christen verfolgen und töten. Eric, der an der AWM (ehemals Akademie für Weltmission) in Korntal als Dozent u. a. Islamfragen lehrt: „Was zeigt uns das? Gewalt kennt nur Gewalt.“ Der 50-Jährige weiter: „Die westliche Welt wird nie in der Lage sein, die Muslime zu besiegen. Warum? Weil diese Menschen eine Ideologie und einen Glauben haben. Darum hat der gesamte Westen im afghanischen Kabul gegen Menschen, die nicht einmal ihren Namen richtig schreiben können, verloren, weil die Menschen eine Überzeugung haben. Ein gottloses Amerika und ein gottloses Europa werden die Islamisten nie besiegen können.“
   Laut Eric, der die islamische Welt regelmäßig besucht, kämpfen im Nahen Osten zwei Gruppierungen gegeneinander. Zum einen der Westen, die USA und Europa, zusammen mit der islamischen Religionsgruppe der Sunniten, verortet u. a. in Saudi Arabien und Katar, dazu die Dschihadisten. Die zweite große Gruppe bestehe aus Russland und der schiitischen Welt, zu der auch der Iran gehört. Obwohl sie sich gegenseitig bekämpfen, träumen Muslime in beiden Gruppen von einem Nahen Osten ohne Christen. Doch der Nahe Osten werde nie christenfrei sein, so der ehemalige Muslim. Täglich kämen Menschen in der Region zum Glauben. Gott zeige sich in Saudi-Arabien, im Jemen, in Afghanistan, in Pakistan, im Irak, obwohl überall Verfolgung herrscht. Im Iran gebe es die schnellst-wachsende christliche Gemeinde in der islamischen Welt. Laut dem Islamexperten werden diese iranischen Untergrundgemeinden zu 75 Prozent von Frauen geleitet, die immer wieder auch ins Gefängnis gesteckt würden. Eric: „Viele meiner Landsleute kommen durch Träume, durch Wunder täglich zum Glauben. Ich weiß, wovon ich rede, weil jedes Mal, wenn ich im Nahen Osten bin, taufen wir diese neuen Christen.“
   Eric machte auch noch darauf aufmerksam, dass überall dort, wo der Islam Fuß fasse, er die Landschaften verändere. Länder von Marokko bis zum Irak seien ehemals christlich geprägte Länder gewesen. Nun herrsche dort der Islam. 1990 lebten zwei Millionen Christen im Irak, heute seien es weniger als 125.000 orientalische Christen.
   Eric hielt seinen Predigtvortrag in Kreuztal zum Thema „Hass gelernt, Liebe erfahren“, so auch der Titel eines Buches, das er über sein Leben geschrieben hat.
   In Kreuztal schilderte er, wie er zum Islamisten wurde, der gerne viele Christen umgebracht hätte. Yassir wuchs in einem großen muslimischen Clan im Nordsudan auf. Sein Großvater gründete im Sudan die berüchtigte Muslimbruderschaft und kämpfte mit Yassirs Vater in Palästina gegen die Juden. Daher stamme auch sein Vorname Yassir, so der heutige Christ. Sein Vater schickte den jungen Yassir auf eine Koranschule, in der er den Koran auswendig lernen musste. Als Muslim habe er nie gewusst, ob seine Gebete zu Allah gut genug gewesen seien und ob Allah ihm wirklich gnädig sein würde. Wie Eric erzählte, habe er alle nicht zum Islam gehörenden Menschen gehasst, ohne sie zu kennen. Um einen gnädigen Allah zu erfahren, habe er sich entschlossen, in den Dschihad zu gehen, um so viele Christen wie möglich umzubringen. Damit wollte er sich einen offenen Himmel zu Allah erwirken.
   Als einer seiner 59 Onkel zum Glauben an Jesus Christus kam, wurde Yassir allerdings neugierig, wer dieser Jesus Christus wirklich ist. Dann habe er durch koptische Christen eine Liebe erfahren, die ihn „umgehauen“ habe. Plötzlich habe er begriffen, dass der Gott der Bibel nach seinem Wesen reine Liebe sei. Und dass dieser Gott sich nicht ändern könne.
   Nachdem Yassir (damals hieß er noch nicht mit Nachnamen Eric) 1990 zum Glauben an Jesus Christus fand, wurde er sofort von seiner Familie ausgestoßen. Man begrub ihn sogar symbolisch in einem Sarg auf einem Friedhof. Als der junge Christ 1995 den Sudan verlassen wollte, sei er noch einmal in sein Dorf gegangen und habe auch den Friedhof besucht, wo er angeblich begraben liegt. Als er vor seinem „Grab“ mit Grabstein stand, habe ihn eine unsichtbare Hand berührt und eine Stimme zu ihm gesprochen: „Das Grab ist leer, mein Grab ist auch leer.“ Eric: „Weil Jesu Grab leer ist, haben wir keine Angst.“ Gläubig gewordene Muslime würden im Nahen Osten mutig ihren Glauben bekennen, gleichwohl wissend, dass das ihr Todesurteil bedeuten könne.
   Eric machte in Bezug auf Deutschland eines überdeutlich, was er so formulierte: „Wenn Muslime zu uns kommen, werden sie uns erreichen, wenn wir sie nicht erreichen.“ Will heißen: Wenn Muslime hierzulande nicht die Liebe von überzeugten Jesus-Nachfolgern erfahren, wird der Islam Deutschland immer weiter erobern und verändern. „Hass gelernt, Liebe erfahren.“ Yassir Eric ist der lebendige Beweis dafür. Weihnachten 2022 in Deutschland: Auch hierzulande gilt: Nur die Liebe Gottes kann jeglichen Hass überwinden, auch den von Muslimen auf Andersgläubige.

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Ukraine: “Die Bibel ist das Trostbuch im Krieg“

   Der Angriffskrieg des „russischen Despoten“ Wladimir Putin und seiner Armee auf die Ukraine lässt die dortigen Christen geistlich zusammenrücken. Das berichtet der Leiter der Mission für Süd-Ost-Europa (MSOE), Friedemann Wunderlich, in der Zeitschrift des Werkes. Wie er schreibt, hat der Krieg das Gemeindeleben und den Glauben der Christen verändert. Die unmittelbar vom Krieg Betroffenen gingen nicht nur nach Gewohnheit zweimal in der Woche zu Gemeindeveranstaltungen, sondern lebten Tag für Tag Glaubensgemeinschaft. Man träffe sich ohne Einladung und betete ohne Aufruf. Christen dienten einander, ohne dafür eine Anerkennung zu bekommen. Man streite nicht mehr über nebensächliche Themen. Wunderlich: „Das Leben wird auf die Ewigkeit ausgerichtet, weil der Tod für Jung und Alt jederzeit ins Haus kommen kann. Die Bibel ist das Trostbuch im Krieg.“ Wunderlich zufolge führen Putin und seine Armee einen erbarmungslosen Krieg gegen das Brudervolk im Nachbarland.
   Besonders betroffen gemacht habe die MSOE der Tod einer Mitarbeiterin in Mariupol. Die 65-jährige Ludmilla habe in einem Hospiz für Alte und Kranke gearbeitet und sei bei einem russischen Bombenangriff getötet worden.
   Man schätze, dass derzeit noch etwa 60.000 Menschen in der zerstörten Stadt leben. Es gebe kaum Strom, keine Heizung und kein sauberes Wasser. Der anbrechende Winter werde in Mariupol, wie auch in vielen anderen zerstörten Gebieten, eine humanitäre Katastrophe für die Menschen auslösen. Wunderlich weiter: „Unser Gebetsanliegen ist es, dass die Stadt Mariupol und die gesamte Ukraine bald wieder unter ukrainischer Hoheit stehen werden, damit unsere Arbeit dort uneingeschränkt weitergeführt werden kann, wie es vor dem Ausbruch des Krieges über viele Jahre geschehen konnte.“ Nach Angaben des Missionsleiters sind momentan 15 Mitarbeiter des Werkes in verschiedenen Städten der Ukraine im Einsatz. Alle Mitarbeiter in Mariupol hätten ihren gesamten persönlichen Besitz,
einschließlich ihrer Wohnungen, verloren.

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Deutschland hat nach 1945 die antichristlichste Regierung, die es je gab

   Im politischen Deutschland – und auch darüber hinaus – funktioniert immer weniger: planloses Durcheinander bei der Corona-Krise, Wirrwarr bei der Energiekrise, Chaos bei der Flüchtlingskrise, Unklarheiten bei der Außenpolitik und, und, und. Den rot-grün-gelben
Akteuren in Berlin scheint nur noch wenig gut zu gelingen. Gibt es Gründe dafür, warum viel zu viel im Murks landet? Warum einfach das Gelingen fehlt?
   Olaf Scholz ist der erste Regierungschef der Bundesrepublik Deutschland, der konfessionslos ist. Er ist der zweite Amtsinhaber nach Gerhard Schröder (SPD), der auf den Gottesbezug „So wahr mir Gott helfe!“ in der Eidesformel verzichtete – in trauter Gemeinschaft mit allen aktuellen grünen Bundesministern. Man muss nicht bibelgläubig sein, um die Hilfe Gottes dennoch zu erbitten. Gott hört in jedem Fall hin, wenn seine Hilfe aus einem ehrlichen, wenn auch nach biblischem Standard ungläubigen Herzen kommt. Doch warum sollte er helfen, Gelingen schenken, wenn man ihn nicht einmal darum bittet?
   Ein Großteil der Berliner Regierung scheint nach allem, was man beurteilen kann, nicht nur im christlichen Sinne nicht gläubig zu sein, sondern sie setzt aggressiv ein antichristliches Zeichen nach dem nächsten.
   Der letzte Höhepunkt war das Treffen der Außenminister der G7-Staaten im Friedenssaal im historischen Rathaus in Münster (Westf.). Dort wurde vor 370 Jahren der Westfälische Frieden verhandelt. Er beendete den Dreißigjährigen Krieg. Im Tagungssaal der Minister
hätte normalerweise ein 482 Jahre altes Kreuz gehangen. Doch es wurde im Rahmen des G7-Treffens auf Anordnung des Auswärtigen Amtes entfernt. Als fadenscheinige Begründung wurde genannt, dass an dem Außenministertreffen auch Teilnehmer mit unterschiedlichem religiösen Hintergrund anwesend sein würden. Wenn, dann waren dies mit Sicherheit die Deutsche Annalena Baerbock und vielleicht der Japaner Yoshimasa Hayashi. Die anderen kamen alle aus christlich geprägten Ländern wie Italien, den USA oder Frankreich. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Das Abhängen des Kreuzes war ein gewolltes antichristliches Zeichen und Ausdruck eines Kulturkampfes gegen Kreuz und Christentum, von wem auch immer im Auswärtigen Amt angestoßen. Aber genau das bestritt Baerbock nach heftiger Kritik aus Kirche und Gesellschaft nach der G7-Tagung. Das Kreuz sei wegen der Konferenztechnik abgehängt worden, nicht wegen Andersgläubigen. Sie bedaure das Abhängen des Kreuzes. Die Begründung für das Entfernen des Kreuzes aus dem Auswärtigen Amt war jedoch eine ganz andere und offenbart, welche Leitlinien dort wohl vorliegen.
   Ein anderes geplantes Vorhaben zeigt schon in der Anfangsphase klare antichristliche Züge.
   Wie im November verlautete, will die grüne Kulturstaatsministerin Claudia Roth Bibelzitate, die an der Kuppel des Berliner Stadtschlosses stehen, zeitweise überblenden, damit sie nicht gelesen werden können. Auch in dieser Aktion zeigt sich ganz deutlich ein antichristlicher Hass. Denn gerade als Kulturstaatsministerin müsste Roth alles schützen, was zur Kultur Deutschlands gehört bzw. gehörte – und eben auch das Christliche in Originalversion.
   Wie klar antichristlich die deutsche Regierung aufgestellt ist, zeigt sich noch in vielen anderen „Kleinigkeiten“. So will die Ampelkoalition den Eintrag der Religionszugehörigkeit aus dem Personenstandsregister streichen – das würde beispielsweise Heiratsurkunden
betreffen. Mehrere Professoren für Öffentliches und kirchliches Recht kritisierten den Plan aus Berlin. Es gebe Menschen, für die sei Religion wichtig, und sie wünschten, dass evangelisch oder katholisch auch amtlich dokumentiert werden. Die Änderung sei kulturell bedeutsam und sollte nicht beiläufig weggeräumt werden, nur damit Verwaltungen in Deutschland etwa 200.000 Euro pro Jahr durch den Wegfall der Eintragung einsparen könnten.
   Während vor allem die Grünen eine antichristliche Aktion nach der nächsten anstoßen, wird der antichristliche Islam geschont, dazu verharmlost. So hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) entschieden, den Expertenkreis Politischer Islamismus nicht fortzusetzen. Der ehemalige Innenminister Horst Seehofer (CSU) hatte im Juni 2021 die Kommission gegründet, um den politischen Islam beobachten zu lassen. Wie die Leiterin des Forschungszentrums Globaler Islam in Frankfurt am Main, die Ethnologin Prof. Susanne Schröter, der Zeitung Welt am Sonntag sagte, „kehre die Ampel das Problem des Islamismus beharrlich unter den Teppich. Weder das hohe Gewaltpotenzial noch die Probleme mit Islamisten in Schulen oder die Unterdrückung von Mädchen und Frauen scheinen die Regierung zu beunruhigen.“ Wie stark der Islam in Schutz genommen wird, zeigte auch die Aussage der grünen Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. Im Bundestag erklärte sie, die Gewalt gegen Frauen im Iran habe mit Religion und Kultur „nichts, aber auch gar nichts zu tun“. Dabei ist es ganz klar die islamische Scharia, die die Verhüllung von Frauen gegen Strafe einfordert und von der sich Iranerinnen befreien wollen.
   Deutschland am Ende des Jahres 2022. Der christliche Liedermacher Manfred Siebald bringt es in einem Lied treffend zum Ausdruck, wo Deutschlands Weg hinführt, wenn es nicht zur Besinnung kommt: „Es geht ohne Gott in die Dunkelheit“, dann heißt es weiter: „Ist es nicht wirklich an der Zeit, Gott zu suchen, der allein uns Menschen ändern kann.“ Wer mit Gott rechnet, darf auch mit Gelingen rechnen. Wer nicht mit dem Schöpfer Himmels und der Erde rechnet, muss eben auch ohne ihn auskommen – und ohne das himmlische Geschenk des Gelingens.

         TOPIC  Nr. 12/2022



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Vegetarier und Veganer erobern die Teller der Kinder

   In einer Hamburger Kindertagesstätte sollte eine sogenannte Schnitzeljagd stattfinden, ein nicht nur bei Kindern beliebtes Geländespiel. Die Eltern eines Kindes waren damit aber nicht einverstanden. Ihre Begründung: „Mein Kind darf an der Schnitzeljagd nicht teilnehmen. Wir sind Veganer.“ Als jemand die entsprechende Passage aus dem Brief in den Sozialen Medien veröffentlichte, brach geradezu ein Sturm los. Ein User vermutete, dass dem Kind dann wohl auch Bockspringen und Eierlaufen verboten seien.
   Was in Hamburg noch als Possenspiel bezeichnet werden kann, wird in Freiburg zu bitterem Ernst. Trotz massiver Eltern-Proteste wird es in Freiburgs Schulen ab dem Schuljahr 2023/24 und in Kindertagesstätten nur noch fleischloses Essen geben. Dies beschloss der grün-rot dominierte Gemeinderat und setzte damit die links-grün dominierte Werteorientierung in Bezug auf das Essen durch. Fadenscheinige Begründung für die
städtische Verbannung vom Speiseplan: Gutes Fleisch sei zu teuer! Bisher konnten die Kinder zwischen einem fleischlosen und einem anderen Gericht wählen.
   Dass mit dieser Ernährungsideologie des fleischlosen Essens Kindern gesundheitlich geschadet wird, ist längst bewiesen. Kinder benötigen zum gesunden Wachstum
auch Fleisch – wenn auch nur in Maßen.

         TOPIC  Nr. 12/2022



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