“ Elia aber sprach zu ihnen: Fanget die Propheten
Baals, dass ihrer keiner entrinne!” 1. Könige 18,40
Brüder und Schwestern, die geistliche Lehre in einem solchen Wort ist umfassend. Es enthält eine Lehre, die auf manches angewandt werden kann,
und ich möchte sie heute auf den gegenwärtigen Zustand der Christenheit beziehen. Für unsere Kathedralen und Kirchen wird es gut sein, wenn man dort die Stimme hört: ”Fanget die Propheten Baals, dass ihrer keiner
entrinne!” Unheilige Kompromisse sind die Mode des Tages. Die Menschen werden ganz gleichgültig gegen biblische Wahrheiten, weil sie Kinder Gottes und Jünger Baals in einer Kirche verbunden und an denselben Altären
anbeten sehen. Aufrichtige Treue gegen Gott kann kein Bündnis mit Götzendienern ertragen. Man duldete in den Volkskirchen Irrtümer um des Friedens willen, und nun sind sie herrschend geworden und drohen, die
Anhänger der Wahrheit zu verderben.
Jeder Irrtum in der Lehre ist ebenso schädlich wie ein Baals-Prophet und darf nicht geduldet werden. Christen haben kein Recht, sich mit einer
Kirche zu verbinden, die in ihrer Lehre irrt. Wenn wir sehen, dass Irrtum in einer Gemeinde wuchert, der wir als Mitglieder angehören, so sind wir Teilhaber ihrer Sünde, und wir werden am Tag der Heimsuchung auch an
ihrer Strafe teilhaben. Es ist ganz und gar falsch zu sagen, es sei gleichgültig, zu welcher Gemeinde wir gehören. Ich darf mich nicht mit Ritualisten und Rationalisten verbinden; treue Untertanen werden sich nie
einer Gesellschaft von Verrätern anschließen.
Was für ein Segen wäre es gewesen, wenn zu Luthers Zeit die Reformation vollständig durchgeführt worden wäre! Groß, wie das Werk war, so war es
in einigen Punkten doch sehr oberflächlich und ließ tödliche Irrtümer unberührt. Die Bibel, und die Bibel allein, sagt man, ist die Religion der Protestanten. Aber diese Behauptung ist eine schreckliche Lüge.
Möge uns der Herr Propheten senden, erfüllt von dem Geist und der Kraft des Elia, durch welche die unfruchtbaren und giftigen Bäume des Irrtums
niedergehauen und ins Feuer geworfen werden.
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