Der Neutestamentler Donald A. Carson hat sich in diesem Buch mit der schwierigen Frage des Leidens in Bezug auf den
christlichen Glauben biblisch-theologisch auseinandergesetzt. Dabei spricht er fast alle Fragen des so genannten "Theodizee-Problems" (wie vereinbart sich ein guter Gott mit der Existenz des Bösen?).
Erfreulich ist, dass Carson als Exeget den Bibeltext auslegend an das Thema herangeht und die relevanten Texte zumeist gründlich analysiert. Aber auch persönliche und geistliche Erfahrungen und Einsichten des
Autors kommen zum Tragen. Er räumt in seiner Darstellung mit vielen unbiblischen christlichen Überzeugungen auf. So hinterfragt er z.B. eine charismatische "Wohlstandstheologie" und hält dem eine
biblisch begründete "Kreuzestheologie" entgegen, die deutlich macht, dass mit dem Glauben eben nicht alles automatisch gut läuft und Gott immer nur Gesundheit und Glück schenken will. Daneben macht er
auch nicht davor Halt deutlich zu machen, dass Gott souverän ist und auch hinter dem Bösen steht (wenn auch anders, als hinter dem Guten) und alles seiner Herrschaft unterworfen ist. Es ist eine grundlegende
Fragestellung, die jeden Menschen auf die ein oder andere Weise betrifft. Dieses Buch will aber nicht nur Trost schenken, sondern in erster Linie Christen darüber aufklären, dass das Leiden nicht ohne Gottes
Willen geschieht und das es unsererseits kein Recht und keinen Anspruch an Gott für ein leidenfreies Leben gibt.
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